Geld ist böse! Geld macht böse! Kein Geld macht aber auch böse! Und überhaupt: Eigentlich kann ich mit Geld ja nur verlieren. Kennst Du das? Von dir, deiner Familie oder deinen Freunden. Man spricht nicht über Geld, über Aktien und Vermögensaufbau. Und genau das muss sich ändern – jetzt.
Inhalt
Über Geld reden
Neulich in der Mittagspause. Es ging mal wieder um das Thema Immobilien. Um Roboterrasenmäher, Maulwurfgitter und dicke Garagen für – du wirst es erraten – dicke Karren. Nach dem Motto: Ich bin das, was ich habe und präsentiere. Genauer gesagt, stecken aber nur Konsum und Kredit dahinter. Die kargen Zwei, die Dein Vermögen schrumpfen statt es wachsen zu lassen.
No money, honey
In meinem Umfeld spricht man nicht über Geld. Schon in der Schule lernst Du alles über Goethe, Caesar und George Bush, aber nichts über Zinsen, Geldanlage oder Aktienfonds. In der Ausbildung oder an der Universität hast Du kein Geld. Da liegt der Fokus auf dem Jobben – und dem Sparen zum Überleben. Da denkst Du ja auch eher über das Gelernte nach. Geld zieht da mal wieder den Kürzeren.
Ich bin als Student mit 521 Euro ausgekommen – als Raucher mit einer 750 Kilometer entfernten Freundin. Für meine CDs und Konzerte habe ich Platten- und Konzertkritiken geschrieben und für meinen Urlaub habe ich euroweise gespart. Wie ich das gemacht habe, verstehe ich heutzutage selbst nicht.
Was sollte ich also in jungen Jahren über Geld erzählen? Irgendwie hat es zum Leben gereicht. Aber darüber hinaus habe ich mir nie Gedanken gemacht. Rente? Pah, bis dahin sind es noch 45 Jahre. Auto? Brauche ich nicht. Traumurlaub? Den werde ich mir als passionierter Reiserocker garantiert leisten! Ich habe mal alles getestet: Sparen mit Zinsen, Sportwetten und natürlich die Goldgrube Ebay. Aber Geldanlage an der Börse war nie ein Thema.
Was nun tun?
Dann habe ich zum Ende meines Studiums ein wenig Geld geerbt. „Was mache ich denn nun damit?“, rauschte mir durch den Kopf. Egal wen ich fragte, alle rieten entweder zum Konsum (Auto, Wohnung) oder zum Zinssparen. Keiner, wirklich keiner hatte Ahnung von Aktien, Fonds, Anleihen oder Indexfonds.
Nun war es so, dass dieses Erbe in Aktien angelegt war. Und über die vorherigen Jahre ist es auch ordentlich gewachsen. So kam ich in Berührung mit Banken und Bankberatern. Und wenn Du keine Ahnung hat, kann der Berater Dir seine Großmutter als Deine neue Traumfrau verkaufen. Es kommt immer darauf an, wie es verpackt wird. Und Du nickst alles ab. „Der wird schon wissen, was er da empfiehlt“, denkst Du Dir heimlich.
An dieser Stelle soll es aber nicht um Banken oder Bankberater gehen, sondern um die Wichtigkeit des eigenständigen Vermögensaufbaus. Hier ist der Cut, der Pain Point, um für Dich zu sagen: „Ich will mein Geld selbst anlegen und mein Geld vermehren.“
Voll daneben
Ich bin ehrlich zu Dir: Genau das habe ich damals voll vergeigt. Wobei, einen Teil habe ich in meinen langgehegten Traum investiert. Ich bin für sechs Monate nach Neuseeland gegangen, habe die Sprache verfeinert und zwei Praktika absolviert. Und zwei unvergessliche Rundreisen gemacht. Das war die beste Investition meines Lebens. Eine Investition in mich selber, meinen Erfahrungsschatz und mein Humankapital.
Den Rest habe ich in einen – ich wiederhole EINEN – verdammten Geldfonds investiert. Der war auch noch konservativ ausgelegt, weil der Berater meinte, dass es zu mir passen würde. Für die Berater ist übrigens jeder eine konservative Keule, der nicht weiß wie er anlegen soll. Denn genau diese Zielgruppe antwortet dann immer auf die Frage, wie er anlegen möchte: „Egal, hauptsache sicher und ohne Börsenachterbahn!“ Allein die Unterschrift hat mich jedenfalls 900 Euro gekostet, was ich mir aber erst später zusammengerechnet habe.
Investiere in Dein Wissen
Stand heute könnte ich über diese Entscheidung nur noch heulen, schreien oder den Kopf gegen die Wand hauen. Den Rest der Geschichte erzähle ich noch in anderen Artikeln, aber das ist der Aufhänger für mich zu sagen: Kümmere Dich um Dein Vermögen! Sprich mit anderen über Geld! Punkte mit Fachwissen!
Allein mit dem Wissen meiner Artikel über die Finanzplanung, die Rente oder das Geld vermehren hast Du gegenüber Deinen Freunden/Freundinnen und Deiner Familie einen haushohen Vorsprung. Es ist keine Schande über Geld zu sprechen – und Geld an der Börse zu verdienen.
85,3 % der Deutschen sehen genau das aber anders. In Deutschland gibt es nämlich nur 4,14 Millionen direkte Aktionäre. Letztes Jahr war die Anzahl sogar geringer als 2013. Warum auch immer. Die anderen 7 % der 14,7 % legen ihr Geld indirekt an. Seit der Finanzkrise 2008 verzeichnete Statista 2014 den ersten Rückgang an Aktionären. Ein wichtiger Punkt: Es wird nicht über Geld gesprochen. Und alle haben Angst vor der Börse.
Mit Volldampf an die Börse
Im Nachbarland Schweiz lag die Aktienquote 2014 bei knapp 20 %. In Japan legen 27,8 % ihr Geld an der Börse an. Und in den USA sind es unfassbare 56,7 %. Im Vergleich zu 2003 sind das 30 % mehr. Sind andere Nationen geldgeiler? Haben sie weniger Angst? Alles kleine Börsenrambos?
Nein! Ich tippe mal darauf, dass sich die Schweizer, Japaner und vor allem die US-Amerikaner mehr über Geld unterhalten als wir hier in good old Germoney. Wir sind Festgeldjunkies, Zinsenjäger und Sockensparer. Dabei ist genau der Mittelweg der Richtige.
Fazit „Über Geld reden“
Zinsen, Festgeld und Anleihen werfen zur Zeit nicht wirklich etwas ab. Jeder macht sich darüber Gedanken, aber keiner tut etwas dafür. Es spricht auch keiner darüber. Zeit für Dich, den Anfang zu machen. Informiere Dich, tausche Dich aus und diskutiere über Geld. Du wirst sehen: Innerhalb kürzester Zeit verstehst Du immer mehr vom Vermögensaufbau.
Du kannst Deinen individuellen Vermögensaufbau umsetzen und anderen dabei helfen. Und vielleicht reicht ja auch nur ein dezenter Hinweis auf den Finanzrocker-Blog á la „Hier wird Dir Geldanlage etwas anders gezeigt.“ Denn nichts ist schlimmer als trockene Lektüre über ein für die meisten langweiliges Thema wie Finanzen. Und Geld. Obwohl es so wichtig ist. Leg‘ gleich los!
Die Podcastfolge zu diesem Artikel anhören
“Mehr für die Aktionärskultur in Deutschland tun” – Interview mit Jonathan Neuscheler von AlleAktien
Steuertipps, Immobilien, ETFs im Crash – Jahresausblick mit Saidi von Finanztip
“Die Angst vor Aktien verlieren” – Interview mit Torsten Tiedt vom Aktienfinder
8 Antworten
Hey Daniel,
mal wieder ein wirklich guter Artikel. Ich kenne das sehr gut aus meinem eigenen Umfeld. Kaum einer meiner Freunde interessiert sich für das Thema und kümmert sich aktiv um seine Finanzen. Ab und zu geht es mal um einen Bausparvertrag oder so was, aber so richtig spricht keiner über sein Geld.
Ich versuche immer wieder mein Umfeld etwas für das Thema Geldanlage zu sensibilisieren, aber auch wenn man den Leuten erklärt das sie eher Angst vor dem Sparbuch als Aktien haben sollten, glaube ich nicht das meine Erfolgsquote sehr hoch ist 😉
Mit meinem Blog möchte ich Leute dazu animieren sich um ihr Geld zu kümmern und auch darüber nachzudenken und zu reden, genau wie du es ja auch mit Finanzrocker tust. Das ist wichtig, aber auch nicht so einfach, bei den meisten Menschen überwiegen die Verlustängste leider immer noch,,,
Gruß
Salva
Moin Salva,
vielen Dank für den Kommentar. Freut mich, dass Dir der Artikel gefällt. Und Du hast völlig Recht: Trotz Blog ist es sehr schwer, jemanden zu überzeugen das Geld anzulegen. Deshalb finde ich, dass persönliche Erfahrungen enorm helfen.
Viele Grüße
Daniel
Hey Daniel,
genau, da gebe ich dir vollkommen recht! Das ist auch der Grund warum ich regelmäßig meine Fortschritte und Einnahmen veröffentliche. Ich hoffe durch den „Beweis“ die Leute überzeugen zu können.
Gruß
Salva
Dein Beitrag bringt es auf den Punkt. Ich habe letztens erst wieder jemanden sagen gehört: „… und dann hat sie mich nach meinem Gehalt gefragt. So etwas macht man doch nicht … oder?“ Wenn ich solche Sätze höre rege Ich mich innerlich auf.
Wieso darf man nicht offen über Geld reden? Haben die Leute Angst oder ist es ihnen peinlich wie viel oder wenig Geld sie verdienen? Ist es ihnen nicht so wichtig, als dass Sie darüber überhaupt reden?
Ich weiß es leider nicht aber mittlerweile versuche Ich einfach mit meinem Umfeld offen darüber zu reden.
Gruß,
Claudius
Genau so ist es, Claudius. Und wenn du mit Deinem Umfeld offen darüber sprichst, hast Du den ersten Schritt schon gemeistert. Manchmal musst Du Deine Familie, Kollegen oder Freunde zwar (mehr oder weniger) zwingen, darüber zu sprechen. Aber mit der Zeit merken sie, dass Du Ahnung hast und hören Dir zu. Und genau da wollen wir ja hin.
In diesem Sinne: Schönen Feiertag und danke für Deinen Kommentar!
Viele Grüße
Daniel
Hallo Daniel,
bin durch MyMoneyMind zu dir gekommen. Finde deine Seite cool.
über Geld spricht man nicht…das hat man…wird ja hier gesagt und das sitzt tief.
Ich beschäftige mich schon länger mit Finanzen. Ich führe auch schon lange Haushaltsbuch in einer Exceltabelle. Mir hat auch mal meine Sparkasse Dekafondssparen aufgeschwatzt. Und dann kam 2008. Da war alles im Keller. Ich habe aber durchgehalten bis ich das ausgegebene Geld wieder drin hatte. Vielen Dank für die Tips und ich bin gespannt auf die nächsten Themen und die Begriffe aus der Finanzwelt. Alles weiss ich auch noch nicht. Ich habe Kauffrau gelernt und habe auch Buchhaltung gemacht. Lg
Hallo Linda,
das freut mich wirklich zu hören und vielen Dank für Deinen Kommentar. Du bist ja auch schon ein paar Schritte weiter als die meisten in meinem Umfeld: Haushaltsbuch, Fonds und die Finanzkrise durchgehalten.
Die ersten fünf Schritte der individuellen Finanzplanung hast Du schon absolviert. Dann kannst Du Dich auf die kommenden Artikel freuen, die Dir bestimmt eine Hilfe sein werden.
Viele Grüße
Daniel
Hey Rocker!
bin über Kolja´s „Aktien mit Kopf“ Kanal auf dich gestoßen 😉 Klasse Artikel! Entweder kommt es mir nur so vor, weil ich mich selber damit beschäftige, oder es ist wirklich so das immer mehr über Geld und Investieren gesprochen/geschrieben wird. ABER es geht noch viel besser. Man muss teilweise echt aufpassen mit wem man offen über Aktien sprechen kann und mit wem nicht.
Teilweise rasten manche völlig aus wenn man über Aktien anfängt und verteufeln die Börse sofort.
Da ist es schön, das es solche Blogs wie deinen gibt, auf dem man offen und ehrlich über Geld Kommunizieren kann 😉
Grüße,
Philipp