Monatelang stieg die Vorfreude auf die Invest 2018 an. Letzte Woche war es dann endlich so weit: Von Lübeck aus ging es mit dem Zug in meine alte schwäbische Studentenheimat. In der Messe Stuttgart sollte die INVEST als Leitmesse für Börse und Geldanlage stattfinden. Es wurde ein schönes Happening. Aber der Reihe nach…
Überblick INVEST 2018
Bevor es losging, machte ich mir Gedanken wegen der passenden Kleidung auf der Messe. In diesem Zusammenhang wurde von der tollen Comic-Zeichnerin Sarah Burrini mein neues Maskottchen entwickelt und Christian von Mondfähre Grafikdesign entwarf noch mein neues Logo. Wie Du siehst, entpuppte sich mein Hoodie zu einem absoluten Hingucker. Falls Dir ein guter Name einfällt und ich diesen nehmen sollte, gibt es für Dich einen eigenen Hoodie. Schick mir doch einfach eine Mail.
Die im letzten Jahr von der Börse Stuttgart gestartete Blogger-Lounge wurde ein ganzes Stück vergrößert und mit 11 (Video-) Bloggern war die komplette Bandbreite an Bloggern vertreten. Bevor es losging gab es erstmal ein Gemütliches Kennenlernen in einem schwäbischen Gasthaus.
Wobei ich bis auf Jens Rabe und Lars Erichsen alle schon persönlich kennenlernen durfte und fast alle auch in meinem Podcast zu Gast hatte: Arno und Thomas-Finanzfluss, Alex Fischer, Madame Moneypenny, Bastian von Talerbox, die Ex-Studentin Jenny, Lars Wrobbel, Kolja von Aktien mit Kopf und natürlich der Finanzwesir. Ein netter Start ins Wochenende.
Tag 1, Freitag, der 13.
Bisher war ich zwar schon beruflich auf einigen Messen, aber die waren ohne Publikumsverkehr. Die Invest entpuppte sich als ganz anderes Kaliber. Der durchschnittliche Besucher ist über 50 und männlich. Schon früh zeichnete sich ab, dass es sehr laut werden würde.
An jeder Ecke gab es eine Bühne, wo alle möglichen Markschreier wahlweise die nächste Renditechance oder die Rettung vor dem kommenden Crash ausriefen. Manchmal hatte man das Gefühl durch einen Zirkus der Kuriositäten zu laufen. Deswegen wurde wahrscheinlich auch häufig der Stand der Polizei zum Thema Wirtschaftskriminalität zum Highlight ausgerufen – zumindest von denen, die sich nicht vom Rummel verrückt machen ließen.
Irgendwie gab es nix, was es nicht gibt und wo man sein Geld versenken konnte. Von Whiskey über Teakholz oder Kryptowahnsinn bis hin zu Virtual-Reality Porno (kein Scherz!) war alles dabei. Und dazu kam noch die unfassbare Lautstärke, die irgendwann zu einem Dauersummen im Kopf führte.
Am besten waren die Rentner, die mit dem Rollator durch die Gänge schoben und mit einer geübten Armbewegung alle Give-Aways in den Korb schoben. Die älteren Herrschaften ohne Rollator sind mir ständig auf die Füße getreten, weil es so viel „Tolles“ abzugreifen gab.
Ich habe zwar nichts gesehen, was irgendwie essenziell war, aber teilweise liefen da Menschen mit 20 Tragetaschen in den Händen rum. Und darin waren dann nochmal Tüten mit Broschüren und Investmentpornographie. Andere hatten gleich einen Hackenporsche dabei, wo alles reinkam, was nicht niet- und nagelfest war.
Freitagmorgen war aber noch nicht so viel los. So konnten der Finanzwesir und ich noch relativ entspannt unsere kommende Podcast-Episode „Depot-Analyse“ vor Livepublikum aufnehmen. Für uns war es eine komplett neue Erfahrung, die bis auf einige technische Probleme am Anfang jedoch gut funktionierte. Die Soundqualität ist sehr gut und ich habe beim Schneiden kaum einen Unterschied zur normalen Folge gehört. Auch auch zahlreiche Fragen wurden gestellt.
Danach kamen dann die ersten Hörerinnen und Hörer und Leser an den Stand. Ich fand es wirklich toll, so viel positives Feedback zu den beiden Podcasts zu erhalten. Teilweise kamen sie von ganz weit weg und ich kann an dieser Stelle nur nochmal ein herzliches Dankeschön an alle für den Besuch aussprechen. Ruhrpott, Thüringen, Saarland, Südbayern oder Schweiz – alles war dabei. Die weiteste Anreise hatte jemand aus Dubai!!! Nur für die INVEST. Ich ziehe meinen Hut! Ohne Euch wäre es nur halb so toll gewesen.
Am Nachmittag wurde es Zeit für eine Podiumsdiskussion zum Thema Finanzbildung gemeinsam mit Kolja, Thomas von Finanzfluss und Oliver Hans von der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse. Eine Stunde lang diskutierten wir mit Moderator Andreas Groß vor vielen Zuschauern über ein sehr wichtiges Thema.
Danach waren nochmal anderthalb Stunden in der Blogger-Lounge angesagt, die sich wieder gut gefüllt hatte. Um 18 Uhr war dann nach 9 lauten Stunden endlich Schicht im Schacht. Den Abschluss bildete ein Bierchen in der Hotelbar mit Alex Fischer und Lars Wrobbel.
Tag 2, Samstag
Mein absolutes Highlight war am Samstagmorgen von der sexy Stimme von Mick Knauff begrüßt zu werden. Und zwar direkt neben der Blogger-Lounge. Das war auch das größte Problem des Standes. Er war eingerahmt von zwei Bühnen mit Dauerbeschallung. Wenn die Lounge dann noch voll ist, kann man sich kaum unterhalten. Und wenn dann noch Phrasen á la „Geschissen wird immer, kaufen sie Pampers (Procter & Gamble)“ rüberwehen, drehen sich die Eingeweide um.
Trotzdem konnte ich mit Lars noch ein kurzes Impressionsvideo drehen – ohne dass der gute Mick zu hören ist. Das Video findest Du bei Facebook.
Mein erster Tages-Termin war im kleinen Studio, das die Börse.ARD in einer Nebenhalle eingerichtet hatte. Dort wurden Termine mit verschiedenen Bloggern gemacht, die zunächst lustige Fragen beantworten mussten und dann ernsthafte. Auch wenn ich das Ergebnis noch nicht kenne, war es ein tolles Erlebnis.
Kurz danach hatte ich endlich einmal die Gelegenheit den bekanntesten Kommentator der Finanzblogszene kennenzulernen. Nach drei Jahren konnte ich Dummerchen die Hand schütteln und sogar mit ihm zu Mittag essen. Das wurde wirklich mal Zeit und hat mich richtig gefreut!
Im Anschluss hatte ich dann meinen Vortrag „Soundtrack für Vermögenswerte“ und ich war froh, dass der Raum nicht so extrem gefüllt war wie beim Finanzwesir eine Stunde zuvor. Nach Aussage von mehreren Leuten war der Raum so voll, dass keiner mehr reinkam. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an alle die da waren.
Die Blogger-Lounge hatte am frühen Nachmittag dann ihren Höhepunkt erreicht. Es war es so voll wie noch nie. Dafür ergaben sich dann aber noch viele interessante Gespräche. Ein besonderes Dankeschön an dieser Stelle nochmal an meine Hörerin Rebecca, die mit ihrer Familie aus Thüringen angereist ist und mir spezielle Pralinen aus Ilmenau mitgebracht hat. Tolle Sache! Und eine Aussage wie „Ich habe mir am Anfang immer drei Podcast-Folgen hintereinander angehört, weil sie so toll sind.“ freuen mich ganz besonders.
Nun wurde es Zeit für etwas Entspannung, denn die Jungs und Mädels von Estateguru hatten einen speziellen Kräuterlikör aus Tallinn mitgebracht, der für Erheiterung in der Lounge sorgte (und abends an der Hotelbar mit 8 Leuten geleert wurde).
Der Sonntagmorgen bleibt mir auch ewig in Erinnerung, denn neben Lars und Kolja war ich der einzig übriggebliebene Blogger im Hotel Statt der Messebesucher war ein großes, bayerisches Fussballteam und 40 Japaner im Hotel.
Das Frühstück war sehr skurril, weil sich die fernöstliche Reisegruppe wie ein Heuschreckenschwarm über das Frühstück hermachte und den ganzen Verkehr aufhielt. Den Abschluss des Wochenendes bildete dann noch ein Kaffee mit Kolja (inkl. Selfie in der Spielecke) und ein letztes Gespräch mit Lars, bevor ich mich dann auf die neunstündige Rückfahrt macht.
Mein Dank gilt ganz besonders Thomas Zuleck und dem Team der Börse Stuttgart, die einen wirklich tollen Job gemacht haben und immer ein offenes Ohr hatten. Und die Zahlen der Messe sprechen für sich. Und wenn auf der Grafik alle Blogger der Lounge mit einem Bild gezeigt werden, will das schon was heißen. Über 3.000 Tickets kamen nämlich über uns und führte dazu, dass viele junge Leute auf dem Messegelände zu finden waren. Mission completed und nächstes Jahr hoffentlich wieder!
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„So kompliziert ist Börse gar nicht!“ – Interview mit Richard Dittrich von der Börse Stuttgart
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11 Antworten
Tolle Zusammenfassung Daniel! Ich freue mich schon aufs nächste Jahr!
Dem kann ich mich nur anschließen. War echt cool alle einmal kennengelernt zu haben. Bin gespannt wie groß es nächstes Jahr wird. 😉
Hallo Daniel,
hab mich auch sehr gefreut, dass wir die Gelegenheit hatten, mal ein paar Worte in Ruhe zu wechseln. Eigentlich war auf der Messe „in Ruhe“ ja fast gar nichts möglich, aber das Treffen im Messe-Restaurant war da eine glückliche Fügung :-).
Liebe Grüße in den hohen Norden
Dummerchen
Sehr gut zusammengefasst, Daniel. Das Wochenende hat sich wirklich gelohnt, wenn es auch sehr anstrengend war.
Gruß aus dem Süden.
Alex
„Über 3.000 Tickets kamen nämlich über uns“
Ganz blöde Frage einfach aus Neugierde: Wenn die Tickets über euch kostenlos waren und das ja grob 25% waren, wie verdient die Messe dann Geld? Über die Aussteller?
Ja, genauso ist es. Die Stände und Vortragsslots sind nicht gerade günstig.
Hi Daniel,
super Sache, da ärgere ich mich gleich noch mehr, dass ich zu bequem war, die lange Anreise zu meistern. Nächstes Jahr 5. – 6. April, da kann habe ich noch fast 360 Tage Zeit, die Chefin davon zu überzeugen, dass ich euch tierisch gefehlt habe^^
Bis bald in Kassel
Alexander
PS: Habe die gleiche Absteige gechartert
Hey Alexander,
Du hast auch wirklich auf der INVEST gefehlt. 🙂 Wäre schön, wenn es nächstes Mal klappt.
Viele Grüße und bis bald in Kassel
Daniel
Hey Daniel,
Danke für die klasse Arbeit 🙂 Mach weiter so!
Gruß Prinon
PS: Du könntest den Hoodie Moneytaurus nennen.
Hallo Daniel, danke für Deinen Beitrag auf der Invest. Auch den Podcast zu „bring your own depot“, den Ihr aufgenommen habt, war wieder erhellend. Aber eine Frage dazu: es machte etwas den Eindruck, als würdet Ihr es negativ sehen, dass jemand Einzelaktien und ETFs im Depot hat. Ich verstehe die von Euch vorgebrachten Argumente, sich zu fokussieren. Trotzdem sehe ich eine nachvollziehbare und verfolgenswerte Strategie darin, auch diese Produkte parallel im Portfolio zu führen, nämlich sowohl bestimmte ETFs – aus Gründen der Diversifikation und um einen breiten Markt abbilden zu können, den man nicht über Einzelaktien abbilden kann oder will – als auch bestimmte Einzelaktien – um ein bestimmtes Risikoprofil und eine bestimmte Anlagestrategie zu verfolgen, bspw. mit bestimmten Dividendenwerten an einer langfristigen Vermögensentwicklung zu arbeiten.
Viele Grüße
Andreas
Hi Andreas,
Du darfst es nicht verwechseln. Ich habe auch ETFs und Einzelaktien und finde es völlig legitim. Aber wenn der Anteil der Einzelaktien sehr kleinteilig ist und nur sehr wenig mehr Rendite oder mehr Dividende bringt, stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, hier Einzelaktien zu nehmen. Da wäre der Kauf weiterer ETF-Anteil wahrscheinlich weniger aufwendig gewesen. Ansonsten handhabe ich das auch so, dass ich bestimmte Märkte einfacher mit ETFs abbilden kann.
Viele Grüße
Daniel