FinTech: Neue digitale Lösungen revolutionieren die Finanzbranche

Als ich mit meinem Blog vor zwei Jahren startete, herrschte im FinTech-Bereich eine starke Aufbruchstimmung. Seitdem haben sich nur wenige Startups wirklich durchgesetzt. Digitale Lösungen sind jedoch eins der innovativen Themen, wie Frank Stefan Jorga und Franz Thomas Fürst in ihrem exklusiven Gastartikel zeigen. Die stehen aber gar nicht so im Fokus der Öffentlichkeit. Mit ihrer WebID-Technologie haben sie das VideoIdent-Verfahren salonfähig gemacht. Sie zeigen, was uns in Kürze noch erwartet und welche neue Strategie in der Mobilfunkbranche gefahren wird.

Digitale Lösungen: Herausforderungen und Chancen

Nicht nur auf dem Sektor des modernen Banking– und Finanzmanagements findet zurzeit ein entscheidender Paradigmenwechsel statt. Überall, wo es zu Online-Transaktionen und der Nutzung von sensiblen personenbezogenen Daten kommt, werden smarte Digitallösungen von FinTech-Startups, welche die Bedürfnisse des Nutzers in den Mittelpunkt stellen, unverzichtbar.

Das entspricht dem Wunsch des Kunden nach einer sicheren und unkomplizierten Usability; er möchte orts- und zeitunabhängig seine Finanzen bequem und sicher managen können. Intelligente Apps und Plattformen ermöglichen diese unkomplizierte Verwaltung der Finanzen.

Kernaufgabe moderner FinTechs: Beförderung der Digitalisierung

Die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft ist ein wahres Mammutprojekt, dessen Größe und Potential wir erst schemenhaft erkannt haben. Es ist ganz klar zu erkennen, dass die „digitale Revolution“ sich in den letzten Jahren immer mehr auf stark wachsende Branchen wie dem Car-Sharing-Bereich oder den Telekommunikationssektor ausgeweitet hat, da hier die Nachfrage nach smarten digitalen Lösungen stetig zunimmt.

Wir sind froh, dass wir in Deutschland mittlerweile die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen haben, damit innovative Digitallösungen auch tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden können und den Menschen ganz konkret ihren Alltag erleichtern. FinTechs sind dabei keineswegs zwangsläufig als direkte Konkurrenz zu klassischen Finanzinstituten, sondern vielmehr als deren Innovationspartner zu verstehen, welche Kernprozesse beschleunigen und neu interpretieren.

Der größte Nutzen für die Gesellschaft entsteht dann, wenn Unternehmen sich den benutzerfreundlichen Zahlungssystemen, Antragsprozessen und innovativen Konzepten öffnen und die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen für den Fortschritt der Digitalisierung des Alltags schafft.

Online-Personenidentifikation als Schlüsseltechnologie

Ein großer Trend, der inzwischen schon von vielen Unternehmen, früher primär in der Finanzbranche, erkannt wurde, ist die Nutzung von Online-Identifikationen und Online-Vertragsabschlüssen auf QES-Basis (Qualifizierte Elektronische Signatur). Dem Kunden wird dadurch die Möglichkeit geboten, Verträge problemlos, rechtssicher, jederzeit und an jedem Ort abzuschließen.

Vor allem Banken, Kreditkartenunternehmen, Versicherungsgesellschaften und Vergleichsportale nutzen diese neue Technologie, um den modernen Anforderungen ihrer Kunden gerecht zu werden. Entscheidend für uns als Entwickler und Patentinhaber des Video-Ident-Verfahrens war es, uns mit unserer Technologie den Fortschritt der Digitalisierung zahlreicher Sektoren zu fördern und dabei vor allem dem Konsumenten Hoheit über seine eigenen Daten zu lassen.

Hochentwickeltes Verfahren „made in Germany“

Das WebID-Verfahren ermöglicht es dem Kunden sich in weniger als 5 Minuten rechtssicher zu identifizieren. Bis dato stand für die erforderliche Identifikation das Post- oder Bankident-Verfahren vor Ort in der Filiale zur Verfügung. Die Identifikation und Legitimation durch WebID bedeutet einen deutlichen Zuwachs an Komfort und vor allem Zeitersparnis für den Nutzer – lange Warteschlangen entfallen gänzlich. Als Marktführer dieser Identifikationsvorgänge identifizieren wir bis zu 5.000 Personen pro Tag.

Der Prozess läuft dabei wie folgt ab: nachdem der Antragsteller seine persönlichen Daten in eine Eingabemaske eingetragen hat, wird umgehend ein Videochat initiiert, der den Kunden mit einem Servicemitarbeiter von WebID verbindet. Bei der weiteren Identitätsprüfung zeigt der Antragsteller sein Ausweisdokument in die Kamera seines mobilen Endgeräts und nennt unter anderem die darin enthaltene Ausweisnummer. Hier erfolgt eine tiefenpsychologische Prüfung anhand 22 unterbewusster Verhaltensmerkmale.

Identitätsprüfung anhand 22 unterbewusster Merkmale

Danach erhält der Antragsteller eine Transaktionsnummer (TAN), welche er auf der Vorgangsseite eingibt und damit seine Identitätsprüfung bestätigt und abschließt. Kann WebID die Identität bestätigen, werden die Daten in verschlüsselter Form direkt an den Vertragspartner zugesandt. Bestehen Anhaltspunkte für eine Täuschung oder sonstige Manipulation, werden diese sofort überprüft, außerdem wird der gesamte Prozess dokumentiert. Insgesamt kann die Video-Legitimation innerhalb von drei bis fünf Minuten abgeschlossen werden.

Die Identifikation kann dabei orts- und zeitunabhängig von jedem internetfähigen Endgerät mit Webcam erfolgen. Die Sicherheit der Daten wird durch ein Blockverschlüsselungsverfahren gewährleistet. Diese entsprechen den absolut höchsten technischen Standards. Aktuell ist es uns möglich Dokumente aus etwa 170 verschiedenen Nationen zu prüfen.

Car-Sharing Führerschein-Check als Innovation

Eine weitere Innovation im Spektrum unseres digitalen Identifizierungsangebotes ist der „Führerschein-Check“, welcher aufgrund der Nachfrage zahlreicher Anbieter im Bereich der Car-Sharings entstanden ist. Mit dem Führerschein lassen sich die Identität des Fahrzeugführers und die Gültigkeit seines Führerscheins schnell und unkompliziert überprüfen.

Benötigt wird dafür lediglich der eigene Personalausweis oder Reisepass, ein gültiger Führerschein, ein Videotelefonie-fähiges Endgerät (Smartphone oder Tablet) sowie ein Web-Browser oder alternativ eine kostenlose App von WebID. Eine Überprüfung ist somit ortsunabhängig, schnell und unkompliziert durchführbar. Nach einer einmaligen Identifizierung durch geschulte Firmenmitarbeiter erfolgt die wiederkehrende Überprüfung automatisiert oder teilautomatisiert.

Telekommunikationssektor im Wandel

Als Teil des Anti-Terror-Pakets hat der Bundestag zuletzt eine Änderung des Paragraphen 111 des Telekommunikationsgesetzes (TKG) erlassen. Dieser besagt, dass verkaufte SIM-Karten kontrolliert und Anbieter lückenlos die Echtheit der Käuferidentität gewährleisten können müssen.

SIM-Kartenkäufer müssen sich also nun ab dem 1. Juli 2017 zwingend identifizieren und können sich nicht wie bis dato zuhause mit eventuellen Kunstnamen registrieren. Dies soll nach Angaben des Bundestages dazu dienen, dass Terrororganisationen nicht mehr anonym kommunizieren können und Anschläge lückenlos und schneller aufgeklärt werden können.

Vorgesehen für diese Identifikationsüberprüfungen sind nun zwingend unmittelbar anwesende Dritte, Dienstanbieter, die nur teilweise mit der Überprüfung beauftragt sind oder durch Videoübertragung mit unmittelbarer Kontaktaufnahme (z.B. Chat).

Dies bedeutet einen immensen Mehraufwand für Mobilfunkanbieter. In Deutschland sind nach Schätzungen des Verbands der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten im Jahr 2016 rund 60 Millionen Prepaid-SIM-Karten aktiviert gewesen. Davon waren 46,5% aller aktiven SIM Karten im Umlauf Prepaid. Diese kolossale Zahl erfordert ausreichende personelle Abdeckung.

Fazit

Die Sicherheit der personenbezogenen Daten liegt uns sehr am Herzen: Intern sorgen wir grundsätzlich dafür, dass unsere Ausbildungs- und Durchführungsstandards stets state-of-the-art sind: Unsere 140 Agents im Hochsicherheits-Ident-Center sind dementsprechend u. a. durch Polizeihauptkommissare des BKAs (Bundeskriminalamts) auf Betrugsprävention und Dokumentenfälschung geschult und werden mindestens alle 6 Wochen kontinuierlich weitergebildet, um jederzeit ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten.

Dies trägt in der Summe dazu bei, dass wir den größtmöglichen Sicherheitsstandard in Europa im Bereich der Verifizierungsvorgänge durchführen können. Und es zeigt, wie wichtig künftig digitale Lösungen werden – nicht nur in der Finanzbranche. Auch wenn sie von der Öffentlichkeit gar nicht so als Innovation angesehen werden.

Über die Autoren

Frank Stefan Jorga ist Co-CEO und Gründer der WebID Solutions GmbH und engagiert sich in geschäftsleitender Position für die nationale und weltweite Expansion der Gesellschaft. Nach Stationen bei der Großbank Dresdner Bank AG und dem Abschluss eines betriebswirtschaftlichen Studiums absolvierte Herr Jorga beide juristische Staatsexamina. Darauf war Herr Jorga für den Aufsichtsrat der Dresdner Bank AG und in leitende Positionen in mehreren Mittelstandsunternehmen und Konzernen tätig.

Franz Thomas Fürst ist ebenfalls Co-CEO der WebID und war nach nach mehrjähriger Beratungstätigkeit für CSC Index in Cambridge, Massachusetts sowie London und München war Thomas Fürst für die Credit Suisse First Boston in London und Frankfurt im M&A Investment Banking tätig. Über acht Jahre baute er ein eigenes Beratungsunternehmen mit den Industrieschwerpunkten Finanzdienstleistungen, Medien und Retail auf. Nach 10-jähriger Tätigkeit im eigenen Beratungsunternehmen, gründete er mit Frank Stefan Jorga WebID und leitet nun das internationale operative Geschäft der Gesellschaft.

Mehr über WebID findest Du hier.

Mehr über Fintech findest Du hier.

Mehr über Clark findest Du hier.

Mehr über Weltsparen findest Du hier.

Mehr über Zinsland findest Du hier.

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