Das Ziel von seinen Dividenden leben zu können, ist anfangs ganz weit weg. Christian vom Finanzblog Bergfahrten lebt mit 54 Jahren von seinen Dividendeneinnahmen. In 70 vollgepackten Minuten sprechen wir über seinen Vermögensaufbau, sein Portfolio, finanzielle Unabhängigkeit und den Schritt vom Angestellten zum Privatier.
Inhalt
Von Dividenden leben
Vor einer Weile hat einer meiner Hörer einen Artikel kommentiert und vorgeschlagen, dass ich mir den Blog von Bergfahrten mal anschaue. Ich kannte den Blog vorher gar nicht, fand das Thema aber sofort spannend. Christian hat gleich zugesagt nach der Anfrage, obwohl er meinen Podcast gar nicht kannte.
Christian Sachs aus Österreich betreibt den Finanzblog bergfahrten.com und bloggt dort über sein Leben als Privatier, Aktionär und Vollzeit-Investor. Er ist 2016 arbeitslos geworden und hat sich damals entschieden, die 13 Jahre bis zu seinem Renteneintritt mit Dividendeneinnahmen zu überbrücken und von Dividenden zu leben.
Ihm geht es als Anleger nicht darum, eine möglichst hohe Rendite zu erreichen, sondern durch die ETF Ausschüttung und Dividenden von Aktien ein Einkommen passiv an der Börse zu erwirtschaften. Sein Aktienvermögen ist über die Jahre ordentlich angestiegen und die passiven Einkommen werden über die Jahre immer höher. Er hat es sogar geschafft in einem Monat die 2.000 Euro durch Dividendenzahlung zu erhalten und die Dividendenrenditen sukzessive zu steigern.
Mit 54 von Dividenden leben
Im Interview erzählt er von seinem spannenden Werdegang: Mit 15 fing er an zu arbeiten, hatte zeitweise sein Girokonto um sechs Monatsgehälter überzogen und konnte anfangs überhaupt nicht mit Geld umgehen.
Wie es dazu kam, dass er mittlerweile ein so stattliches Vermögen aufgebaut hat, dass er von den Dividenden leben kann, wie er sein Portfolio diversifiziert hat und wie er mit Unwägbarkeiten umgeht, davon erzählt er in unserem Gespräch.
Mir hat das Interview wieder einmal gezeigt, dass es kein Studium oder jahrelange Ausbildung braucht, um sich mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen und Vermögen aufzubauen, sondern dass Wille und Durchhaltevermögen die Mittel sind, die langfristig zum Erfolg führen.
Es muss nicht immer das Ziel sein, jung in Rente gehen, sondern sich Optionen offen zu halten, um früher in Rente zu gehen. Wenn ich über Dividenden schon eine gewisse Anzahl Euro im Monat erhalte und ein entsprechendes Money Mindset habe, ist es einfach das Ziel zu erreichen.
Eine ausführliche Zusammenfassung des Interviews “Mit 54 von Dividenden leben” findest du weiter unten. Wenn du mehr erfahren willst, dann schau auch beim Business Insider vorbei. Dort werden einige weitere Menschen vorgestellt, die genügend Dividenden erhalten, um davon leben zu können.
Shownotes Bergfahrten
- Zur Webseite Bergfahrten
- Zum Depot von Christian
- Zur Depotentwicklung seit 1995
- Investor oder Privatier
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„Ich lebe mit 54 von meinen Dividenden“ gleich anhören
Zusammenfassung des Interviews
Über Christian:
- Christian Sachs kommt aus Österreich. Er betreibt den Finanzblog bergfahrten.com und berichtet dort über sein Einkommen aus Wertpapieren. Seit 2016 lebt er von seinen Dividendeneinnahmen.
Du lebst jetzt mit 54 Jahren von deinen Dividenden – wieso hast du diesen Schritt über zehn Jahre vor der Rente gewagt?
- Ich hab 36 Jahre gearbeitet und bin dann 2016 arbeitslos geworden. In der Zeit meiner Jobsuche habe ich einige Finanzbücher gelesen, unter anderem Bodo Schäfer, der ja sagt, man soll seine Komfortzone verlassen. Da habe ich angefangen, über den Ausstieg nachzudenken.
- Dazu habe ich ein Zitat von Bernard Baruch gefunden: „Es gibt tausend Möglichkeiten sein Geld auszugeben, aber nur zwei, Geld zu verdienen – entweder wir arbeiten für Geld oder Geld arbeitet für uns.“ – das war der Lichtblick. Ich habe es mir dann 2016 zum Projekt gemacht, die nächsten 13 Jahre bis ich staatliche Pension erhalte, von meinen Einnahmen zu leben.
- Schäfer, Bodo (Author)
Wie viel benötige ich im Monat?
Wie hoch waren die Erträge, die du damals erhalten hast?
- Damals waren es so um die 1.000€. Ich hatte aber auch noch eine Wohnung in Wien, die ich dann verkauft habe. 80% des Verkaufserlöses habe ich direkt wieder investiert, den Rest als Notgroschen auf die Seite gelegt.
Wie lange investierst du schon in Aktien?
- Mein erstes Wertpapierdepot habe ich 1995 eröffnet.
Aktienvermögen im Depot
Wie groß ist dein Vermögen?
- Momentan schwankt es zwischen 560.000 und 580.000 Euro.
War es für dich eine große Umstellung von deinem alten Monatsgehalt auf 1.500€ im Monat?
- Ja, mein vorheriges Gehalt betrug mehr als das Doppelte. Aber ich habe gesehen, dass ich mit meinem Arbeitslosengeld in Höhe von 1.500€ auch über die Runden gekommen bin. Es ist ein gewisses Risiko, aber ich sehe es als Herausforderung, dass ich das schaffe.
Bisher funktioniert es ja gut für dich…
- Ja, die erste vollständige Jahresabrechnung habe ich 2018 machen können, da habe ich monatlich 1.400€ eingenommen und 1.300€ ausgegeben. Also sind mir im Endeffekt 1.200€ im Jahr übergeblieben.
- Ich habe deswegen als zusätzliches Polster zur Sicherheit noch einen Bausparvertrag abgeschlossen, in den ich monatlich 100€ einzahle, so dass ich dann in sechs Jahren nochmal 7.000-8.000€ aus diesem Bausparvertrag bekomme.
Dividendenwachstum und Dividendenrendite
Wie gehst du mit unvorgesehenen Ereignissen um, zum Beispiel Dividendenänderungen?
- Das sitze ich aus. Ich habe mittlerweile 100 Wertpapiere, 70 davon sind Aktien. Mein Portfolio ist also sehr breit gestreut. Solange diese Ausreißer überschaubar sind, werde ich nicht aktiv.
Du lebst auf einem älteren Bauernhof. Kalkulierst du Reparaturarbeiten und Ähnliches ein?
- Der Bauernhof ist zweigeteilt. Der Wohnbereich ist in den letzten 20 Jahren mehrmals saniert worden, der sollte in den nächsten Jahren keine Probleme machen.
- Der zweite Teil ist ein älteres Gebäude mit Stallungen, da muss ich irgendwann eine Entscheidung treffen, ob das saniert oder abgerissen wird. Gold ist in letzter Zeit ganz gut gelaufen, das würde ich dann in meinen Notgroschen rübernehmen, den ich notfalls in ein Investment fürs Haus verwandeln kann.
Stichwort Asset Allocation: Du hast Einzelaktien, aktive Fonds, ETFs, Gold… Warum ist dein Portfolio so breit aufgestellt?
- Angefangen habe ich mit Einzelaktien. Dann wurde angeboten, Sparpläne für Fonds aufzumachen und das kontinuierliche monatliche Sparen hat mir gut gefallen. Ich habe parallel auf Aktien und Fonds gesetzt.
- Seit 2013 konzentriere ich mich mehr auf Dividenden. Ich will, dass mein Depot auf mehreren Beinen steht, deswegen investiere ich auch 10% in Crowd Investments und 10% in Anleihen. Die Sparpläne laufen immer noch, damit bespare ich drei Fonds. Das Geld für die Sparpläne erziele ich aus Gewinnverkäufen im Laufe des Jahres.
Mit ETF Ausschüttung zum passiven Einkommen
Warum setzt du auf Dividenden-Fonds und -ETFs?
- Das ist für mich eine verlässliche Sache. Wenn da seit Jahren die Dividenden erhöht werden, tangiert mich eine nicht so tolle Kursperformance auch weniger.
- Ich muss meine Einnahmen optimieren und ein Dividenden-Fonds deckt so einiges ab, was ich nicht im Depot habe. Der iShares Stocks Dividend 100 hat meines Wissen 40% US, 30% Europa und 30% Asia-Pazifik. Der streut für mich also auch dort mit, wo ich mich nicht auskenne und wo ich keine Einzelaktien kaufen werde.
Eine Besonderheit deines Depots ist, dass du überwiegend auf Tech-Werte verzichtest – warum das?
- Man kann sagen, dass ich den Tech-Werte-Boom schlichtweg verschlafen habe. Der Dot-Com-Crash hat mich verschreckt und dann war im Hinterkopf irgendwie der Gedanke, dass Technologie ein großes Risiko ist.
Warum hast du von manchen Werten 1.000+ Aktien in deinem Depot und von anderen nur 10? Wird das Depot nicht unübersichtlich bei zu vielen kleinen Positionen?
- Manche Werte habe ich erst begonnen zu kaufen. Als ich damals meine Wohnung verkauft habe, habe ich eher bestehende Werte erhöht, weil ich mein Portfolio nicht zu groß aufblasen wollte.
- Außerdem habe ich auch immer mal Gewinne realisiert und habe mir von den Werten dann nur eine „Reminder“-Position im Depot belassen, dass ich die wieder nachkaufen werde. Ich wollte eigentlich nicht dreistellig werden bei der Anzahl der Wertpapiere, jetzt ist es mir dieses Jahr doch gelungen, aber 100 Werte sind für mich die Obergrenze.
Warum spielt Crowd Investing bei dir so eine große Rolle und warum nicht P2P-Kredite, wo du mit kleineren Summen viel breiter diversifizieren kannst?
- Zwischen Crowd Investing und P2P besteht in meinen Augen der wesentliche Unterschied, dass ich bei meinen Crowd Investments entweder mit den Leuten von der Firma selbst gesprochen oder zumindest einen Vortrag vom Geschäftsführer gehört habe und immer einen direkten Kontakt zu den Firmen herstellen kann.
- Wenn’s da Probleme gibt, kann ich hinfahren und mal auf den Tisch klopfen. Aber wenn die P2P-Plattform in Estland ihre Homepage abdreht, stehe ich ziemlich blöd da. Es besteht also ein gewisses Misstrauen bei mir, was P2P angeht. Ich nutze aber Bondora* als Ansparform.
Wenn ein Crowd-Investing-Projekt mit Nachrangdarlehen pleitegeht, schaust du doch genauso in die Röhre wie wenn eine P2P-Plattform pleitegeht?
- Ja, das Risiko ist auf jeden Fall gegeben. Ich habe allerdings versucht, zumindest die hochriskanten Sachen rauszunehmen und das Risiko auch dadurch zu minimieren, dass ich nicht in Startups investiere, sondern nur in Firmen, die schon fünf Jahre und mehr im Geschäft sind und Gewinne machen.
Welche Dividendenaktien auswählen?
Wie bist du damals bei deiner Aktienauswahl vorgegangen?
- Die Aktienauswahl geht bei mir im Wesentlichen nach der Branche und nach dem Land. Bevor ich einen Kauf tätige, schaue ich mir die Kursentwicklung über die letzten 50 Wochen, das KGV und die Dividendenrendite an.
Du hast auch einige REITs im Depot, da war die Dividendenrendite wahrscheinlich ausschlaggebend?
- Ja, das eine ist die interessante Dividendenrendite. Das andere ist, dass ich nach meinem Wohnungsverkauf 2016 eigentlich kein Investment in Immobilien mehr hatte.
Privatier mit über 250.000 Euro?
Wie bist du vorgegangen als du die Entscheidung getroffen hattest, Privatier zu werden? War dieser Schritt sehr aufwändig?
- Es war eigentlich gar nicht so aufwändig wie befürchtet. Das eine ist die Krankenkasse, die man sich selbst organisieren muss. Da bin ich einfach bei der gleichen geblieben, bei der ich auch vorher schon war.
- Das zweite war, sich vom Arbeitsmarktservice abzumelden und somit nicht mehr am Tropf der staatlichen Vorsorge zu hängen. Schwieriger war es, dass das regelmäßige Einkommen nicht mehr da ist, das gibt einem schon zu denken.
- Du musst einfach deine Einnahmen so verwalten, dass sie mit deinen Ausgaben übereinstimmen.
Würde das funktionieren wenn du eine Familie hättest mit Kindern?
- Ich denke nicht, dass das ausreichen würde, zumindest nicht in der finanziellen Situation, in der ich selbst bin.
Du hast noch elf Jahre bis zur Rente – was ändert sich für dich, wenn du die staatliche Rente erhältst?
- Ich lebe sparsam, daran wird sich in den nächsten zehn Jahren auch nichts wesentlich ändern. Wenn das große Geld kommt, werde ich mir leisten, dass ich wieder mehr reisen werde.
- Die Reiselust wird wieder größer werden, die Investitionsmöglichkeiten werden auch größer sein.
Wie bist du beim Vermögensaufbau vorgegangen und wie lange hat es gedauert, bis du diesen Sparmodus drin hattest?
- Ich bin zur Schule gegangen bis ich 14 war und habe dann eine kaufmännische Schule begonnen, die drei Jahre gedauert hätte. Mit 15 habe ich das abgebrochen und meine Lehre begonnen. Ab da habe ich Geld verdient.
- Eine glückliche Entscheidung war, einfach früh eine Eigentumswohnung zu kaufen, die hat damals sehr wenig Geld gekostet. Ich hatte aber auch beruflich Glück und bin nach meiner Lehre als Industriekaufmann in der Kommunikationsbranche tätig gewesen.
- Anfangs hatte ich mit dem Sparen massive Probleme und zeitweise mein Girokonto um sechs Gehälter überzogen. Ein guter Schritt war der Umstieg aufs Onlinebanking, wo ich dann sozusagen permament meinen Kontostand vor Augen hatte.
- Da habe ich dann zu Sparen angefangen und mir einen immer größeren Notgroschen aufgebaut. Man muss das einfach konsequent und vor allem auch langfristig machen.
Wie verbringst du deine Zeit seit du nicht mehr arbeitest? Wie kam es, dass du angefangen hast zu bloggen?
- Den Blog habe ich 2015 eröffnet. Als ich dann mehr Zeit hatte, habe ich das etwas vorangetrieben. Momentan blogge ich relativ viel, acht bis zehn Beiträge pro Monat.
- Für mich ist der Blog eine Mischung aus Tagebuch und Finanzbericht, den ich mir dann auch für meine Unterlagen wieder rausziehen kann, sollte mein Computer mal sterben.
Warum der Titel „Bergfahrten“?
- Bergsteigen ist mein Hobby, deswegen musste der Titel was mit Bergen zu tun haben.
- Das hat für mich auch irgendwie einen positiven Beigeschmack, bei mir soll das Depot auch eine Bergfahrt machen und weiter wachsen.
Das trifft bei dir ja auch ein, du hast eine ordentliche Bergfahrt gemacht!
- Ja, das hat sich langfristig gut entwickelt. Es gab diese zwei bekannten Crashes, in denen habe ich die Nerven bewahrt und das Interesse kurzfristig reduziert statt jeden Tag das Minus im Depot anzuschauen.
- Als es dann wieder bergauf gegangen ist, habe ich weiter eingekauft und investiert.
Hattest du keine Angst, mit den Zahlen offen im Internet umzugehen?
- Es ist schon richtig, dass man mit diesen Werten offen ist. Auf der anderen Seite schreibe ich hin, dass ich Dividendeneinnahmen von 1.400€ habe, da ist es auch nicht schwierig zu durchschauen, dass da finanziell was dahintersteckt.
- Damit habe ich kein Problem. Ich habe auch in den letzten Jahren keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Wordshuffle:
Vorbilder – Schwarzenegger. Der ist von Nichts zum Weltstar gekommen, mit eisernem Willen, Ausdauer und Konsequenz. Und Reinhold Messner, Bergsteigen!
Neid – Damit hab ich an und für sich bis jetzt kein Problem gehabt.
Helden der Finanziellen Freiheit – Finanzielle Freiheit gibt es nicht. Ich sage gerne Finanzielle Unabhänggkeit. Die Liste der Helden der Finanziellen Freiheit von Torsten hatte noch keinen Österreicher, deswegen hat es mich gereizt, mich da einzuschreiben. Das motiviert die Leute, dass man etwas erreichen kann.
Rockmusik – Bei Heavy Metal hab ich eigentlich nur eine Band in Erinnerung, das ist Iron Maiden. Ich höre Rolling Stones, Bruce Springsteen, Nick Cave, ich höre gerne kubanische Musik, mal irische… ich bin relativ offen.
Österreich – Schönes Land. Berge. Wir sind konsensorientiert. Ich bleib gern da, ich fühl mich wohl.
Glück – Glück muss man immer haben. Die Hälfte ist die positive Einstellung. Wenn ich mir das Glas Wasser anschaue, ist das immer halbvoll.
Alle Bilder: Christian Sachs von Bergfahrten
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25 Antworten
Tolles und ehrliches Interview! Christian ist eine große Inspiration sowohl was das investieren als auch die Einstellung angeht.
Nils, bin ganz deiner Meinung. Und dann auch noch Nick Cave …
Ein tolles Interview mit einem tollen Typ.
Eine große Motivationshilfe! Danke dafür.
Verfolge Christian seit ein paar Monaten und durfte ihn auch bei seinem Leser-Treffen in Wien persönlich kennenlernen. Ein klasser Kerl, eine Inspiration, jemand der total am Boden geblieben ist und sehr reflektiert ist – das zeigt dieser Podcast finde ich auch sehr gut!
Danke Christian, dass du uns so sehr an deinen Gedanken teilhaben lässt!
Weiterhin noch gutes Gelingen!
Die Talfahrt wird natürlich auch wieder kommen, aber da muss man eben mental durch. Vielleicht ein wenig diversifizieren und in den Aktien defensiv bleiben.
Du kannst ja auch ein wenig die Substanz angreifen. Bis zu 4% (inkl. Dividenden) wären in guten Börsenzeiten durchaus okay!
Ich habe auch so ein Haus („Sparkasse“), Wohnbereich und Nebengebäude (Schuppen, zweiter alter nicht mehr bewohnbarer Wohnbereich). Ich versuche so viel wie möglich selbst instand zu halten.
Netter Typ der Christian, aber definitiv kein Vorbild für mich. Er hat mit viel Aufwand und Investments in Einzelaktien eine schlechtere Performance als gängige Dividenden-ETF Produkte erzielt. Zudem entwickeln sich Dividenden-ETFs mit Hinblick auf die Performance auf lange Sicht schlechter im Vergleich zu ETFs, die auf das gesamte Anlageuniversum setzen. Man könnte Christian fast unterstellen, eine drittklassige Strategie anzuwenden. Ich hätte Christian schon mit diesem Aspekt konfrontiert und ihn auch direkt gefragt, wieso er in der Entnahmezeit jetzt noch aktiv in Sparpläne einzahlt. Beide Aspekte ergeben für mich wenig Sinn.
Die gute Nachricht an dem Podcast ist, dass Christian trotz seiner vergleichsweise vielen diskussionswürdigen Entscheidungen (DWS Fonds, Dividenden ETFs, Bausparvertrag, schlechter Gesamtperformance des Depots….), ein Auskommen hat mit dem er augenscheinlich ganz zufrieden ist.
Vielen Dank für Eure netten Kommentare
Anmerkung an den Gast: In meinem Projekt gibt es keine Entnahmezeit. Wozu auch, wenn ich mein vss. Ende nicht vorhersehen und berechnen kann
Liebe Grüße
Christian / Bergfahrten
Hallo Christian,
bin in derselben Situation wie du 🙂
Ich bin auch öfters mit Argumenten wie „Entnahmestrategie“ und einer krassen Ablehnung von Dividendenaktien konfrontiert. Es wird auch öfters behauptet, dass ausgezahlte Dividenden gleichwertig zum Verkauf von Wertpapieranteilen wären, die nicht ausschütten. Dass das zwei vollkommen verschiedene Geschäftsvorgänge sind wird von den Kritikern ausgeblendet.
Wie du entnehme ich nichts, im Sinne , dass nichts verkauft wird. Dividenden landen nie im Depot sondern im Verrrechnungskonto, das praktischerweise mein Girokonto ist. Der Buchwert meines Depots ist zweitrangig, der Returns über Dividenden erstrangig. Trotz hoher Dividenden steigt der Buchwert meines Depots, es ist wie bei dir auf ewig ausgerichtet und benötigt keine Entnahmestrategie. Das ist etwas für unterkapitalisierte Depots, die auf eine bestimmte Anzahl von Jahren einen Verkauf von Anteilen erzwingt. Ein Spezialfall sozusagen.
Thorsten, das wird nicht nur „öfters behauptet“ sondern eine Dividende IST eine Zwangsentnahme aus dem Depot!
https://www.gerd-kommer-invest.de/dividendenstrategien-fakten-und-fantasien/
Das ist ja nicht schlimm, in Faellen wie bei Christian (kein Erwerbseinkommen) und oesterreichischem Steuersystem auch kein Unterschied.
Als deutscher Ansparer dagegen: suboptimal!
LG Joerg
Mich hätte noch was interessiert, was im Interview nicht angesprochen wurde:
Chrisitan, wenn Du mit 52 aus dem Berufsleben ausgeschieden bist, zahlst Du jetzt bestimmt nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung ein.
(Keine Ahnung wie das in Österreich geregelt ist, aber ich gehe mal davon aus, dass es ähnlich ist wie in Deutschland.)
D. h. dass Du gehörige Abzüge bei der Rente wirst inkauf nehmen müssen, wenn Du irgendwann ins Rentenalter kommst. Wie siehst Du das? Siehst Du die um die Abzüge geschmälerte Rente dann eher als Bonus zu Deinen Dividendeneinnahmen? Oder zahlst Du weiterhin freiwillig einen kleinen Beitrag in die Pensionskasse ein?
Danke und herzliche Grüße
Michel
Hallo Michel,
du hast recht, ich zahle seit 2017 nichts mehr in die gesetzliche Pensionsversicherung ein.
In Österreich bekommen alle aber jährlich eine Kontomitteilung, quasi einen aktuellen Stand eines Pensionskontos. Bei mir steht es gilt der Stichtag zum 65 Lebensjahr, also ab 01.10.2030 und was ich brutto bekommen werde. Da ich mit 15 zu arbeiten begonnen habe sind insgesamt 445 Monate d.s. 37 Jahre einbezahlt. Generell geht die PVA soweit ich weiß von 40 Jahren das wären 480 Monate aus.
Langer Rede – kurzer Sinn, ich weiß wieviel ich ab 2030 brutto bekomme, eine Inflation wurde sogar in der letzten Aufstellung von 2017 auf 2018 erhöht. Ich sehe die Rente/Pension also wie du schreibst als Bonus zu meinen Dividendeneinnahmen.
Ein freiwilliges weiterzahlen war nicht in mein Projekt kalkuliert. Aber ich habe einmal in der PVA angerufen und mir telefonisch bestätigen lassen dass ich den Anspruch auf den Kontowert habe wenn ab sofort nichts mehr dazu kommt.
Vorausgesetzt Politiker ändern nicht diese Spielregeln und die Pensionen sind doch nicht sicher? Aber das wäre dann ein Worst Case Szenario das mir jetzt nicht den Schlaf raubt.
Viele Grüße
Christian / Bergfahrten
Wieso Abzüge? In D ist die Rente ein Punktesystem. Wenn du jetzt in Rente gehst aber den Rentenantrag erst mit erreichen der Regelaltersrente stellst kommen halt keine Punkte mehr hinzu. Es wird aber auch nichts abgezogen. Wer eine Frührente für besonders Langjährig Versicherte stellen möchte (z.B. Mit erreichen des 63 Lebensjahres) braucht ausreichende Versichertenzeiten. Da wird aber leider einiges abgezogen ( ich meine 14% bei Regelrentenbeginn 67).
Spannendes Interview. So stelle ich mir das auch vor. Man investiert immer stur vor sich hin. Vielleicht auch mit Produkten die nicht perfekt sind. Irgendwann passiert was und man rechnet mal nach und merkt hey… irgendwie bin ich ja finanziell frei.
Ja, fand ich auch spannend. Der Weg zur finanziellen Freiheit ist halt ein Marathonlauf und kein Sprint. Man muss es nur durchziehen, einen Schritt nach dem anderen und dann hat man es irgendwann geschafft.
Ich habe mir das Interview via Podcast angehört. Christians Erfolg ist eine super Motivation für mich, am Ball zu bleiben. Vielen Dank für den ausführlichen Einblick.
Man kann hier auch gut sehen, dass auch eine nicht immer treffsichere Aktienauswahl am Ende zum Erfolg führt, wenn man einfach stur weiter investiert und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. So lange ich an das Geschäftsmodell eines Unternehmens glaube, bleibe ich auch investiert.
Gerade euch beiden zugehört – sehr schöne Folge sehr angenehme Atmosphäre und trotz der Länge auch wunderbar kurzweilig!
Danke euch..
Aus eigen Interesse Daniel, mit was habt ihr die Aufnahme gemacht das klang super (also ihr beide) per Skype und jeder mit lokaler Aufnahme und dann zusammengeschnitten oder direkt Skype oder was anderes? Ich habe im P2P Cafe mit Lars öfters auch Qualitätskämpfe auszufechten und suche immer noch nach besseren Lösungen (gerne auch per pm 🙂
Danke!
Freut mich, dass Dir die Folge gefallen hat und kurzweilig war.
Die Aufnahme mit Christian haben wir via Skype gemacht. Ich habe sie aber noch mit mehreren Tools überarbeitet.
Viele Grüße
Daniel
Ein sehr ehrliches Interview und eine gute Motivation für alle, die es noch nicht geschafft haben.
Toller Podcast, danke!
Hallo Christian,
danke für das sehr interessante Interview (gilt natürlich auch für Daniel).
Ich höre schon lange und gerne den Finanzrocker Podcast. Für mich war dieses Interview eines der bisherigen Highlights. Informativ, transparent und sympatisch.
Was mich interessiert ist wie du das mit der Krankenversicherung geregelt hast.
Eine private Weiterversicherung kostet, so dachte ich zumindest bisher, etwas über € 420,–
Ich vermute mal, dass du da weniger bezahlst, sonst wären die von dir genannten monatlichen Ausgaben doch sehr schwer zu schaffen.
L.G.
Gynt
An Gynt, Vaido, IMHAMSTERRAD, tbee, Mike, Kerstin, Christian Wimmer, Bonanza, Michel, Joerg, Thorsten, Gast, Joe, Andreas, Paul und Nils,
Vielen herzlichen Dank für Eure netten Kommentare und liebe Grüße,
Bergfahrten
@Gynt betreffend Krankenversicherung,
die 420 EUR monatlich ist in AT der Standard- und zugleich der Maximalbetrag.
Es gibt in Österreich die Möglichkeit jährlich einen Antrag auf Reduktion der Krankenversicherungskosten zu stellen. Das ist möglich wenn man nachweislich wenig Einkommen hat.
Dazu muss man diesem Antrag seine Einkünfte offenlegen, und wenn das genehmigt wird reduziert sich die Krankenversicherung den monatlichen Betrag auf zwischen 100 bis 420 monatlich für das nächste Jahr. Next year same procedere…
Viele Grüße
Bergfahrten
Sehr schönes und angenehmes Interview. Auch wenn Christian bestimmt nicht nach „Lehrbuch“ investiert, wirkt er vollkommen zufrieden und ausgeglichen. Da kann man sich durchaus eine Scheibe von abschneiden. Bitte wieder mehr so sympathische Gäste wie Christian und weniger wie in Folge #131 und „Im Sabbatjahr um die Welt reisen“, die mir persönliche leider nicht zusagten.
Freut mich, dass Dir das Interview gefallen hat. Es wird immer Themen oder Gäste geben, die Dir nicht gefallen. Das bringt allein schon die Bandbreite an Themen mit sich. Auf Dauer wäre das nämlich ziemlich langweilig, wenn es immer das Gleiche wäre. 😉
Viele Grüße
Daniel
Das Interview war ok, jedoch kein Highlight wie z.B. die ersten Gespräche mit Alexander.
Was ich persönlich sehr schade finde ist, das man am des Gespräches gegen Optionen stichelt, ohne das man versteht wie diese funktionieren.
Mögliche Gesprächspartner für diesen Themenbereich gibt ja zu genüge ( Jens Rabe, Alexander Eichhorn, Claudia Jankewitz etc.)
Mir ist diese negative zum unwissende Haltung schon in einigen anderen Folgen auch bei anderen Themen auf gefallen (z.B. in der Folge mit Tobias Kramer)
Nur mal zur Info: Ich habe nicht gestichelt, sondern bin einfach der Meinung, dass die Optionsprämien den Blick der Tabelle verwässern, wenn es da nur 3-4 Leute gibt, die so ganz nach vorn kommen. Das hat rein gar nix mit negativer, unwissender Haltung zu tun.
Ich habe mich mit Optionsprämien bisher nie groß beschäftigt und gebe das auch offen zu. Fakt ist aber, dass man damit einiges an Geld verlieren kann, wenn man da unbedarft rangeht. Deswegen soll es auch künftig in meinen Podcastfolgen keine große Rolle spielen.
Beim Interview mit Tobias Kramer ging es um Zertifikate. Da habe ich bewusst kritische Fragen gestellt, damit Tobias detaillierte Antworten geben kann. Das sind zwei paar Schuhe, die Du gerade doppelt in einen Topf wirft.
Aber zum Thema Optionsprämien sagt Nils Gajowiy ja in der aktuellen Folge auch etwas.