Passives Einkommen aufbauen: ein einziger Fluch oder ewiger Segen?

Passives Einkommen ist in der Online-Welt eines der meistgesuchten Themen. Kein Wunder, denn Du tauscht damit ja nicht mehr Zeit gegen Geld, sondern legst die Füße hoch und schaust Deinem Kontostand beim wachsen zu. Oder hockst am Strand mit Deinem Sektchen und genießt das Leben aus dem passiven Geldstrom. Aber ist das bei der Geldanlage wirklich so einfach?

Passives Einkommen aufbauen

Passives Einkommen aufbauen

Tim Ferriss ist Schuld! Mit seinem Buch „Die 4-Stunden-Woche“* hat er zigtausende Leser angefixt, vollständig auf einen passiven Einkommensstrom setzen zu wollen. Dass da sehr viel Arbeit dahintersteckt, erzählt er natürlich auch, wobei viele Leser diesen Aspekt immer wieder gern ausblenden.

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Natürlich ist das sogenannte Pareto-Prinzip auf dem Papier toll. Dieses besagt, dass Du mit 20 Prozent Arbeit 80 Prozent Ertrag erhalten sollst. Wenn du das liest, klingt das immer großartig, aber ganz so einfach ist das auch wieder nicht. Sonst könnte ja jeder ohne großen Aufwand Blogger werden, viel Geld verdienen und seinen Job kündigen. In meinen Augen ist das eine riesengroße Augenwischerei, denn nur die wenigsten können davon leben – und müssen immens viel dafür arbeiten. Nix mit passiv und Füße hoch. Trotzdem lässt sich auch im Internet Geld verdienen. Viel Geld sogar. Ob nun über skalierbare Produkte, Webinare, Online-Kurse oder Affiliate-Links.

In diesem Artikel soll es aber nicht um das Gründen von Blogs oder Podcasts und das daraus resultierende Einkommen gehen, sondern um passives Einkommen aufbauen, das Du über Deine Geldanlagen generierst. Lass‘ mich doch erstmal meine passiven Einkommenströme aufzählen.

Wie passives Einkommen generieren?

1.Zinsen

Zinsen vom Sparbuch, Tages- oder Festgeldkonto sind in Deutschland die beliebteste Art des passiven Einkommens – leider auch die mit der niedrigsten Rendite. Ich bekomme für meine Tagesgeldreserve pro Jahr ca. 5-10 Euro Zinsen.

Glücklicherweise habe ich keine Kontoführungsgebühren, sonst würde ich auf Dauer Verlust damit machen, da die Inflation die kleinen Erträge komplett auffressen würde. Ungelogen 50 Prozent aller deutschen Sparer setzen auf ein Sparbuch bzw. Tages- oder Festgeldkonto, während nur 14 Prozent auf Aktien setzen. Im gesamten Euroraum sind das sogar nur 8,2 Prozent. So lässt sich natürlich kein Vermögen bilden – und auch das passive Einkommen ist ein schlechter Witz.

Infografik: Trotz Niedrigzinsen: Bürger sparen lieber, statt zu investieren | Statista
Mehr Statistiken findest Du bei Statista

Beim Festgeld sieht es etwas anders aus, aber üppig ist es ebenfalls nicht. Wenn Du auf holländische Anbieter wie Moneyou oder NIBC setzt, kannst Du bei längerer Laufzeit bis zu 0,4 Prozent Zinsen erhalten. Das ist fast nichts, aber immer noch mehr als bei größeren Banken, die nur 0,1 % anbieten.

Etwas zwiespältiger sind da die EU-weiten Festgeldangebote, die mitunter auf wackeligen Füßen stehen, wobei ich z. B. Weltsparen als Festgeldplattform durchaus positiv sehe. Es hat aber auch Risiken. Ich habe bisher kein Festgeld angelegt.

Wesentlich besser läuft es mit Anleihen. Das sind Pfandbriefe, Darlehen oder Schuldverschreibungen von Ländern oder Unternehmen, die während einer festgelegten Laufzeit Zinsen auszahlen. Gerade bei Unternehmensanleihen kommen da mitunter bis zu 6 Prozent Zinsen zusammen. Für mich ist es aber einfacher auf Anleihen-ETFs zu setzen, weshalb ich keine einzelnen Anleihen besitze und somit auch kein passives Einkommen dadurch generiere.

2. Dividende / Ausschüttungen

Dividenden oder Ausschüttungen sind der heilige Gral des passiven Einkommens. Je nachdem, welche Strategie Du fährst, kannst Du damit viel Geld im Jahr einnehmen – ohne etwas dafür tun zu müssen.

Amerikanische Unternehmen zahlen häufig viermal im Jahr eine Dividende, während die deutschen Firmen nur einmal im Jahr ausschütten. Es gibt aber auch Unternehmen in den USA, die monatlich ausschütten wie beispielsweise Realty Income. Seit Jahren sind diese Ausschüttungen bei sehr vielen weltweiten Unternehmen steigend.

ETFs schütten in der Regel einmal pro Quartal aus, wobei die Erträge geringer sind als bei Dividenden. Und auch die Aktien- und Anleihenfonds zahlen einmal pro Jahr die Ausschüttungen aus. Meistens schütten Anleihen-ETFs mehr aus als Aktien-ETFs.

Der Hauptstrom meines passiven Einkommens setzt sich aus Dividenden und Ausschüttungen zusammen. Dieses Jahr werde ich bei über 2.000 Euro rauskommen. Das ist für einen Dividendensammler nicht viel, aber ich habe auch kein reines Dividendendepot. Für nächstes Jahr plane ich mit einem Ertrag in Höhe von 2.500 Euro. Mein Freistellungsauftrag ist häufig schon nach wenigen Monaten ausgeschöpft.

3. Kreditzinsen / Tilgung

Immer stärker wachsen die Peer2Peer-Kreditmärkte über die ich ja schon häufig berichtet habe. Auch hier lässt sich ein hervorragendes passives Einkommen generieren. Seit drei Jahren bin ich bei sechs Marktplätzen mit von der Partie und habe in insgesamt in mehrere 100 Privatkredite investiert.

Jeden Monat erhalte ich jetzt einen prozentualen Tilgungsanteil zurück und bekomme zusätzlich meine Zinsen dafür. Über 40 Euro sind es bisher monatlich, die ich erhalte. Im Schnitt sind das neun Prozent Zinsen von den unterschiedlichen Plattformen. Das erhaltene Geld lasse ich automatisch in weitere Kredite reinvestieren, um so jeden Monat noch mehr passives Einkommen zu generieren.

Natürlich ist auch hier das Ausfallrisiko wesentlich höher als bei auf dem Tagesgeldkonto angelegter Reserve, aber ohne ein gewisses Maß an Risiko fehlt Dir auch eine höhere Rendite. Mehr über meine P2P-Kredite erfährst du hier.

Insgesamt erhalte ich als pro Monat also ca. 120 Euro passives Einkommen über meine Geldanlagen. Mein Ziel für 2019: 150 Euro pro Monat erreichen.

Ist aktiv nicht auch passiv?

Einen wichtigen Punkt muss ich vor dem Fazit aber noch klären. Oft kommt nämlich die Frage, ob nicht die Aktiengewinne auch passives Einkommen sind. Das sind sie definitiv nicht, denn die Börse und Aktienkurse lassen sich nicht planen. Deshalb kannst Du auch nicht die Füße hochlegen und das Geld für Dich arbeiten lassen.

Als aktiver Anleger musst Du ja auf die sich ändernden Gegebenheiten an den Märkten reagieren. Deshalb lässt sich so auch kein regelmäßiges passives Einkommen damit generieren. Ich muss ja schließlich dafür arbeiten. Es sei denn, Du bist Dividendensammler oder Buy-and-Hold-Anleger, die jedem Sturm trotzen und ihre Aktien langfristig behalten.

Nachteile von passivem Einkommen

Kommen wir jetzt mal zur titelgebenden Kernfrage: Ist passives Einkommen nun Fluch oder Segen? Soll ich nicht lieber auf thesaurierende ETFs setzen, damit ich die Dividenden nicht gleich wieder ausgebe oder vergesse, sie gewinnbringend anzulegen? Fremde Konditionierung sozusagen.

Wenn Du Dein passives Einkommen immer wieder verkonsumierst, verlierst Du den so wichtigen Zinseszins-Effekt. Das Ziel sollte sein, passives Einkommen immer wieder zu reinvestieren. Übersetzt heißt das: Du erhältst Dividenden, Ausschüttungen oder Zinsen und wenn Du eine bestimmte Summe zusammenhast, dann investiert Du in neue Aktien, ETFs oder Kredite. So arbeitet das frische Geld gleich wieder für Dich.

Kannst Du nicht damit umgehen, regelmäßig Erträge zu erhalten, ist passives Einkommen für Dich ein Fluch. Dann solltest Du eher auf thesaurierende Fonds bzw. ETFs setzen, die die Erträge umgehend wieder reinvestieren. Dann musst Du in der Regel auch Steuern zahlen, außer bei den SWAP-Konstruktionen. Dort zahlst Du den Löwenanteil beim Verkauf die Steuern.

Passives Einkommen versteuern

Auch für Leute, die ihren Freistellungsauftrag regelmäßig überschreiten, kann es zum Fluch werden. Dann müssen schnell dreistellige Steuerbeträge bezahlt werden. Mittlerweile habe ich allein über 700 Euro an Devisen über einen in US-Dollar notierten Fonds verdient – und den Gewinn auch realisiert. Hier fielen hohe Steuern an, aber wenn Du an der Börse erfolgreich sein willst, darfst Du nicht wegen Steuern alles über den Haufen werfen.

Letzendlich musst Du selbst entscheiden, auf welchen Einkommensstrom Du setzen möchtest. Ich persönlich empfinde das passive Einkommen als Segen, den ich jedes Jahr erhöhen möchte. Von diesen Einkünften investiere ich alles wieder in neue Aktien, um das Geld gleich wieder für mich arbeiten zu lassen. Du siehst aber auch: Ich kann es mir nicht leisten, irgendwelche Luftschlößer zu bauen. Auch für das passive Einkommen muss ich einiges machen. Nix mit Sektchen am Strand, außer vielleicht in den zwei Urlaubswochen des Jahres.

Dividendensammler und Passivanleger

Über die Jahre wird das passive Einkommen aus Deiner Geldanlage immer größer und entwickelt sich hoffentlich zum ewigen Segen. Als Dividendensammler legst Du ja beispielsweise an, um irgendwann von den jährlichen Dividenden gut leben zu können. Viele Bloggerkollegen streben zur Rente ein jährliches Einkommen  von bis zu 20.000 Euro an – komplett über Dividenden. So etwas geht natürlich nicht von heute auf morgen, weshalb es so wichtig ist, eher heute als morgen mit der Vermögensbildung anzufangen. Hör Dir doch mal die drei Podcasts mit Alexander von Rente mit Dividende an.

Als Passivanleger kannst Du aber wirklich die Füße hochlegen, in der Nase bohren und Dich über die aktiven Anleger lustig machen. Dann musst Du nur einmal im Jahr für das Rebalancing sorgen. Es liegt an Dir wie Du Dein Vermögen aufbaust! Dann hast du aber auch kein passives Einkommen.

Fang am besten gleich heute damit an – fernab von Deinem Sparbuch.

Artikel für Blogparade

Jan vom Blog Smart-reich-werden hat zur Blogparade „Passives Einkommen“ aufgerufen und ich finde das Thema ungemein spannend. Mit diesem Artikel nehme ich an seiner Parade teil. Schaut Euch bitte auch die anderen Beiträge zu diesem Thema an. Da gibt es einige tolle Artikel zu entdecken, die Dir beim Thema passives Einkommen weiterhelfen können.

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44 Antworten

  1. Hallo Daniel,

    „Dann solltest Du eher auf thesaurierende Fonds bzw. ETFs setzen, die die Erträge umgehend wieder reinvestieren. Dann musst Du in der Regel auch nur einmal – dann aber ordentlich – Steuern zahlen.“

    Nein. Auch auf thesaurierende Erträge zahlt man die Steuer sofort. Man braucht keine Ausschüttungen, um jährlich seinen Freistellungsbetrag auszuschöpfen.

    Du meinst wahrscheinlich auf Swaps basierende ETFs, die Ausschüttungen in Kursgewinne „swappen“.

    Gruß
    Dummerchen

  2. Hallo Daniel,
    so langsam widme ich mich auch dem Thema Anlage 😉
    Ich danke dir daher für diesen Artikel, der mir als Anfänger einen guten Überblick verschaffen hat.

    Lieben Gruß
    Linda

  3. Wieso sind Dividenden eine Form des passiven Einkommens?

    Dividenen sind nämlich keine Renditen. Der Betrag, den man ausgezahlt bekommt, wird einem im Depot abgezogen..
    Durch die Dividenezahlung verschiebt sich nur dein Geld vom Depot zum Tagesgeldkonto – das ist in meinen Augen kein zusätzliches Einkommen….

    Wenn ich irgendetwas falsch sehe, dann sagt mir Bescheid!

      1. Hallo Daniel,

        nein „verdienen“ tust Du kein Geld. Es ist das „linke Tasche – rechte Tasche“-Prinzip. Sonst würde ich ja auch Geld „verdienen“, wenn ich Geld vom Girokonto aufs Tagesgeldkonto überweise. Genau wie beim Girokonto ist bei den Aktien der Kurs gesunken und das Depot hat einen geringeren Wert.
        Eine Aktie, die jährlich um 5% steigt und keine Dividenden ausschüttet, hat die gleiche Rendite wie eine Aktie, die jährlich um 5% steigt und zusätzlich 4% ausschüttet. (Und das auch nur, wenn man die Ausschüttung ohne Kosten und Steuern direkt wieder reinvestiert.)

        Die Frage vom Finanzdurchblick ist schon sehr berechtigt. Dividenden mögen wie ein Geldstrom wirken, der aus etwas herausfließt. Die Geldstromquelle wird aber kleiner. Man kann Dividenden daher nicht mit Zinszahlungen vergleichen. Da wird nicht „aus dem Nichts“ zusätzliches geschaffen. Das Bild eines Baums, der zusätzliche Früchte abwirft oder das einer Kuh, die zusätzlich Milch produziert, hinkt hier.

        Lieben Gruß
        Dummerchen

        1. Also, ich kann Eure Anmerkungen nachvollziehen und finde die Diskussion auch echt interessant. Jetzt musste ich meine Meinung selbst noch einmal überdenken. Du hast auf jeden Fall Recht, Dummerchen, das Wort „verdienen“ passt nicht. Und mit Deiner plausiblen Erklärung zur Rendite bin ich auch einverstanden.

          Im Artikel habe ich ja das Beispiel eines Dividendensammlers gebracht. Wenn dieser dann zur Rente 18.000 € Dividendeneinnahmen pro Jahr einnimmt und davon leben kann, ist das in meinen Augen ein passives Einkommen für das er nicht arbeiten muss. Warum wird dann aber die Quelle kleiner, wenn ich nicht gezwungen bin, Aktien zu verkaufen? Die Dividenden steigen doch momentan ordentlich.

          Meine Dividenden investiere ich ja gleich wieder und profitiere dort dann auch vom (eventuellen) Aufschwung des neuen Aktienwerts. Das ist dann aber kein passives Einkommen, denn ich habe es ja aktiv reinvestiert. Das ist ja auch die Definition, die ich im Artikel verwende. Und letztendlich ist das Definitionssache, wie ich den Begriff „passives Einkommen“ definiere. Wenn ich Einkommen über Aktien generieren möchte, muss ich sie aktiv verkaufen und die Gewinne realisieren. Bei der Dividenden-Aktie muss ich es nicht, sondern behalte die Aktie und erhalte eine Auszahlung in Dividendenform – auch wenn die Dividende dann davon abgezogen wird. Ich habe dann aber auch keine Orderkosten, sondern Steuern, die ich (eventuell) zahlen muss. Oder sehe ich das falsch?

          Viele Grüße
          Daniel

          1. Hallo Daniel,

            „Wenn dieser dann zur Rente 18.000 € Dividendeneinnahmen pro Jahr einnimmt und davon leben kann, ist das in meinen Augen ein passives Einkommen für das er nicht arbeiten muss. Warum wird dann aber die Quelle kleiner, wenn ich nicht gezwungen bin, Aktien zu verkaufen? Die Dividenden steigen doch momentan ordentlich.“

            Man muss hier zwischen zwei prinzipiellen Vorgängen unterscheiden:
            1.) Die Entnahme eines Betrags von einem Vermögen
            2.) Das Wachstum des Restvermögens

            Wenn Du Geld von Deinem Giro-/Tagesgeldkonto abhebst oder eine Dividendenausschüttung erhältst, erhältst Du einen Betrag ausbezahlt, von dem Du Deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst. Du reduzierst damit aber Dein Vermögen um diesen Wert. Dieses Geld „arbeitet“ nicht mehr für Dich, d.h. es wird keine Rendite mehr erwirtschaften. Es ist prinzipiell sogar vergleichbar mit dem Verkauf von Aktien(fondsanteilen). Auch diese sind dann verkauft und erwirtschaften kein Vermögen mehr. Die Quelle für zukünftige Erträge wird kleiner.

            Schüttet ein Unternehmen jährlich 4% Dividende aus, so bezieht sich dieser Prozentsatz auf den Kurs der Aktie. Damit der Betrag der Ausschüttung jährlich der gleiche ist, muss demnach der Kurs zwischen zwei Ausschüttungen den Ausschüttungsbetrag aufholen.
            Beispiel:
            Kurs 2014: 100€ -> Ausschüttung 4€ -> Kurs nach Ausschüttung 96€
            -> Kursanstieg um 4,16% innerhalb eines Jahrs ->
            Kurs 2015: 100€ -> Ausschüttung 4€ -> Kurs nach Ausschüttung 96€
            usw.usf.
            „Einfach so“ kann eine Aktie also nicht immer mehr ausschütten. Nur wenn der Kurs entsprechend mitwächst, funktioniert das Prinzip der prozentualen Ausschüttung. Wir sind in einer Phase steigender Aktienkurse, da sind steigende Dividendenzahlungen wenig verwunderlich.
            Ohne diese Kurszuwächse würde demnach die Quelle der Dividenden und damit bei gleicher prozentualer Ausschüttung auch der Betrag kleiner.

            „Meine Dividenden investiere ich ja gleich wieder und profitiere dort dann auch vom (eventuellen) Aufschwung des neuen Aktienwerts.“

            Klar profitierst Du von Aufschwung des Aktienwerts. Du profitierst aber nicht *mehr* als wenn die Aktie nichts ausgeschüttet hätte:

            Auch hier ein Beispiel:
            Du hältst 114 Aktienanteile zu einem Wert von je 100€, also einen Gesamtwert von 11400€. Es werden 5% ausgeschüttet und Du erhältst somit 114 mal 5€ = 570€. Gleichzeitig sinkt der Kurs auf 95€ und Du kannst Dir somit 6 neue Aktienanteile (6×95€ = 570€) dazukaufen.
            Somit hast Du nun 120 Aktienanteile zu 95€ (-> der Gesamtwert ist immer noch 11400€). Diese steigen nun innerhalb eines Jahres um 5,26% und damit wieder auf den Wert von 100€.
            -> Du hast also nun 120 mal 100€ = 12000€ in Deinem Depot.

            Hätte die Aktie nichts ausgeschüttet und wäre auch um 5,263% gestiegen, hättest Du „nur“ 114 Aktienanteile allerdings zu einem Wert von 105,26€.
            -> 114×105,26€ = 12000€.

            Deine Frage, was jetzt aktiv oder passiv an dem Vorgehen ist, musst Du für Dich selbst entscheiden. Ob Unternehmen 4% ausschütten und dies damit Deinen Jahresbedarf abdeckt oder ob Du 4% Deines Vermögens mit einem Klick verkaufst, ist für mich gehopst wie gesprungen. Für mich entscheidet nicht die Frage, ob ich den Teilverkauf meines Vermögens auslöse oder ob ein Unternehmen diesen Schritt ausführt.
            Ich persönlich sehe die passive Anlage darin, dass ich Geld in den Aktienmarkt stecke und dieser den Wert ohne mein Zutun (im Mittel!) erhöht. (Trader, Einzelaktienanleger mögen da einen höheren Aufwand als ich treiben. Als stoischer ETF-Buy-and-Hold-Anleger habe da minimalen Aufwand.)

            Lieben Gruß
            Dummerchen

          2. Ich frage mich immer wieder, warum du Dir den Spitznamen Dummerchen gegeben hast. Deine Kommentare haben immer einen Mehrwert und sind echt gut! Vielen Dank dafür! Musste ich gerade mal loswerden.

            Deine Argumentation verstehe ich vollkommen und sie zeigt, dass es tatsächlich Definitionssache ist 😉 Hier können die Leser aber noch einen weiteren Mehrwert draus ziehen.

            Viele Grüße
            Daniel

          3. Ach, Daniel: „Schlaumeier“ gibt es im Internet mehr als genug. Da muss es doch auch mal jemanden geben, der dazu steht, dass er nicht alles weiß. Ich trete in Diskussionen zumindest nicht mit der Attitüde auf: Ihr doof – ich King! (Zumindest hoffe ich, dass es so rüber kommt.) Klar, mit ein paar grundlegenden Dingen der Geldanlage habe ich mich beschäftigt, aber ich bin weit davon entfernt, echte Ahnung zu haben.
            Frei nach dem Motto „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ versuche ich weiter zu lernen. Ich freue mich also immer, wenn mir jemand Denkfehler oder Fehleinschätzungen näherbringt. Einen solchen Gedankenanstoß gab es vor rund zwei, drei Jahren in einem Blog, der mein Leben tatsächlich komplett verändert hat. Schwer vorstellbar, aber danach war die Einstellung zu Geld, Leben, Gegenwart und Zukunft eine andere.

            Lieben Gruß
            Dummerchen

        2. Herr Dummerchen,
          leider machen sie einen kleinen Gedankenfehler:
          Zwar besteht eine gewisse Korrelation zwischen Dividende und dem Aktienkurs, jedoch wird der Aktienkurs durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Die Rechnung: Der Aktienkurs (100 Euro) fällt nach einer Dividendenausschüttung von 5%, ebenfalls um 5%, kann fehlerhaft sein. Dies ist nur so, wenn der Aktienkurs den tatsächlichen Wert des Unternehmens abbildet. Die Stärke einer Dividende ist aus meiner Sicht, dass sie nicht von Angebot und Nachfrage bestimmt wird, sondern direkt vom Unternehmen. Ein Unternehmen könnte an der Börse nur einen Euro Wert sein, jedoch 100 Milliarden Gewinn machen; diese 100 Milliarden als Dividende ausschütten und der Aktienkurs bewegt sich parallel kein Stück. Ergo: Man sollte differenzieren, wann ein Dividendentitel sinnvoll ist 🙂

          1. Hallo Julian,

            erstmal vorweg: Im Internet wird üblicherweise geduzt – Du darfst mich gerne mit Du oder Dummerchen ansprechen.

            Eine Korrelation (wenn man den Begriff im mathematischen Sinne betrachtet) gibt es bestimmt nicht zwischen Dividende und dem Aktienkurs.

            Einen Zusammenhang zwischen dem Kurs vor der Dividendenzahlung, der Ausschüttung und dem Kurs danach gibt es aber zweifelsfrei. Da Du mir (dem Dummerchen) das augenscheinlich nicht glaubst, kann ich vielleicht mit anderen Verweisen überzeugen:
            http://www.boerse.de/wissen/am-tag-danach-ex-dividende/
            http://boersengefluester.de/dividenden-faq/
            https://de.wikipedia.org/wiki/Dividende

            Wenn ein Unternehmen einen Betrag als Dividende ausschüttet, ist es um diesen Wert ärmer. Dadurch sinkt üblicherweise der Kurs (siehe oben). Alles andere wäre doch auch irgendwie nicht ganz logisch, oder? Natürlich sieht man diesen Abschlag nicht notwendigerweise am Handelstag nach der Ausschüttung, da es (wie an jedem anderen Börsentag) tägliche Bewegungen an der Börse gibt, die diesen Sprung nach unten etwas „verwischen“ können. (Diesen Effekt erwähnen die von mir genannten Quellen auch.)

            Es spielt dabei auch keine Rolle, ob der Kurs gerade den wahren Wert eines Unternehmens widerspiegelt oder einen über- oder untertriebenen Wert: Ist der aktuelle Kurs eines Unternehmens 100 Euro (egal ob realistisch oder nicht) und gibt es 1 Mio. Aktien dieses Unternehmens im freien Handel, so ist die Marktkapitalisierung 100 Mio. Euro. Schüttet das Unternehmen nun 1 Mio. Euro aus, so sinkt der Kurs eben um ein Prozent also einen Euro pro Aktie. Warum sollte das bitte schön nicht so sein?

            „Ein Unternehmen könnte an der Börse nur einen Euro Wert sein, jedoch 100 Milliarden Gewinn machen; diese 100 Milliarden als Dividende ausschütten und der Aktienkurs bewegt sich parallel kein Stück.“

            Das glaubst Du nicht wirklich, oder? Wenn ein Unternehmen 100 Mrd. Gewinn macht, ist das üblicherweise nichts, was hinter verschlossenen Türen passiert. Der Wert der Aktie wird das repräsentieren. Vielleicht nicht exakt, da es jederzeit Über- und Untertreibungen gibt, aber im Mittel wird der Kurs um den Wert des Unternehmens pendeln. (Der Finanzwesir hat das in einem der Podcasts, die er mit dem Finanzrocker produziert, mal ganz passend mit einem Hund beschrieben, der mit seinem Herrchen spazieren geht – mal läuft der Hund vor, mal trottet er hinter dem Herrchen hinterher. Im MIttel bewegt er sich aber um sein Herrchen.)

            „Ergo: Man sollte differenzieren, wann ein Dividendentitel sinnvoll ist“

            Aha. Ich wüsste nicht, wann ich etwas über Sinn oder Unsinn von Dividendentiteln geschrieben haben sollte. Ich vertrete lediglich die Ansicht, dass Dividenden nicht aus dem Nichts, also zusätzlich zu dem aktuellen Depotwert, generiert werden.

            Mir ist lediglich um einen neutralen Blick auf das Thema Dividenden gelegen.

            Liebe Grüße
            Dummerchen

      1. Hi Nico,

        es war dieser: http://zendepot.de/warum-ruhestand-kein-sinnvolles-ziel-ist/
        Ich glaube aber nicht, dass der Einfluss wirklich sichtbar ist, da er sich erst in der Folge offline vollzogen hat, nachdem ich einige meiner Aussagen überdacht habe. Heute würde ich diese Passage „Finanziell kann und will ich mir das heute Vollzeit nicht leisten. Mit einem gewissen Finanzpolster im Rücken wäre das aber durchaus ein Ziel.“ aus meinem Kommentar komplett anders formulieren:
        Wer es sich leisten kann, auch heute schon das zu tun, was er sich im Zusammenhang mit finanzieller Unabhängigkeit erträumt, sollte dies sofort tun. Er erreicht die finanzielle Unabhängigkeit vielleicht gar nicht oder erst später, da er weniger verdient, dafür lebt er aber unmittelbar ein Leben, das ihn erfüllt und glücklich macht. Es lohnt sich also genau (und nicht nur oberflächlich) zu prüfen, ob die Träume nicht doch bereits jetzt erfüllbar sind. Bei mir waren sie es.

        Lieben Gruß
        Dummerchhen

        1. Hi Dummerchen,

          ich wollte auch schon nachfragen, welchen Blog Du meintest. Leider war ich komplett eingespannt mit meinem neuen Podcast-Projekt.;-) Vielen Dank für das Teilen! Aber Holger hat einfach einen tollen Blog und es freut mich, dass Dich sein Blog so animiert hat.

          Viele Grüße
          Daniel

        2. Hallo Dummerchen,

          vielen Dank, dass Du den Link geteilt hast. Das ist wirklich ein sehr gelungener Post bei Zendepot inklusive interessanter Diskussion in den Kommentaren.

          Ich bin da übrigens ganz bei Dir. Das Ziel ist, ein glückliches Leben zu führen. Nicht erst in der Zukunft, sondern immer. Ich arbeite wirklich gerne in meinem Job. Allerdings würde ich es vorziehen, dies nur auf einer 50% Basis zu tun um noch anderen interessanten Projekten nachzugehen und noch mehr Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Das geht aber nicht so einfach bei mir (Elternzeit ist da übrigens eine ganz fantastische Erfindung!!). Ausserdem kann sich die Begeisterung auch legen. Was heute spannend ist, mag in 10 Jahren vielleicht langweilig sein.

          Ich sehe bei mir auf der Arbeit einige Kollegen über 50, die früher auch mit Elan dabei waren. Mit den Jahren hat sich dann eine gewisse Unzufriedenheit breit gemacht. Die Ausgaben wurden allerdings immer brav den Einnahmen angepasst und daher wurde trotz ansehnlichem Gehaltes kein besonders großes Vermögen aufgebaut, Daher heißt es jetzt durchziehen, ob sie wollen oder nicht. Das ist wirklich traurig, da sie ein glücklicheres Leben hätten führen können, wenn sie denn rechtzeitig Vermögen aufgebaut hätten.

          Ich möchte nicht in diese Position kommen. „Geld ist geprägte Freiheit“ (Dostojewski). Vermögen kauft Optionen und macht Dich heute schon viel entspannter, weil Du weißt, dass Dich ein finanzieller Rückschlag nicht so leicht aus der Bahn werfen kann. Wenn ich morgen meinen Job verlieren sollte, dann ist das nicht der Weltuntergang. Mein Finanzpolster wird es abfedern. Ich bin dadurch viel entspannter. Vermögen ist damit auch eine Versicherung, die mich entspannter schlafen lässt.

          So, dass war mein Wort zum Sonntag 🙂

          Alles Gute, Nico

  4. Ich habe mir mal den Spaß gemacht und meine Aussagen zum Thema Dividende=Passive Einkommensquelle im Internet gegoogelt. Da sind mir einige tolle Artikel aufgefallen, die ich Dir nicht vorenthalten möchte.

    http://www.diekleinanleger.com/passives-einkommen-nur-ein-traum-oder-realitat/

    https://www.justetf.com/de/news/etf/dividendenstarke-etfs-als-passive-einkommensquelle.html

    http://www.lars-hattwig.de/passives_Einkommen.html

    Es gibt einige hundert Artikel oder Forenthreads zu diesem Thema, aber so diskussionsreich ist kaum einer.

    1. Hallo Daniel,

      ja, diese Gleichung Dividende = passives Einkommen liest man allerorts. Das ist mir sehr bewusst und üblicherweise kommentiere ich das auch nicht. Das mache ich nur, wenn ich das Gefühl habe, dass man meine Argumente auch ernst nehmen könnte und an einer sachlichen Diskussion interessiert ist. Ich habe nämlich nichts gegen Dividenden, denke aber, dass sie (in meinen Augen) mitunter nicht ganz richtig eingestuft werden. Die von Dir verlinkten Artikel erläutern leider alle nicht, in wie fern hier tatsächlich die Dividendenzahlung ein Einkommen generieren – der Zusammenhang wird einfach postuliert.

      Passiv ist ganz sicher der Vorgang, dass aus der Vermögenstorte für mich ein Stück herausgeschnitten wird und mir auf den Teller gelegt wird, d.h. nicht ich entscheide über die Tortenstückgröße. Auch das Wachstum der Resttorte passiert passiv.

      Einkommen ist es für mich trotzdem nicht. Die Dividendenzahlung erhöht nicht mein Vermögen, sondern teilt es nur in zwei Teile auf. Die zwischen den Dividendenzahlungen erfolgenden Zuwächse stellen für mich tatsächlich einen Wertgewinn dar.

      Ich fürchte an genau dieser Stelle unterscheiden sich die Einschätzungen: Dividendenausschüttungen sind reale Euro, die auf einem Konto landen, während die zwischenzeitlichen Kursveränderungen „nur“ virtuell sind bis sie tatsächlich durch Verkäufe real werden.

      Wenn man also gedanklich jede Aktieninvestition so einstuft, dass das angelegte Geld quasi weg ist (=nur noch virtuell vorhanden), dann sind Dividenden reale Gewinne, denn aus dem „Nichts“ entsteht ja Vermögen.

      Oder man geht davon aus, dass die Dividendenausschüttungen den Wert des Unternehmens überhaupt nicht ändert (obwohl der Kurs der Aktie sinkt – warum wohl?!). Dann entsteht die Dividendenzahlung auch aus dem Nichts.

      Geht man aber – wie ich – davon aus, dass Aktieninvestitionen immer den Kurswert als Gegenwert haben, so entspricht die Dividendenzahlung dem oben beschriebenen Kuchenteilvorgang.

      Mir scheint, dass dedizierte Dividendensammler hauptsächlich eine der beiden erstgenannten Einstellungen zu Aktien haben – ich sehe nicht, was gegen die dritte Sichtweise spricht, die ich als realistischer einstufe.

      Lieben Gruß
      Dummerchen

      PS: Wie sagt man so schön: „You can’t have your cake and eat it too.“

      1. Wow – da habe ich ja eine richtig sau gute Diskussion gestartet….
        Dass Dividenen als Rendite gesehen werden, ist leider viel zu viel verbreitet…..
        Dividendenstrategie funktionieren nicht wegen der Dividende, sondern weil eine Dividende ein gutes Unternehmen auszeichnet!

        1. Ich finde die Diskussion mit Euch fast besser als meinen Artikel – auch wenn ich immer noch anderer Meinung bin. Für mich ist es aber viel wichtiger, diese Einblicke und Meinungen von Euch zu erhalten und so meinen Horizont zu erweitern. Und es macht den Blog einfach besser, wenn solche Diskussionen zustande kommen. Deswegen herzlichen Dank an Euch drei! Schließlich geht es ja genau um diesen Austausch. Das haben wir ja im „Finanzwesir rockt“-Podcast auch schon festgestellt.

          1. Hallo Daniel,

            magst Du mir verraten, in welchem Punkt unsere Meinungen auseinander gehen? Stufst Du Deine Aktieninvestitionen in einer der beiden von mir in meinem letzten Kommentar genannten Arten ein? Oder hast Du einen ganz anderen Blick auf das Thema? Ich wäre wirklich interessiert – vielleicht kann ich ja noch was lernen?!

            Gruß
            Dummerchen

          2. Hi Dummerchen,

            ich finde Deine Sichtweise durchaus sinnvoll. Schauen wir uns das noch einmal an:

            1. Wenn man also gedanklich jede Aktieninvestition so einstuft, dass das angelegte Geld quasi weg ist (=nur noch virtuell vorhanden), dann sind Dividenden reale Gewinne, denn aus dem “Nichts” entsteht ja Vermögen.

            Eigentlich ist das ja genau das passive Einkommen, das der Dividendensammler anstrebt. Die Aktie an sich und der Kursverlauf interessieren mich dann nicht, weil es mir um das Geld aus dem „Nichts“ geht. Ich tue auch aktiv nichts dafür, sondern lege die Füsse hoch und bohre in der Nase. In diesem Fall ist es passives Einkommen.

            2. Oder man geht davon aus, dass die Dividendenausschüttungen den Wert des Unternehmens überhaupt nicht ändert (obwohl der Kurs der Aktie sinkt – warum wohl?!). Dann entsteht die Dividendenzahlung auch aus dem Nichts.

            Das ist falsch! Denn der Kurs der Aktie sinkt ja. Deshalb kann ich nicht davon ausgehen, dass sich am Wert nichts ändert. Was hier aber wichtig ist: Am sogenannten ex-Dividende-Tag steigen sehr viele immer in den Wert ein, weil er günstiger ist. In den meisten Fällen habe ich den Dividendenabschlag nach wenigen Stunden wieder drin. So verbuche ich den Verlust erst gar nicht. Deswegen hinkt für mich der Vergleich „linke Tasche – rechte Tasche“. Es sei denn, ich habe eine Sonderausschüttung, die die Aktie um 25 Euro absacken lässt (ist mir bei Sto passiert -> siehe Artikel).

            3. Geht man aber – wie ich – davon aus, dass Aktieninvestitionen immer den Kurswert als Gegenwert haben, so entspricht die Dividendenzahlung dem oben beschriebenen Kuchenteilvorgang.

            Das ist völlig richtig, dass der Kurswert der Gegenwert ist, aber das ist in meinen Augen mein Vermögen im Depot und kein Einkommen, das ich zum Leben ausgeben könnte oder reinvestieren kann. Und das sind aber Dividenden für mich.

            Ich hoffe, es ist nachvollziehbar. Deine Sichtweise ist ja nicht falsch, sie ist nur anders. Und das meine ich mit der unterschiedlichen Definition.

            Viele Grüße
            Daniel

          3. Hallo Daniel,
            danke für Deine Erläuterungen. Das bringt schon etwas mehr Licht in mein Dunkel – auch wenn mir noch immer nicht 100% klar ist, welche der beiden erstgenannten Theorien (oder eine Mischung aus beiden?!) tatsächlich von Dir vertreten wird.

            zu 1.: „Die Aktie an sich und der Kursverlauf interessieren mich dann nicht, weil es mir um das Geld aus dem “Nichts” geht.“

            Ja, solange die Dividenden fleißig fließen, kann der Kurs dem typischen Dividendensammler total egal sein. Fällt diese aber irgendwann doch mal geringer oder gar komplett aus, könnte der Kurs dann doch wieder interessant sein. Daher darf man meines Erachtens nach den Kurs nicht aus der Gleichung weg-definieren.

            zu 2.: „Das ist falsch! Denn der Kurs der Aktie sinkt ja. Deshalb kann ich nicht davon ausgehen, dass sich am Wert nichts ändert. Was hier aber wichtig ist: Am sogenannten ex-Dividende-Tag steigen sehr viele immer in den Wert ein, weil er günstiger ist. In den meisten Fällen habe ich den Dividendenabschlag nach wenigen Stunden wieder drin. So verbuche ich den Verlust erst gar nicht.“

            Das ist eine hochinteressante Einstellung.
            Du gehst also auf der einen Seite (so wie ich) davon aus, dass sich der Unternehmenswert (nach unten) ändert.
            Gleichzeitig sagst Du, dass sehr viele Anleger in den Wert einsteigen, weil er günstiger geworden ist. Ist er das? Hast Du nicht einen Satz vorher genau das Gegenteil gesagt? Für mich klingt das nach einem „Sonderangebot“ an der Fleischtheke, bei dem man 5% weniger für eine Wurst zahlt, die 5% kürzer ist. Warum sollte die Wurst jetzt attraktiver sein?
            Vielleicht ist Deine Einstellung aber auch die, dass DU weißt, dass das Unternehmen durch die Dividendenzahlung weniger Wert wird, Du aber darauf vertraust, dass ANDERE Anleger den Zusammenhang nicht verstehen bzw. anders einschätzen und deswegen diese den Wert wieder in die Höhe treiben. Sehr interessant.

            zu 3.: „Das ist völlig richtig, dass der Kurswert der Gegenwert ist, aber das ist in meinen Augen mein Vermögen im Depot und kein Einkommen, das ich zum Leben ausgeben könnte oder reinvestieren kann.“

            Hmm. Das ist ein Punkt, den ich irgendwie nie kapiere. Warum sollte man kein stetiges Einkommen durch den sukzessiven Verkauf von Vermögen bilden können? Warum muss dieser „Verkauf“ durch Ausschüttungen eines Unternehmens erfolgen, damit ich es als Einkommen sehen darf? Wie aus meinem Rechenbeispiel oben ersichtlich wird, spielt es ja überhaupt keine Rolle, ob ich selbst (im Beispiel: 6) Aktien verkaufe oder das Unternehmen 5% ausschüttet? Ist das nicht ein rein psychologisches Phänomen? (Passend zur Psycho-Folge 2 ;-)?!)

            Lieben Gruß
            Dummerchen

          4. Hallo Dummerchen,

            Finanzdurchblick bekommt jetzt die Möglichkeit seine Sicht der Dinge in einem Gastbeitrag darzulegen. Er hat ja mit der Diskussion angefangen. Vielleicht solltest Du auch was dazu schreiben? 😉

            Generell nochmal meine Sicht der aktiven Geldanlage: Ich setze einerseits auf Gewinne von interessanten Aktien (A) und andererseits auf Dividenden von Dividendenaktien (B). Ich bin also kein reiner A’ler oder B’ler. Aber letztendlich sind die Massen- oder Herdenphänome an der Börse immer gleich. Wenns günstig ist, wird gekauft, wenns runterstürzt wird panisch verkauft. Und genau deswegen gehe ich auch davon aus, dass ANDERE Anleger den Kursabfall nutzen, um zu kaufen – zumindest bei DAX-Werten. Mit 1 hast Du mal wieder Recht, aber hier kommt die Trennung von A und B zum Tragen. Natürlich schaue ich bei A-Aktien auf den Kurs und kaufe entsprechend nach, wenn der Kurs gefallen ist. Bei B interessiert es mich nicht, weil ich sie ja NICHT verkaufen will, sondern in Dividendenform langfristig profitieren möchte.

            Tja, und zu 3: Wenn Du so willst, ist es ein psychologisches Phänomen. Aber ist Börse nicht allgemein eine einzige Psychofalle? 😉

            Viele Grüße
            Daniel

          5. Hallo Daniel,

            „Finanzdurchblick bekommt jetzt die Möglichkeit seine Sicht der Dinge in einem Gastbeitrag darzulegen. Er hat ja mit der Diskussion angefangen. Vielleicht solltest Du auch was dazu schreiben? “

            Ich kommentiere den Beitrag von Finanzdurchblick gerne, falls es das ist, was Du meintest. Für eigene Beiträge fehlt mir leider (wegen oben angesprochenem Berufswechsel) die Zeit – wenn ich schon etwas verfassen sollte, soll es auch Hand und Fuß haben.

            „Tja, und zu 3: Wenn Du so willst, ist es ein psychologisches Phänomen. Aber ist Börse nicht allgemein eine einzige Psychofalle? “

            Vielleicht. Und ich denke, dass niemand sich völlig frei sprechen kann von psychologischen Fehlern. Sowohl das Wissen über die finanziellen Fakten als auch über die psychologischen Fallen senkt aber die Wahrscheinlichkeit dort hineinzutappen. Das Werk Deines Namensvetter Kahnemann „Schnelles Denken, langsames Denken“ kennst Du vermutlich schon – es ist im Bereich der Finanzpsychologie wirklich lesenswert.

            Lieben Gruß
            Dummerchen

      2. Ich denke schon, dass man Dividenden als Einkommen bezeichnen kann.

        Tagesaktuell stimmt natürlich, dass man die ausgezahlte Dividende direkt vom Depotwert abgezogen bekommt und somit ein Nullsummenspiel macht. Als Investor in ein Dividendenunternehmen vertraut man jedoch darauf, dass das Unternehmen diesen Kapitalabfluss durch neue Gewinne kompensiert. Ziel des Unternehmens sollte es schließlich sein regelmäßig Gewinne zu erwirtschaften, und durch die Aktie ist man daran beteiligt. Der kurzzeitige Buchwertverlust ist also nicht so wichtig, entscheidend ist der langfristige Verlauf, also wenn sich wirklich substanziell etwas am Unternehmenswert ändert.

        Mit dem Bild der oben genannten Milchkuh gesprochen: Demnach erwirtschaftet der Landwirt ja auch mit dem Melken einer Kuh nichts. Denn für jeden Liter Milch verliert er ja ein Kilo Kuh. Dennoch lohnt sich das Geschäft für ihn, da er darauf baut dass die Kuh im Laufe des Tages den Gewichtsverlust wieder aufholt…

        1. Hey Reinsch,

          das ist der genialste Kommentar überhaupt – und passt wie die Faust aufs Auge. Ich musste echt laut lachen. Du hast Freitag, den 13., wirklich aufgeheitert. Vielen Dank für die Kuh!

          Viele Grüße
          Daniel

        2. „Als Investor in ein Dividendenunternehmen vertraut man jedoch darauf, dass das Unternehmen diesen Kapitalabfluss durch neue Gewinne kompensiert.“

          Richtig. Und genau wenn diese Kompensation stattfindet, ist man wieder auf dem gleichen Stand angekommen, den man bereits hatte, bevor das Kapital abgeflossen ist.

          „Ziel des Unternehmens sollte es schließlich sein regelmäßig Gewinne zu erwirtschaften, und durch die Aktie ist man daran beteiligt.“

          Genau. Du beschreibst exakt die Vorgänge, von denen ich hier:
          https://finanzrocker.net/passives-einkommen-fluch-oder-segen/#comment-1519
          sprach. Es sind zwei Prozesse die stattfinden: Eine Ausschüttung und ein Wachstum des Restvermögens. Nur wenn tatsächlich das Restvermögen wieder anwächst, kann es bei gleicher prozentualer Ausschüttung auch wieder zu einer gleichgroßen absoluten Ausschüttung kommen.

          „Mit dem Bild der oben genannten Milchkuh gesprochen: Demnach erwirtschaftet der Landwirt ja auch mit dem Melken einer Kuh nichts. Denn für jeden Liter Milch verliert er ja ein Kilo Kuh. Dennoch lohnt sich das Geschäft für ihn, da er darauf baut dass die Kuh im Laufe des Tages den Gewichtsverlust wieder aufholt…“

          Danke, dass Du den Prozess auch noch mal auf die Kuh-Ebene holst. Genau das trifft es. Würde die Kuh den Gewichtsverlust nicht aufholen, würde sie immer mehr abmagern. Genau so sehe ich Dividenden auch.

          Leider verstehen manche nicht, dass die Kuh nicht von Luft und Liebe dieses Kilo wieder zunimmt, sondern nur, wenn sie wieder mit ausreichend Futter versorgt wird.

          Hätte also die Kuh keine Milch gegeben und trotzdem das Futter gefressen, wäre sie auch ein Kilo schwerer geworden und der Bauer hätte somit genauso viel verdient. Es hätte also gar nicht des Liters Milch für einen Wertzuwachs bedurft.

          Schönes Wochenende
          Dummerchen

  5. Zu Punkt 2:
    Das hätte ich nicht gedacht, aber tendenziell liegst du mit dieser Behauptung richtig: „Denn Studien haben gezeigt, dass der Dividendenabschlag in der Regel relativ zügig wieder aufgeholt wird. Im DAX passiert dies im Schnitt in zwei Handelsmonaten. In extremen Haussephasen wie im Jahr 2009 wurden die Dividendenlücken im Chart bereits nach wenigen Tagen wieder geschlossen. Eine Garantie, dass die Gaps geschlossen werden, gibt es natürlich nicht. Eine breite Streuung im Depot auf mehrere Werte minimiert allerdings das Kursrisiko.“
    Aber die Frage ist, ob es an der Dividendenaktie liegt oder einfach daran, dass der Markt übergeordnet und langfristig steigt!

    Das Zitat hab ich übrigens von dem Artikel über Dividende – sehr lesenswert:
    http://www.godmode-trader.de/analyse/dividendenaktien-das-muessen-sie-beachten,4190564

  6. Super Diskussion!
    Habe erst vor ein paar Monaten begonnen divers Blogs zu durchstöbern und habe mittlerweile viel dazugelernt.
    Auch Dummerchen ist mir mit seinen Kommentaren in diesen Blogs schon positiv aufgefallen.
    Echt klasse was in diesen Blogs zu finden lernen und diskutieren gibt. (Denke ihr Blogger verdient ja auch Geld damit aber das ist auch ok so und denke auch das ihr es nicht nur wegen dem Geld macht)

    Nun zu meiner Ansicht
    Da man ja auf die Dividenden immer steuern zahlen muss(zumindest in Österreich wie bei mir der Fall) „verliert“ man immer den Anteil der Steuer und die Kosten der wiederveranlagung also Gebühren.
    Daher ist wohl wenn man mit etfs handelt thesaurierend über mehrere Jahre im Vorteil.
    Außer man will umbedingt die zugewinne regelmäßig am Konto sehen was natürlich ein gutes Gefühl sein kann, aber wie gesagt im direkten Vergleich etwas schlechter abschneidet

    Grüße Vercingetorix

  7. Achja und danke Finanzrocker für denn Hinweis auf das Programm „Portfolio Performance “ hab mein Depot damit jetzt einen guten Überblick über mein Portfolio
    Wobei mir das mit dem internen Zinsfuß und deren Aussage Kraft noch nicht ganz klar is

    1. Hallo Vercingetorix,

      zum internen Zinsfuß: Der Begriff klingt schlimmer als er ist.
      * Legst Du Geld zu einem festen Zinssatz für eine fixe Zeit (z.B. 2 Jahre) an, ist der Zins (z.B. 2% p.a.) ja im Vorfeld klar.
      * Wie aber kann man eine Anlage vergleichen, deren Wert schwankt und in die man zu verschiedenen Zeitpunkten Geld ein- und auszahlen kann (also z.B. in Aktien(-fonds/-ETFs))? So hat man z.B. vor zwei Jahren zu einem sehr niedrigen Kurs einige Anteile gekauft und vor 6 Monaten weitere Anteile zu einem höheren Kurs als es heute ist. Beide Anlagen haben für sich betrachtet verschiedene Renditen erwirtschaftet. Der interne Zinsfuß gibt nun an, wie hoch die durchschnittliche Rendite für alle deine Anlagen in den Aktien(-fonds/-ETF) ist. Dabei werden die verschiedenen Zeitpunkte ebenso berücksichtigt, wie die verschiedenen Kurse. Mit Tabellenkalkulationprogrammen (Excel, Calc, …) kann man den Zinsfuß übrigens auch selbst bestimmen und ist nicht auf „Portfolio Performance“ angewiesen.

      LG
      Dummerchen

      PS: Ich fürchte, Du überschätzt die Einkünfte der Blogger. Wenn diese nicht gerade Werbung schalten oder ein (Online-)produkt anbieten, wirft die Seite erstmal nichts ab. Einige betreiben das wirklich als Hobby. Ich z.B. habe gar keinen Blog und beantworte Fragen/diskutiere aus purem Spaß an der Freude. Das nennt man dann wohl „selbstlos“.

  8. Danke für die Antwort, Dummerchen.
    Portfolio Performance gefällt mir aus dem Grund gut, weil man dort auch Diagramm von seine Wertpapieren erstellen kann und interner Zinsfuß und total weight of Retourn (oder so ähnlich) automatisch bekommt wenn man alles einbettet und auch ein Torten Diagramm und andere Dinge
    Gibt halt nen tollen Überblick und Möglichkeiten und das Alls Programm zusammen gefasst und noch dazu KOSTENLOS

    Zum verdienst der Blogger: ja klar ist das jetzt nicht soo viel aber wenn man mit dem Hobby den ein oder anderen Euro zusätzlich verdient, ist das doch auch ne klasse Sache.
    Das es viel Arbeit ist ist auch klar

  9. Hallo Daniel,

    danke für den interessanten Beitrag!

    Ich bin auch schon länger auf den Kapitalmärkten unterwegs und freue mich immer wieder über die die Dividenden.

    Ein Unternehmen hat ja immer wieder die Wahl ob die Erträge reinvestiert werden oder ausgeschüttet werden. Dabei spielt die Eigenkapitalrendite auf Projekt und Gesamtunternehmerischer Sicht eine große Rolle. Nicht umsonst setzt Carl Icon, Apple so unter Druck…die Milliarden werden in Irland geparkt und bringen nur eine eine sehr mässige performance (im Gegensatz zum Unternehmen). Da ist das Geld bei den Anlegern besser aufgehoben!

    Finde es auch toll, dass du die Peer2Peer-Kreditmärkte anzapfst. Dorthin habe ich mich noch nicht hingetraut…brauche dazu mehr Infos und bis ja hier genau richtig :-).

    Eine Frage habe ich noch: Warum hast du keine Immobilien als passives Einkommen mit rein genommen? Gilt es schon nicht als passives Einkommen, wenn man sich ein bisschen darum kümmern muss?

    Beste Grüße,
    Mike

    1. Hallo Mike,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Und Du meinst Carl Icahn, oder? Der ist sowieso auf sein Einkommen bedacht und haut nicht nur bei Apple auf den Tisch.

      Natürlich sind Mieteinnahmen aus eigenen Immobilien ebenfalls passives Einkommen. Da ich aber keine eigene Wohnung habe bzw. vermiete, stelle ich es in diesem Artikel nicht vor. Hier ging es nur um das von mir generierte passive Einkommen.

      Wegen der P2P-Kreditmärkte kannst du Dir ja mein langes Interview mit P2P-Papst Claus Lehmann durchlesen: https://finanzrocker.net/p2p-kreditmarkt-claus-lehmann/

      Außerdem habe ich auch einen Podcast zu diesem Thema gemacht. Das ist Folge 5.

      Viele Grüße
      Daniel

  10. Hallo Finanzrocker,

    hier entsteht aber eine große Diskussion ob es sich um ein passives Einkommen handelt oder nicht. Meiner Meinung nach sind Gewinnausschüttungen von Aktien in jedem Fall ein passives Einkommen.

    Mir gefallen deine Grafiken, die verschiedenen Zinsentwicklungen waren mir ehrlich gesagt nicht bewusst, obwohl es natürlich logisch ist.

    Anstatt die Renditen der Dax Unternehemen zu veranschaulichen, hätte ich eher eine globalere Grafik eingeblendet. Die deutschen Unternehmen sind ja eher sehr sparsam mit der Rendite 🙂

  11. hallo lieber leser,
    hier wird ja geradezu dialektisch und sophisticated über dividendensammeln diskutiert !
    meine sicht: unternehmen machen gewinne (das ist ihr ziel in der kapitalistischen ordnung) und schütten an die anteilseigner (also an uns aktionäre) einen teil davon als dividende aus.
    je regelmässiger sie das tun, umso besser.
    ich sehe diesen dividendenstrom als einkommen, das ja auch der steuer unterworfen wird (kapitalerträge)
    was ist daran unklar ?
    liebe grüsse, hajü

  12. ? ich muss hier einfach noch einmal nachfragen (vielleicht bin ich auch ein wenig begriffsstutzig):

    Die Dividende wird doch de facto auf dem Referenzkonto (meist das Girokonto) als Betrag gutgeschrieben. Zusätzliches Geld also zum monatlichen (Arbeits-)Einkommen/Gehalt.
    Ob und wie nun dadurch bedingt gleichzeitig der (Aktien-Kurs) steht, ist dabei doch völlig nebensächlich, weil es sich nur um einen Buchwert, also einem theoretischen Wert handelt (bis er zur baren Münze gemacht wird).
    Gut, man kann Aktien-Anteile in gleicher Höhe (wie die erhaltene Dividende) auch verkaufen, um (vorläufig) auf dasselbe (mathematische) Ergebnis zu kommen. ABER (und hier setzt mein Unverständnis ein): Der Aktienbestand im Depot ist doch nun einmal begrenzt. Irgendwann ist keine Aktie mehr zum Verkauf vorhanden. Lasse ich aber alle Aktien im Depot, erhalte ich Dividenden BIS IN ALLE EWIGKEIT und profitiere ZUSÄTZICH vom (erhofften) KURSANSTIEG der Aktien. Oder habe ich hier einen Denkfehler…?

    Ist deshalb diese ganze Diskussion um „linke Tasche, rechte Tasche“ nicht überflüssig….?

    1. Ja die Anzahl der Wertpapiere im Depot ist tatsächlich begrenzt, das ist aber irrelevant. Das einzige was zählt ist das Produkt aus Kurs und Anzahl der Wertpapiere welches dann das Vermögen im Depot angibt. Anschaulich: Ob ich fünfzig 20€ Scheine habe oder hundert 10€ Scheine ist für mein Vermögen egal.

  13. Hallo Daniel,

    vielen Dank für diesen tollen Artikel und die Informationen die du immer wieder preisgibst.
    Ich sehe viele Punkte gemeinsam wie du, denke aber auch dass es wichtig ist die andere Seite zu beleuchten.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Leute bei dem Aufbau ihres Online Business immer wieder die gleichen Fehler machen und an diesem scheitern. Ich denke, dass dies für deine Leser auch sehr wichtig ist.

    Dazu habe ich gerade einen Artikel veröffentlicht und würde mich freuen, wenn du dir diesen einmal anschaust bzw. diese Fehler vielleicht auch deinen Lesern aufzeigst:

    http://www.einkommen.online/internet-business-aufbauen/

    Ich freue mich sehr über dein Feedback und auf deine nächsten Artikel und Tipps!

    Gruß Steffen

  14. Hi Rocker,

    wir finden den Ansatz mit Dividenden-Aktien auch interessant, obwohl wir derzeit bisher nur auf eigene Websiten setzen. Allerdings glaube ich, dass Dividenden.-Aktien in einem Passiven Einkommen Portfolio sich gut machen würden, sodass ich bei Amazon angefangen habe, entsprechende Bücher zu suchen. Hast du da eine konkrete Empfehlung, die aktuell ist?

    VG Chris

    PS: Mit der 4 Stunden Woche fing bei mir damals auch alles an 😉

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