Benita Königbauer ist eine Steuerberaterin der etwas anderen Art. Sie berät Einzelunternehmer und hat ihren Job in einer größeren Kanzlei dafür aufgegeben. Und sie ist zertifizierte Profit-First-Beraterin. Was dahinter steckt und wieso auch Privatanleger von diesem System profitieren können, erzählt Benita in der unterhaltsamen Podcast-Folge.
Inhalt
Überblick Profit First
Im Buch „Profit First“ geht es um die Frage, warum viele Unternehmer und Selbstständige ihr Unternehmen jahrelang unrentabel betreiben und aus der Arbeit gar nicht mehr rauskommen, weil die Einnahmen hinten und vorne nicht reichen.
Bei Autor Mike Michalowicz war es viele Jahre lang genauso. Er hatte sogar einige seiner Unternehmen komplett an die Wand gefahren, weil er sich immer zuletzt bezahlt hatte und privat viel zu viel Geld verschwendete. Erst als ihm die Pistole sprichwörtlich auf die Brust gesetzt wurde, krempelte er alles um.
Dafür drehte er die Buchhalter-Formel Umsatz-Kosten=Gewinn einfach mal um. Daraus entstand dann Umsatz-Gewinn=Kosten. Der Unternehmer bezahlt sich also als erstes und nicht als letztes.
Das ist ein komplett anderer Denkansatz, den er im Buch sehr anschaulich erläutert, und der dabei hilft, die Finanzen im Griff zu behalten. Ich bin der Meinung, dass sich das Ganze auch gut für Privatanleger eignet und vor allem auch für Menschen, die nicht so gut mit Geld umgehen können.
In 90 Minuten spreche ich mit Benita über komplett unterschiedliche Dinge. Von der Selbstständigkeit über die Steuern und ein neues Kontenmanagement bis hin zur Schufa ist alles dabei. Es lohnt sich, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Eine ausführliche Zusammenfassung findest Du weiter unten im Artikel.
Shownotes:
Mehr über Benitas Steuerkanzlei
Mehr über Profit First in Deutschland
Mehr über Benitas Money Mindset im Interview
Finanzrocker-Podcast auf allen Plattformen
Hier findest du den Finanzrocker-Podcast auf allen Plattformen
Folge mit Benita Königbauer gleich anhören
Zusammenfassung des Interviews
Über Benita Königbauer:
- Benita ist eine etwas andere Steuerberaterin und Certified Profit First Professional.
Wie kam das Interesse für das Thema Steuern oder Zahlen?
- Das wirkliche Highlight an meinem Beruf ist meiner Meinung nach, dass niemand so nah an den Menschen dran ist wie wir. Wir reden über alles, wir wissen alles, die Menschen, die mit uns arbeiten, bringen uns ein unglaubliches Vertrauen entgegen. Das macht meinen Job so faszinierend.
- Ich bin da eher so reingeschlittert. Ich konnte gut mit Zahlen und ich wollte eben Menschen beraten. Ich habe erst Bankkauffrau gelernt, aber das war es noch nicht so richtig, also habe ich mit 27 auf Steuerberater umgesattelt.
- Dann habe ich festgestellt, dass Steuerberater, so wie man ihn sich klassisch vorstellt, mir auch noch zu wenig ist. Ich möchte Menschen dabei helfen, sich selbst ein besseres Leben zu ermöglichen.
- So habe ich weitergesucht und mir die Nische gesucht, wo ich all das was ich gelernt habe, anbringen kann und Menschen damit helfen kann.
Du berätst in erster Linie Solopreneure und Freiberufler. Wie kam das?
- Das passt einfach gut. Wir sprechen wahrscheinlich eine ziemlich ähnliche Sprache.
Was ist Profit First?
Welchen Einfluss hat Profit First auf den Erfolg, gerade bei Solopreneuren?
- Einen immensen Einfluss. Profit First macht schwarze Löcher sichtbar, ich als Unternehmer kann proaktiv steuern, wo mein Geld hinfließt und damit auch priorisieren.
- Profit First ist ein Mindset-Thema: Wir drehen die klassische BWL-Formel „Umsatz – Kosten = Gewinn“ um und machen daraus „Umsatz – Gewinn = Kosten“, das ist eine Frage der Prioritäten.
Wie gehe ich dabei vor?
- Wir schauen uns als erstes den Status Quo an. Ist das Businessmodell überhaupt tragfähig? Was ist der Umsatz momentan? Wieviel Gewinn bleibt momentan übrig?
- Was hast du aus deinem Unternehmen alles an Zahlungen rausbekommen für deinen privaten Lebensunterhalt? Das setzen wir als Unternehmergehalt an.
- Bei den Steuern schaue ich repräsentativ die letzten drei Jahre an und bilde da einen Durchschnitt. Was dann übrigbleibt, sind die Betriebskosten und das ist im Normalfall ein riesengroßer Posten.
- Dann setzen wir das ins Verhältnis und machen Prozente daraus. Sagen wir, wir haben 2% Gewinn, 15% Inhabergehalt, 12-14% Steuern, der Restsatz sind dann unsere Betriebskosten, irgendwas zwischen 60-80%.
- Dann gibt es bei Profit First sogenannte Umsatzgrößenklassen. Je nachdem wie groß ein Unternehmen ist, so sollte die Verteilung dieser Prozentsätze im Idealfall sein.
- Wir versuchen dann erstmal ins Laufen zu kommen, indem wir bei Gewinn, Gehalt und Steuern jeweils 1% erhöhen. Dann trennen wir die Konten. Wenn ein Euro ein Gewinneuro ist, wird er auf ein Gewinnkonto überwiesen. Ein Gehalteuro geht aufs Gehaltkonto und ein Steuereuro geht aufs Steuerkonto.
- Ich habe bei Profit First fünf Kernkonten: Ein Konto, wo nur die Einnahmen drauflaufen. Ein Gewinnkonto, ein Inhabergehaltskonto, ein Steuerkonto, und ein Betriebsausgabenkonto.
- Ich beobachte meine Einnahmen und rechne in regelmäßigem Rhythmus – ich mache das zum Beispiel jeden Freitag – die Prozente aus, die davon abgehen. Die überweise ich dann jeden Freitag auf die jeweiligen Konten und bezahle dann meine Rechnungen vom Betriebsausgabenkonto. So wird mein Gehirn zum Frühwarnsystem.
Ist es schon mal vorgekommen, dass du an einem Freitag nicht genug Geld hattest und die Rechnungen nicht bezahlen konntest?
- Oh Gott ja! Dann passiert eines: Wir sind extrem versucht, das Geld aus den Steuerrücklagen zu leihen. Das ist ein ganz schwieriger Knackpunkt bei Profit First, dass man lernt, es auszuhalten, eine Rechnung nicht sofort zu bezahlen.
- Das heißt: Ich muss handeln. Ich muss unter Umständen unangenehme Gespräche führen. Da hilft eine Community ungemein. Ich kenne so gut wie keinen Solopreneur, der nicht hin und wieder diese Momente erlebt.
Wenn ich diese fünf Konten anlege, sind das dann Durchgangskonten oder Tagesgeldkonten?
- Bei Profit First brauchst du nur zwei Girokonten: Das Einnahmenkonto und das Ausgabenkonto. Alles andere können Tagesgeldkonten sein, die müssen nichts können außer Geld aufzubewahren und zum richtigen Zeitpunkt wieder auszuspucken. Die Anzahl der Girokonten beeinflusst das Schufa-Ranking übrigens nur marginal.
Lässt sich das für Privatanleger adaptieren?
- Deine Konten heißen dann eventuell anders und du brauchst kein extra Steuerkonto wenn du nur normale Lohnsteuerabzüge hast. Aber du wirst dir genauso eine Notfallrücklage anlegen und danach zum Beispiel Altersvorsorgevermögen bilden. Profit First im privaten Bereich bedeutet, sich darüber im Klaren zu sein: Was ist für mich wirklich wichtig?
- Eine Mehrzahl von Konten sorgt witzigerweise auch dafür, dass es viel einfacher wird, mit dem Geld umzugehen. Wenn ich auf meinem Ausgabenkonto nur den Betrag habe, den ich tatsächlich verwenden kann, dann weiß ich auch, dass ich nicht in Schwierigkeiten komme wenn ich das ausgebe.
Wie sieht es denn mit Kontenmanagementsoftware aus?
- Damit bin ich aus Profit First Sicht nicht so glücklich. Es gibt da den Ansatz: „Aus den Augen, aus dem Sinn“, räum die Versuchung aus! Das Geld, das langfristig für irgendwas geplant ist, das gehört in Sicherheit. Wir sind emotionale Wesen – wenn wir das Gefühl haben, viel Geld zu haben, tendieren wir eher zum Ausgeben.
Viele Deutsche trauen sich nicht an den Aktienmarkt oder haben Angst vor der Selbstständigkeit. Woher kommen diese Ängste?
- Ich glaube, das mit der Selbstständigkeit ist eine traditionelle Geschichte. Weil uns von Anfang an immer erklärt wird, Selbstständigkeit sei unsicher. Selbstständigkeit bedeutet aber lediglich, dass ich selbst für mich verantwortlich bin und selbstbestimmt mein Geschick leite. Das ist für mich persönlich viel sicherer als abhängig davon zu sein, was ein Arbeitgeber tut.
- Was den Aktienmarkt betrifft, da hängt es glaub ich mit Wissen, sich Trauen und Zugangswegen zusammen. Viele finden den Anfang vom roten Faden da nicht. Lernen tust du es nirgendwo, wenn du es dir nicht selber aneignest. Es ist eine Frage der Herangehensweise.
Legst du aktiv am Aktienmarkt an?
- Ich halte mich an die Strategie von Phil Town’s Buch „Rule #1“* mit der Grundfrage: Würde ich das gesamte Unternehmen kaufen wenn ich das Geld hätte? Wenn die Antwort Nein lautet, dann kaufe ich auch nicht eine einzige Aktie des Unternehmens. Ich habe eine Weile gebraucht bis ich meine Strategie gefunden hatte, aber jetzt bin ich damit super happy.
Wordshuffle:
Mike Michalowicz – Ein Wahnsinnsmentor. Ein unglaublich charismatischer Mensch. Einer der größten, die ich je kennenlernen durfte und ich bin sehr sehr froh, mit ihm arbeiten zu dürfen.
Rockmusik – Oh ja, meine Leidenschaft! Ich bin 80ies Rocker. Ich habe schwarze Lederjacken getragen und ich hatte Leopardenjeans!
Vernetzung – finde ich superspannend. Ich bin nicht so der Offline-Networker, aber was mich total fasziniert ist Facebook.
Reisen – Ich reise wahnsinnig gern. Ich bin ein neugieriger Mensch, ich finde es eigentlich auch überall schön, weil es überall spannende Dinge zu entdecken gibt.
Klarheit – Mein Claim ist „Einfach Klarheit schaffen“ – Klarheit ist für mich was wunderschönes und das strebe ich auch mit meiner ganzen Arbeit an.
Glück – Glück ist etwas, was man selbermacht. Ich bezeichne mich als glücklichen Menschen, ich hab auch dauernd Glück und ich fühle mich eigentlich auch immer glücklich. Im Großen und Ganzen bin ich ein echtes Glückskind.
Weitere interessante Interviews
„So kompliziert ist Börse gar nicht!“ – Interview mit Richard Dittrich von der Börse Stuttgart
„Provisionsverkauf ist korrumpierend“ – Interview mit Anette Weiß
3 Stufen zur Passwortsicherheit bei deinen Finanzen
12 Antworten
Als jemand, der seit 6-7 Jahren YNAB macht, halte ich Profit First für seltsam unbeholfen. Nehmen wir mal zwei Beispiele:
– Ich will an Weihnachten 600 € (damit man es einfacher rechnen kann) für Geschenke, Reisekosten, Weihnachtsmarkt etc. haben. Dann lege ich ab Januar jeden Monat 50 € in die Kategorie Weihnachten. Da brauch ich doch kein Extra Konto… Bei Profit First würde ich was machen? 20 Prozent meines Gehalts auf ein Konto für Spaßgeld überweisen und hoffen dass es für Weihnachten, Urlaub und Essen gehen reicht?
– Wenn meine Waschmaschine kaputt geht, dann zahl ich die aus der Notrücklage. Aber dafür brauch ich doch auch kein Extra-Konto! Die Notrücklage baue ich mir auf, bis sie dick genug ist, um ne Waschmaschine zu ersetzen. Wenn ich ein Auto habe, dann muss die Notrücklage halt noch dicker sein.
Was passiert mir als YNABer aber bestimmt nicht? Richtig: Ich sitz‘ garantiert nicht am Freitag da und kann eine Rechnung nicht bezahlen. Warum nicht? Weil ich die Leistung, die da abgerechnet wird, nur in Auftrag gegeben habe, wenn ich sie mir auch leisten kann. Ich buche den Urlaub nur, wenn ich genug Geld in der Urlaubskategorie habe. Und was brauche ich dafür nicht? Richtig: mehr als ein Konto. OK, wegen der hohen Rücklagen mache ich irgendwann mal ein Tagesgeldkonto auf, aber sonst …
Ich habe 34 Ausgabekategorien. Da wird relativ schnell klar, wie unsinnig das mit den verschiedenen Konten ist. Ich mach ja keine 34 Konten auf. Gleichzeit habe ich so aber viel größere Kontrolle über meine Ausgaben. Auf meinem einen oder meinen zwei Konten ist halt einfach nur ein Batzen Geld. Fettich!
Ich hab im Prinzip nix gegen viele Konten oder Kreditkarten. mE ist ein Konto aber kein Tool für eine Budgetierung. Die Budgetierung nach Profit First erscheint mir zudem noch extrem rudimentär. Klar, guestimation ist bei Budgetierung immer dabei, aber ein bissl besser geht es ja wohl schon, als so harakirimäßig zu sagen: ich überweise X % von Betrag Y auf Konto Z für Ausgaben, über die ich mir anscheinend noch keine Gedanken gemacht habe und die ich mir auch vielleicht nicht leisten kann, weil ich zu wenige % auf ein überflüssiges Konto geschoben habe 😉
Es muss ja auch nicht YNAB sein, das geht mit einer Tabellenkalkulation bestimmt auch. Leider bin ich zu wenig Nerd und bin gerne bereit, für den Komfort des Programms ca. 30 Öcken im Jahr auszugeben. Ich würde aber jedem empfehlen sich Gedanken über seine Ausgaben zu machen, statt die Einnahmen arbiträr auf irgendwelche Konten zu verteilen, die kein Mensch braucht. Das gilt auch nicht nur für Privatanleger, sondern auch für kleine Unternehmen können damit wunderbar arbeiten.
OK, das klang jetzt alles sehr bissig. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, aber ich finde das System halt einfach nur unbeholfen.
Hey Adrian,
Deine Anmerkungen kann ich voll und ganz nachvollziehen. Aber ähnlich wie bei der Geldanlage auch, nutzen sehr viele Leute keine Software oder Excel für ihre Einnahmen und Ausgaben. Sie sind völlig überfordert damit. Da ist das Kontensystem viel einfacher. Mir gefällt YNAB nicht so wirklich und ich habe es eine zeitlang ausprobiert. Anderen wird es ähnlich gehen.
Profit First strukturiert alles auf eine übersichtliche Art und Weise, aber es muss ja auch nicht dieses System sein. Hauptsache man hat einen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben und am Ende steht ein Plus. Ich kenne sehr viele Selbstständige, denen Profit First sehr geholfen hat. Für Dich und andere mag das unbeholfen aussehen, aber für andere ist es sehr hilfreich.
Viele Grüße
Daniel
Hi Adrian,
gratuliere Dir zu Deinem Erfolg mit YNAB! Es ist ein tolles System für Menschen, die gut und gerne mit einem Budgeting-Tool arbeiten. Ich nutze YNAB selbst übrigens auch – und zwar im Kontext mit Profit First. Einige meiner Kunden sind auch ganz begeistert davon, andere finden keinen emotionalen Zugang dazu.
So findet jeder sein eigenes Glück mit seinen Finanzen. Ich liebe es, dass wir inzwischen so viele individuelle Lösungen dafür haben – mir kommt es nur darauf an, dass es Spaß macht und wir Freundschaft mit unseren Finanzen schließen können, denn das ist der Schlüssel zum Erfolg 🙂
Viel Freude weiterhin mit Deinen Finanzen und danke, dass Du YNAB hier als Ergänzung ins Spiel gebracht hast!
Viele Grüße
Benita
YNAB ist ein tolles System, aber ich finde es nicht mehr nutzbar seitdem es nur noch als Onlineversion zu haben ist. Meine Finanzdaten möchte ich keiner Softwarebude anvertrauen von der ich nicht weiß wie gut/schlecht sie mit den Daten umgeht da sie ja auch keiner Regulierung oder Aufsicht unterworfen sind.
Ich habe mich gefragt, ob dieses Thema für mich als Angestellter ohne Ambitionen ein eigenes Business zu starten, überhaupt relevant ist. Beim Hören des Podcasts wurde mir jedoch klar, dass Profit First Grundsätze mitbringt, die auch mir helfen können. Schließlich predigen Daniel und Albert schon lange die Devise „Bezahle dich zuerst“ wenn es um das Sparen geht.
Betrachte ich meinen monatlichen Überschuss als Gewinn, ziehe ich den am Monatsanfang direkt aus dem „Für-Alles-Konto“ ab und lege es in Form von Sparplänen an. Betriebskosten habe ich auch, schließlich muss für Miete, Nebenkosten, Versicherungen, Abos etc. regelmäßig Geld bereitgestellt werden.
In meinem Haushaltsbuch (klassische Excel) habe ich zwar einen guten Überblick über das, was ich ausgegeben habe, dennoch fällt es mir schwer, die vielen kleinen, ungeplanten Ausgaben im Griff zu halten. So lange etwas Geld auf dem Konto ist, halte ich mich nicht sonderlich zurück. Schließlich will man ja leben und die Sparpläne sind bereits bedient…
Am Ende geht jedoch einiges Geld für unnützes Zeug drauf, da sind die Einsparungen, die man z.B. durch den letzten Versicherungswechsel wett gemacht hat, ganz schnell wieder verpufft.
Aktuell experimentiere ich gerade damit, wie weit ich meine Sparquote nach oben bringen kann, ohne auf die Annehmlichkeiten des Lebens verzichten zu müssen. 35% im letzten Jahr waren schon gut und 40% sind sicherlich auch problemlos möglich. Daher ist das diesjährige Ziel 45% sicher auch noch realistisch.
Da ich aktuell zu einem anderen Broker wechsle, der ebenfalls ein Giro-Konto mit entsprechenden Karten mitliefert, tut sich für mich gerade die Möglichkeit auf, das Mehr-Konten-System zu testen. Mal schauen, wie ich mit möglichst wenig Aufwand meine eigene Konto-Struktur aufbauen kann, um am Ende regelmäßig wiederkehrende Ausgaben von den spontanen zu trennen. Interessant wird auch zu sehen, ob die künstliche Einschränkung auch wirklich unnötige Ausgaben verhindern kann.
Zum Konto-Wahnsinn, wie ihn Adrian aufgezeichnet hat, wird es dabei sicherlich nicht kommen. Effektiv werden es 3 Konten sein:
1. Giro-Konto für regelmäßige Ausgaben
2. Giro-Konto für ungeplante Ausgaben des Alltags
3. Tagesgeld-Konto für den Notgroschen aka ungeplante größere Ausgaben
Bei mir geistern dann natürlich noch Festgeld-Konten, sowie Depot samt Verrechnungskonto herum, aber mit denen befasse ich mich im Alltag gar nicht.
Bis das Experiment abgeschlossen ist, bleibt noch genug Zeit, um sich weiter mit Profit First zu beschäftigen und zu schauen, was man noch heraus ziehen kann.
Danke für diesen interessanten Podcast!
Hi Remo,
ich habe lange überlegt, ob das Thema als Podcast-Folge passt, weil bei Profit First durchaus die Selbstständigkeit im Fokus steht. Aber ich habe mich selbst mit meinen Ansätzen sehr oft im Buch wiedergefunden und in Verbindung mit Benitas Aussagen, kommt es glaubhaft rüber, dass der Weg auch für normale Anleger geeignet ist.
Und einen Kontowahnsinn muss man nicht etablieren. Eigentlich reichen die Konten wie Du sie beschreibst völlig aus. Ich habe noch ein paar Tagesgeldkonten mehr für Urlaub, Ebay und Steuerrücklage, aber ich komme gut damit klar. So habe ich das ja auch bei „Der Finanzwesir rockt“ erzählt. Dort habe ich das Buch „Profit First“ ja auch schon vorgestellt.
Viele Grüße
Daniel
Hi Daniel,
Ich bin froh, dass du dich doch dazu entschlossen hast, einen Podcast zu diesem Thema aufzunehmen. Für mich ist das meistens der erste Weg in ein konkretes Thema. Die weiterführenden Links und Bücher nehme ich mir erst vor, sobald ich von einem Thema angefixt wurde.
Das liegt meistens an der Zeit, die ich mir dafür nehme. Während der Podcast gut parallel zu Dingen wie Fahrrad-/Auto-/Zugfahren oder der Hausarbeit geht, ist Lesen etwas wofür ich mir aktiv Zeit nehme.
Das Medium Podcast habe ich echt für mich entdeckt, um wiederum neue interessante Themen für mich zu finden.
An der Stelle also Danke für die vielen verschiedenen Themen, die du selbst oder mit deinen Interviewpartnern aufbereitest!
Gruß
Remo
Hi Remo,
ich freu mich sehr, dass Du Profit First für Dich gleich so gut übersetzen konntest! Deinen Ansatz finde ich klasse! Bin gespannt, wie es sich in ein paar Monaten für Dich anfühlt.
Ganz viel Glück und Erfolg dabei und viele Grüße
Benita
Hi Daniel,
super Interview, wie gewohnt. Hast du/ihr für eine Bank / Firmentagesgeldkonto für die Gesellschaftsform GbR?
Gruß
Martin
Hi Martin,
freut mich, dass Dir das Interview mit Benita gefallen hat. Für eine GbR habe ich bisher kein Konto.
Viele Grüße
Daniel
Hi Martin,
die Frage der richtigen Bank bzw des richtigen Kontos ist immer sehr individuell. Jede Bank hat ihre Besonderheiten und jeder Kunde seine persönlichen Anforderungen. Darum ist es nicht leicht, etwas Intelligentes dazu zu sagen, was für Dich richtig oder falsch sein könnte.
Als Gesellschaft tust Du Dich erfahrungsgemäß mit den örtlichen Filialbanken etwas leichter, als mit Internetbanken. Diese haben ihre Geschäftsmodelle häufig sehr stark standardisiert und können deshalb nicht gut mit individuellen Gesellschaftsverträgen umgehen.
In ländlichen Regionen sind manchmal die Genossenschaftsbanken (Sparkassen und Raiffeisenbanken) recht angenehme Partner, weil die Entscheidungsketten kurz sind und vieles eher verhandelbar ist (auch Konditionen). Aber pauschal lässt sich das leider nicht sagen.
Nimm Dir auf jeden Fall genug Zeit, den richtigen Partner für Dich und Dein Unternehmen zu finden. Eine Bankbeziehung ist idealerweise langfristig und was Du da nicht brauchst, ist Sand im Getriebe 😉
Viel Erfolg und viele Grüße
Benita
Vielen Dank für den interessanten Podcast.
Im Gespräch kam auf, dass Frau Königbauer immer einen gewissen Geldbetrag als Sicherheit von z.B. Bankenschliessungen Zuhause hat.
Ich wollte mal in die Runde fragen, wer dies ebenfalls tut und ich welcher Größenordnung das Geld unterm Kopfkissen liegt.
Grüße
Frank