Heiß diskutiert haben Albert und ich bei unserer Jahresplanung 2020. Es ging um die Frage, ob es unbedingt Risikoklassen abseits von risikoarm und risikoreich geben sollte. Ich war der Meinung ja, während der Finanzwesir es anders sieht. Zum Jahresauftakt von „Der Finanzwesir rockt“ haben wir deshalb dieses Thema gewählt – garniert mit einem neuen Intro und einem neuen Cover.
Inhalt
Überblick Risikoklassen Wertpapiere, ETF, Aktien
Was will ich, was bin ich: Riskofrei, risikoarm, konservativ, chancenorientiert, spekulativ? Vor den Kauf hat die Bafin die Selbsterkenntis gesetzt. Wer seinen Risikoappetit richtig einschätzt, wird später ein erfolgreicher Anleger. Da sind wir uns noch einig.
Banken, Broker und Sparkassen zaubern dann 5 bis 7 wachsweiche Kategorien aus dem Hut (ab wann wird risikoarm zu konservativ?) und bitten um Kreuzchen an der richtigen Stelle.
Wie viele Risikoklassen sollte es geben?
Die Bafin hat das „Gnothi seauton“ des Apollotempels von Delphi abgekratzt und wirft es jedem angehenden Investor zwischen die Beine. „Erkenne Dich selbst“. Bist Du sicherheitsorientiert oder konservativ sicherheitsorientiert? Oder bist Du konservativ und wachstumsorientiert, vielleicht sogar wachstumsorientiert / spekulativ?
Die Vermutung vom Finanzwesir: Geldanlegen ist immer noch Männersache. Wenn er mit Frau Müller (51), die Bafin-Bögen durchgehe, dann kreuze ich konservativ sicherheitsorientiert an. Wenn mir die heiße Eva Melody (28) gegenüber sitzt, lass ich den spekulativ-wachstumsorientierten Porschefahrer heraushängen.
Die Einschätzung ist subjektiv und situationsabhängig. Kein Wunder, nirgendwo wird festgelegt, was denn die Risikoklasse 1 (Sicherheit) von der Risikoklasse 2 (sicherheitsorientiert) unterscheidet? Das sind alles so Laberkategorien, deren einziger Zweck darin besteht der Bank den Arsch zu retten.
Risikoklassen sind die Silberkugeln, die die Bank gegen die Bafin einsetzt. Hat der Kunde das Risikoklassen-Papierchen unterschrieben, gibt die Rechtsabteilung Ruh‘.
2, 5 oder gar 7?
Du siehst schon, er hält nicht viel von fünf oder gar sieben Risikoklassen. Was Albert in den letzten Jahren gelernt hat: Die menschliche Psyche funktioniert nach dem Motto: Besser einen Euro nicht verloren als zwei verdient. Um das abzubilden brauche er keine sieben Salamischeiben. Da reichen zwei Blöcke:
– Risikoklasse eins: Stabilitätsanker, wenn ich hier Geld verliere habe ich andere Probleme, als dem Geld nachzutrauern
– Risikoklasse zwei: Hier kann ich Geld verlieren. Aber auch Rendite machen.
Fertig! Nein! sage ich. Zumindest fünf Risikoklassen sind schon hilfreich, damit man Grenzen zwischen rumänischem, italienischem, schwedischem und deutschem Tagesgeld ziehen kann.
Unser Kompromiss: Ja, man braucht mehr als zwei Risikoklassen, aber nur um das Bafin-Spiel zu spielen. Man schaut nach:
1. Was will ich kaufen?
2. Ok, einen Schwellenland-Fonds.
3. In welche Risikoklasse ist der offiziell einsortiert?
4. In Risikoklasse 5, konservativ wachstumsorientiert
5. Ok, dann kreuz‘ ich das im Fragebogen an.
Links zum Podcast
- Was ist Risiko?
- Podcast: Das Risiko
- Warum dir die Höhe deiner Tagesgeldzinsen völlig egal sein sollte
- Leserfrage: Wie viele Fonds brauche ich, um das Risiko zu streuen?
- Wie Sie bis zu 14,95 % Rendite ohne Risiko einfahren
- Uralt, aber immer noch wahr: Auch beim ETF: Das Risikobewusstsein bestimmt das Sein
- Risikoklassen der Verbraucherzentrale Niedersachsen
Medienempfehlung Finanzwesir
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Das bringt natürlich auch Risiken mit sich, denn die weltweiten Cyberangriffe häufen sich Jahr für Jahr. Wie gehen Unternehmen damit um? Welche Sicherheitsmaßnahmen werden ergriffen, um sich zu schützen? Und wie kann ich die Chancen und Risiken privat und beruflich realistisch einschätzen? Genau diese Fragen beantwortet der hochwertig produzierte Podcast mit Experten aus der Praxis und vom TÜV Süd.
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Du findest den Podcast hier:
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