„Undercover in der Finanzindustrie“ – Interview mit Malte Krüger

In Folge 99 habe ich den Autor Malte Krüger zu Gast, der für zwei Jahre Undercover in der Finanzindustrie war. Unterstützt von Günther Wallraff ließ er sich in Strukturvertrieben schulen, in unterschiedlichen Banken beraten und schaute sich auch Fintech-Unternehmen. Darüber sprechen wir im Interview, das dieses Mal wirklich diskussionsreich geworden ist.

Undercover in der Finanzindustrie

Knapp 80 Minuten dauert das Gespräch. Wenn Du darüber hinaus mehr erfahren möchtest, kann ich Dir das Buch „Undercover in der Finanzindustrie“* erfahren, das noch detaillierter die Erfahrungen von Malte Krüger schildert.

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Zusammenfassung des Interviews

Undercover in der Finanzindustrie
Bild: Malte Krüger

Über Malte Krüger:

  • Malte Krüger hat das Buch „Undercover in der Finanzindustrie“ geschrieben und dafür zwei Jahre in der Branche recherchiert. Er ist hauptberuflich in der Jugend- und Erwachsenenbildung tätig.

Wie kam es dazu, dass Sie dachten, Sie müssen sich jetzt selbst um Ihre Finanzen kümmern?

  • Das ist ein persönlicher Leidensdruck gewesen. Ich hatte Angst und wusste, ich muss handeln. Also bin ich systematisch durch das Thema durchgegangen. Davor war ich zu beschäftigt damit, mich als Berater und Trainer auf dem Bildungsmarkt zu behaupten und hatte keinen Kopf dafür. Natürlich hatte ich auch Angst vor den Erkenntnissen, die ich gewinnen würde, vor allem vor den Erkenntnissen über meine Versäumnisse. Jetzt habe ich aber keine Angst mehr, weil ich jetzt informiert bin. Wissen ist eine Kur gegen Angst.

Warum haben Sie nicht eins der einschlägigen Finanzbücher gelesen, wie beispielsweise das Buch von Dr. Gerd Kommer, um mit der eigenständigen Geldanlage zu beginnen?

  • Ich gebe zu, dass Finanzbücher vor Antritt meiner Reise nicht Teil meiner Lebenswirklichkeit waren. Das mag auch der Snobismus und die Arroganz des Geisteswissenschaftlers gewesen sein. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der es hieß „Wer nichts wird, wird Wirt“, und da waren die Finanzleute mit eingeschlossen. Das ist zum Teil ignorant, zum Teil hat sich das auf meiner Reise aber auch bestätigt.
  • Ich hatte immer Vorbehalte und auch Vorurteile gegenüber Ratgeberliteratur. Ich habe mich auf volkswirtschaftliche Abhandlungen konzentriert und mich mit Leuten wie Heiner Flassbeck, Stephan Schulmeister, Heinz-Josef Bontrup, Peter Bofinger und wie sie alle heißen beschäftigt.
  • Kommer hätte ich wahrscheinlich auch unter Ratgeber gelistet, wenn ich ihn schon gekannt hätte. Mittlerweile kenne ich ihn und vielleicht werde ich auch noch sein Buch lesen. Einige seiner Aussagen gefallen mir sehr gut.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, undercover in die Finanzindustrie zu gehen?

  • Ich kann eine Branche nur verstehen, wenn ich weiß wie die Beteiligten dieser Branche auf mich blicken. Das Buch habe ich geschrieben, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Gefahr der Altersarmut nicht auf das Milieu der Flaschensammler und Hartz-IV-Empfänger beschränkt bleibt. Zur ganzheitlichen Betrachtungsweise eines Geisteswissenschaftlers gehört auch der Blick hinter die Kulissen. Der Erwerb der anderen Perspektive. Ich habe mich also beim Finanzstrukturvertrieb beworben. Ich bin systematisch vorgegangen und habe mir die unterste Hierarchiestufe des Systems vorgenommen, um mich von dort Schritt für Schritt auf die nächsthöheren Stufen zu begeben.

Methoden von Strukturvertrieben

Sie haben in Ihrem Buch nicht mit harten Worten gespart und bezeichnen die Mitarbeiter vom Strukturvertrieb beispielsweise als „provisionsgesteuerte Vertriebsmaschinen“ mit „organisierter Unkenntnis“. Ist es wirklich so schlimm wie Sie es beschrieben haben?

  • Ja, denn es herrscht in diesem Milieu eine totalitäre Erfolgsideologie. Der Wert eines Menschen hängt einzig und allein von den Verkaufsergebnissen ab. Misserfolg wird durch die Schuld des einzelnen Vertrieblers erklärt. Damit die beteiligten Vertriebler sich dies nicht bewusst machen, werden sie einer ideellen Gehirnwäsche unterzogen.

Sie haben sich selbst beworben bei einem Strukturvertrieb und sind durch Ihre Rhetorikerfahrung und Manipulationstechniken relativ schnell aufgestiegen.

  • Das ist richtig. Ich habe mich als jemand beworben, der nichts über Finanzen weiß, aber alles über die Techniken der rhetorischen Manipulation des Kunden. Und ich bin mit Handkuss genommen worden. Das sagt ja auch etwas darüber aus, wie fachliches Wissen in diesem System gewichtet wird. Das Verkaufskönnen steht über dem finanziellen Fachwissen.

Gewinnt der Strukturvertrieb nach wie vor viele Kunden?

  • Dem Vertrieb, bei dem ich war, gelingt das noch, wobei die Zahlen stagnieren. Das Misstrauen gegenüber solchen Vertriebsmaschinen ist gewachsen, aber es gibt immer noch Leute, die darauf reinfallen.
  • Es gibt immer wieder Vertriebler, die den Konflikt zwischen der Notwendigkeit, ihre ökonomische Existenz zu wahren, und der moralischen Verwerflichkeit, nicht ertragen. Einer meiner Informanten ist darüber krank geworden.

Nicht nur das – er ist sogar verklagt worden, weil die Vertriebe ihr Geld auch dadurch verdienen, ehemalige Mitarbeiter vor Gericht zu ziehen. Wie sieht das System da aus?

  • Ein Strukturvertrieb ist davon abhängig dass die Vertriebler gierig sind. Jeder Gruppenleiter verdient an seinen Untergebenen mit, deswegen ist manch einer daran interessiert, Aussteiger aus dem System zu schießen und dessen Struktur und Kunden zu übernehmen.
  • Gleichzeitig werden die bestehenden Verträge der Kunden umgedeckt, was sich auf die Stornohaftung des ausgestiegenen Vertrieblers auswirkt. Der muss nämlich für die gekündigten Verträge haften. Sein Rückstellungskonto steht auf einmal im Minus, ohne dass er etwas dafür kann. Und die Konzernleitung klagt auf Erstattung des negativen Saldos auf seinem Rückstellungskonto. Das ist Raubtierkapitalismus.

Wie viele große Finanzstrukturbetriebe gibt es in Deutschland?

  • Nach meiner Kenntnis gibt es noch fünf.

Sie sind auch in normale Banken gegangen. Sind Sie da auch auf diese „provisionsgesteuerte Unkenntnis“ gestoßen oder was haben Sie da erlebt?

  • In den Banken ist das nicht viel besser. Es sieht edler aus, es hat nicht diesen Schmuddelfaktor – aber ich bekomme auch in einer Bank nur einen Ausschnitt der Anlagenwelt vorgestellt, anhängig von dem Warenkorb, der der Bank zur Verfügung steht.
  • Der Berater kennt die Verkaufsargumente des angebotenen Produkts und wendet diese an. Ich bekomme vom Berater ein Produkt angeboten, von dem vor dieser Beratung schon feststand, dass es dieses Produkt sein wird. Er wendet Mittel an, die in seinem Interesse liegen und nicht in meinem Interesse.
  • Ein Bankberater ist kein Berater im eigentlichen Sinne, sondern ein Produktverkäufer. Er ist nicht derart abhängig von der Provision wie ein Strukturvertriebler, weil er zusätzlich ein Gehalt bezieht, aber fachlich ist das kaum besser. Nur das Ambiente ist ein anderes.

Wie viele Banken haben Sie kennengelernt?

  • Ich bin in vier Banken gewesen.

Der Massenmarkt wird für die Banken immer kleiner, die Filialen werden zusammengelegt oder geschlossen. Viele Banken setzen mittlerweile auf RoboAdvisor. Sehen Sie das auch so, dass die Entwicklung in diese Richtung gehen wird?

  • Es wird ein Bankensterben geben. Das Provisionsgeschäft schwächelt, durch gestiegenes Misstrauen und durch weniger freies Einkommen, um das die verbleibenden Banken kämpfen. Der Massenmarkt wird immer weiter ins Internet abwandern. Nach meiner Einschätzung zeichnet sich folgendes Szenario ab: Es wird den Massenmarkt im Internet geben. Es wird für die elitären und kaufkräftigen Kunden elitäre Vermögensverwaltungsgesellschaften geben. Und es wird solche Einzelkämpfer geben wie meinen Co-Autor Alexander Schmidt. Und um die Uninformierten und leicht Verführbaren werden sich dann noch die Finanzstrukturvertriebe streiten.

Haben Sie beim Thema FinTech auch Erfahrungen sammeln können?

  • Ja und auch das ist nicht die heile Welt. Natürlich ist das Angebot größer als bei einem herkömmlichen Finanzstrukturvertrieb. Man kann sich beispielsweise bei einem FinTech wie Fairr.de ein eigenes Portfolio zusammenstellen. Aber wenn ich das Fachwissen habe, einzelne Aktien auszuwählen oder eine Gewichtung vorzunehmen, dann brauche ich solche Vertriebsplattformen ja nicht als Zwischenstation, dann kann ich die Aktien ja gleich über die Direktbank kaufen. Die meisten haben dieses Fachwissen nicht.
  • Durch die Trivialisierung einer Portfoliogestaltung kann es passieren, dass viele Leute die kritische Distanz verlieren und falsche Entscheidungen treffen. Ich sehe in der Leichtigkeit des Mausklicks eine Gefahr für die notwendige Rationalisierung, die die Erstellung einer Geldanlage benötigt.
  • Viele Robo Advisors werben damit, dass sie den emotionalen Faktor ausschalten. Grade das Bauchgefühl kann aber eine wichtige Ergänzung sein, um sich in einem komplexen System zurechtzufinden, wenn das Gehirn das nicht mehr bewältigen kann. Deswegen sollte man aus meiner Sicht auch das Gefühl, die Intuition als Erkenntnismittel einsetzen und darauf vertrauen, dass das eine wichtige Entscheidungshilfe sein kann.

Ich sehe das anders. Ich lege langfristig an und da gehören Schwankungen an der Börse dazu. Und grade da muss ich die Emotionalität ausschalten, damit ich nicht in Panik gerate und die ETFs oder Aktien verkaufe…

  • Ja, aber die Folgeemotion muss ja nicht Panik sein. Intuition kann man ja auch schulen und sich sensibilisieren. Ich behaupte immer, dass die Intuition umso veredelter und ausgereifter wird, je mehr ich mich in einem System auskenne. Panik ist oft die Folge von Unkenntnis.

Wie legen Sie denn jetzt tatsächlich an?

  • Ich finde ETFs schon nicht schlecht, gerade wegen der Transparenz und der niedrigen Kosten. Aber natürlich muss man ETFs erstmal lesen können und auch hier ist Knowhow erforderlich. Bei der ganzen Flut von Indizes, die es inzwischen gibt, ist es viel Arbeit, sich durch diesen Dschungel von Angeboten durchzuackern.
  • Die aktive Seite der Anleger behauptet, es gäbe einen Stein der Weisen. Dieser wird dann auch schnell überhöht. Die passiven Anleger gehen von ständig steigenden Märkten aus und manche Anhänger erklären das quasi zum Naturgesetz. Aber kann man von einem Naturgesetz sprechen wenn es Wachstumsgrenzen gibt, wie das beispielsweise die Post-Wachstums-Ökonomen behaupten?
  • Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich das kombinieren werde. Ich tendiere zum System des aktiven Indexings. Also eine Portfoliogestaltung aus verschiedenen Indexfonds, die verschiedene Märkte abdecken und bei denen dann gleichzeitig die Aktienklassen, Anleihen oder meinetwegen auch Edelmetalle enthalten sind. Das aktive Element in dieser Art von Portfoliogestaltung besteht aus der Anpassung an bestimmte Markteinflüsse. Ich reagiere also bei unvorhersehbaren Einflüssen wie beispielsweise dem Brexit.
  • Ich glaube, wenn man sich damit beschäftigt, kann man dieses Feld durchdringen. Ich wusste am Anfang meiner Reise nicht mal, was ein Fonds ist. Und mein Buch ist ja auch die Demonstration, wie es gehen kann und dass dabei etwas herauskommen kann, wenn man diesen Aufwand betreibt.

Ich kann ja nicht alles auf andere Leute schieben, sondern letztendlich muss ich ja selber darum bemüht sein, mich weiterzubilden – von nichts kommt nichts…

  • Das ist richtig, aber dann darf ein Bankberater sich nicht Berater nennen. Denn ein Berater vermittelt Erkenntnisse. Und die Branche muss sich überlegen, was für Erkenntnisse sie zu vermitteln hat. Denn im Grunde hat sie dieser Kritik nichts entgegenzusetzen, denn es gibt nur drei Gegenargumente: 1. Das ist ja überall so. 2. Das ist ein schwarzes Schaf. 3 Wo ist die Alternative? In der Sache können sie damit meine Kritik nicht entkräften. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, sind nicht zu widerlegen. Ich habe für mich jetzt einen Weg gefunden, den ich für den richtigen halte und nun werde ich anfangen, Geld anzulegen.

Wordshuffle:

Norddeutschland – besser als sein Ruf.

Günther Wallraff – dem hab ich was zu verdanken.

Buchresonanz – gibt es. Es gibt sehr viele lobende Worte.

Rhetorik – wird überschätzt. Wichtig ist nicht so sehr die Technik, sondern die Fähigkeit etwas zu sagen zu haben.

Rockmusik – bestimmte einen wesentlichen Teil meiner Teenie-Zeit.

Glück – muss man sich erarbeiten.

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56 Antworten

  1. Puh! Emotionen bei der Geldanlage: gefährlich! Ich empfehle Herrn Krüger mal die Literatur von Kahnemann oder auch Jason Zweig. Es ist doch heute hinreichend wissenschaftlich belegt, dass man mit Emotionen bei den Finanzen nicht weit kommt, es viel eher zu gravierenden Fehlentscheidungen kommt!

    1. Das ist es eben nicht. Die Finanzindustrie muss sich endlich in voller Breite auch anderen Wissensdisziplinen widmen. Zu lange hat sie sich fachlich und intellektuell entleert seit der Fixierung auf das Provisionsgeschäft. In einer vernetzten Welt sollte man der wachsenden Vernetzung, die gerade Systeme wie einen Markt betreffen, mit der Vernetzung in den Köpfen begegnen. Doch das tut die Finanzindustrie in der Breite nicht. Warum liegen sonst so viele Fondsmanager daneben? Liegt das vielleicht auch daran, dass sie in ihrem Wissen viel zu eingeschränkt sind? Warum wird die Kunst der Geldanlage so sehr mystifiziert?

      Deshalb sollte die Finanzindustrie beispielsweise auch den Blick für die Systemtheorie öffnen. Denn warum sollten die Erkenntnisse der Systemtheorie nicht auch auf ein System wie einen Markt mit seiner hohen Kopplungsdichte anwendbar sein. Das gilt nicht nur für diese Wissensdisziplin. Es klingt immer so niedlich, wenn Finanzanalysten sagen, sie analysieren Märkte, Dabei beschränken sie sich auf ihre Chartanalysen. Wie soll das gehen bei einem komplexen Zeichensystem wie einem Markt? Warum ziehen sie nicht die Methoden der Geschichtswissenschaft, der Soziologie oder der Sprachwissenschaft heran.

      Doch fachliche Erweiterungen werden in der Finanzindustrie bekämpft so zum Beispiel auch die Verhaltensökonomik. Zu verbissen hält man dort einseitigerweise an der Bezugsgröße des Homo Oeconomicus fest gerade in dem neoklassischen Lager. Schauen Sie mal bei Youtube rein. Da gibt es die Aufzeichnung einer Podiumsdiskussion an der Universität in Jena. Dort diskutieren die Podiumsteilnehmer über den eingeschränkten Homo-Oeconomicus-Begriff. Dabei beklagen sich in der Fragerunde einige Studenten über ihre eigene Beschränktheit und fordern, dass sich die Wirtschaftswissenschaften wieder erweitern sollen.

      Denn wie sagt dort der Journalist Dieter Schnaas von der Wirtschaftswoche: Die Wirtschaftwissenschaftler lesen ihre eigenen Klassiker nicht mehr. Das heißt, die Begrenzung ist selbst verschuldet. Und diese Leute mit ihrer eingeschränkten Bildung landen dann in der Finanzindustrie. Leider ist eine Wende zur fachlichen Vielfalt nicht in Sicht. Denn die überwiegende Mehrheit der Lehrstühle in den wirtschaftswissenschaftlichen Instituten und Finance Schools ist in der Hand der orthodoxen Schule, also der eingeschränkten Schule, und nicht der heterodoxen Schule, jene Schule die über die Grenzen anderer Wissensdisziplinen schaut.

      1. Ich gebe Ihnen in vielen Punkten recht. Für mich ist die Wirtschaftswissenschaft eine Geisteswissenschaft die sich gerne als Naturwissenschaft ausgibt.
        Zum Beispiel des Homo Ökonomikus muss man aber wohl sagen, dass kein ernstzunehmender Professor den noch als real betrachtet. Das ändert aber nichts daran, dass er eine geeignete Vereinfachung darstellt, um in manchen Modellen Vorhersagen zu tätigen.
        Ich kann mir Atome als massive Kugeln vorstellen, um den Aufbau von Materie zu verstehen. Das ist zwar faktisch falsch, aber dennoch geeignet um so manche Beobachtungen zu erklären.

        Was ich für unangemessen halte ist ihre Vermischung von Fondsmanagern und Wirtschaftswissenschaftlern mit Personen aus des provionsgetriebenen Verkaufs. Da gibt es wohl nur eine sehr kleine Überschneidung…

        Zwar mag es schlüssige Argumente in der Systemtheorie geben, warum das Bauchgefühl geeignet ist um Vorhersagen in komplexen Systemen zu treffen, aber wo sind die reproduzierbaren Beweise dafür? Millionen von Anlegern verlassen sich auf ihr Bauchgefühl und schlagen den Markt trotzdem nicht. Hedgefonds dürfen weitestgehend frei Schnauze investieren und schaffen ebenfalls keine reproduzierbare Überrendite…

        Ich glaube ihr Investitionsverhalten, sollten sie irgendwann beginnen, wird so aussehen, dass sie aktiv auf Ereignisse reagieren und wenn sie dadurch (kurzfristig) besser dastehen als der Markt, dann fühlen sie sich bestätigt. Andersherum werden sie wenn sie schlechter dastehen aber nicht in Frage stellen, ob ihr Vorgehen überhaupt funktioniert. Dann hat ihnen ein Funken Information gefehlt, sie hätten doch auf ihren leichten Zweifel hören sollen oder der Markt hat sich halt völlig irrational verhalten…

        Welches Wissen muss ich mir aneignen um reproduzierbar und dauerhaft den Markt mit meinem Bauchgefühl zu schlagen?

        Ich biete Ihnen eine Wette an: Es gelingt Ihnen nicht, unter Berücksichtigung von Transaktionskosten und einem fiktiven Stundenlohn, über 7 Jahre hinweg aus 100.000€ mehr Geld zu machen, als mit einem Buy and Hold 70/30 MSCI World / EM Portfolio.

        1. in einem Bullenmarkt wie er sich aktuell darstellt, alles schön und gut. Ich bin nur gespannt wie emotionslos alle sind wenn das Depot wirklich >50% im Minus das Renteneintrittsalter keine 10 Jahre entfernt und die Erholung nicht nach ein paar Monaten einsetzt!

          Ich bin bei Herrn Krüger, nur wer sich emotional und fachlich auch mit den Verlusten beschäftigt und gegen Maßnahmen einleiten kann, wenn es nötig ist wird am Ende Outperformen können!

          Was ich nicht verstehe, warum ist es so spannend den Markt nach 7 Jahren zu schlagen? Wenn er weiter in dem Tempo läuft wie zuletzt wird es wahrlich schwer und vor allem völlig egal ob ich nun 10%, 12%, 8% oder gar 30% erreiche! aber die Kunst liegt darin im Seitwärts und im Bärenmarkt immer noch eine positive Rendite zu erzielen! Nun ich arbeite an einer solchen Strategie bin aktuell 20% im Minus 2018 und behaupte dennoch in den nächsten 7 Jahren mit Ansage etwa 20% pro Jahre zu erzielen! Schlage ich damit den Markt? Nicht wer er jedes Jahr um 15% oder mehr steigt, denn dann habe ich ein Problem mit meiner Strategie. Macht er aber das, was er immer gemacht hat, dann schlage ich den Markt. Mein Ziel ist es aber vielmehr,

          Börse ist keine Wissenschaft und der Faktor Emotionen wird schlicht und einfach zu sehr vernachlässigt! Aber wie gesagt wir werden sehen wie populär passives Buy&Hold ist wenn der Dax bei 6000 der Dow unter 10.000 und dies länger als 12 Monate…..

          1. Buy and Hold heißt ja in keiner Weise, dass man sich nicht emotional mit möglich Buchverlusten auseinander setzt, ganz im Gegenteil. Der Finanzwesir hat das immer wieder betont.
            Und auch sonst ist deine Argumentation nicht konsequent. Wenn Emotionen so positiv sind, warum ist es dann negativ, wenn Buy and Hold Anleger bei einem Crash ihren Ansatz über den Haufen werfen und aktiv umschichten??

            Und warum gelingt es dir nicht in einem Bullenmarkt outzuperfornen? Sind die Mechanismen nicht die gleichen wie wenn man im Bärenmarkt die Overperformer, sei es Einzelaktien, Sektoren, Länder oder Assetklassen, auswählt?

            Warum 7 Jahre? Weil ich da die Grenze zwischen mittelfristig und langfristig ziehe. Und ich keinen Bock auf eine Wette mit Laufzeit 20 oder mehr Jahre habe.
            Nach welcher Zeitspanne evaluierst du denn deine Strategie und schaust, ob Buy and Hold vielleicht besser wäre?

            Ich glaube eher daran, dass es zwei, drei Kennzahlen gibt, die zuverlässig eine Überrendite vorhersagen können, als dass das Bauchgefühl ein verlässlicher Berater am Aktienmarkt ist.

        2. Es geht vor allem darum, dass die Finanzindustrie solche Gedanken einfach mal zulässt und sie sich einverleibt. Die ganze Wirtschaftswissenschaft ist im Grunde, wie der Wirtschaftsethiker Ulrich Thielemann regelmäßig sagt, normativ und damit präskriptiv. Es gilt die Botschaft: Der Markt soll herrschen und der Mensch ist ein egoistischer und rationaler Nutzenmaximierer, der mit seinem Egoismus das Gemeinwohl ermöglicht. Also passt Euch alle an.

          Durch diese einseitige und verengte Normativität beschränkt sich die Wirtschaftswissenschaft aber selbst, und daraus entsteht eine Technokratie. Kennzeichnend dafür ist, dass weite Teile innerhalb der Finanzindustrie fachlich mit der Überzeugung sozialisiert werden, man könne die Welt mathematisch zurichten. Dazu passt, dass viele Betriebswirtschaftler unberührt bleiben von einem volkswirtschaftlichen Blick. Aus dieser Selbstbegrenzung ergeben sich eine Orientierungsschwäche der Ökonomie und vor allem eine Ideenarmut. Aus dieser Orientierungsschwäche folgt, dass die Wirtschaftswissenschaft immer noch nicht von der klassischen Marktharmonielehre abrückt.

          Deshalb hält sie immer noch daran fest, dass Märkte naturgesetzlich erklärt werden können. Deshalb wundert es nicht, dass unter Wirtschaftswissenschaftlern mit zynischer Ironie aber auch Geistlosigkeit als Antwort auf die Finanz- und Weltwirtschaftskrise die österreichische Schule immer beliebter geworden ist. Obgleich deren Vertreter von Hayek oder von Misis genauso marktgläubig waren wie die Neoliberalen um Milton Friedman, die wesentlichen Krisenverursacher.

          Da sind die Gemeinwohlökonomen um den Politikwissenschaftler Christian Felber einfach schon weiter oder der Soziologie Jeremy Rifkin. Sie erkennen ähnlich wie der Systemtheoretiker Peter Kruse den Wert der Empathie und der Intuition zur Erschließung der Welt und von Systemen innerhalb dieser Welt.

          Das ergodische Axion ist ein entscheidendes Defizit in der Wirtschaftswissenschaft. Der amerikanische Ökonom Paul Davidson weist darauf regelmäßig hin. Das ergodische Axiom der statistischen Theorie ist zur unerlässlichen Bedingung der wissenschaftlichen Methode in der Ökonomie geworden. Danach glauben große Teile der Ökonomen und der Protagonisten der Finanzindustrie, es sei erlaubt, Marktdaten der Vergangenheit und der Gegenwart als Verweise auf Marktdaten der Zukunft zu betrachten. „Daraus folgt, dass das wahrscheinliche Ergebnis aller zukünftigen Daten bereits in den existierenden Marktdaten gebündelt ist“, wie Davidson in dem Buch „Handelt Jetzt!“ erklärt. Die Ökonomie muss jedoch lernen, dass sie eine nicht-ergodische Wissenschaft ist.

          Für die Dinge der Zukunft gibt es keine wissenschaftliche Basis, die die Berechnung einer Wahrscheinlichkeit erlaubt. Die vielen Spekulationsirrtümer haben das bewiesen. Das Scheitern der großen Mehrheit der Fondsmanager auch. Wenn es diese wissenschaftliche Basis gäbe, dann wäre jedes menschliche Eingreifen zur Gestaltung der Zukunft unmöglich. Dann wäre auch jede Marktmanipulation, wie sie beispielsweise auf dem Rohstoffmarkt praktiziert wird, überflüssig. Dann wäre auch jedes angemessene Eingreifen einer Regierung in das Wirtschaftsgeschehen unnötig.

          Trotz all dem mathematischen Firlefanz gleicht die Findung einer ertragreichen Geldanlage einem Fischen im Trüben. Alle kochen nur mit Wasser. Doch viele Analysten und Investmentgrößen geben das nicht zu. Wenn also die mathematischen Instrumente für die Realitätserschließung nicht ausreichen, sollte die Finanzindustrie andere Instrumente hinzuziehen wie zum Beispiel die Diskursanalyse der Geisteswissenschaften oder die Systemtheorie.

          Ohne dass ich damit sagen will, dass dadurch die Zukunft eine wissenschaftliche Basis bekäme. Doch möglicherweise könnte man dadurch die Überforderungsgefühle verringern, die die angeblich so komplex gewordene Welt auslöst und die zu vielen falschen Entscheidungen führt. Und möglicherweise lassen sich durch diese zusätzlichen Deutungsmittel die qualitativen Analysen von Unternehmen verbessern zum Beispiel auf der Ebene der immateriellen Assets.

          1. Mit all dem Wissen was Sie hier präsentieren verstehe ich nicht, wie sie sich für etwas anderes entscheiden können, als passives Buy-And-Hold, mit vergleichsweise geringer Aktienquote um Schwankungen zu reduzieren.

            Absolut unbegreiflich, wie man einerseits die Unfähigkeit aller die Zukunft vorherzusagen proklamiert und andererseits glaubt, selbst den Markt schlagen zu können.

  2. Oha, mal ein etwas anderes Interview.

    Was mir direkt in den Sinn gekommen ist, da prallen zwei Welten aufeinander. Auf der einen Seite ein Finanzrocker (eher ein Vertreter der digital natives) und auf der anderen Seite ein Gast (eher ein Vertreter des klassischen Blicks auf die Welt der Finanzen).
    Beide waren sich (glaube ich) nicht bewusst, dass Sie ganz unterschiedliche Herangehensweisen und Standpunkte zum Thema Finanzen haben.
    Dazu fällt mir spontan der Begriff „Filter-Bubble“ ein. Ich für meinen Teil konnte einen Blick auf eine andere Bubble werfen und das Thema von einem ganz neuen Standpunkt betrachten. Aber genau das hat es für mich spannend gemacht, und die Einblicke in das Thema Strukturvertrieb fand ich gruselig.

    Über die Standpunkte lässt sich vermutlich streiten Stichwort „agree to disagree“.
    Aber das darf jeder für sich selbst entscheiden.

    Danke für dieses Interview, es ist zwar etwas anstrengender zum zuhören und etwas weniger „Pop-Musik“ wie die anderen, aber bitte mehr davon!

  3. Was für ein unangenehmer, unwissender und gleichzeitig arroganter Gast. Du hast gut gegen gehalten. Daumen hoch für deinen Podcast. Weiter so!

  4. Ich wollte schon zwischendrin abschalten, aber eigentlich ist doch ziemlich spannend mal jemanden zu hören, der nicht analytisch, nicht buy-and-hold-gläubig, noch nicht mal langfristig-steigen-die-märkte-gläubig ist. So ein Anleger tut mir echt leid. Jetzt hat er sich so lange mit der Finanzbranche beschäftigt, hat aber zum Thema Geldanlage noch gar nichts verstanden. Du hast aber als Interviewer in der Tat gut gegen gehalten und nachgefragt. Es war auf jeden Fall mal ein etwas anderes Interview, aber sowas erweitert den Horizont.

  5. Ein sehr interessantes Interview. Viele wohlformulierte Worte, akademisch verkompliziert. Die Probleme des Strukturvertriebs aufzudecken ist eine Sache. Geldanlage eine andere. Beim ersten mag der Gast noch überzeugen, beim zweiten nicht mehr. Ich vermute, seine Zielgruppe ist eine andere als die des Finanzrockers. Zu viel Empörung, zu wenig Message für meinen Geschmack.
    Dennoch Dank an beide Gesprächspartner.

  6. Am Ende hat er noch gestanden, dass er jetzt erst mit dem investieren anfängt. Aber erstmal ein Buch schreiben, ja ne ist klar. Ein weiterer der reich werden will indem er anderen Leuten sagt wie sie reich werden ohne es selbst genäht zu haben.
    Irgendwie ist der Gast ein kluger Idiot wenn das alles so stimmt wie er sagt. Ich kenne niemanden der denkt:“ich muss was fürs Alter machen, wie gehe ich nur vor? Ich hab’s, ich mach erstmal einen auf Wallraff und schaue mir den Vertrieb von Finanzprodukten an, für die Leute Werbung machen, die auch für Wettbüros werben.“
    Erklärt mir Mal bitte einer den Gedankengang.
    Das ist jetzt schon der zweite Gast in Folge ohne Ahnung wie man sein Geld investiert. Dieses Mal aber deutlich unterhaltsamer,

    1. Also den Punkt mit dem „Reich werden durch Verlagsbücher schreiben“ kannst Du gleich mal streichen. Damit wirst Du wirklich nicht reich. Aber generell haken die Geldanlage-Argumentationen im Interview. Deswegen ist ja auch die Diskussion am Ende entstanden.

      In Folge 101 hast Du dafür jemanden, der wirklich weiß, wie er sein Geld anlegt und so gut wie alle Assets in seinem Portfolio hat.

  7. Ich hab jetzt gerade aufgrund des Podcasts, obwohl ich mir sicher war dass es nicht geht, bei fairr nach der Option gesucht, das Portfolio selbst anzupassen… fänd ich gut, geht aber nicht. Ich kann nicht mal die Verteilung Aktien-Anleihen beeinflussen, das hängt von meinem Alter ab. Könnte der junge Herr mir wohl erklären, wir er das da gemacht hat?

  8. Muss ich die Folge erst gehört haben um die allgemeine Aufregung über den Gast zu verstehen?

    Es ist doch in Ordnung, dass er (noch) nicht Buy & hold investiert. Sein Thema ist trotzdem ein Finanzthema. Und wenn sich da draußen noch weiter herum spricht, dass die sogenannt Bank- und Versicherungsberater nur ihre eigenen Interessen vertreten, ist das doch super. Aufgrund des Namen Wallraff wird er sicher etwas Gehör finden.

  9. Zeitweise ist der Podcast in eine Werbeveranstaltung für AERO-Fonds und ETFs, Robo-Advisors und fair.de (?) abgeglitten.
    Kommt wohl aus der Nähe vom Finanzrocker zu diesen Firmen.

    Riester, habe ich mir sagen lassen, grenzt schon fast an Betrug – egal wer es vertreibt! Rohstoffe sind reine Spekulation, egal in welchem Fond sie gebündelt sind. Sollte man wissen wenn man darin investiert, Jens Rabe hat mal dazu seine Gedankengänge offengelegt, warum Rohstoffe nicht wirklich eine gute Idee sind. ETFs sind laut Kommer nur in Faktor und Smart-Variante erträglich. Wer auf das Geschwätz was gibt, soll da investieren.

    Im Großen und Ganzen hat Krüger mit seiner Herangehensweise (Strukturvertrieb, Verkaufsseminare, Motivationsliteratur) eine andere Perspektive auf das ganze Umfeld eingebracht – die wir, die wir uns tgl. mit Finanzen beschäftigen – schon lange aus den Augen verloren haben, aber trotzdem ist sie Teil der Wahrheit.

    Seit langem ein Podcast mit neuen Perspektiven und nicht der gleichen Kaxxe neu verrührt.

    1. Bin auch kein Riester Freund, aber so wie du und der Gast drauf einhackt, muss man es, gerade in Low Cost Varianten wie Fairr, ja auch mal in Schutz nehmen:
      Egal wie sehr ich mich finanziell bilde, ohne einen Riester Anbieter wie Fairr kann ich keinen Riester Vertrag nachbilden. Da hat der Gast die grundlegenden Vorteile von Riester nicht verstanden. Genau wie du.

      Wenn ich jetzt Steuern sparen will und gerne einen Teil meiner Altervorsorge Pfändungssicher haben will, dann führt an Riester kein Weg vorbei.

      Für die wenigsten wird sich ihr Riester Vertrag aber wirklich auszahlen…

    2. Produkte wie Riester pauschal zu verurteilen ist m.E. zu kurz gesprungen. Es kommt immer auf den Fall an. Für Kinderreiche Familien kann es auf Grund der Förderung eben schon interessant sein, da der Eigenanteil dann womöglich verhältnismäßig klein ist.

  10. haha sehr geil, endlich einer der den Schmusekurs beendet. Natürlich gehören Emotionen zur Geldanlage und natürlich muss sich jeder Fachwissen aneignen wenn er sein Geld nicht in fremde gierige Hände legen möchte!

    Das blinde Vertrauen in Buy&Hold und den rosaroten Aussichten auf +6% auf Lebenszeit wird hier mal ordentlich Skepsis entgegengebracht! Der „Vertriebsteil“ war sehr stark und Augen öffnend.

    Die Frage die sich mir stellt, hat sich mit dem Internet und den Bloggermillieu die fachliche Qualität wirklich in den Vordergrund gestellt? Oder wird nicht auch der Versuch über Marketing und Vertrieb unternommen, den „normalen (blöden) Bürger“ über den Tisch zu ziehen unter dem Deckmantel „guter Berater, schlechter Berater“

    Aber der Wahnsinn wohnt gleich neben an, denn als Mentor für meine Finanzentscheidungen würde ich Herrn Krüger auch nicht wirklich haben wollen. Das war schon sehr konfus und ganz ganz am Anfang in Form von finanzieller Intelligenz. 🙂

    In diesem Sinne, ich habe herrlich gelacht auf dem Weg zur Arbeit!
    beste Grüße

    1. Lachen Sie, und lachen Sie möglichst lauthals. Diesen Spaß gönne ich Ihnen von Herzen. Aber ich hoffe, dass Sie noch ein Gelächter über einen der Witze des Jahres investieren können, nämlich darüber, wer Bildungsministerin geworden ist: Anja Karliczek, von Hause aus Bankkauffrau und nachgewiesenermaßen auf ihrem bisherigen Politikfeld der Finanzpolitik eine Befürworterin des Provisionsvertriebes. Doch das ist jener Provisionsvertrieb, der die intellektuelle Entleerung innerhalb der Finanzbranche mit zu verantworten hat. Wie soll so eine derartige Politikerpersönlichkeit mit ihrer beruflichen Sozialisation die bervorstehende Bildungskatastrophe abwenden können und wollen. Das ist wirklich ein Gelächter wert.

      Denn jene intellektuelle Entleerung hat dafür gesorgt, dass der durchschnittliche Bildungsgrad innerhalb der Finanzbranche verhältnismäßig niedrig ist mit wenigen Ausreißern nach oben. Zum Beispiel sind solche Ausreißer in den elitären Vermögensverwaltungsgesellschaften wie bei Flossbach von Storch zu finden. Doch selbst dort sind die Protagonisten nicht frei von Ideologie und von der Mystifizierung der ordnenden Hand des Marktes. Das beweist deren Vordenker Thomas Mayer mit seiner Nähe zur österreichischen Schule. Diese Entleerung macht es auch so schwer, an Mentoren zu kommen, wenn man sich nicht alles selbst erarbeiten will. Und wer kann das schon bei der Bewältigung seines Alltags.

      Einer der wenigen Persönlichkeiten, der in dieser Rolle bestehen kann in einem Milieu gewachsener Ignoranz, ist mein Co-Autor Alexander Schmidt. Ihn sollten Sie als Mentor in Betracht ziehen. Sofern Sie danach suchen. Denn Schmidt gehört zu denen, die sich abseits bewegen von irgendwelcher esoterischen Marktapologetik, sondern fachliche Klarheit bieten können. Nicht nur, weil er beispielsweise zur Aktienberatung fähig ist – eine Kompetenz, die zunehmend vernachlässigt wird und damit verfällt- sondern weil er auch zu den wenigen Beratern zählt, die gerade nicht so gierig sind und den Skalen-Effekt für sich ausschlachten.

  11. Tolles Interview, dein Gast war schon fast zu sehr das Klischee eines Geisteswissenschaftlers…

    Wie er nach der umfassenden Studie der volkswirtschaftlichen Grundlagen tatsächlich zu dem Ergebnis gekommen ist, dass aktives Investieren unter Nutzung des Bauchgefühls zu einer Überrendite führen kann, würde mich aber wirklich mal interessieren.

    Klar, sein Bauchgefühl wird ihn nicht zu falschen Entscheidungen führen, weil er so belesen ist, dass er bei einem Crash oder Event wie dem Brexit nicht in Panik verfallen wird, sondern aktiv eingreift und damit den Markt schlagen wird…

    Als guter Wissenschaftler der seine Erkenntnisse überprüfbar machen wird, veröffentlicht er hoffentlich sein Portfolio, damit wir von ihm lernen können. Bin gespannt, wie er die 50% Wertzuwachs des MSCI World’s der letzten zwei Jahre aufholt.

    Insgesamt ist er ein wunderbares Negativ Beispiel für Verkopfung, Overconfidence Bias, Hindsight Bias, Regret Aversion und das Paradox of Choice…

    1. P. S.: Von der Kritik abgesehen, tolle Arbeit mit der Undercover Recherche. Hoffentlich erreicht er damit viele potentielle „Opfer“ bevor es zu spät ist.

    2. Ja, interessantes Interview und ein toller Kommentar, der die Situation genau trifft.
      Das Interview war für mich bisweilen schwere Kost. Nicht aufgrund der Inhalte, sondern aufgrund des im Vergleich sehr angestrengten Gesprächsklimas.
      Wie du (HelloLudger) sagst, bleibt zu wünschen, dass die Ergebnisse der Recherche Verbreitung außerhalb der üblichen Finanz-Zirkel finden werden und so zur Aufklärung beitragen.

      Ansonsten blinkte auch bei mir im Verlauf des Interviews einige Male der Begriff „Kognitve Verzerrung“ vor meinem geistigen Auge auf (hab’s im Bett liegend im Dunkeln gehört)…
      Für mich ein leuchtendes Beispiel für den „Dunning-Kruger-Effekt“ – bis zur Schmerzgrenze und darüber hinaus.

  12. Kontroverse Interviews sind besser als Schmusekurs. Bringt ja nichts, wenn der Gast was erzählt und du immer sagst ‚Da bin ich ganz bei Dir‘ (was Du sowieso gerne sagst). Deine Podcasts sind immer interessant, weiter so! Mit der Ausnahme des Word-Shuffles, wo der Nutzen sich mir nicht erschliesst. Ist mir komplett wumpe, welche Rockmusik ein Gast hört.

  13. Nach den ersten fünf Minuten dieses Gesprächs war ich froh, dass ich das nicht selbst führen muss. Habe selten jemanden in einem Podcast erlebt, der derart unangenehm rüberkommt.

  14. Endlich entblösst mal jemand diese ganze Pseudo-Experten aus der Finanzindustrie, die sich gern als „Experten“ darstellen. Doch hinter der Marketing-Sprache und den mathematischen Formeln verbirgt sich meist nicht mal heiße Luft. Wer der Wirtschaftswissenschaft allzu gläubig folgt, der erinnere sich an das Black-Scholes-Modell, welches sogar den Wirtschafts-Nobel-Preis erhielt – doch schon wenige Monate ging der damit gemanagete Fonds pleite… 😉

    1. Na, hier geht’s doch ganz munter durcheinander. Was haben Marketingversprechen, Strukturvertrieb, Finanzprodukten, die Privatanlegern verkauft werden mit einem finanzmathematischen Modell zur Bewertung von Optionen zu tun?

      Black-Scholes bzw. die daraus abgeleiteten Modelle werden auch weiterhin genutzt und dienen dazu, Optionen arbitragefrei zu bepreisen.

      Der angesprochene Fonds LTCM ist nicht pleite gegangen, weil dort „Black-Scholes-Modelle“ angewendet wurden um Optionen zu preisen, sondern weil die Russland-Krise dazwischen kam und man sich vereinfacht gesagt nicht vorstellen konnte, dass die Ereignisse eintreten könnten, die eingetreten sind. Dass das eine fatale Fehleinschätzung war, steht völlig außer Frage. Wo hier aber Zusammenhang zum Optionspreismodell, Strukturvertrieb und den Pseudo-Experten aus der Finanzindustrie ist, erschließt sich mir nicht.

  15. Insgesamt ein interessantes Interview, wenngleich Herr Krüger schon mit einer gewissen Überheblichkeit des Geisteswissenschaftlers rüberkam.
    Viele der reichen und erfolgreichen in unserer Gesellschaft haben aber oftmals einen weitaus einfacheren Schulabschluss.
    Allerdings kann ich die Aussage des Finanzrockers, dass die Geldanlage ach so einfach sei nicht teilen. Nicht jedem liegt dieses Themengebiet, nicht jeder hat den notwendigen Intellekt etc. Ich finde es gut, dass es Blogs wie diesen gibt, in denen diese Themen verständlich rübergebracht werden. Dennoch bin ich nicht der Überzeugung, dass jeder alles selber machen und können sollte. Die Stärke unseres Wirtschaftssystems ist doch die Arbeitsteilung, die jedem ein Wirken im Rahmen seiner Stärken ermöglicht.
    Somit benötige ich doch keinen Berater, der alles im Säckel hat. Die optimale Anlage gibt es sowieso nicht. Ein guter Berater, der bedarfsgerechte Empfehlungen gibt, die dem Kunden eine vernünftige Nettorendite bringt würde reichen. Ich bin einig, dass diese Latte in der Vergangenheit durchaus in vielen Fällen zu hoch lag.

  16. Hallo,

    ja, wirklich ein anderes Interview als sonst. Ich muss kurz meine völlig subjektive und unqualifizierte Meinung hierzu schreiben.

    Sorry, aber ich habe selten einen Interviewgast gehört, der so unsympathisch und arrogant war. Daniel hat sich wacker gehalten.

    Was habe ich mitgenommen? Überspitzt Folgendes:
    * Alle Menschen sind doof und intellektuell unterbelichtet – mit zwei Ausnahmen: Die Herren Krüger und Schmidt.
    * Schuld daran, dass man selbst keine finanzielle Bildung hat, sind immer die anderen. Um Himmels Willen ist nicht jeder für sich selbst verantwortlich. Es ist „das System“.
    * Aus Interviews mit fünf Bankberatern (wenn niemand im Interview vergessen wurde) lässt sich empirisch ableiten, dass alle Bankberater inkompetent sind. Empirische Studien können so einfach sein.

    Sorry, weder sachlich noch vermutlich hilfreich. Musste aber raus.

    1. Ihr Wunsch nach Empirie ist lobenswert. Doch gerade die Empirie wendet sich gegen Sie, zum Beispiel die Empirie der Gesetzmäßigkeiten des Provisionsvertriebes. Oder glauben Sie, dass bei anderen Banken die Bankberater nicht ihre Zielkarten abarbeiten? Glauben Sie, dass ich in anderen Banken nicht segmentiert werde? Glauben Sie, dass in anderen Banken der Anlageausschnitt größer ist, als ihn der eigene Warenkorb bestimmt? In einer Bank herrscht Vertriebsdruck und dem haben sich die Bankberater auszusetzen zu Lasten des Kunden. Deshalb kann die Beratung nicht neutral sein. Es herrscht Vertriebsdruck, den die Produktlieferanten entsprechend aufbauen zum Beispiel in Gestalt von Vertriebsdirektoren, so wie mein Co-Autor Alexander Schmidt Vertriebsdirektor bei der Deka Bank gewesen ist. In dieser Rolle hat er die Bankberater der Sparkassen auf Linie gebracht und zu dressierten Vertriebsäffchen getrimmt.

      Die Empirie wendet sich aber auch bei Ihrem Hinweis auf die Eigenverantwortung gegen Sie. Mit Ihrem Hinweis darauf, ich würde behaupten, schuld seien die anderen, wiederholen Sie die übliche neoliberale Eigenverantwortungsideologie. Diese Ideologie verwirklicht sich durch die Individualisierung aller Lebensrisiken. Beispielweise wird die Altersvorsorge den Unwägbarkeiten der Kapitalmärkte ausgesetzt. Sie wiederholen das Mantra durch das der Misserfolg des Einzelnen aus jedem sozioökonomischen Zusammenhang herausgelöst werden soll.

      Wenn Sie also sagen, dass man sich gefälligst selbst zu informieren hat, dann lenken Sie davon ab, dass man sich nicht mit Hilfe der Finanzindustrie informieren kann. Obgleich das eigentlich ihre Aufgabe sein sollte, wenn das Etikett Bankberatung nicht nur ein Schwindel sein soll. Sie lenken ab von den sozioökonomischen Umständen, dass der Massenmarkt der privaten Altersvorsorge nicht darauf ausgerichtet ist, einem Verbraucher die bestmögliche Altersvorsorge zukommen zu lassen. Für dieses Marktversagen können Sie nicht den Verbraucher verantwortlich machen. Dafür sind die Ertragsinteressen der Industrie verantwortlich. Der Verbraucher kann sich noch so gut informieren, und das sollte er auch zweifellos tun, doch gegen dieses Marktversagen kommt er auch als informierter Geldanleger kaum an.

      Und wenn man ein bisschen weiterdenkt, dann muss man feststellen, dass diese unaufhörliche neoliberale Predigt von Egoismus, Individualisierung und Entsolidarisierung dafür gesorgt hat, dass die Depression zur Volkskrankheit Nummer 1 geworden ist. Darüber gibt es massenhaft empirische Studien. Durch die Ökonomisierung aller Lebensbereiche und die Abwälzung aller Lebensrisiken auf das Individuum hat sich eine Kultur der Selbstgeißelung des Ichs etabliert. Das haben die Governmentality Studies in den Sozialwissenschaften längst bewiesen, wie die der Soziologen Thomas Lemke, Ulrich Brückling oder Nikolas Rose. Nicht umsonst haben sich die westlichen Hochleistungsgesellschaften zu Drogengesellschaften entwickelt. Das werden also lustige Zeiten bei all der bevorstehenden Altersarmut. Aber dann kann man sich immer rausreden und sagen, Ihr hättet Euch halt informieren sollen, denn jeder ist für sich selbst verantwortlich.

  17. Bodo Schäfer wird allen Ernstes als schlechtes Beispiel angeführt, ohne seine Finanzbücher gelesen zu haben? Er hat gezeigt, wie man Menschen zu einer Änderung ihrer Gewohnheiten bewegen kann, nämlich indem man ihre Herzen erreicht. Dies schafft man nicht mit 4 Semestern trockener Volkswirtschaftslehre und einigen Kraftausdrücken, oder – darf ich es mal abfällig formulieren – indem man Eulen nach Athen trägt.

    1. Ich gratuliere Ihnen, dass es Ihnen gelungen ist, sich reich zu denken. Komischerweise gelingt das den meisten anderen Leuten nicht. Was schließen wir daraus? Die müssen sich einfach selbst im Weg stehen und wenden das Rezept nicht richtig an.

      1. Ziemlich ironischer Kommentar, wenn man bedenkt, dass Sie sich für Bauchentscheidungen bei Investitionen stark machen…

        Ihre Methode ist natürlich besser, weil es nicht mal ein Rezept gibt, dass man ausprobieren kann.

        1. Sie werfen hier zwei Dinge in einen Topf, die nicht in einen Topf gehören. Bodo Schäfer ist ein Verkäufer von Träumen, von Reichtumsträumen. Bei diesem Urteil beziehe ich mich allein auf die mir bekannten Ausführungen Schäfers über Motivation und innere Haltung. Mit diesem Verkauf von Reichtumsträumen verdient Schäfer ein Großteil seines Geldes. Er hat Erfolg damit, weil die Nachfrage nach diesen Träumen so groß ist. Denn zu Leuten wie Schäfer kommen Menschen, deren Träume von Reichtum und Erfolg sich bis dahin nicht erfüllt haben. Und das betrifft die Mehrheit. Die Minderheit der erfolgreichen Leute geht bekanntlich nicht zu Erfolgstrainern wie Schäfer. Die Erfolgreichen haben das nicht nötig.

          Schäfers Erfolg macht ihn für seine Anhänger zur Autorität. Dieser Erfolg liegt aber nach meiner Ansicht nicht an der Qualität seiner Erfolgsrezepte, sondern an seiner Qualität, Verkäufer seiner selbst zu sein. So ist das bei vielen Erfolgstrainern wie zum Beispiel Robert Kiyosaki mit seinem Cash-Flow-Quadranten oder wie Christian Bischoff mit seinen 3 Gründen, warum die meisten Menschen nicht reich werden. Das ist wie in den Goldsuchernromanen von Jack London. Die wenigsten Goldsucher werden reich. Es sind vor allem die Verkäufer der Goldsucherausrüstung, die reich werden, weil nur wenig erfolglose Goldsucher ihren Traum aufgeben wollen. Und Teil dieser Goldsucherausrüstung ist das mentale Doping. Das liefern in der heutigen Zeit der Goldsuche Leute wie Schäfer mit trivialen Rezepten und Suggestivformeln wie: Denkt Euch reich, macht es wie die Reichen, macht Euch zu Unternehmern oder ändert Eure Glaubenssätze! Solche trivialen Formeln sind unterste Schublade. Das ist mit Verlaub das Niveau eines Philosophieunterrichts für 14-jährige Mittelstufenschüler. Da die Not des bisher ausgebliebenen Erfolges aber so groß ist und auch der soziale Druck, lassen sich immer wieder erwachsene Leute darauf ein. Aus diesem Grund rennen zum Beispiel Vertriebler in die Seminare einer Daniela Claudia Szazs, ohne belustigt aufzustehen und zu gehen, wenn Frau Szasz davon spricht, wie man 100-Prozent-Momente erreicht als Voraussetzung für den Erfolg.

          Die Erfolgsempfehlungen eines Bodo Schäfer, beispielsweise sich reich zu denken, haben nichts aber auch gar nichts mit meinem Appell zu tun, die Finanzindustrie möge sich Erkenntnissen aus anderen Wissensdisziplinen öffnen wie zum Beispiel der Systemtheorie und der von einigen Protagonisten dieser Theorie formulierten Betrachtung, das Gefühl sei ein wichtiges Deutungsinstrument von komplexen Systemen. Damit ist nicht die Forderung verknüpft, andere Deutungsinstrumente über Bord zu werfen. Ein komplexes Zeichensystem wie ein Markt erfordert ein Mehr an Deutungsinstrumenten und nicht ein Weniger. Schäfer und Co stehen mit ihren Rezepten für eine Simplifizierung und Trivialisierung. Die Forderung nach einer Ausdehnung der Wirtschaftswissenschaften, wie das zum Beispiel die Engländer Robert und Edward Skidelsky ausdrücken, ist das genaue Gegenteil.

          1. „Die Erfolgsempfehlungen eines Bodo Schäfer, beispielsweise sich reich zu denken, haben nichts aber auch gar nichts mit meinem Appell zu tun, die Finanzindustrie möge sich Erkenntnissen aus anderen Wissensdisziplinen öffnen wie zum Beispiel der Systemtheorie und der von einigen Protagonisten dieser Theorie formulierten Betrachtung, das Gefühl sei ein wichtiges Deutungsinstrument von komplexen Systemen.“

            Genau, und deshalb frage ich mich, warum Bod0 Schäfers Ansätze überhaupt erwähnt und darüber hinaus hier noch als unterste Schublade abgekanzelt werden. Die Menschen wollen in einer Zeit ständig wachsenden Tempos, explodierender Komplexität und verunsichernder Transparenz möglichst einfache Lösungen auf komplexe Fragen. Bodo Schäfer holt sie ab, zeigt Lösungen auf und ermutigt sie, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und zu resignieren. Keiner wird gezwungen, für teures Geld seine Seminare zu besuchen. Sein Ansatz, finanzielle Bildung in die eigenen Hände zu legen, ist ein guter Ansatz. Und bekanntlich führen viele Wege nach Rom.

  18. Normal schreibe ich keine Kommentare, aber hier muss ich mal meinen Senf dazugeben. Ich fand den Interviewgast glaubwürdig und wissend und auch seine Fähigkeit auf Fragen zu antworten die ihn in die Enge treiben hat mich überzeugt. Leider hat der Finanzrocker ihn aus der Enge nie rausgelassen und somit hab ich dann 10min vorm Ende abgebrochen, weil es einfach nur noch mühsam war. Meiner Meinung nach kam Finanzrocker hier als überheblich rüber, da jede Aussage des Interviewten mit einem „ja, aber“ gekontert wurde. Die Grunddifferenz zwischen beiden ist jedoch der Kontext welcher komplett unterschiedlich ausgelegt ist. Finanzrocker versteht nicht, dass er noch immer in einer Nische der Geldanlage sich befindet und generalisiert sehr oft. War für mich sehr unangenehm anzuhören wie dem Interviewpartner eine Ansicht unfreundlich aufgedrückt wird. Und mir geht es hier vor allem um die Unfreundlichkeit. Wenn es die Absicht von Finanzrocker war, seinen Interviewpartner schlecht aussehen zu lassen, dann Gratulation. Ansonsten hatte er hoffentlich einen schlechten Tag. Die Nr 100 werd ich mir mit Skepsis noch geben.

  19. https://www.bodoschaefer-akademie.de/index.php/produkte/audio-seminare-71/unternehmens-erfolg-gold.html
    https://www.bodoschaefer-akademie.de/index.php/durchbruch-zum-finanziellen-erfolg-2019.html

    Hallo,

    aufgrund dieser Angebote sollte sich jeder sein eigenes Urteil über Bodo Schäfer bilden können. Ich finde Herrn Krügers Beobachtungen in Strukturbetrieben sehr aufschlußreich.

    Ansonsten wünsche ich dem Autor einen guten Einstieg an der Börse. Auch hier sind die eigenen Erfahrungen sehr lehrreich.

    Viele Grüße,
    Jonas

  20. Ein sicherlich wertvolles Stück Literatur, welches der Hr. Krüger abgefasst hat. Gleichwohl waren mir dessen mündlichen Wortbeiträge im Podcast etwas arg affektiert, was das Zuhören anstregnend gemacht hat. Komplizierte Hülsen und Phrasen sind in (typisch deutscher) geisteswissenschaftlicher Fachliteratur vielleicht Usus, taugen leider nicht für derlei Audiobeiträge. Unzeitgemäß.

    Das sage ich nun zum ersten Mal zu einer Episode: „Zum Einschlafen reicht´s.“

  21. @Alex
    Aus meiner Sicht ist LTCM auch nicht an den eingesetzten Modellen zugrunde gegangen sondern an deren Verwendung. Die Modelle können ja nichts dafür. Aber für deren Einsatz muss man eben auch wissen, wie man sie einsetzt und vor allen wie und wann nicht. Nämlich dann, wenn die Annahmen bei deren Entwicklung nicht mehr gegeben sind. Dabei stand den beiden Nobelpreisträgern aber ihre viel zu hohe Intelligenz im Wege. Nach Erkenntnissen der Verhaltensökonomie haben diese geistig Schwerstbegabten nämlich den entscheidenden Wettbewerbsnachteil, dass sie ihre eigenen Denkfehler nicht erkennen können und bei deren riskanten Spiel darauf schutzlos hereinfallen, wie in diesem Fall ganz ausgeprägter Overconfidence Bias, Authority Bias und Soviet-Harvard-lllusion. Gesunder Menschenverstand war natürlich auch nicht vorhanden. Der Tschernobyl Super-Gau, der durch ein kurz zuvor preisgekröntes Experten-Team verursacht wurde, hat ähnliche Ursachen.

    Wen es bei den Schilderungen der Finanzbranche im hervorragenden Podcast (danke!) gruselte, der kennt vermutlich die sehr realistische ZDF-Produktion, die man hier in der Mediathek findet, noch nicht:
    “Bad Banks – Welchen Preis hat deine Moral?“
    https://www.zdf.de/serien/bad-banks
    Die hat mir ein ausgestiegener Investment-Banker als gut gemachten Lehrfilm über seine ehemalige Branche empfohlen, um bei meinen geplanten Kontakten dorthin gut vorbereitet zu sein. Kann ich in Ergänzung zu diesen Einblicken auch sehr empfehlen, um das Bild über diese Finanzpornobranche abzurunden. Ekelerregend widerlich bis zum Abkotzen.

  22. Fand den Podcast toll. Mal eine sehr unkonventionelle Herangehensweise an das Thema und raus aus der Kuscheblase. Gerne mehr davon. Wäre gespannt, wie es anlagetechnisch da weiter geht.
    Dass nicht immer alles einer Meinung ist doch genau richtig. Und zu den Emotionen: klar wäre das prima, wenn man die Emotionen raus lassen würde. Aber allein schon in dem Moment in dem ich mich auf ein Verhältnis zwischen risikoarmen und risikoreichen Werten einlasse habe ich eine höchst subjektive und emotionale Entscheidung getroffen, gefolgt von dem emotionalen Wunsch mich mit meiner Anlage wohl zu fühlen (damit ich es emotional schaffe einen Bärenmarkt durchzustehen).
    Ich wünsche einen guten Start beim investieren.

  23. Hallo,

    was für ein Interview. Wirklich spannend, wenn zwei so unterschiedlich gepolte Typen aufeinander treffen. Jeder mit unterschiedlichsten Erfahrungen, Vorbildung und Herangehensweisen. Erstmal Kompliment an Euch für das Durchhalten. Ich hatte während des Gesprächs schon häufiger mal in das Lenkrad beißen müssen (ich höre die Podcasts meist während des Autofahrens).

    Ich hätte nie gedacht, dass man eine Thematik so ins kleinste Detail untersuchen kann. Fast schon ein philosophischer Ansatz. Das was nach dieser Untersuchung bleibt, ist jedoch nur was schief läuft und liefert keine Antwort auf die Frage: Wie kann ich es als Privatanleger in einer kostengünstigen DIY-Lösung besser machen? Aber die Rhetorik und der Ausdruck war bemerkenswert.

    Ich denke, dass die meisten hier den praktischen, lösungsorientierten Ansatz bevorzugen. So geht es mir zumindest als einfacher Diplomingenieur. Fehler machen ist okay, man muss nur aus ihnen lernen. Das ist das Wichtigste.

    Danke für diesen Einblick

  24. Puh, habe gestern und heute das Interview gehört und es war das erste, durch das ich mich durchkämpfen musste. Das lag nicht am Inhalt, ich hätte eigentlich gerne noch mehr über Herrn Krügers Erfahrungen während des Experiments gehölrt, aber die doch etwas umständlich, blumig-lehrerhafte Ausdrucksweise fand ich recht anstrengend, das wurde auch schon in anderen Kommentaren erwähnt. Die Einwürfe von Daniel kamen mir nicht „unfreundlich“ vor, wie es ein Vorredner bemerkt hat.
    Gruß

  25. Ein schönes Interview. Man merkt aber an der einen oder anderen Stelle, dass der Finanzrocker nicht ganz das Niveau des Herrn Krüger erreicht.

  26. Ich bin selbst ein Bankeninsider. Und ich kann nur sagen, dass ich Herrn Krüger nur zustimmen kann. Hier sollten wirklich mal einige Leute ihren Selbstbetrug aufgeben.

  27. Interessanterweise hat noch niemand aus einem Strukturvertrieb kommentiert.

    Die starre und einfache Beratung innerhalb der Bank konnte ich erleben, als ich mein spärliches
    Ausbildungsvermögen anlegen wollte. Entsprechend unzufrieden wechselte ich zu aktiv gemanagten Aktienfonds, welche über einen reinen Fondsverkäufer mit 5% Ausgabeaufschlag verkauft wurden, 1998 waren das Internet noch jung und Onlinebanken im Entstehen, so wechselte ich 1999 über die Onlinebank DAB zum Aktienhandel, bevor die Krisen 2000 und 2009 meine Rendite zerschossen haben.

    1999 wollte mir einer der Strukturvertriebe etwas verkaufen. Ich war weitsichtig genug, nichts zu kaufen. Jedoch verfing die Frage, ob ich mit meinem Wissen Geld verdienen will.
    So fand ich mich wieder, wie ich schwerpunktmäßig fondsgebundene Rentenversicherungen überwiegend im Freundeskreis verkaufte. Das Produkt war meines Wissen jedenfalls besser, als alle Bankalternativen. Besser heißt flexibler und ertragreicher. Die (versteckten) Kosten waren für mich ok, schließlich lebte ich davon. Die Bank ist da moralisch auch nicht besser, auch wenn der Vertriebscharakter nicht derart deutlich herauskommt und die Bank von einem Gottvertrauen der Leute profitiert.

    Lange Rede kurzer Sinn. Jedes (Wirschafts- und Bildungs-)System bekommt die Strukturen, die in ihr überleben können. In der Tier- und Pflanzenwelt führt dies zu bemerkenswerten Ausprägungen und Spezialisierungen.
    Wenn unser Schulsystem und die Eltern nicht lehren:
    – einen Verkäufer von einem Berater zu unterscheiden
    – die Dynamik des Zinseszins zu verstehen (genauso bei Kosten)
    – Risiken frei von Angstmacherei zu bewerten (typischer Verkaufseinstieg)
    – überhaupt zu beginnen, statt sich endlos zu informieren
    Müsste (Finanz-)Bildung eben ein Grundgerüst bieten.

    Abhängig vom persönlichen Interesse findet eben jede Vertriebsform ihren Platz, sei es die klassische Bank, der Strukturvertrieb oder der Honorarberater oder self-made. Zum Entscheidungszeitpunkt hilft nur das Bauchgefühl (unterstützt durch Kennzahlen). Rückblickend ist ein Vergleich zumindest ansatzweise möglich.
    – So konnte ich trotz der zwei Krisen im Aktienmarkt positiv abschließen (auch wenn das emotional lange Zeit anstrengend war und danke für den Tipp zu Portfolio Performance)
    – Eine mir selbst verkaufte fondgsbundene Rente habe ich nun nach 19 Jahren ebenfalls mit Gewinn verkauft (trotz aller Kosten) .
    – Kann ich sehen, wer sich nach knapp 20 Jahren noch im Strukturvertrieb halten kann. Also auch das ist möglich, eben nicht für jeden.

    1. „Lange Rede kurzer Sinn. Jedes (Wirschafts- und Bildungs-)System bekommt die Strukturen, die in ihr überleben können. In der Tier- und Pflanzenwelt führt dies zu bemerkenswerten Ausprägungen und Spezialisierungen.“

      Ja, so ist das. Das trifft insbesondere bei Demokratien zu, die dadurch z.B. die Regierungen bekommen, die sie verdienen. Das kann auch zu „bemerkenswerten Ausprägungen“ führen, wie z.B. in den USA noch ganz harmlos. Vor 80 Jahren in D war das nicht ganz so harmlos. Die Frage ist, ob man das wirklich alles so gottergeben hinnehmen muss. Ich meine, dass es heute mit den sozialen Medien ganz neue Möglichkeiten gibt, die Einzelnen mit guten Ideen enorme Möglichkeiten geben, daran etwas zu ändern, egal ob sie schon etabliert sind oder nicht. Dieser erfrischende Podcast über den bewundernswerten Querdenker Malte Krüger, dieser ganze Finanzrocker-Blog und insbesondere der http://www.Finanzwesir.com-Blog sind hoffnungsvolle Beispiele in diese Richtung, verkrustete, „uberlebte“ Strukturen im Finanz-Establishment endlich aufzubrechen. Sehr schön, dass Malte es geschafft und Daniel es zugelassen hat, erste Verkrustungen in der Finanzrocker-Struktur auch gleich wieder aufzubrechen.

      Ich lasse da auch gerade ein Experiment in diese Richtung laufen. Denn mir gefällt die neue Verblödungsmasche mit dem „Factor Investing“ bzw. „Smart Beta“ überhaupt nicht, mit der die raffgierige Finanzbranche jetzt die allein von Bogle selbstlos losgetretene „passive“ Welle schamlos missbraucht. Damit will sie die zunehmende Zahl der leider nur halbgebildeten Selbstentscheider, die am besten bei rein passiven Indexfonds/ETFs streng nach Bogle aufgehoben wären, mit viel pseudo-wissenschaftlichem Evidenz-Bla-Bla wieder in für sie lukrativere Produkte locken. Diese im Backtest marketinggerecht über-optimierten Abzocker-Produkte, die der Finanzwesir treffend „Very Dumb Alpha“ nennt, können aber tatsächlich sehr vermögensschädlich sein. Denn die meisten mit falschen Versprechungen müherloser Überrenditen angelockten Privatanleger können die gar nicht verstehen. Außerdem sind die so kompliziert, dass viele neue Selbstentscheider wieder total verwirrt in die Fänge der Anlage-(Berater)Verkäufer getrieben werden. Dort können sie dann endlich wieder willenlos ausgenommen werden. Soviel, lieber Alex, zu: „Um Himmels Willen ist nicht jeder für sich selbst verantwortlich.“ Der Autor unterstützt genau dies in vorbildlicher Weise mit seinen Mitteln. Aber insbesondere der vermeintliche Leit-Autor passiven Investierens und Finanz-(Berater)Verkäufer, Gerd Kommer, zeigt, wie man das professionell konterkariert. Sein neues Buch „Souverän investieren“ liest sich nämlich mit dem pseudowissenschaftlich verkomplizierten Rauf- und Runterpushen von verschiedenen Finanzmode-Produkten teilweise wie klassisches Finanzporno, auf das man unvermittelt mitten in streng Bogle’schem Passive Investing trifft. Das merken aber nur die Allerwenigsten, wenn sie einen vergleichbaren Wissensstand haben wie der Kommer! Der Einsteiger glaubt es einfach autoritätsgläubig und tut genau das, was die geldgierige Finanzbranche von ihm will.

      Dagegen will ich wirksam etwas tun und habe eine attraktive, kritische Rezension zum neuen Kommer-Buch bei Amazon verfasst. Die scheint mit ca. 30 von insgesamt ca. 100 Votes, verteilt auf 24 Rezensionen, bereits gut zu wirken:
      https://www.amazon.de/gp/customer-reviews/R2QUHPPQFEB2DD/ref=cm_cr_arp_d_viewpnt?ie=UTF8&ASIN=3593508524#R2QUHPPQFEB2DD
      Würde mich über eure Votes dort wie auch über jedes gern kontroverse Feedback sehr freuen, wenn ihr auch etwas für die eigenverantwortliche Informationspflicht tun wollt.

      Hier noch ein Rat zum Umgang mit diesem Pack von Bernstein, W., 2012, in „The Investor’s Manifesto: Preparing for Prosperity, Armageddon, and Everything in Between“, Kap. 5 „Muggers and Worse“:
      “By not being skeptical enough about the motivations of the investment industry, millions of investors … lost trillions of dollars. The real tragedy was that this damage was entirely preventable.“
      “If you act on the assumption that every broker, insurance salesman, mutual fund salesperson, and financial advisor you encounter is a hardened criminal, you will do just fine.

  28. Hallo Finanzrocker,

    ich möchte zum ersten Mal gerne ein Feedback hinterlassen, obwohl ich diesen Podcast mittlerweile schon über ein Jahr verfolge.
    Zunächst möchte ich sagen, dass mir das verstärkte Kontra geben in dieser Ausgabe gut gefallen hat. Dennoch frage ich mich wieso es gerade bei diesem Gast so sein muss?
    Du hattest schon einige Gäste, die wohl der allgemeinen Auffassung von Finanzwesir und dir nicht entsprechen. Sei es in der Frage wie Vermögen angelegt wird oder wie man sich das dafür benötigte Wissen aneignet.

    Ich empfand es aus diesem Grund recht ungerecht seine Herangehensweise als „zu kompliziert“ oder eben auch „unnötig kompliziert“ darzustellen.
    Der Krimiautor (Salim?) legt in aktiven Fonds an, was hier oft (zu Recht) verteufelt wird, aber ihm gegenüber gab es nicht einmal einen Hinweis, dass man es doch anders machen könnte.

    Naja vielleicht war die Herangehensweise vorher abgestimmt, aber als Fazit möchte ich einfach los werden, dass ich es besser finden würde, wenn du dich einheitlich dazu entscheiden würdest, entweder bei jedem Gast auch deine Meinung zu äußern oder du deren Aussagen einfach stehen lässt.

    Trotz des kritischen Feedbacks möchte ich mich natürlich auch für die vielen unzähligen Folgen bedanken, an denen ich gar nichts auszusetzen habe.
    Es stimmt schon, man schreibt leider oft nur ein Kommentar, wenn einen etwas stört.

    Viel Glück und Erfolg weiterhin!

    1. Hi Daniel,

      erstmal danke für Dein Feedback. Finde ich klasse, dass Du die Frage stellst. Bei dieser Folge kamen mehrere Faktoren dazu, dass ich ich da in die Diskussion gegangen bin. Zum einen sind Herr Krüger und ich sehr gegensätzlich. In der Form hatte ich das bei meinen bisherigen Gästen nicht.

      Und er ist auch komplett anders an die Geldanlage rangegangen. In meinen Augen nach wie vor sehr umständlich. Deswegen musste ich da einhaken. Ich finde aber, dass da eine gute Diskussion entstanden ist. Ohne dieses Nachhaken wäre diese Folge auch nicht so diskussionsreich hier im Blog geworden.

      Was das kritische Nachhaken in anderen Folgen angeht: Da stimme ich Dir zu, wobei Du da zwischen Mixtape und normaler Folge unterscheiden solltest. In einem Mixtape geht es nur ganz am Rande um Finanzen und bei Salim Güler war schnell klar, dass er auf Geldanlage keine Lust hat und er es in andere Hände gegeben hat. Warum soll ich an der Stelle eine Diskussion vom Zaun brechen, die völlig unnötig ist? Das hätte nicht gepasst.

      Vielleicht sollte ich mir öfter streitbare Leute in den Podcast einladen und von vornherein siezen, um die Distanz zu wahren. Da fällt die Diskussion einfacher. Ob das den Podcast besser macht, weiß ich aber nicht.

      Viele Grüße
      Daniel

  29. Hallo Daniel,

    ich habe nach dem Hören der Folge noch gar nicht in den Blog geschaut und bin ganz überrascht, wie viel hier diskutiert wird – finde ich super!

    Ich fand es übrigens auch mal ganz „erfrischend und spannend“ eine Interviewfolge zu erleben, in der der „Schmusekurs“ relativ schnell verlassen wurde und kontroverse Ansichten diskutiert wurden. Das war mal eine Seite von Dir, die ich bislang so gar nicht von Dir kannte. Mir hat das kritische Nachfragen sehr gut gefallen – in meinen Augen dürftest Du das gerne häufiger machen – auch bei Gästen, bei denen Du mehr auf gleicher Wellenlänge bist. Ich fand das eher anregend als einschläfernd, wie es von anderen bezeichnet wurde.

    Liebe Grüße
    Dummerchen

  30. Glück gehabt. Wäre dieses Interview der erste Podcastbeitrag gewesen, auf den ich gestoßen wäre, wäre der Finanzrocker auf die Blacklist geraten. Herr Krüger stellt sich IMHO fantastisch selbst bloß. Sprechblasen. Sprechblasen. Sprechblasen. Sehr inhaltsleer… Der Mann sieht sich als in das Thema eingearbeitet und kennt nicht einmal Arero & Co. Lächerlich. Nicht mehr.

    1. Ja, das Interview war durchaus eine Herausforderung und die Reaktionen sehr gemischt – von stark ablehnend bis hin zum Lob. Warum aber eine Folge dafür sorgt auf die Blacklist zu kommen, verstehe ich nicht so ganz. Die Interviewgäste sind einfach alle komplett unterschiedlich. Nicht jedem gefällt auch jede Folge. Aber ich hoffe, dass Du andere Folgen gefunden hast, die Dir gefallen haben.

  31. Ich fand den Gast jetzt auch nicht sonderlich sympatisch, aber nichts desto trotz hat er doch in vielen Punkten Recht.
    Es heißt hier immer, man soll sich selber informieren, etc. Aber genau das versuchen viele doch, indem sie zum Berater (Verkäufer) gehen. Und es ist für die Nicht-Informierten schlicht nicht möglich zu bewerten, ob der Bankberater sie gerade über den Tisch zieht oder das neue Fin-Tech-Unternehmen mit der schicken Webseite oder der Buchautor mit den vielen positiven Bewertungen. Es reicht nämlich nicht, sich mal eben kurz zu informieren.
    Wenn ich meine Mutter frage, wie ich meinen Aktien-Anleihen-Rohstoffe-Mix ändern soll, um etwas Risiko rauszunehmen, dann wird unter Garantie, selbst mit iPad inkl. Google und Telefonjoker keine vernünftige Antwort kommen.
    Da hilft auch nicht das sture Wiederholen der Aussage „Aber das ist doch alles ganz einfach!“

    Es wird ja auch niemand erwarten, dass man nebenberuflich ein Medizinstudium absolviert, nur damit einem niemals ein Arzt mit unnötigen Untersuchungen abzockt. „Ist doch alles ganz einfach, gibt es doch überall genug Bücher drüber, muss man nur lesen.“ Ja ne, is klar.

    Etwas verwundert war ich aber auch über das Auftreten des Gastes. Ich hätte schon vermutet, dass er als Rhetorik-Trainer weiß, wie man sympatisch und vor allem verständlich rüberkommt.

  32. So, nun habe ich auch diese Folge ‚hinter‘ mir. Ich muss sagen, dass ich zwischendurch mehrfach daran gedacht habe abzuschalten, da Herr Krüger von seiner Art und Weise recht anstrengend, dominant und besserwisserisch auftritt. Als Lehrer kann ich ihn mir seiner Artikulations- und Kommunikationsweise nur bedingt vorstellen. Glücklicherweise entsprechen nicht alle Geisteswissenschaftler so dem Sterotyp wie Herr Krüger.

    VG
    Chaoskraehe

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