„Im Sabbatjahr um die Welt reisen“ – Mixtape mit Alex, Lars und Lenni vom Große Pause Podcast

Im letzten Mixtape der vierten Finanzrocker-Staffel habe ich mit Alex, Lars und Lenni gleich drei Gäste. Sie machen seit einem Jahr den Große Pause Podcast und gehen im Juli ins Sabbatjahr. Was das ist, wie man es beantragt und welche Reise-Hacks die Drei haben, erzählen sie im ausführlichen Interview.

Überblick Im Sabbatjahr um die Welt reisen

Mein erstes Interview mit Lars Wrobbel liegt nun schon über drei Jahre zurück. Kurz danach lernte ich ihn in Berlin persönlich kennen. Seitdem treffen wir uns mehrfach im Jahr bei unterschiedlichen Veranstaltungen und tauschen uns aus. Neben den P2P-Krediten (Podcast 1) und seinen umfangreichen Buchprojekten (Podcast 2) betreibt er mit seiner Freundin Alexandra und seinem Sohn Lenni auch den „Große Pause Podcast“ und ist nun zum dritten Mal bei mir zu Gast.

Wir besprechen in 80 Minuten, wie sie auf die Idee für das Sabbatjahr gekommen sind, wie viel Vorbereitung und Geld da hineinfliesst, wie man mit Krankheiten auf Reisen umgeht und wie man auf Reisen viel Geld sparen kann.

Eine ausführliche Zusammenfassung findest du weiter unten.

Shownotes „Große Pause Podcast“

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„Im Sabbatjahr um die Welt reisen“ gleich anhören

Zusammenfassung des Interviews

Über die Drei:
Lars ist 34 Jahre alt, digitaler Teilzeitnomade und war schon zweimal im Finanzrocker-Podcast. Er betreibt den Blog „Passives Einkommen mit P2P“.

Alex ist Lehrerin an einer Gesamtschule und spricht nebenberuflich Hörbücher ein. Zudem betreut sie den „Große Pause Podcast“.

Lenni ist sieben Jahre alt, der Sohn von Lars und auch Teil des „Große Pause Podcasts“ (er ist sozusagen das Markenzeichen des Podcasts!)

Mögt ihr vielleicht nochmal kurz erzählen, was denn der „Große Pause“-Podcast ist?

Alex: Ja, wir sprechen in unserer großen Pause über die große Pause und zwar ein Sabbatjahr. Wir drei möchten ab Juli ein Jahr lang reisen und das machen wir in einem Sabbatjahr, weil das ja sonst nicht so einfach geht.

Lars: Genau, die große Pause handelt eigentlich davon, dass wir die Hörer und Leser begleiten wollen. Von der Vorbereitung, bis über das Sabbatjahr und dann halt auch wieder den Wiedereinstieg in den Job (oder auch nicht).

Wie seid ihr darauf gekommen diesen Podcast zu starten?

Alex: Lars hat mir ganz viele Podcasts gezeigt und das war so interessant und dann haben wir uns dafür entschieden eine Weltreise zu machen. Das übliche Medium ist ja eher YouTube, wo alle zeigen, was sie so erleben. Aber ich möchte nicht vor der Kamera stehen. Also war der Podcast geboren!

Wird sich das denn jetzt ändern, wenn ihr auf Weltreise seid? Ich weiß, dass Lars hat eine sehr coole Kamera hat, wo man richtig gute Videos machen kann. Wollt ihr dann eventuell auch was über Youtube machen oder ist das nicht geplant?

Alex: Leider hat er diese gute Kamera. Ich finde das ja nicht ganz so cool! (lacht)

Lars: Tatsächlich ist das geplant. Weil ich halt von meinem Blog weiß wie gut gerade youtube funktioniert. Von daher ist das – als weiterer Kanal – auf jeden Fall geplant.
Wie das mit dem Internet ist weiß ich jedoch nicht. Weil die Videos sind ja ziemlich groß und man muss sie ja auch irgendwie zu youtube kriegen. Das wird dann nochmal eine Herausforderung!

Man erzählt ja auch viele Geschichten und gerade wenn man im Sabbatjahr auf Reisen ist, das viel besser mit einem Video untermalen kann. Jetzt wenn wir zuhause sind, die Vorbereitungen machen, uns um Versicherungen kümmern, dann ist es nicht so spannend zu zuschauen, aber auf Reise ist das dann nochmal was ganz Anderes.

Alex: Vielleicht werden wir Lenni auch zum Kameramann ausbilden (lacht)

Sabbatjahr als Lehrer oder im Öffentlichen Dienst

Wie seid ihr denn auf die Idee gekommen ein Sabbatjahr zu machen und auch einzureichen? Gab es da einen konkreten Anlass? Ich weiß, Lars ist ja ständig unterwegs. Ist es bei dir auch so gewesen, Alex?

Alex: Also ich bin nicht ständig unterwegs. Bei mir hat Lars damit angefangen als ich in den Beruf eingestiegen bin. Die ersten sechs Wochen meiner Ferien wir dann in Indonesien verbracht und das war so schön, so dass ich etwas frustriert war als ich wieder arbeiten musste (und nicht weiterreisen durfte). Und dann war ich im Oktober zu einem Seminar und hab ein bisschen darüber nachgedacht, was ich alles noch so in meinem Leben erreichen möchte und wie meine Visionen und meine Zukunft aussehen. So kam ich auf die Idee, dass eine Weltreise voll cool wäre!

Aber anfangs wusste ich nicht, wie das ermöglichen soll und dachte, ich müsste entweder kündigen oder bis zur Rente warten. Das war schrecklich! Und dann hab ich recherchiert und herausgefunden, dass man ein Sabbatjahr machen darf.

Dann habe ich bei meiner Bezirksregierung schnell ein Formular gefunden (Suchbegriffe: Sabbatjahr oder Teilzeitmodell). Heruntergeladen, ausgefüllt, fertig!

Und wie lange hat es gedauert bis die Genehmigung kam?

Alex: Zwei Monate!

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Sabbatjahr in der Wirtschaft

Lars, wie war es bei dir?

Lars: In der freien Wirtschaft ist das ja ein bisschen anders. Generell gibt es da kein Recht auf ein Sabbatjahr. Ich glaub, ihr Beamten habt ein Recht darauf.
Alex: Ja!
Lars: Das muss halt betrieblich irgendwie passen. Ich muss dazu sagen, bei uns gab es da überhaupt gar kein Problem. Ich hab das halt mal kurz mit meinem Abteilungsleiter besprochen und dann war das eigentlich direkt klar. Ich musste dann halt auch so ein „Schrieb“ einreichen und bekam anschließend die Bestätigung.

Was bei mir halt ein bisschen anders ist, ich krieg halt mein Gehalt nicht weiter oder es wird aufgeteilt. So musste ich selber dafür ansparen.

Es gibt einige große Unternehmen wo man das auch einreichen kann und dann wird da so eine Art Fond angelegt, wo das vom Gehalt abgezogen wird und darauf eingezahlt. Und das wird dann während des Sabbatjahrs ausgezahlt.

Alex: Ja genau, so ist es auch bei mir! Im Moment sind es 1/3 meines Gehalts die weggehen. Und im Sabbatjahr bekomme ich dann 2/3, weil ich über zwei Jahre angespart habe.

Aber es gibt ja auch noch andere verrückte Modelle. Also das man zum Beispiel über acht Jahre anspart, damit man ein Jahr Sabbatjahr machen kann.

Alex: Ja, es gibt auch Modelle bis sechs Jahre und das siebte Jahr dann weg.

Verrückt solange in die Zukunft zu planen!

Alex: Ich muss jetzt – auch kurz vorher – sagen, dass das Warten auf das Sabbatjahr schrecklich ist! Ich kann mir nicht vorstellen sechs Jahre zu warten!

Wie oft kann man das Sabbatjahr als Lehrerin machen? Musst du dann wieder sechs Jahre warten?

Alex: Ne, du kannst das sofort, wenn du wiederkommst wieder beantragen und dann wieder die 2/3 Methode nehmen.

Also könntest du das sofort wieder machen?

Alex: Ja!
Lars: Hast du auch vor!
Alex: Hab ich das?
Lars: Hast du gesagt!
Alex: Ja, wir haben halt festgestellt, dass wir sehen viel sehen wollen und dass das in einem Jahr nicht machbar ist und wir allen auch was genießen. Da muss ich einfach noch eins machen! Aber ob das dann ein Jahr wird weiß ich nicht, wir können ja auch ein halbes beantragen.

Und wie ist das bei dir Lars? Könntest du auch relativ schnell wieder ein Sabbatjahr machen?

Lars: Vermutlich schon. Allerdings haben bzw. werden sich meine Arbeitsbedingungen nächstes Jahr ein bisschen ändern. Ich hab zwar einen neuen Vertrag wenn ich wiederkomme, aber dieser wird vollkommen ortsunabhängig sein. Deswegen ist es eigentlich egal, ob ich jetzt ein Sabbatjahr mache oder nicht. Weil ich kann eh von überall arbeiten. Ob ich den Vertrag überhaupt noch antrete, weiß ich jetzt noch nicht.

Weil im Moment arbeite ich eigentlich nur noch, weil ich so eine coole Routine habe, das Wasser kostenlos und das Internet schnell ist. Ich hab einen guten Arbeitsplatz, mag meinen Bürostuhl und diese ganzen Goodies fallen dann weg. 

Ein Jahr vorausplanen ist extrem schwer bei mir, von daher schauen wir mal.

Würdest du generell sagen, man sollte vom Reisefieber gepackt sein um so eine Weltreise zu machen?

Lars: Nicht unbedingt. Es geht ja prinzipiell nicht nur um das Reisen, sondern einfach um den Ortswechsel und um einfach neue Eindrücke zu sammeln. Aber man kann natürlich auch ein Sabbatical im Schwarzwald machen

Oder im Harz!

Alex: Oder zuhause. Ist alles machbar!
Lars: Das ist das Schöne am Sabbatical. Du bist halt total ungebunden in dem Jahr und egal wieviel du planst, du kannst halt machen was du möchtest. Du solltest die Zeit nutzen, nicht unbedingt vor dem Fernsehr! Aber zumindest hast du alle Freiheiten!

Lars, du hast ja gesagt, dass du da auch arbeiten willst. Wie funktioniert das? Wie motivierst du dich in so einer tropischen Umgebung an den Rechner zu setzen und zu arbeiten?

Lars: Ich muss eigentlich nie motiviert sein zu arbeiten. Weil das einfach so mein Leben ist und ich liebe das. Von daher, an Motivation mangelt mir da so gar nicht. Ich mach mir eher Gedanken um das Internet. Auf meiner letzten Auszeit war ich echt heilfroh wieder zuhause zu sein, um wieder ordentlich arbeiten zu können.

Alex, wie ist es bei dir? Arbeitest du auch von unterwegs oder genießt du die Reise?

Alex: Also ich werde natürlich vordergründig meine Reise genießen, aber wir schreiben ja auch Artikel für „die große Pause“. Da muss ich mich natürlich auch noch ein bisschen mit befassen mit SEO und Keywords etc. Das hat bisher immer der Lars gemacht und ich muss da nen ganzen Sprung nach oben machen! Die Hörbücher werde ich aufgeben für die Zeit, weil einfach der Klang nicht gut ist.

Wie ist das mit Lenni? Ist er auch die ganze Zeit mit unterwegs oder nur in Teilen?

Lars: Leider nicht, er ist halt Schulpflichtig und wohnt nicht bei uns. Deswegen muss er hier weiter zur Schule gehen. Aber ich hab mich halt dazu entschieden. Also haben wir haben lange geplant ob ich dann ein ganzes Jahr weg bin und ihn halt nicht sehe. Aber das konnten wir bzw. ich nicht. Deswegen werde ich immer in den Ferien nach Hause fliegen und das Sabbatical bzw. die Weltreise hier in Europa fortsetzen. Und wir werden auch Weihnachten zurückkommen. Also er wird nicht die ganze Zeit dabei sein, aber z. B. in den Sommerferien sind wir ja sechs Wochen unterwegs, da werden wir schon viel erleben!

Und den „Große Pause Podcast“ wollt ihr dann auch während des einen Jahres regelmäßig fortführen?

Lars: Ja genau. Um halt die Hörer und Leser mitzunehmen. Das Problem bei den meisten Blogs ist ja, dass die meistens nur von der Vorbereitung berichten und dann ist Ende. Aber es gibt keinen richtigen Blog, der die Reise selbst mitnimmt und die Nachbereitung. Und das wollen wir halt ein bisschen anders machen.

Und Alex du hattest gesagt, ihr hattet schon bestimmte Ziele festgesetzt. Was sind denn das für die Ziele die ihr unbedingt machen wollt?

Alex: Lars ist ja schon seit zwei Jahren intensiv am rumreisen und ich sehe natürlich immer die tollen Dinge, die er macht und die „Nomad Cruise“ ist so der erste Teil, wo ich zuschauen musste. Und die ist jetzt schon gebucht. Das ist so ein Erlebnis, wo ich extrem wachsen werde. Einfach viel Englisch sprechen, lernen, Leute kennenlernen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hab und natürlich neue Erfahrungen machen!

Was ist denn die „Nomad Cruise“ überhaupt?

Lars: Ja, das ist so eine Art digitale Konferenz wie man sie vielleicht von der DNX oder vom Citizen Circle kennt. Allerdings auf einem Kreuzfahrtschiff und viel viel länger. Also die Cruise jetzt geht 17 Tage und ist die längste ever!

Du hast halt alle Vorzüge eines Kreuzfahrtschiffes und gleichzeitig jeden Tag Programm. Das heißt vormittags meistens Vorträge und Workshops etc. und abends dann noch Meetups. Das heißt du lernst digitale Nomaden aus der gesamten Welt kennen.

Zum Thema finanzieren: Alex, du hast ja gesagt wie das mit dem Gehalt abläuft. Aber die Reisen verschlingen natürlich auch viel Geld. Wie habt ihr das mit den Reisevorbereitungen und den Kosten geplant?

Alex: Also ganz wichtig ist, dass wir am Anfang ganz viel Geld sparen und in den Ländern, wo man wenig Geld braucht, unseren Lebensunterhalt bestreiten. Mein Limit ist bei 1.000€ im Monat. Ich habe zwar noch einen kleinen Puffer, den sollte ich jedoch nicht überschreiten. Um einen Haufen Länder bereisen zu können, müssen wir erstmal sparsam sein und können nicht fünf Mal am Tag tauchen gehen und das zwei Wochen am Stück. Wir müssen schon priorisieren und gucken wo wir das Geld ausgeben.

Die Flüge jetzt am Anfang sind sehr teuer für mich, das sprengt erstmal meinen Rahmen. Aber das kann ich ja auch auf mehrere Monate aufteilen. So kann ich auch nicht – wie Lars – einfach wieder nach Deutschland zurückfliegen. Ich kann mich nur einmal entscheiden und zwar vor Weihnachten werde ich nachhause fliegen. Dadurch habe ich nur ein oder zweimal diesen langen Flug und spare dadurch Geld.

Lars: Vielleicht noch als Tipp, dass man sich immer auch den Rückflug gleich raussucht. Für den Flug nach Singapur habe ich für Hin- und Rückflug 537€ bezahlt und Alex hat für den gleichen Flug 20€ weniger bezahlt, jedoch nur als Hinflug!

Habt ihr einen Tipp für ein Tool um solche Gabelflüge zu buchen?

Lars: Für die Grundrecherche nutze ich immer Matrix Airfare Search. Also du kannst da nicht buchen, aber du kannst zumindest die Flüge sehr genau raussuchen. Also auch Gabelflüge und verschiedene Flughäfen angeben, das ist wirklich cool. Die Buchung mach ich dann meistens über Skyscanner, das wiederum kann man wieder verbinden mit Bonusprogrammen wie shoop.de oder irgendwelche Cashback-Programme.

Geht ihr in normale Hotels oder nutzt ihr eher Airbnb und Hostels?

Lars: Wir haben jetzt tatsächlich ein Airbnb für einen gesamten Monat gemietet, weil du hast dann den Vorteil, dass du meistens 10-20% Abschlag bekommst. Das kommt aber immer auf den Host an.

Aber größtenteils wollen wir auf jeden Fall Airbnb nutzen, außer wenn wir nur 1-2 Tage an einem Ort sind. Da ist es dann meist günstiger ein Hotel zu mieten.

Habt ihr denn noch andere Hacks wie man auf Reisen viel Geld sparen kann?

Lars: Viel Geld sparen kannst du natürlich, wenn man Geld abhebt. Da cashen die dich immer ganz gut ab. Das beste Mittel ist bei mir die DKB-Kreditkarte. Ansonsten hat man, wenn man mit mehreren Personen reist, immer das Problem das man z. B. unterschiedlich bezahlt. Da kann Splitwise helfen. Das heißt einer bezahlt für alle und man kann dann in einer Übersicht die Kosten teilen.

Alex: Und wir fliegen nicht immer. Wir fahren auch mal mit Bussen und Zügen. Wir nutzen auch Uber und Grab um voranzukommen. Also nicht immer ein Taxi nehmen, kein Hotel buchen, sondern Airbnb oder Couchsurfing. Das sind so die Möglichkeiten um Geld zu sparen.

Lars: Ansonsten kann man auch noch sehr viel sparen mit Caya, das ist ein Postweiterleitungsservice. Da hat man dann nicht den teuren Nachsendeauftrag in Deutschland.

Ihr wart ja letztes Jahr auch in Afrika und Lars war nochmal allein in Uganda. Ist es jetzt auch nochmal Ziel?

Alex: Für mich ist es nicht geplant. Ich fand Afrika nicht so toll wie Asien und haben noch andere Dinge die wir eher sehen wollen als Afrika.

Lars: Wir wollen halt einfach auch nicht so oft den Kontinent wechseln, von daher machen wir das nicht.

Lars, du warst ja beim Hilfsprojekt und hast du da auch mitgeholfen?

Lars: Ja, ich habe Uganda – im Rahmen der 22stars social workation – besucht. Die Gründerin Stella hat die Organisation geschaffen womit sie Kinder unterstützt und in die Schule schickt. Da hat sie halt Sponsoren in Europa und du kannst ein Kind unterstützen und es monatlich bezahlen, damit es in die Schule gehen kann. Seit einem Jahr veranstaltet sie solche workations, wo sie halt digitale Nomaden nach Uganda holt und die dann da arbeiten können und die dann aber auch ihre socialmedia-Tätigkeit nutzen um das Projekt ein bisschen bekannter zu machen.

Ich hatte im Vorfeld eine Crowdfundingkamapgne gestartet und knapp über 1.000€ gesammelt. Das war schon ziemlich cool zu sehen wie man mit wenig Geld, viel erreichen kann!

Also viele Leute spenden ja „nur“, aber was ich so in Uganda kennengelernt habe ist, dass vieles schon von der Verwaltung der Spendenorganisationen vereinnahmt wird. Aber wenn man direkt vor Ort ist und vorher Geld sammelt, kannst du es dahin bringen, wo es wirklich genutzt wird und musst es nicht über drei Stellen dahinschleusen.

Um am Ende nochmal ein bisschen positiver zu werden, welche Träume und Wünsche habt ihr denn für eure Weltreise?

Alex: Also ich möchte auf jeden Fall tolle Erlebnisse machen, egal welches es sind. Einfach nur frei und selbstbestimmt leben und Entscheidungen treffen dürfen. Das ist mein großes Ziel und dann stehen natürlich noch die Besonderheiten wie die Nomad Cruise oder citizen-circle auf dem Plan. Auf jeden Fall möchte ich auch eine Yoga-Ausbildung machen!

Lars: Ich glaub, ich habe da nicht so viel, ich bin da relativ erwartungslos was die Reise bzw. das Sabbatjahr angeht. Ich möchte eigentlich nur mein online-Business am Leben erhalten, das heißt möglichst oft an Orten mit schnellem Internet. Und dann will ich natürlich den ganzen Kram machen den Alex sehen will!

Wordshuffle

(Lenni) Bondora Go and Grow

Das ist cool weil ich damit Geld spare!
Das coole ist halt auch, dass er jeden Tag sehen kann wie sein Geld wächst! Lenni hat sein eigenes Portfolio bei mir, wo halt seine Aktien, seine P2P-Konten und auch seine Kryptowährungen sind. Da kann er dann immer fleißig sein Tortenstück sehen und das motiviert ihn weiterzusparen! (Anmerkung von Lars)

(Alex) Podcaststimme

Oh, da habe ich viel für gemacht. Habe schon am Anfang versucht viel zu lernen, wie man am Stück ohne „äh“ und „ehm“ spricht. Aber die Stimme an sich kommt ja schon von mir. Also einfach angeboren. Ich habe früher Judo gemacht und da musste die Stimme laut sein, da war es wichtig mit der Stimme durch die ganze Halle zu kommen!

(Lars) Baltikum

Ja, das ist mittlerweile meine zweite Heimat geworden. Ich war dieses Jahr vier oder fünf Mal da und mittlerweile sind auch sehr viele Freunde im Baltikum. Ich bin halt meistens da, um die P2P-Plattformen zu besuchen, aber mittlerweile ist das nicht mehr wirklich Arbeit. Weil das Netzwerk ist ja schon so groß und viele Freundschaften sind entstanden, vielleicht zieht es mich in Zukunft – wenn Lennart 18 ist – langfristig hin.

(Lenni) reisen

Paris! Ich war mit Papa auf dem Eiffelturm. Disneyland!
Genau, er hat jetzt die Größe erreicht wo er auch mit den großen Achterbahnen fahren darf, da bin ich gespannt inwiefern er sich traut! (Anmerkung von Lars)

(Alex) Rockmusik

Ja, ich höre keine Rockmusik. Aber meine Schwester hat einen Freund und der ist Rockmusiker! Der ist in einer Band und singt und tritt auf. Die sind noch ganz unbekannt, aber so komme ich mit diesem Thema in Kontakt und Lenni hat auch was damit zu tun! Er hat eine E-Gitarre!

(Lars) Karriere

Ich glaube meine Karriere als Angestellter ist nahezu am Ende. War sie ehrlicherweiser aber schon vor Jahren, als ich mich entschieden habe mich selbstständig zu machen! Die (Angestellten-)Karriere ist in dem Sinne nur noch ein Hobby, weil ich halt relativ erfolgreich bin mit dem was ich mache. Ich bin mehr oder weniger finanziell frei (je nachdem wie man es definieren möchte).

Und die Gespräche mit den Kollegen aus der Mittagspause?

Die habe ich radikal reduziert. Es gibt Tage da komme ich morgens und gehe abends ohne mit jemanden geredet zu haben. Mir fällt eigentlich wieder sehr viel stärker auf wie negativ das Umfeld oft ist. Es wird sich ständig beschwert, ständig wird die Schuld für irgendwas auf andere Abteilungen oder Kollegen geschoben. Man selbst ist natürlich nie schuld und Unterhaltungen finden so statt wie „der Rasen muss am Wochenende gemäht werden“ und das sind halt einfach so Themen, da kann ich nicht viel mit anfangen und inzwischen blocke solche Themen rigoros ab und wechsle das Thema oder gehe weg.

(Lenni) Orang Utan

Ein Orang Utan ist an unserem Zelt vorbeigelaufen und hat sich mit Seife vollgesaut!

Genau. Wir hatten einen Orang Utan im Camp, da wo wir geschlafen haben und der war aber ganz lieb und nett und der fand die ganzen tollen Sachen die wir so mitgebracht haben ganz interessant. Und da hat er sich von jemanden eine Seife genommen und sich eingerieben. Da sind alle Betreuer schnell hin und haben ihm die Seife weggenommen und von ihm abgewaschen. Ja, das war lustig. (Anmerkung von Alex)

(Alex) Geld

Ich verdiene erst seit kurzem Geld und ja anfangs habe ich damit nicht so viel anfangen können, man kennt es ja: man verdient es und gibt es aus. Aber dann habe ich irgendwann gesehen das Alex das irgendwie anders macht und sein Geld mehr wird und meins nicht. Dann habe ich mir Informationen geholt und ich höre auch immer mal wieder in den Finanzrocker-Podcast rein!

Ich bilde mich sehr viel weiter und versuche dann jetzt auch verschiedene Dinge umzusetzen. Ich habe jetzt mit Lars zusammen mein Depot, das ich bei der comdirect* hab, habe ich umgemünzt auf Aktien mit Dividenden.

(Lars) finanzielle Freiheit

Finanzielle Freiheit ist ein Thema was ich schon jahrelang verfolgt hab. Mein Ziel war es immer mit 40 finanziell frei zu sein. Das habe ich jetzt schon ein bisschen früher geschafft, aber finanzielle Freiheit ist einfach eine sehr, sehr coole Sache um sich einfach die Wünsche und Träume im Leben zu erfüllen, die man verfolgt und nicht von anderen abhängig zu sein.

Das ist so ein großer Batzen der da immer vor uns liegt. Aber wir unterschätzen auch total was wir mit wenig Zeit oder wenig Geld erreichen können, langfristig. Das wichtigste ist halt – auch wenn man nur klein anfängt – immer dranzubleiben, damit es größer wird.

(Alex) finanzielle Freiheit

Ich kannte mich überhaupt nicht mit Geld aus und mit solchen Dingen und solchen Begriffen. Es wäre schon schön wenn es irgendwann so der Fall sein würde und ich dadurch einfach unabhängig von meinem Beruf bin. Also jetzt bin ich ja ständig am überlegen, wie ich Geld verdiene und wie ich das vermehre

Mir macht zwar die Schule Spaß, aber man ist schon sehr eingeschränkt mit dem was man macht und finanziell frei ist schon ein toller Begriff. Und ob es mein Ziel wird, weiß ich noch nicht. Es ist weit weg. Ich hab ja gerade erst mit allem angefangen, es fühlt sich noch so unwirklich an. Ob das überhaupt machbar ist, aber ich sehe halt auch an den Personen die es umgesetzt haben dass es mit Disziplin und einem Plan auch umsetzbar ist. Mit so kleinen Dingen wie wenn ich mir was kaufen will, überlege ich ob ich es brauche oder nicht und kauf es dann halt einfach nicht und investiere das Geld dann lieber.

Bildquellen: Lars Wrobbel

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17 Antworten

  1. Ich würde in solchen Interviews mit Vielfliegern gerne Fragen über CO2 und Klimawandel lesen. Gerade bei Sätzen wie „Und wir fliegen nicht immer.“

          1. Ich verzichte möglichst auf das Auto und fahre mit der Bahn. Wenn sich ein Flug nicht vermeiden lässt, leiste ich einen Ausgleich über Atmosfair. Urlaube auf einem Kreuzfahrtschiff sind für mich ein No-Go.

            Wir haben nur die eine Erde und unsere Kinder und Enkel sollen darauf auch noch leben können.

            Wie schaut es bei euch aus, Lars? Versucht ihr euren CO2-Abdruck zu kompensieren?

          2. Bahn ist bei uns leider nicht möglich, da Dorf 🙂 Da ich aber nicht mehr zur Arbeit fahre, habe ich das Auto dennoch eingespart. So gehts auch oder? 😀 Aber Interkontinentalflüge lassen sich immer schwer vermeiden. Wie läuft das mit Atmosfair?

            Ich persönlich versuche generell unnötiges zu vermeiden. Einer meiner neuen Favoriten ist beispielsweise Blablacar. Wenn mein Auto mal fährt, dann selten allein. Aber wie gesagt, Alexandra ist da besser. Es gibt bei uns im Haus keine Plastikflaschen mehr, keine Plastiktüten etc. Wir haben schon viel von der Welt gesehen und wissen, was der Kram anrichtet.

          3. Bei Atmosfair kannst du deinen CO2-Ausstoß berenchnen lassen durch Spenden kompensieren. Es gibt aber auch noch andere Anbieter. Mit dem gespendeten Geld werden Klimaschutzprojekte auf der ganzen Welt verwirklicht (und du kannst noch Steuern sparen). Das alles ist nicht ganz optimal, aber immerhin besser als einfach nichts zu machen.

            Ich mache das gerne. Sollten meine Nachfahren micht irgendwann mal fragen, was ich damals gemacht habe, so kann ich wenigstens sagen, dass ich nicht einfach nur zugeschaut und die Tatsache des menschengemachten Klimawandels ignoriert habe.

    1. @Johannes: Daran habe ich auch sofort gedacht, als ich den Podcast gehört habe! @Lars: Dann teile uns doch mal Deine Gedanken dazu mit.

      1. Gerne, was möchtest du denn wissen? Es hat mir noch niemand eine Frage gestellt 🙂 Bisher kann ich nur sagen: „Ja, ich fliege mit dem Flugzeug, weil die Distanzen anderweitig nicht zu meistern sind“.

    2. Ich finde die Anmerkung durchaus wichtig, ich persönlich finde aber auf jeden Fall, dass auch mehr über Kompensation, als immer nur über Vermeidung und Verbote gesprochen werden sollte.

  2. Den Standpunkt der Spendenbereitschaft ist meines Erachtens sehr kritisch. Ich darf hier mal auf den Deutschlandfunk verweisen: https://www.deutschlandfunk.de/kulturwandel-in-der-entwicklungshilfe-keine-weissen-retter.724.de.html?dram:article_id=451305. Klar, „Helfen“ ist immer besser als „Nicht-Helfen“, aber loszuziehen, um den Retter zu spielen ist nicht immer hilfreich und ist oftmals auch nur egoistische Selbstverwirklichung.
    Darüber hinaus ist die Empfehlung nicht an große Organisationen zu spenden fatal. Gerade große Organisationen haben viel Erfahrung und Strukturen, um Sicherzustellen, dass das Geld dort ankommt wo es soll. An alle Organisationen mit einem DZI-Siegel kann man getrost spenden, da diese nochmals unabhängig überwacht werden.

    1. Der Kommentar ist sehr interessant. Denn genau darum ging es auch beim 22Stars Projekt. Um die falschen weissen Retter 😉 Genau das waren wir nämlich nicht. Bei den 22Stars geht es um Bildung und Hilfe zur Selbstständigkeit, nicht um eine kurzfristige Linderung von irgendwelchen Problemen. Aber es ist schwer das zu vermitteln, wenn man nicht dort gewesen ist.

  3. Hallo und vielen Dank an Daniel und auch die kleine Familie für diese Episode. Habe mir den Podcast auf dem Weg zur Arbeit angehört.
    Was mich etwas verwundert hat, ist die Tatsache, dass der kleine Lenni nicht mit dabei ist
    (außer in den Ferien). Das wäre dann ja der weitaus längere Zeitabschnitt der Reise. Kann aber auch sein, dass ich das irgendwie falsch wahrgenommen habe. Das finde ich sehr mutig von den beiden Eltern. In der Tat würde das für mich/uns nicht in Frage kommen und ich würde zunächst auf eine Weltreise (so schön sie auch sein mag) verzichten. Allerdings entscheiden das alle Eltern für sich selbst.

    1. Hey Patrick, danke für deinen Kommentar! Lenni ist leider nicht die ganze Zeit dabei, da er nicht bei uns lebt, sondern bei seiner Mama. Daher geht es nur in seinen Ferienzeiten. Ich versuche somit in diesem Jahr die Zeit mit ihm zu konzentrieren und dennoch die Weltreise fortsetzen zu können. Wenn sich allerdings herausstellt, dass es nicht funktioniert, wäre ich auch bereit, die Reise abzubrechen. Ich bin sehr gespannt, wie das läuft.

      1. Hey Lars,
        ich würde mal sagen es ist nicht ausreichend klar geworden, dass Alexandra nicht Lennis Mutter ist und er regulär bei seiner Mutter lebt. Ich musste mir das auch erst zusammenreimen, man hätte das vielleicht etwas klarer erwähnen können, aber ist ja nicht schlimm. Dadurch ist das ganze Vorhaben aber ja recht unproblematisch 😉

  4. Hallo,
    ich habe diese Folge wie gebannt angehört, finde den FR – Podcast ohnehin super, so breit gestreute Themen und Gäste, aber diese Folge hat mich besonders gepackt. Ich habe selber schon 2 x ein Sabbatjahr gemacht ( arbeite auch im öffentl. Dienst ) und das nächste steht vor der Tür ( ab 10 / 2020 ), daher konnte ich besonders viel nachvollziehen, dieses schreckl. Warten, bis es endlich losgeht, die Kollegen, mit denen man nicht viel gemeinsam hat und die leider oft ziemlich negativ sind, all das kenne ich auch gut. Ich wünsche Euch eine tolle Zeit und finde es gut, dass auch dieses Thema im FR – Podcast Platz findet, denn nicht jeder schafft es, finanziell frei zu werden, aber zu sparen für ein – oder mehrere – Sabbatjahre, das kann auch ein Lebensziel sein. Ganz aussteigen schaffe ich nicht, aber immer mal Freiräume, das lässt sich schaffen, das kann doch andere motivieren ! Träume zu leben, für etwas zu brennen, das gibt doch soviel Energie. Und um reisen zu können, sollte man sich halt auch mit Finanzen auskennen und sich selber drum kümmern, so schliesst sich der Kreis, finde ich, auch wenn vielleicht viele denken, Vermögensaufbau ( sparen ) und reisen ( ausgeben ) schliesst sich doch aus ! Werde mir auf jeden Fall Euren Podcast anhören.

    1. Danke für dein Feedback Sylvia und du triffst es haargenau. Ein Sabbatical ist für jeden möglich und hat prinzipiell nichts mit finanzieller Freiheit zu tun. Das Sabbatical hat verschiedene Ausprägungsmöglichkeiten und muss auch gar nicht immer ein Jahr betragen.

      Wenn du schon 2 x ein Sabbatjahr gemacht hast, könntest du mit Sicherheit vielen anderen Menschen dabei helfen, auch eines zu machen. Komm dazu gerne in unsere Community, wenn du Lust hast:
      https://www.facebook.com/groups/grossepausepodcastcommunity/

      Wir können auch gerne im Podcast mal zusammen darüber reden, wenn du magst. Melde dich einfach 🙂

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