Ulrike Herrmann: Wo liegen die Probleme des heutigen Kapitalismus? – Der Finanzwesir rockt 106

In der letzten Folge von „Der Finanzwesir rockt“ im Jahr 2021 haben wir ein diskussionsreiches Interview mit der TAZ-Journalistin Ulrike Herrmann aufgenommen. Dabei geht es um Kapitalismus, Geschichte, die momentane Aktien-Blase und natürlich das viele Geld im Markt.

Bild Ulrike Herrmann Kapitalismus

Überblick Interview mit Ulrike Herrmann

Ideologisches Scheuklappen-Investieren hat noch nie funktioniert. Deshalb reden wir mit jedem. In dieser Folge freuen wir uns, Ihnen Ulrike Herrmann vorstellen zu dürfen. Frau Herrmann ist ausgebildete Bankkauffrau, studierte Geschichte und Philosophie und arbeitet seit 2006 als Wirtschaftskorrespondentin für die TAZ in Berlin.

Sie hat – unter anderem – das Buch „Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung – Was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können“ geschrieben. Von Marx lernen heißt siegen lernen? Na, das hat uns interessiert und so haben wir Frau Herrmann gefragt, ob Sie sich vorstellen könnte mit uns zu sprechen.

Konnte sie und so unterhalten wir in dieser Folge über:

  1. Wer waren eigentlich Marx, Smith und Keynes? Ok, Marx dürfte bekannt sein. Aber Smith ist nicht Smith, Will, sondern Smith, Adam. Und Leute wie Mister K. – wo noch nicht mal der Name flüssig über die Zunge geht – sind eh suspekt. Also erst mal Vorstellungsrunde.
  2. Was können wir von denn nun von den Drei lernen? Besonders von Marx? Der Kommunismus ist doch jedes Mal krachend gescheitert.

Laut Ulrike Herrmann ist die Krise der heutigen Ökonomie hausgemacht. Für sie ist es ein Wunder, dass wir reicht sind.

Thema Kapitalismus

Was ist das eigentlich, der Kapitalismus? Und: Wie werde ich ein Kapitalist?

  • Indem ich meinen Wochenendeinkauf mache (Teilnahme am Kapitalkreislauf)?
  • Wenn ich ETFs kaufe (Teilnahme am Kapitalmarkt)?
  • Wenn ich eine eigene Firma habe (ich presse meinen Angestellten den kapitalistischen Mehrwert ab)?
  • Ist es auch möglich in unserer Gesellschaft kein Kapitalist in zu sein?

Krise der heutigen Ökonomie

In welcher Krise steckte die Ökonomie Ihrer Meinung nach heute? Börsenkrisen gab es doch schon immer. Die vergehen auch wieder und was die Anleihenkäufe der EZB angeht: War es nicht Keynes, der ein „Deficit spending“ vorschlug?

Was spricht gegen Mathe in der Ökonomie?

Was ist schlecht an den Neoklassikern? Ist es nicht gut, dass wir die Ökonomie verwissenschaftlichen statt wie Keynes die Sache philosophisch anzugehen. Philosophisch ist doch nichts weiter als ein Euphemismus für: „Ich rede jetzt mal so klug daher; wird schon stimmen.“ Was spricht gegen eine zahlen- und faktenbasierte Ökonomie? So wie in der Physik.

Für Keynes waren Wahrscheinlichkeiten in seiner Doktorarbeit nichts, was man erst klar definiert und dann misst. Aber: Was man nicht messen kann, kann man nicht verbessern.
Was sind Ihre Hauptkritikpunkte an der Neoklassik und wie betrifft mich das als Anleger und Bürger konkret?

Konkrete Tipps für unsere Hörer

„Et is wie et is“! Wir leben aktuell unter dem Diktat der Neoklassik. Weder wir, noch unsere Hörer werden das ändern können. Wie machen wir das Beste draus? Wie kann ich als als Mensch zwischen 30 und 50 zu Wohlstand kommen?

Finanzen: Sieg des Kapitals?

Finanzielle Bildung: Worauf sollen unsere Hörer achten?

Altersvorsorge

Ist die Rente doch sicher?
Sie sind der Meinung, dass Aktienkäufer nur Hütchenspieler sind und Kryptowährungen ebenfalls nichts für Privatleute sind. Was sollen unsere Hörer tun? Höhere Löhne verlangen und dann Rentenpunkte sammeln? Was ist mit Immobilien? Welchen Weg sollen unsere Hörer beschreiten?

Politik

  • Soll der Staat mehr eingreifen, beispielsweise durch höhere Besteuerung der Reichen?
  • Brauchen wir mehr Umverteilung?
  • Wie gehen wir mit der Alterspyramide um?
  • Was wäre denn wichtig, damit die Zustände sich für breite Bevölkerungsschichten ändern?

Das Ende war leider etwas dystopisch und da habe ich dann doch Puls bekommen. Aber ich habe seine Contenance gewahrt.

Das Kontrastprogramm

Unser Interview mit Thomas Mayer, dem Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Insitute zum Thema „Was kann ich als Anleger – über das Tagesgeschehen hinaus – unternehmen, um mein Depot robust und resilient zu gestalten?“

Zwei Bücher unseres Gastes

Die beiden Bücher „Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen“ und „Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung“ sind lesenswerte Bücher, die über den Westend Verlag bzw. Piper erschienen sind.

Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen* Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung*
Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung

Medienempfehlung von Ulrike Herrmann

Keine. Auch auf Nachfrage: Nein, es gibt nichts, was sie empfehlen kann.


“Der Finanzwesir rockt” in den Shortcasts von Blinkist

Shortcast Der Finanzwesir rockt Themen-ETFsShortcasts sind Kernaussagen wichtiger Podcasts in 15 Minuten pro Titel. Shortcasts sind Kernaussagen wichtiger deutschsprachiger Bildungspodcasts in 15 Minuten pro Titel.

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11 Antworten

  1. Hallo Finanzwesir und Finanzrocker,

    ich bedanke mich vorab für einen neuen Podcast, mit – wie gewohnt – interssantem Thema.
    „Der Finanzwesir rockt“ war der erste Podcast, mit dem ich in das Thema Finanzen eingestiegen bin, und hat ein Großteil zu meinem Finanzwissen beigetragen.
    Ich finde es außerdem in Ordnung, dass eure Folgen nicht mehr so oft erscheinen, dafür aber mit sehr gut ausgewählten Themen und Gästen.
    So wie diese Folge. Mir hat diesmal sehr gefallen, dass etwas „Feuer“ dabei war, was besonders Frau Herrmann hierzu beigetragen hat. Und das meine ich im positiven Sinn, es war sehr unterhaltsam und lehrreich.
    Womit ich jedoch nicht übereinstimme ist, dass Bitcoin kein Geld sei. Ich befasse mich nun bereits seit einigen Jahren mit Kryptowährungen privat sowie seit kurzem auch studiumsbezogen. Besonders die Aussage, dass Stabilität ein Argument für Geld ist, halte ich für nicht korrekt. Demnach müsste der venezolanische Bolívar auch kein Geld sein, obwohl es sich hierbei um die offizielle Landeswährung handelt. Wie nachfolgender Link zeigt, ist diese nicht stabil: https://www.bloomberg.com/features/2016-venezuela-cafe-con-leche-index/.
    Erst kürzlich ist eine Delegation aus Deutschland nach El Salvador gereist, um die Akzeptanz des Bitcoin zu untersuchen. Die Volatilität ist selbstverständlich zu hoch, um es als Zahlungsmittel im alltäglichen Einsatz zu nutzen. Ich denke aber, dass wir hier durch die „europäische/deutsche Brille“ schauen. Für Menschen die kein Zugang zum Finanzsystem haben oder deren Staatsapperat oder Währung wie im Beispiel von Venezuela nicht sicher ist, ist Bitcoin (das globale, zulassungsfreie Netzwerk mit der Kryptowährung) eine Lösung und sollte nicht unterschätzt werden. Des Weiteren bieten Western Union keine kostengünstige Lösung für Menschen, die in den USA arbeiten und Geld nach Hause senden möchten.
    Durch neuer Technologien wie das Lightning Network auf Layer 2 sind Zahlungsvorgänge außerdem wie mit Visa durchführbar. Das erinntert ziemlich stark an Geld.

    Freundliche Grüße,
    Marvin

  2. hm..jede Menge absolute Aussagen, die aus meiner Sicht viel zu Oft als Tatsache präsentiert wurden, ohne Sie zu begründen. Gerade auch diese Begründungen hätten der Folge einen zusätzlichen Mehrwert gegeben.
    Auch habt ihr – leider – ein paar Möglichkeiten ungenutzt verstreichen lassen, den Gast auch mal Alternativen zu präsentieren.

    Immer nur motzen, dass alles Schlecht und ne Blase ist hilft niemandem, wenn keine Alternative präsentiert wird. Denn dann kann die Blase noch ewig weiter wachsen (oder zumindest die nächsten Jahrzehnte, was für die meisten Vorsorger auf ungefähr das gleiche hinaus läuft).
    Wenn man unterstellt, dass sich 2001 die Börse von der „Realität“ entkoppelt hat, dann steht dem MSCI World ein 34% EInbruch bevor (ggü. 2,5% Wirtschaftswachstum (WW)). Wenn der in den nächsten Jahren kommt und es danach mit dem realen WW weiter bergauf geht, dann ist die Börse doch immer noch kein schlechter Ort für die langfristige Geldanlage. Problematisch sind Blasen doch erstmal „nur“ für die, die kurz vor dem Ende eingestiegen sind und kurz nach dem Platzen das ganze Geld benötigen. Und auf wie viele trifft das jetzt realistisch zu?

    Aber trotzdem vielen Dank für dieses insgesamt – wie immer – gut und professionell geführte Interview.

  3. @Frau Herrmann,
    zu Vermoegensaufbau als Privater:
    hier werden Sie geholfen: Suchmaschine + „Erfolgreich-wissenschaftlich-investieren-2.Auflage.pdf“ von A.Beck (kostenlos gegen Email-Adresse).
    Also ich meine nicht, dass Sie dahinein (GlobalPortfolio-One.com) investieren muessen (kann man natuerlich auch) aber in dem E-Book wird erklaert, warum der Aktienmarkt kein Huetchenspiel ist sondern eine Freiheitsmaschine.
    LG Joerg

    1. Hallo Daniel Hallo Albert.
      Erst einmal vielen Dank für den Artikel und den Podcast! Ich freue mich immer auch kontroverse Meinungen zu hören. Vor allem wenn sie meinen eigenen Überzeugungen gegenüberstehen. Ich denke jeder der sein Geld in eine bestimmte Anlageklasse investiert, sollte sich in erster Linie mit den Gegenargumenten beschäftigen.

      Der Podcast mit Frau Herrmann war wohl dazu gedacht, hat in meinen Augen aber nicht dazu getaugt. Entsprechend stimme ich auch nicht mit dem Fazit Albert überein. Wenn ihr mit euren Gästen über bestimmte Themen sprecht solltet ihr in der Lage sein unbegründete Aussagen zu hinterfragen. Die Aussage Bitcoin sei kein Geld nur mit der Tatsache zu begründen, dass der Kurs volatil ist, zeigt mir wie wenig der Gast sich mit dem Thema beschäftigt hat. Das ist nur ein Beispiel. Auch zu anderen Themen war die Argumentation sehr oberflächlich.

      Mein Vorschlag:
      Ihr sammelt Hörerfragen zu den in diesem Podcast getätigten Aussagen von Frau Herrmann und ladet sie für eine zweite Folge ein um die Fragen zu beantworten. Mir würden da Diverse einfallen und ich bin sicher nicht der einzige.

      So arrogant wie Frau Herrmann im Podcast aufgetreten ist befürchte ich allerdings, dass sie sich diesen konkreten Fragen nicht stellen wird.

  4. Hey,
    ich schließe mich den Vorrednern an. Ein superspannender Podcast und wieder mal ein Beleg dafür, dass Intelligenz und Klugheit grundsätzlich zwei unterschiedliche Sachen sind. Frau Herrmann hat sehr interessante Sichtweisen und mich wirklich für ihr Buch interessiert, jedoch trotz des ganzen Wissens keine ordentliche Altersvorsorge auf die Beine gestellt zu haben, war vielleicht nicht die beste Wendung (daher hoffe ich, dass ihr Buch ein Bestseller wird 😉 ) und stimmt mich traurig. Mein Eindruck war, dass auch ihr beide im Podcast Interview erstmal schlucken musstet und nicht mit dieser Antwort gerechnet habt. Aber das ist ja auch der Sinn in solchen Formaten und die immergleichen Informationen will auch niemand hören.
    Ich freue mich auf die weiteren Folgen.

  5. Hallo Daniel,
    Hallo Albert,
    ich finde viele Themen Eures Podcast richtig gut. Aber diese Folge war einfach eine der schwächeren Folgen. Insbesondere, dass Ihr die Aussagen von Frau Herrmann häufig einfach unkommentiert bzw. nicht kritisch hinterfragt habt, fand ich schon sehr befremdlich.
    Allein die Aussage, von Frau Herrmann zu der weltweiten Aktienblase, die seit den 90’ern ja nur befeuert wird, weil viele Pensionsfonds/Länder Ihr Geld in Aktien investieren hat mir fast körperliche Schmerzen bereitet! Die gute Frau läßt vollkommen außer Acht, dass es eine stetige Wirtschaftsentwicklung gibt (Stichwort digitale Revolution). Eine Vielzahl der heutigen die Wirtschaft treibenden Unternehmen hat es in den 90’ern noch nicht mal gegeben! Andere waren kleine Klitschen.
    Und auch heute sprießen täglich neue Ideen aus denen wieder neue Unternehmen entstehen werden. Unternehmen die sich auch wieder Kapital an den Aktienmärkten beschaffen werden und auch wieder gutes Geld verdienen werden.
    Evtl. hätte Frau Herrmann Ihr VWL Studium durchziehen sollen, um sich auch mal mit den Thesen zu beschäftigen, die nicht in Ihr beschränktes Bild von Wirtschaft passen.
    Ja, es gibt Blasen an den Märkten. Die hat es aber schon immer gegeben und irgendwann lässt der Markt dann auch mal Luft ab. So What!

    1. Hallo Dirk,

      unsere Meinung zu den Themen ist ja bekannt und wir haben bewusst keine endlose Diskussion vom Zaun gebrochen, denn das hätte zu nichts geführt. Wir hätten Frau Herrmann auch nicht vom Gegenteil überzeugen können. Aber sie hat ja mit einigen ihrer Ansichten auch Recht. Bei der Folge ging es uns darum, auch mal eine andere Meinung zu zeigen. So eine Folge hatten wir bisher noch nie und sie kommt auch gut an. Das lässt sich auch an der Durchhörquote anschauen.

      Viele Grüße
      Daniel

  6. Sehr interessante Folge mit mal anderen Ansichten. Bitte mehr davon!
    Es wäre interessant wenigstens noch einmal nachzuhaken und die Leute ihre Ansichten detaillierter ausführen zu lassen.
    Danke für die Folge und schöne Feiertage!
    Arne

  7. Hallo Daniel,

    ganz großes Lob, daß ihr Ulrike Herrmann als Antipoden zu Thomas Mayer eingeladen habt und ausführlich zu Wort habt kommen lassen.

    Umso, ich muß wirklich sagen, erschütterter war ich, wie wenig inhaltlich substantielles ich von eurem Gast gehört habe. Her Mayer blieb ja auch relativ vage mit seinem Ansatz von der ökonomischen Erzählung, das muß man schon auch sagen. Aber Frau Herrmann hat das klar getoppt. Sie hat ja schon eine gewisse Prominenz über Jahrzehnte hinweg, da hätte ich in so einer Stunde Podcast wirklich mehr von ihr erwartet.

    Kurz zusammengefaßt ist die quantitative Theorie des Marktes Schrott, Marx hat gezeigt, daß Märkte sich selbst abschaffen und Keynes hat gezeigt, daß Finanzmärkte weg müssen. Also muß alles der Staat machen. Dem Einwand, daß noch kein kommunistisches System der Vergangenheit erfolgreich war, weicht sie elegant aus. Kommunismus sei ja nicht so klar definiert. Und die „DDR Fabriken“ sind scheinbar auch einfach so „zusammengebrochen“. Komisch, die DDR hatte 1989 gar keine Reichen, die dringend der Besteuerung bedurft hätten. Wieso ist die eigentlich untergegangen?

    Derweil ist sie selbst komplett blank, was die Altersvorsorge angeht. Allianz ist zu unmoralisch, Versorgeraktien sind zu privatwirtschaftlich, Versorgungswerk hat zu wenig Rendite. Eine Babyboomerin hofft auf ein Wunder.

    Dabei kann ich einige Kritikpunkte schon nachvollziehen. Das die wachsende Geldmenge kritisch ist z.B. Aber hat nicht gerade der weise Staat zwei mächtige Hebel in der Hand, das zu steuern? Genannt Mindestreserve der Banken und Notenbankzins? Und warum ist Bitcoin schlecht, wenn die begrenzte Geldmenge geradezu das Markenzeichen von Bitcoin ist?

    Auch daß die Aktienrente die Aktienkurse nach oben treiben könnte, sehe ich durchaus als Problem. Einfach weil es so wenige Aktien gibt. Aber Frau Herrmann redet über den deutschen Aktienmarkt, als wäre er ein isolierter nationaler Markt, was er nicht ist.

    Ihr finaler Lösungsansatz lautet schließlich, wir müssen darüber nachdenken, wie wir unsere Volkswirtschaft so weiterentwickeln, daß es dann für alle reicht. Genau, da sollten wir alle mal gemeinsam drüber nachdenken. In diesem Sinne…

  8. Frau Herrmann ist für mich ein Beispiel des typischen deutschen Intellektuellen wie er auch in den Medien dominiert. Ich kenne einige aus meinem Bekanntenkreis und muss bei den akademisch wolkigen Argumentationen immer schmunzeln. Man beeindruckt die Zuhörer mit geschichtlichen Wissen und Fremdwörtern und suggeriert Durchblick. Und ist moralisch natürlich auf der richtigen Seite.

    Es wird immer das vorherrschende kapitalistische kalte und unmoralische System kritisiert. Fehler, die in der Vergangenheit von Politikern gemacht wurden. Alles hätte so schön sein können wenn man doch auf die Intellektuellen gehört hätte.
    Die propagierte bessere und gerechtere Alternativwelt funktioniert natürlich nur in der Theorie. Ein praktisches und funktionierendes Beispiel in Form einer eigenen Altersvorsorge bleibt sie schuldig. Statt dessen steht sie an der Seitenlinie, nörgelt und kritisiert. Und hofft darauf das Politiker schon irgendwie dafür sorgen werden dass sie später eine auskömmliche Rente bekommt.

    Aber trotzdem schön dass ihr auch einmal andere Meinungen zu Wort kommen lasst und dabei ruhig bleibt. So kann jeder selbst seine Schlüsse daraus ziehen.

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