In diesem Hörerinterview habe ich den Heavy Metal-Musiker Axel Ritt zu Gast. Gemeinsam sprechen wir über Einnahmequellen als Musiker und die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Musikgeschäft. Außerdem geht es um das Thema nachhaltige Geldanlage, die für Axel besonders wichtig ist, und wie sich das mit ETFs, Immobilien, P2P-Krediten und Kryptos vereinbaren lässt.
Inhalt
Hörerinterview mit Axel Ritt
Mit diesem Hörerinterview feiere ich eine richtige Premiere: Axel „Ironfinger“ Ritt ist der erste Podcast-Gast, bei dem ich selbst schon vor der Bühne stand.
Axel ist nämlich Heavy Metal-Musiker und vor ein paar Jahren habe ich ein Konzert seiner Band Grave Digger besucht. Im Interview erzählt Axel, wie man als Musiker heutzutage eigentlich überhaupt noch Geld verdienen kann, wie viel (bzw. wenig) man mit Streaming-Diensten verdient und wie sich die Corona-Krise auf die gesamte Branche, aber auch ihn persönlich ausgewirkt hat.
Axel beschäftigt sich auch mit dem Thema Geldanlage und ist damit in seinem Musiker-Umfeld ein echter Exot. Seine wichtigste Anforderung: die Produkte, in die er investiert, sollen nachhaltig sein.
Im Interview gehen wir darauf ein, wie sich das in der Praxis umsetzen lässt und wie seine Asset Allokation aussieht. Dabei berichtet er von seinem bunten Mix aus nachhaltigen ETFs, Einzelaktien, Immobilien, P2P-Krediten und Kryptowährungen.
Shownotes Axel Ritt
- Zur Webseite von Axel
- Zur Webseite von Grave Digger
- Zur Webseite von Hellryder
- Zur aktuellen Cd von Grave Digger*
- Zur brandneuen Hellryder-CD*
- Sehenswerte ARTE-Doku über die Verteilung der Spotify-Einnahmen
- Audio-CD – Hörbuch
- Napalm Records (Spv) (Herausgeber)
Finanzrocker-Podcast auf allen Plattformen
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Zusammenfassung des Interviews
Über Ironfinger Axel Ritt
Axel Ritt ist Heavy Metal-Musiker und Produzent. Seit 2009 ist Axel Gitarrist bei der Heavy-Metal Band Grave Digger. Er ist außerdem Mitglied bei den Bands Domain und Hellryder.
Axel hat angefangen, Architektur zu studieren, doch dann kam der erste Plattenvertrag und sein Weg war klar. Seitdem ist er erfolgreich als Musiker in der ganzen Welt unterwegs.
Du bist professioneller Heavy Metal-Musiker. Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass Künstler, Musiker und Veranstalter über ein Jahr keine wirklichen Einnahmen mehr haben. Wie bist Du damit umgegangen?
- Die Situation ist in der Tat eine Katastrophe. Ich persönlich bin vergleichsweise gut aus der Situation rausgekommen, bzw. ich bin ja noch mittendrin, weil ich meine Einkünfte in der Musik aus verschiedenen Sachen beziehe.
- Also nicht nur aus Live-Auftritten, wobei da auch ein Hauptteil der Einnahmen herkommt. Aber ich konnte das verlagern, so dass Sachen, die sonst noch gewartet hätten, wie Aufnahmeprozesse vorgezogen werden konnten, und konnte so diesen ganzen Schock ausgleichen.
- Allerdings sind viele Kollegen, die „nur“ Live-Auftritte machen, stark betroffen, und auch unsere Techniker für Licht, Ton, Backline, die sind extrem schwer davon betroffen.
Welche Folgen wird das generell auf die Branche haben? Wird es nach der Pandemie wieder alles so wie vorher oder wird es Jahre dauern bis sich die Strukturen wieder erholt haben?
- Ich befürchte, dass die Pandemie eine Entwicklung angeschoben hat, die sich schon in den letzten Jahren abgezeichnet hat und auch in anderen Branchen zu finden ist: Die Großen werden immer größer und die Kleinen brechen weg.
- Gerade im Live-Bereich gibt es bei den ganz großen Festivals nur noch zwei, drei Veranstalter und die kaufen alles auf, was noch an großen Festivals unterwegs ist.
- Zwar versucht man die Struktur noch zu behalten, aber das Problem ist einfach, dass wenn du dann irgendwann als Künstler mal nicht bei einer der drei großen Konzertagenturen unter Vertrag bist, dann spielst du einfach nicht mehr auf diesen Festivals.
- Und die kleinen Clubs kämpfen allesamt ums Überleben. Wenn man Glück hat, ist der Clubbetreiber Inhaber des Gebäudes und kann das mal für ein Jahr lahm legen, aber Kosten wie Versicherung und Strom laufen ja alle weiter.
- Ich bin mal gespannt, wie viele Clubs tatsächlich überlebt haben. Für kleinere und mittlere Bands, wo es eh schon schwierig ist, Shows zu bekommen, wird das natürlich jetzt noch schwieriger.
Was ist denn jetzt dein Wirtschaftsmodell? Seit den 80ern hat sich das komplett geändert, oder? Welche Einnahmeströme hast Du denn als Musiker?
- In den 80ern hattest du Situation, dass die stärkste Einnahme der Plattenverkauf war und du bist auf Tournee gegangen, um das Album zu promoten. Heute hat sich das umgekehrt. Heute machst du ein Album, um einen Grund zu haben, auf Tournee gehen zu können.
- Mit Plattenverkauf verdienst du nichts mehr. Und wenn ich sage nichts mehr, dann meine ich nichts mehr. Du kannst glücklich sein, wenn du das Geld zusammen bekommst, um die Mietkosten fürs Tonstudio zahlen zu können.
- Deswegen habe ich vor Jahren mein eigenes Studio gebaut, damit ich da unabhängig und autark bin.
- Der erste Bruch kam mit den illegalen Downloads. Da war es dann aber so, dass die Künstler gemeinsam mit den Plattenfirmen die Betrogenen waren und noch zusammen an einem Strang gezogen haben, um das Böse zu bekämpfen.
- Um dem zu begegnen, ist diese super Idee mit dem Streaming gemacht worden. An sich ist das eine super Sache, aber die Ausschüttung, die du jetzt als Künstler über einen Streaming-Dienst wie Spotify bekommst, das ist nichts.
- Sagen wir mal, ich mache jetzt ein neues Album und dieses Album hat 10 Titel. Wenn dieses Album auf Spotify gespielt wird, kriegt der Vertrieb pro Titel 0,3 Cent. Das heißt, wenn der Fan das ganze Album gehört hat, kriegt der Vertrieb 3 Cent. Dann nimmt sich der Vertrieb 20% weg und schüttet 80% an die Plattenfirma aus.
- Bei der Plattenfirma kommen also 2,4 Cent an. Die Plattenfirma hat einen Wahrnehmungsvertrag mit dem Künstler und der Einfachheit halber sagen wir, der Künstler hat eine Beteiligung von 20%. Das heißt von den 2,4 Cent kommen etwa 0,4 bei der Band an – wir reden vom gesamten Album! Und wenn in der Band jetzt vier Leute spielen und die machen gleiche Aufteilung, bekommt jeder Künstler 0,2 Cent für das gesamte Album. Für tausend Mal anhören bekomme ich 2 €!
- Ich hasse und verachte das System zutiefst. Aber wenn du als Fan eine Band unterstützen willst: Geh zum Konzert, kauf dir dort das Album und kaufe noch ein T-Shirt. Du hast als Einkommen nur noch die Gagen auf Platz 2 und ganz vorne das Merchandise. Auch die Gema sind vergleichsweise kleine Beträge.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich in dem Bereich nur die wenigsten wirklich mit Geldanlage beschäftigen. Warum hast Du Dich damit auseinander gesetzt – vor allem in einer solchen Situation?
- Ich hatte immer mal wieder vorgenommen und immer gesagt du müsstest, du müsstest, du müsstest. Und als die Pandemie angefangen hat, habe ich gesagt, es gibt jetzt wirklich keine Ausrede mehr, sich nicht damit zu beschäftigen. Und ich habe dann in relativ kurzer Zeit festgestellt, dass das eine sehr interessante Sache ist.
- Ich fand es interessant, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Es war aber auch erschreckend zu sehen, was ich alles verschwendet habe. Auf der einen Seite spart man und kümmert sich darum, dass Geld vorhanden ist.
- Auf der anderen Seite hätte ich mal früher in einen ETF investiert und hätte meine 7-8 Prozent mitgenommen, die wären einfach da. Und da muss ich jetzt einfach im hohen Alter schauen, dass ich mir da Sicherheiten aufbaue. Geld ist für mich nur Sicherheit und Unabhängigkeit, alles andere interessiert mich nicht.
- Nachdem ich dann ein Jahr nur gelernt habe, wie ich Geld vermehren oder sichern kann, dachte ich mir, das ist ja toll, aber ich sollte auch irgendwann mal ans Entsparen denken. Es bringt mir auch nichts immer weiter anzuhäufen, dann hüpfe ich in die Kiste und die Erben freuen sich. Ich gucke also auch immer, welcher Anlagehorizont sich für mich lohnt. Bei mir würde ich sagen, maximal 10 Jahre oder weniger.
Wie sieht Deine Asset Allokation aus?
- Ich habe eine ziemlich wilde Mischung. Ich habe mir irgendwann mal ein Core Satellite System zugelegt. Mein Core-System sind im Prinzip drei große ETFs. Das ist MSCI World, Europe und Emerging Markets.
- Der entscheidende Unterschied ist aber: Es gibt für mich einen Punkt, dem ich mein gesamtes Investieren unterordne: Nachhaltigkeit, soziale Verträglichkeit und Umweltfreundlichkeit. Ich möchte niemals, dass mein Geld für Sachen verwendet wird, die ich zutiefst ablehne. Ich suche also Produkte, die wirtschaftlich, aber vor allem auch nachhaltig sind.
- Dann ist mein Portfolio außerdem recht Technik-lastig. Da habe ich natürlich auch viel auf die Mütze bekommen, ich sage nur Clean Energy. Aber das kann ich relativ gut aussitzen.
- Neben diesen Sachen habe ich ein paar Einzelaktien, ein bisschen Spielgeld habe auch – zwei Pink Sheets (Penny Stocks), die furchtbar in die Hose gegangen sind. Ansonsten ein bisschen P2P und ein bisschen mehr Krypto, wo momentan mein Hauptfokus drauf liegt.
Welche Rolle spielen Deine Immobilien im Vermögensmix?
- Genau, Immobilien habe ich auch. Ich besitze ein Mehrfamilienhaus, was mir die finanzielle Freiheit beschert, und ich bin in ein paar REITS investiert. Da bin ich aber auch nur drin, weil ich dachte, ein bisschen diversifizieren wäre ganz gut.
- Die Immobilien decken alle laufenden Kosten bei mir und alles, was ich on top verdiene, kann ich investieren in Sachen, die in irgendeiner Form vonnöten sind.
Hast du auch mit Kollegen über Geldanlage gesprochen, oder haben sie gleich abgewunken?
- Da brauchst du nicht mit anfangen. Das sind wirklich auch sehr intelligente und belesene Menschen, aber wenn du mit diesen Themen kommst, geht sofort die Klappe runter.
- Ich würde mal sagen, dass 90 Prozent der Musiker nicht wissen, was ein ETF ist. Vielleicht hat der eine oder andere noch ein paar Aktien, aber so richtig, dass jemand aktiv in der Sache drin ist…
- Aufgrund der Investitionskosten, die du tätigen musst, damit das ganze überhaupt Sinn macht, ist es so, dass viele Musiker gucken, dass sie ein bisschen Geld für ihre Kinder oder Notfälle beiseite legen. Wenn du keinen normalen Job hast, der dir ein mehr oder minder regelmäßiges Einkommen generiert, von dem du regelmäßig was abzwacken kannst, um zu investieren, dann kannst du einfach nichts machen.
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Knapp 30 % Deines Portfolios macht ein aktiver Ökofonds aus. Mit laufenden Kosten von 2,3 % pro Jahr ist der ganz schön teuer. Warum die Entscheidung dafür?
- Das ist in der Tat sehr teuer. Ich habe zwei Altlasten in meinem Portfolio. Interessanterweise sind das die beiden stärksten Positionen. Und zwar sind das Sachen, die ich von früher übernommen habe. Der Ökofond ist neben meinem Apple-Aktien am längsten in meinem Depot – vor fünf oder sechs Jahren habe ich den angefangen.
- Ich wollte etwas im ökologischen und nachhaltigen Bereich und bin dann auf diesen Ökofond gekommen und habe in erster Linie geguckt, womit die sich beschäftigen und habe nichts gefunden, was mich abgestoßen hätte und dann habe ich investiert. Und lustigerweise ist der gut weitergelaufen, der macht immer seine 12 Prozent.
- Mein zweiter großer Posten an Einzelaktien ist Encavis, das ist Wind und Solar. Da bin ich zu gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. Ich hatte damals einen kleinen fünfstelligen Betrag den ich auch wieder in was ökologisches investieren wollte und da gab es die Firma, die hießen Chorus, die habe ich auch von einem Berater empfohlen bekommen. Die haben hauptsächlich auf Solarkrafterwerke in Italien gesetzt.
- Der italienische Staat hat dann mal nach zwei Jahren plötzlich gesagt, dass die Förderung ausgelaufen ist und dann ist der Kurs um 50 Prozent eingebrochen. Und nach zwei Jahren kam dann Encavis und hat die aufgekauft und dann kam der Technikboom und dann sind aus den 50 Prozent Verlust sind dann 200 oder 300 Prozent geworden.
Du setzt auf eine interessante ETF-Ländermischung aus MSCI World SRI mit 14 %, MSCI Europe SRI mit 10 % und MSCI Emerging Markets SRI mit 8 %. Warum dieser hohe Europa-Anteil?
- Ich möchte den Europa-Anteil hochfahren. Ich persönlich glaube, dass Europa von der Pandemie deutlich stärker getroffen wurde als die USA und die USA sich jetzt auch deutlich schneller davon erholen.
- Und dadurch, dass Europa stärker getroffen wurde ist natürlich auch der Einbruch deutlich stärker, dann sind aber auch die Möglichkeiten, sich zu erholen, besser.
- Zum zweiten bin ich immer so ein Typ „Support your local Dealer“. Europa ist mir näher als die USA. Und Emerging Markets habe ich dabei, da ich hoffe, dass das ein oder andere Schwellenland, das sich dann hoffentlich erholt, höhere Renditen bietet.
Neben verschiedenen SRI- und ESG-ETFs setzt Du auch auf Themen-ETFs abseits der Nachhaltigkeit wie Global Blockchain und Digital Security. Warum?
- Ich bin halt in Blockchain, Future Mobility und Clean Energy investiert. Das ist fast schon Satellite, das ist nicht mehr in meinem Core-System. Ich setzt da drauf, dass das in den nächsten Jahren nach oben geht und da ich eh nicht plane zu verkaufen, glaube ich schon, dass ich auf jeden Fall meine Investition noch reinkriege plus die acht bis zehn Prozent.
Welche Rolle spielt der risikoarme Portfolioanteil aus Anleihen bzw. Tages- und Festgeld?
- Für mein Mietshaus bin ich ja gezwungen, einen gewissen Sicherheitsanteil vorzuhalten, falls du mal eine Wohnung komplett renovieren musst, oder wenn mal ein Schaden passiert. Ich habe einen entsprechenden Betrag, der diese Sachen abdeckt, auf einem Konto.
- Auf einem zweiten Konto sind dann halt die ganzen Steuersachen. Ich mache das immer so, dass von allem, was reinkommt, 30 Prozent abgezogen und auf ein Festgeldkonto überwiesen wird, damit ich nicht auf die Nase falle, wenn Vater Staat am Ende des Jahres kommt. Was nach der Steuer übrig ist, wird dann in den Finanzmarkt investiert.
Neben Aktien, Fonds und ETFs setzt auch verstärkt auf Kryptowährungen. Wie sieht da Dein Portfolio aus?
- Ich bin da so ein Mainstream-Typ. Ich bin eigentlich nur in vieren drin: in Bitcoin, in Ethereum, in Cardano und in Polkadot.
- Ich bin eigentlich ein Freund von Proof of Stake und wollte nur Börse Stuttgart, habe aber bei diesem Aktivierungsprozess nach drei Tagen die Nerven verloren und bin zu Kraken rüber. Und Kraken bietet halt für Polkadot ein sehr schönes Staking von 12 Prozent an, was ich eigentlich ganz toll fand. Deswegen bin ich sehr stark in Polkadot investiert.
- Ich habe mir da so ein bisschen das Basiswissen draufgeschafft, damit ich da nicht total unvorbereitet reingehe, aber auch da lerne ich jeden Tag noch dazu. Und ob ich das irgendwann mal so verstehe wie die echten Nerds, das würde ich mal mit einem großen Fragezeichen versehen, aber ich weiß zumindest, was ich mache.
Vielleicht kannst du nochmal ganz kurz Staking erläutern?
- Für die Erzeugung von neuen Coins hast du zwei Möglichkeiten: Proof of Work und Proof of Stake. Proof of Work ist, dass die Miner mit dem entsprechend oft zitierten großen Stromverbrauch die neuen Bitcoins errechnen und dafür eine prozentuale Beteiligung bekommen. Das ist natürlich in den letzten Jahren total explodiert.
- Bei Proof of Stake werden deine Coins, die du besitzt, auf deiner Trading-Plattform zur Verfügung gestellt und dadurch, dass sie da liegen, ist das die Basis, damit neue Coins erzeugt werden können. Du bekommst quasi fürs Staking eine Art Zinsen. Das fand ich sehr schön, das entspricht meinem Denken. Leider hat Polkadot sehr stark verloren.
Wie sieht es mit P2P-Krediten aus? Auf welche Plattformen setzt du da?
- Ich bin bei den beiden großen, Mintos und Bondora. Das wird von vielen ja gerne als Festgeld-Alternative gesehen, das halte ich für bedenklich. Auch da muss man damit leben können, dass der Laden morgen platt ist und du keinen Cent hast. Ich bin da auch nur mit 5 Prozent drin.
Willst du trotzdem weiterhin ETFs und Aktien besparen?
- Im Moment habe ich meine Sparpläne mal ausgesetzt. Alles, was momentan mal übrig ist, wird in Krypto investiert. Es kann aber auch sein, dass ich irgendwann doch wieder den sichereren Weg gehe.
- Die Entwicklung ist einfach sehr spannend und es macht auch Spaß. Solange sich die Rendite noch lohnt, ist das ganz spannend. Aber nur moderat, ich bin kein Zocker.
Wie sehen Deine Zukunftspläne aus?
- Im musikalischen Bereich sind wir schon den ganzen Lockdown in der Planung. Du hast ja eine Vorlaufzeit für Tourneen und Festivals von mittlerweile einem Jahr. Wir sind ja jetzt auch wieder für Wacken 2021 bestätigt worden und wir können nur gucken: Klappt es, oder klappt es nicht?
- Alle anderen sind bereits abgesagt worden. Wenn Wacken aber auch sagt sie schaffen es nicht, wegen der ganzen Auflagen, dann geht es halt bis 2022. Dann kannst du nur hoffen, dass sie dich wieder verpflichten.
- Unsere Europatour findet im Januar statt, das ist jetzt schon auf der Kippe. Selbst wenn es stattfindet, der Vorverkauf ist momentan bei allen Bands auf null. Die Leute haben alle Sorgen, ob es klappt. Du guckst also eigentlich täglich darauf, was in Berlin beschlossen wird, um dann hochrechnen zu können.
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16 Antworten
Interessantes Gespräch, beim Thema Corona aber quasi ein „boomer“ wie er im Buche steht: „Ich weiß alles besser, alle sind doof, aber Vorschläge habe ich auch keine besseren“
Thema Serbien und Corona: Deutschland hat 11x (!) soviel Einwohner und wir z.b. 6x soviel Zweitimpfungen und knapp 15x soviel Erstimpfungen haben wie Serbien. Das ist eben auch Teil der Wahrheit.
Ja, darüber lässt sich sehr gut und breit diskutieren. Auch wenn der Serbien-Vergleich natürlich von der Größe her hinkt, wird das EU-Dilemma hier deutlich. Da ist bei der Impfstoffbestellung einiges falsch gelaufen. Aber auch in den einzelnen Ländern ist im Anschluss viel falsch gelaufen, weil die Impfkampagne nicht zum Laufen kam. Profiteure waren hier beispielsweise Großbritannien und Serbien, die nicht in der EU sind, unabhängig bestellen konnten und eine gute Impfkampagne gefahren haben.
Serbien gehört nämlich zu den Ländern, die die Krise bisher mit am besten gemeistert haben – jetzt mal die Größe des Landes hin oder her. Dafür setzen sie aber zu einem Großteil auf chinesischen und russischen Impfstoff, was man nicht vergessen darf. Mittlerweile loben sie sogar eine Impfprämie von 25 Euro für die wenig impfwillige Bevölkerung aus. Auch das ist alles ein Teil der Wahrheit.
Jetzt lässt sich hier natürlich wieder diskutieren, dass die EU-Länder – allen voran Deutschland – extrem vom Binnenmarkt und EU-Export profitieren. Auch das ist völlig richtig! Davon profitieren in Corona-Zeiten jedoch weder Restaurants noch Clubbetreiber oder eben auch ein einfacher Musiker, die einfach kein Geld verdienen. Da kann ich das schon nachvollziehen, wenn man da Beispiele wie Serbien, USA oder Großbritannien nennt, die die Impfkampagne einfach viel besser gemanagt haben und wo dann auch bald wieder Konzerte und Restaurantbesuche möglich sind. Davor haben aber vor allem USA und GB völlig bei der Pandemiebekämpfung versagt. Gehört auch zur Wahrheit dazu.
Für alles gibt es ein Pro und Contra und man hätte jetzt noch viel weiter diskutieren können. Es ist irgendwie alles ein Teil der Wahrheit und es kommt immer darauf an, wer was aus welcher Sichtweise sagt. Hätte ich einen Corona-Profiteur interviewt, wäre es wieder eine komplett andere Sichtweise geworden. Aber das hätte zu weit geführt und deswegen haben wir das Thema nur angeschnitten. Diese Boomer-Diskussion passt daher an dieser Stelle nicht.
Danke, fuer den Einblick in die Musikszene und wie (schwer) dort zZ Geld verdient wird.
Wie schade, dass unter den Lockdownmassnahmen ganze Berufszweige weggeXt werden. In Schweden waere es viell. besser gewesen?
Mit den SRI/ESG Produkten im Hinblick auf vegane Vorlieben sieht es schlecht aus, eigentlich bleibt dann nur (aufwaendiges, unterdiversifiziertes) Stockpicking:
Relativ breite Ausschlussprodukte wie zB ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/305418/ishares-msci-world-esg-screened-ucits-etf-fund
enthaelt zB Tyson (NYSE:TSN) $23.3 billion Meat production, plant-based proteins
sowie viele deiner verhassten Multinationals (zB Bayer) und auch die Werte aus dem
unterdiversifizierten, ultra-sri-konservativen ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/290846/ishares-msci-world-sri-ucits-etf
Selbst hier sind etliche vegane Stinkbomben enthalten:
LOREAL SA 0,85 USD 36.802.779 Nichtzyklische Konsumgüter FR0000120321 Tierversuche?
MERCADOLIBRE INC 0,47 USD 20.260.238 Zyklische Konsumgüter US58733R1023 u.a. Fleischverkauf
CARREFOUR SA 0,10 USD 4.369.365 Nichtzyklische Konsumgüter FR0000120172 u.a. Fleischverkauf
GENERAL MILLS INC 0,30 USD 13.146.782 Nichtzyklische Konsumgüter US3703341046 u.a. Tierfutterhersteller/handel
KELLOGG 0,14 USD 5.919.856 Nichtzyklische Konsumgüter US4878361082 u.a. Tierfutterhersteller/handel
BUNGE LTD 0,10 USD 4.251.628 Nichtzyklische Konsumgüter BMG169621056 u.a. Tierfutterhersteller/handel
KERRY GROUP PLC 0,17 USD 7.292.654 Nichtzyklische Konsumgüter IE0004906560 v.a. Milcherzeugnisse
sowie etliche Pharmazeutische Firmen, die Tierversuche machen (muessen?)
usw
Aber sooo wichtig ist das ja alles nicht, die Absicht zaehlt? Beim pers. Konsum liegt bekanntlich der groessere Hebel?
Und wer sich mit dem schnoeden Mammon freikaufen will (von wem oder was eigentl.?), kann ja vom nicht ganz moralisch-sauber verdienten Geld etwas spenden?
LG Joerg
Ja, es ist wirklich hart zu sehen, wie die gesamte Branche vor die Hunde geht. Es sind ja nicht nur die Musiker, sondern auch Clubbetreiber, Stage Hands, Merchandise-Hersteller, Tontechniker etc. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist in Deutschland eine Industrie mit über einer Million an Arbeitnehmern und Selbstständigen mit Milliardenumsätzen und keine Mini-Branche! In Schweden bekommen Musiker ja Geld vom Staat, aber auch da ist in Corona-Zeiten nicht alles Gold was glänzt.
Was die nachhaltigen Vehikel angeht: Ich stehe dem ganzen ja seit jeher skeptisch gegenüber. Die Beispiele von Dir zeigen das auch nochmal, genau wie mein Blackrock-Beispiel im Interview. Axels Ökofonds ist da aber doch wesentlich besser aufgestellt als die SRI/ESG-ETFs. Dafür ist er aber auch wesentlich teurer.
Man kann aber auch diskutieren, ob man in Bitcoin investieren muss, wenn man nachhaltig anlegen will. Denn das ist auch alles andere als nachhaltig. Aber die Diskussion hatte ich ja erst in der Folge mit Richy von der Börse Stuttgart.
Viele Grüße
Daniel
Ein sehr inspirierendes Interview: Daumen hoch!
Eine super junge Stimme und Ausdrucksweise, einfach klasse. Mehr Metalhörer im Interview bitte!
Hallo Daniel,
ich habe Deine Podcasts vor etwas mehr als einem Jahr entdeckt und viele nachgehört. Ich benötige zwar keine Tipps und Anregungen zur Anlage mehr, da ich bereits in der „Entsparphase“ bin, aber interessant finde ich Deine Podcasts allemal. Natürlich höre ich auch die aktuellen und natürlich bin ich nicht immer mit Deiner und den Meinungen Deiner Interviewpartner auf einer Linie. Ich finde es aber auch nicht schlimm, andere konträre Meinungen anzuhören und sich darüber Gedanken zu machen, wenn sie denn vernünftig rüber gebracht werden. Und das war in der Vergangenheit der Fall. Aber Dein heutiger Gesprächspartner kam für mich nur als total unsympathischer, oberflächlicher Selbstdarsteller rüber, der zwar Schlagworte gelernt hat und diese auch inflatiös anwendet, aber dem die Hintergründe dazu absolut fehlen. Besonders krass finde ich seine teilweise falschen Darstellungen u.a. zur Coronakrise (bestes Beispiel Serbien) und seine extrem verletzenden und respektlosen Äußerungen zu Politikern und Managern. Manager von Unternehmen, mit denen man sich nicht identifizieren kann, als Verbrecher zu bezeichnen, finde ich unterste Schublade. Aber ich fand es gut, dass Du immer mal wieder, wenn auch nur sehr sanft, versucht hast, hier gegen zu steuern.
Und nun freue ich mich auf Deine nächsten Podcasts. 😉
LG Wolfgang
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich finde sehr gut was Du geschrieben hast! Ich würde den Kommentar auch unterschreiben.
Doch ich glaube wir als „Normalos“ müssen so einem „Rocker / Metaller“ etwas gelassener gegenübertreten. Ein Teil der „Subkultur“ ist es zu provozieren und für diese Personen diese Begriffe in einer etwas anderen Definition. Wahrscheinlich hast Du recht, dass man auch sich klar dagegen stellen kann / muss.
Bitte nicht falsch verstehen, die Kritik ist absolut angebracht und auch richtig. Das ist auch richtig gut, sie sachlich aus der eigenen Perspektive zu äußern. So wie ich das gerade auch gemacht habe.
@daniel korth: Vielen herzlichen Dank für aufzeigen von der großen bunten Welt. Ich finde richtig klasse auch mal über den eigenen Tellerrand hinausschauen zu können! Das man bei deinen wunderbaren Podcast „bequem“ aus seiner eigenen Bubble herausschauen kann. Mach weiter so!
Gruß
sievux
Hallo Daniel,
höre deinen Podcast schon eine Weile (bevorzugt beim Sport/Laufen). Habe mir in der Zwischenzeit auch viele ältere Folgen angehört. Die Interviewpartner sind sehr interessant und man bekommt auch einen Einblick in Nischenthemen (wie z.B. über den Kunstmarkt). Deine Interviewführung finde ich auch gut.
Allerdings muss ich sagen, dass das letzte Interview mit Axel Ritt ein Griff daneben war (habe diesen auch nicht zu Ende gehört). Mit welcher Arroganz und Ignoranz da über die Hilfen der Regierung gesprochen wird, ist schon wirklich asozial. Axel Ritt beschwert sich, dass er als selbständiger Musiker auch Arbeitslosengeld II / Hartz 4 beantragen muss und die Regierung ihm dies quasi trotz seiner jahrelangen Steuerzahlungen „zumutet“.
1) Geht es vielen, vielen anderen auch so, dass Sie ein Leben lang in die Sozialversicherung (er als Selbständiger wird hier vermutlich nichts einzahlen oder nur freiwillig in die Arbeitslosenversicherung oder er ist ggf. freiwillig gesetzlich krankenversichert) oder Steuern zahlen ohne dafür jemals etwas davon zurück zu bekommen. So wird es bei mir auch sein. Das ist der Beitrag zu unserem Sozialstaat, den wohl keiner missen will, weil er insgesamt immer noch gut ist. Sicherlich kann man trefflich über Einzelaspekte, wie z.B. die gesetzliche Rente diskutieren.
2) In seinen Aussagen schwingt damit der Vorwurf mit, dass das unter seiner Würde wäre. Wer auf solch einem hohen Ross sitzt, hat den tiefen Fall nicht anders verdient. Viele Menschen müssen das (ob unverschuldet oder nicht) jeden Monat. Diese grenzt er quasi aus und meint, dass Musiker etwas anderes/besseres sind. Das sind sie eben nicht. Auch wenn sie sich so fühlen oder scheinbar dafür halten. Achtung Klischee: dieses Selbstvertrauen haben wohl nur „(Rock-)Musiker“. Da ist ein Erdung vielleicht mal wieder sinnvoll. Wie in einem anderen Kommentar schon zu lesen war, soll es vielleicht auch provozieren – das hat es übrigens bei mir getan. Nämlich endlich mal einen Kommentar zu schreiben.
3) Musiker sind Berufstätige, die sich für einen Beruf entschieden haben, der auch viele angenehme Seiten zu haben scheint. Jetzt gibt es ein Tal, das durchschritten werden muss und dann geht es hoffentlich bald wieder aufwärts. Die Aussagen von Axel Ritt sind mir zu einfach. Man muss wirklich nicht alle Corona-Maßnahmen unterstützen oder gut finden, aber vieles war nötig bzw. man hatte keine Erfahrungen. Von toten Fans hat Axel Ritt übrigens am wenigsten.
4) Welchen Anspruch hat denn Axel Ritt? Die Regierung soll jedem in der Branchen 10.000 Euro im Monat „in den Arsch blasen“?!
5) Seine Informationen über Einkünfte aus Downloads geben mir allerdings sehr zu denken. Hier scheint es eine ähnliche Fehlentwicklung zu geben, wie im Bereich der Medien.
Insgesamt werde ich aber natürlich weiter begeistert deinem Podcast folgen. Er unterstützt mich bei meiner Geldanlage in ETF/Aktien und gibt mir immer wieder Stoff den Horizont zu erweitern.
Gruß
von einem anderen Daniel
Hi Daniel,
auf Deinen Kommentar muss ich natürlich umgehend antworten, denn ich finde, dass Du die Aussagen von Axel völlig falsch verstanden hast und auch völlig falsch bewertest.
Es geht hier überhaupt gar nicht darum, sich in irgendeiner Weise besser zu stellen oder Hartz IV/Arbeitslosengeld/ Whatever runterzumachen.
Bei den Aussagen geht es einzig und allein darum, dass unterschiedliche Branchen (allen voran die Kulturbranche) und insbesondere Solo-Selbstständige besonders von den Maßnahmen benachteiligt werden. Hier gibt es keine Möglichkeit Kurzarbeitergeld oder Arbeitslosengeld zu beantragen. Gerade das Kurzarbeitergeld war ja eine sehr wirkungsvolle Corona-Maßnahme für extrem viele Unternehmen.
Das Schlimme an der Sache: Wenn ich keine Möglichkeit habe Geld zu verdienen, weil die Clubs zu sind oder keine Live-Auftritte möglich sind, muss ich zumindest meine Miete bezahlen können oder mir Nahrungsmittel kaufen. Das ging fast NUR indem man sich für Harz IV anmeldet.
Problem an der Sache: Als selbstständiger Künstler muss ich mich selbst um die Altersvorsorge kümmern. Sie zahlen in der Regel in die Künstlersozialkasse (Rente, Kranken- und Sozialversicherung) ein, die müssen sie aber auch monatlich bezahlen. Wenn kein Geld reinkommt, wird auch das schwer. Um Hartz IV zu beantragen darf ich aber nur über ein kleines Vermögen verfügen, ansonsten bekomme ich keine Unterstützung. Das hat Axel doch auch erwähnt.
Wenn ich dann im Alter von Ende 50 meine ganzen Ersparnisse für meine eigene Altersvorsorge aufbrauchen muss, um zu überleben, ist es einfach eine Katastrophe. Axel trifft es an der Stelle nicht ganz so existenziell hart, aber ca. 95 % aller Berufsmusiker, Crews, Tontechniker, Schauspieler, Choreographen etc. Die paar Zahlungen während der Pandemie reichten nicht mal für die Miete.
Findest Du das fair? Ich nicht! Du musst klipp und klar zwischen Angestellten und Selbstständigen unterscheiden. Selbstständige bekommen kein Arbeitslosengeld, sondern fallen sofort in Hartz IV. Das können sie aber nur beantragen, wenn sie über eine Maximalgrenze an Ersparnissen verfügen. Der Grundfreibetrag liegt bei 150 Euro pro Lebensjahr, das Minimum beträgt 3.100 Euro. Je nach Alter des Hartz-4-Empfängers kann der Freibetrag maximal 9.750 Euro, 9.900 Euro oder 10.050 Euro betragen. Dazu gibt es dann noch ein Schonvermögen von 750 Euro pro Lebensjahr mit einer Maximalgrenze.
Jetzt mache Dir bitte mal Gedanken wie Du reagieren würdest, wenn Du in dieser Situation wärst. Ich glaube, dass Du einfach nicht genau zugehört oder es in den falschen Hals bekommen hast.
Nichts für ungut, aber ich finde, dass Du es Dir mit Deinem Kommentar zu einfach gemacht hast. Die gesamte Kunst- und Kreativszene ist völlig unverschuldet in diese Krise geraten und wird am wenigsten unterstützt. Weil Kultur in den Augen von Politik und vieler Menschen einfach so gut wie nichts mehr wert ist. Das finde ich sehr bedauerlich. Die Spotify-Berechnung aus dem Interview zeigt es doch ganz anschaulich, hat aber mit Corona nix zu tun. Lies doch mal bitte diesen Artikel. Gibt noch zig weitere solcher Artikel, die zeigen, dass die Politik schlichtweg nicht genug darüber nachgedacht hat, die Branche zu unterstützen.
Dann zu schreiben, jemand ist selbst schuld, weil er den Beruf ausgewählt hat, empfinde ich in dieser Situation als ziemlich blanken Hohn. Mit Deinem Kommentar zeigst Du letztendlich nur, dass Du schon die Unterschiede und Fallstricke zwischen Angestelltendasein und Selbstständigkeit nicht kennst.
Ich vermute, dass Du selbst angestellt bist. Das hat sehr viele Vorteile, aber man sollte bei Kritik auch die andere Seite kennen. Denn sonst sind genau die Vorwürfe, die Du Axel an der Stelle machst ziemlich haltlos.
Beste Grüße
Daniel
Hallo Daniel,
danke für deine Rückmeldung. Damit habe ich schon gerechnet. Zu der Rückmeldung möchte ich dir auch antworten.
Deine Information zum Vermögen im Zusammenhang mit dem Arbeitslosengeld II stimmen nicht. Schaue dich doch mal bitte auf den offiziellen Websiten der Bundesagentur für Arbeit um:
https://www.arbeitsagentur.de/corona-faq-grundsicherung-arbeitslosengeld-2
Bzgl. der Miete: ja, die Beantragung von Arbeitslosengeld II ist dafür notwendig. Und wenn der Antrag bewilligt wird, übernimmt das Jobcenter auch die Beiträge zur Krankenversicherung sowie ggf. weitere Leistungen.
Zum Aspekt des Verdienstes über Spotify (andere Plattformen) habe ich ja schon geschrieben, dass das nicht korrekt ist und mir sehr zu denken gibt, wie ich zukünftig mit dem Thema umgehe.
Es ist ja nicht nur die Kulturszene unverschuldet getroffen worden, sondern sehr viele andere Branchen auch. Ob und inwieweit die Unterstützung (nicht) ausreichend ist, mag jeder selbst bewerten.
Meine Aussagen waren zum Teil natürlich sehr zugespitzt. In diesem Zusammenhang will ich deswegen abschließend noch einem Vorwurf entgegentreten: die Aussagen zum Beruf sollten in keinem Fall die Berufswahl oder die Tätigkeit von Axel Ritt verhöhnen, verunglimpfen oder dergleichen. Das lag mir fern. Sollte das so verstanden worden sein, entschuldige ich dafür! Jeder ist frei in der Berufswahl und in dem was er tut!
Gruß
Daniel
Hi Daniel,
inwiefern stimmen meine Aussagen nicht? Selbstständige bekommen natürlich Arbeitslosengeld II oder im Volksmund Hartz IV bzw. Grundsicherung genannt. Das sind 401 Euro plus Krankenkasse und Miete. Im Vergleich zum ALG I ist das ein deutlicher Unterschied. Dieses bekommst Du als Selbstständiger nur unter ganz bestimmten Bedingungen.
Und natürlich sind auch viele andere Branchen betroffen – beispielsweise ein Selbstständiger mit einem Reisebüro. Darum ging es aber in dem Interview jetzt nicht. Du hast Dich aber in Deinen Aussagen so extrem auf Rockmusiker eingeschossen, dass ich darauf antworten musste. Du sollst auch Deine Meinung dazu haben, aber das hat jetzt nicht so ganz gepasst. Deswegen auch meine ausführliche Antwort.
Beste Grüße
Daniel
Hi Daniel,
sorry, wenn es den Eindruck gemacht hat, dass ich es auf Rockmusiker abgesehen habe. Definitiv nein. Dafür kenne ich viel zu wenige… genauer gesagt Einen. Und wenn ich von ihm ausgehe, ist eher das Gegenteil der Fall. Ist nämlich ein guter Arbeitskollege von mir.
Es ging mir um inhaltliche Themen. Habe mir übrigens jetzt auch den Rest des Interviews angehört. Ich bin weiter in vielen Punkten anderer Meinung. Aber zu meiner ersten inhaltlichen Kritik muss ich sagen, dass sie aus dem ersten Impuls heraus nicht sachlich genug war – vor allem bei der Verwendung des a…-Worts. Sorry an euch beide! Das zeigt mal wieder, dass man solche Kritiken/Kommentare mit etwas Abstand schreiben sollte.
Bzgl. deiner Frage: schau mal auf der von mir zugesandten Seite unter der Frage „Muss ich als Selbständiger meine Ersparnisse aufbrauchen, wenn sie mir als Altersvorsorge dienen?“ (das passt zu Deiner Info) und „Muss ich erst Ersparnisse aufbrauchen, bevor ich Grundsicherung bekomme?“. Hier werden pauschale Beträge genannt und für die ersten 6 Monate nochmals eine spezielle Regelung.
Gruß
Daniel
Also für den Kommentar und das zu Ende hören der Folge hast Du meinen vollsten Respekt, Daniel! Wer macht das heutzutage noch? Deswegen ist es mir auch wichtig da in den Kommentaren zu diskutieren. Funktioniert beispielsweise auf YouTube überhaupt nicht.
Und ich bin mit Axel bei den meisten Dingen auch nicht einer Meinung. Er pauschalisiert auch einige Sachen wie bspw. das Serbien-Thema. Aber da habe ich ja in den Kommentaren auch schon etwas dazu geschrieben. Die Interviews sollten ja nicht ausufern. aber sie sollen dazu führen, dass jede/r Hörer/in eine Meinung hat. Aber manchmal – wie bei Deinem ersten Kommentar – verstehe ich sie wirklich nicht. Deswegen finde ich es klasse, dass Du weiter kommentiert hast. Danke dafür!
Und vielen Dank auch nochmal zu dem Hinweis mit den Regelungen.
Viele Grüße
Daniel
Wie immer ein guter Podcast. 🙂
Eine Frage, die ich mir aber bei deinen Aussagen zu P2P-Krediten immer wieder stelle: Du sprichst immer von Verlusten auf Mintos. Meinst du da mit einfach die Beträge, die in Recovery sind? Ich kann nämlich deine Aussagen dazu überhaupt nicht nachvollziehen. Verloren ist da ja erstmal nichts, die Einholung läuft ja bei den meisten Anbahnern sehr gut.
Hi Florian,
ja, ich meine die Beiträge, die in Einholung sind. Prinzipiell hast Du Recht mit Deiner Aussage, aber meine Gelder sind seit über einem Jahr in Einholung. Da hat sich seitdem nichts bewegt. Ich habe die im Grunde genommen abgeschrieben. Selbst wenn diese komplett ausfallen würden, wäre ich noch im Plus – wenn auch deutlich geringer. Aber dann macht das Rendite-Risiko-Profil einfach keinen Sinn, weil P2P-Kredite das höchste Ausfallrisiko im Portfolio haben und eine Rendite unter 5 % vor Steuern viel zu gering ist.
Viele Grüße
Daniel
Hallo Daniel,
finde deinen Podcast echt gut, quasi der einzige den ich regelmäßig höre. (Hab auch mit El Dinero angefangen ).
Als finanz-interessierter Metal-Fan war das Interview definitiv eins meiner Highlights.
Wundere mich immer bei einigen der kritischen Kommentaren die du vorliest, was die Leute teilweise für Vorstellungen haben.
Finde die Auswahl deiner Gäste echt gut und deinen Stil wirklich angenehm und informativ.
Vielen Dank und mach weiter so.
Vorschlag für Gäste:
Heute wurde das Wacken Festival auf 2022 verschoben. Vll bekommst du ja einen der Organisatoren für ein Interview, das stelle ich mir Interessant vor.
Grüße Micha