Negativzinsen, wiederholt kollabierende IT in Banken, teure Produkte und Vertriebsoffensiven wie aus der Gebrauchtwagenbranche – als Bankkunde hat man es momentan nicht leicht. Wo geht der Weg hin und was kann ich als Kunde tun? Darüber haben wir mit dem Journalisten Christian Kirchner ausführlich gesprochen.
Inhalt
Überblick Quo Vadis, Banken?
Christian ist langjähriger Wirtschaftsjournalist (Capital, Handelsblatt, Financial Times Deutschland). Jetzt betreibt er zusammen mit Heinz-Roger Dohms die Webseite Finanz-Szene.de. Die Jungs kennen die Banken-Interna, haben einen Banken-Newsletter mit über 20.000 Abonnenten und sind immer für einen Scoop gut. Deshalb haben wir Christian zum Interview gebeten, um mit ihm über seine Sicht der Dinge zu sprechen.
Unsere Fragen an Christian Kirchner
- Wir betrachten das Ganze ja immer aus der Brille des Selbstentscheiders. Nur: Wie viele DIY-Anleger gibt es? Wie relevant sind unsere Wünsche an die Banken eigentlich für diese? Sind wir nicht ein kleiner Haufen, der dazu noch alles (fast) umsonst will? Wehe, der ETF kostet mehr als 0,1%.
- Mit dem Wissen aus hunderten von Hintergrundgesprächen: Sind die Banken eigentlich personell für das 21. Jahrhundert gut aufgestellt? Wieso bricht dauernd die IT zusammen? Was kann ich eigentlich realistisch von dem Menschen erwarten, der mir beim Gespräch in der Filiale gegenüber sitzt?
- Ab wann löst der ETF-Sparplan das Girokonto als „Anker“ jeder Kundenbeziehung ab? Mit anderen Worten: Wann ist das kostenlose Girokonto Geschichte.
- Wird es ein Comeback der Filiale geben?, Denn: Die IT bricht regelmäßig zusammen, die starke Kundenauthentifizierung nervt und selbst die Social-Media-Mitarbeiter sagen: „Wenden Sie sich bitte an die Filiale“.
- Banking via Smartphone: Wer will das wirklich? Meine Generation jedenfalls nicht. Und wir sie die geburtenstarken Jahrgänge, die das Geld haben. Zumindest die nächsten 10 bis 15 Jahre. Dann doch lieber Voice-Banking: Alexa, 50 € an die Enkel.
- Würgt die BaFin mit ihrer Regulierungswut alles ab, so dass die ich als Kunde eigentlich nur noch die Wahl zwischen Bausparer oder Execution only habe, weil mich keiner mehr beraten will? Also „The rise of the Selbstentscheider“ als pure Notwehr weil der Mehltau der Regulierung alles erstickt.
- Soll ich von meiner Altbank zu einer Challenger-Bank wie N26 wechseln? Oder komme ich da bloß vom Regen in die Traufe?
- Wie gerechtfertigt ist eigentlich das Gejammer der Banken wegen der Niedrigzinsen? Christian hat da einige sehr interessante Zahlen mitgebracht.
Links zum Podcast
- Bank von Innen – Der Finanzwesir rockt
- Was Fondsmanagern wirklich wichtig ist
- Wie Fondsmanager bezahlt werden
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2 Antworten
An Tagen wie gestern würde ich erwarten, dass die Bank mir den Handel ermöglicht. Zumindest bei Onvista habe ich eine Menge merkwürdiger Fehlermeldungen bekommen. Mich würde mal interessieren, wie es bei anderen Plattformen aussah.
Ich kenne auch jemanden, der 7-Stellig auf dem Girokonto hat.
Also wenn man es kurzfristig benötigt, ist das ja kein Fehler. Lediglich das Risiko, dass es weg ist, falls die Bank in die Insolvenz läuft, würde ich persönlich nicht nehmen wollen. Da würde ich zumindest in Staatsanleihen parken.
Wenn man einmal so viel in Cash hat, ist das Investieren auch wesentlich schwieriger als wenn man einen kleinen ETF-Sparplan hat. Solche Leute haben auch gar keine Zeit über das angehäufte Cash nachzudenken. Sie konzentrieren sich eher auf das Arbeiten.
FinTechs sind nix für mich. Ich suche den soliden Online-Broker. Filialbanken sind mir auch viel zu teuer.
Die Leute „LIEBEN“ Fonds, die viel kosten, weil sie gar nicht wissen welchen hohen Einfluss die Kosten langfristig haben.
Selbstentscheider sind natürlich eine ganz kleine Nische. Die Fonds und Banken leben von den Leuten, die nicht selbst nachdenken wollen und das anderen überlassen. In den Zeiten der niedrigsten Renditen der Geschichte ist das natürlich fatal!
Ich kenne Leute, die haben 15 Jahre oder mehr einen Fonds, der in dieser Zeit eine negative Rendite „schaffte“. Aber sie würden diesen nicht verkaufen. Sind sie deshalb damit zufrieden ?? Keinesfalls, im Gegenteil, sie wissen nicht was sie tun sollen, bzw. haben kapituliert…