Lohnt sich die Shoppingtour am „Tag der Aktie“?

Eine feine Sache, die sich die Deutsche Börse ausgedacht hat. Zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick ist der Zeitpunkt für einen „Tag der Aktie“ sehr ungünstig – schließlich läuft die Börsen-Rallye schon seit Anfang Januar.

Tag der Aktie

Shopping am Tag der Aktie

Die Gefahr eines kurzfristigen Rücksetzers ist im Bereich des Möglichen. Und die Investition in ausschließlich heimische Aktien trägt auch nicht dazu bei, dass sich die potenzielle Zielgruppe dieses Tages, nämlich richtige Neuanleger, langfristig zu permanenten Aktienkäufern wandelt. Doch der Reihe nach.

Am heutigen 16.3. ruft die Deutsche Börse zum deutschlandweiten Tag der Aktie auf. Bei diversen Banken und Direktbrokern können über die Frankfurter Börse und den XETRA kostenlos die 30 DAX-Werte sowie ausgewählte DAX-ETFs ohne Transaktionsgebühr gehandelt werden.

Vorausgesetzt der Käufer investiert mindestens 1.000 €. Zusätzlich bietet die Deutsche Börse in Frankfurt Einführungsvorträge und Galeriebesuche an. Diese sogenannte „Aktion pro Aktie“ ist gut gemeint, aber wahrscheinlich eher kontraproduktiv.

Aufs lahmende Pferd gesetzt

Denn auch wenn die EZB noch ein Jahr lang Milliarden Euro in den Markt pumpen wird, kurzfristig wartet jeder auf einen Rücksetzer. Die sogenannte Regression ist an der Börse so sicher wie das Amen in der Kirche – vor allem nach einem so gut gelaufenen Markt. Nur beim ersten Börseneinstieg sollte es nicht darum gehen, zwischen 8 und 30 Euro Transaktionskosten und Börsenplatzentgeld zu sparen.

Sondern darum langfristig Vermögen aufzubauen. Wenn ich heute 2.000 € in die grandios angestiegene Bayer-Aktie investiere und nächste Woche kommt ein 10-prozentiger Rücksetzer, habe ich gleich zu Anfang einen Verlust von 200 € erlebt. Dass das nicht gerade zur Sicherheit eines neuen Anlegers führt, dürfte klar sein. Gleiches gilt natürlich auch für die Investition in einen DAX-ETF.

Diversifikation heißt das Zauberwort

Was heißt das denn nun für den „Tag der Aktie“? Nur für das Sparen von 30 Euro (oder bei mehr Transaktionen für 1.000 € entsprechend mehr) muss ich nicht ausgerechnet heute anfangen zu investieren.

Ohne einen Anlageplan sollte der Neuanleger sein erspartes Geld nicht in den Markt investieren. Was möchte ich mit dem Geld machen? Wie lange möchte ich das Geld anlegen? Will ich aktiv oder passiv in den Markt einsteigen? Habe ich mich generell über das Thema Börse, Aktien und Geldanlage hinreichend informiert? Nur weil der DAX innerhalb von 3 Monate so exorbitant gestiegen ist, heißt es nicht, dass es immer so weitergeht.

Wie lautet der Plan?

Deshalb ist es so wichtig, einen konkreten Anlageplan zu haben. Wenn ich alle Fragen entsprechend beantwortet habe, kann ich mir konkrete Gedanken machen, wie ich mein Geld anlegen möchte. Und der sollte für Anfänger eher so sein, dass man breit streut und nicht in die Einzelwerte eines einzigen Landes in einer einzigen Branche investiert.

Am besten geht so etwas mit einem breitstreuenden ETF beispielweise vom MSCI World. Dort sind 1.600 Einzelwerte aus der ganzen Welt enthalten. Unter anderem auch die Bayer-Aktie mit 0,3 Prozent. Natürlich besteht hier auch das Risiko, dass ich Ende nächster Woche 200 € weniger Depotwert habe. Hier kann man aber davon ausgehen, dass es über kurz oder lang wieder nach oben gehen wird – ohne „All-in“ bei einem Einzelwert im Heimatland gegangen zu sein.

Einige der oben stehenden Fragen möchte ich in den kommenden Wochen genauer erläutern und allgemeine Blogartikel darüber verfassen. Schaut einfach wieder rein!

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2 Antworten

  1. Ich habe den „Tag der Aktie“ komplett ignoriert. Und ich muss Sie korrigieren: Die Aktienrallye läuft nicht seit Anfang Januar, sondern seit mehreren Jahren. Die Deutsche Börse hätte 2010/11/12 für den Einstieg werben sollen.

    Ärgerlich ist auch, dass man mindestens 1000 € hätte auf den Tisch legen müssen. Für einen Kleinsparer, der erstmals eine Investition tätigt, ist das erstmal viel Geld. Und dann war die Aktion auch noch kurz vorm sogenannten „Hexensabbat“. Man hätte das anders konzertieren könne. Eine Woche nach lang hat jeder Depotinhaber fünf gebührenfreie Aufträge frei, um alle bei Xetra gehandelten Aktien zu erwerben. Oder aber man macht eine Aktion wie „Mach fünf Käufe, zahle Gebühren für einen Kauf.“

  2. Hallo Couponschneider,

    vielen Dank für Ihren Kommentar. Und Sie haben absolut Recht: Die Deutsche Börse hätte 2011 nach dem EU-Rücksetzer schon so einen Tag ansetzen sollen .Das war ja der Beginn der mittlerweile fast 4 Jahre andauernden Hausse.

    Mit der Börsen-Rallye meinte ich den Zeitraum ohne irgendeinen Rücksetzer in den letzten Monaten. Letztes Jahr gab es ja im August, Oktober und Dezember teilweise ordentliche Rücksetzer. Das waren aber gute Einstiegsgelegenheiten. Jetzt auf so einem Höhepunkt einen unausgegorenen „Tag der Aktie“ anzusetzen, passt nicht so wirklich.

    Eben genau aus den Gründen, die Sie aufzählen: Zu viel Geld für einen Neuanleger, direkt vor dem Hexensabbat und nur Dax-Werte bzw. ETFs. Gerade jetzt ist die Sorge vor einem Rücksetzer sehr hoch, da werde ich als Neuanleger bestimmt nicht jubelnd auf den Zug aufspringen.

    Viele Grüße
    Daniel

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