Mit über 100 Einzelaktien auf dem Weg zur Rente mit 50 – Interview mit Beamteninvestor Ben Offenberger

Mein heutiger Interviewgast ist „Beamteninvestor“ Ben Offenberger. Als Beamter mit einem Faible für das Thema Geldanlage ist Ben ein echter Exot in seinem Umfeld. Wir sprechen über die Notwendigkeit der Altersvorsorge im öffentlichen Dienst, Erfolgen bei steigenden Dividenden, frühere Rente mit 50 und die Exoten in seinem Portfolio.

Beamteninvestor Ben im Interview Artikelbild

Überblick Interview mit Ben Offenberger

In dieser Folge habe ich den „Beamteninvestor“ Ben Offenberger zu Gast. Er arbeitet als Beamter in einer Kommunalverwaltung und ist mit seinem Interesse am Thema Geldanlage unter seinen Kollegen ein echter Exot. Auf seinem Blog und auf Instagram schreibt er als „Beamteninvestor“ über das Thema Geldanlage als Beamter.

Mit Ben spreche ich darüber, wie er dazu kam, seine Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen und wieso er statt auf ETFs jetzt fast nur noch ausschließlich auf seine über 100 Einzelaktien setzt. Wir sprechen auch über das Thema Altersvorsorge als Beamter, die vermeintliche Sicherheit im Alter und warum Ben der Meinung ist, dass private Vorsorge trotz des Beamtenstatus‘ ein absolutes Muss ist.

Ben erzählt außerdem über sein Ziel, mit 50 in Rente zu gehen und welche Motivation hinter Werten wie Altria, AT&T, Pinterest und Etsy in seinem Portfolio steckt. Zum Schluss sprechen wir noch über seinen Blog und Instagram-Account „Beamteninvestor“.

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Zusammenfassung des Interviews

Portrait von Beamteninvestor BenÜber Ben Offenberger

Ben Offenberger wurde 1983 im nördlichen Baden-Württemberg geboren und lebt dort auch heute wieder mit seiner Familie.

Er arbeitet als Beamter in einer Kommunalverwaltung und ist seit 2015 intensiv an der Börse unterwegs. Seit 2020 schreibt er auf seinem Blog „Beamteninvestor“ über das Thema Geldanlage als Beamter.

Genauso wie ich damals bist du am Anfang auch ein bisschen auf die Nase gefallen mit Bankprodukten, oder?

  • Bei uns zu Hause war finanzielle Bildung nicht unbedingt ein Thema. Wir hatten eher Schwierigkeiten und auch mit Privatinsolvenz zu kämpfen. Geld war eigentlich immer zu wenig da.
  • 2003 habe ich mein Studium angefangen und man hat immer irgendeinen Bekannten, der im Strukturvertrieb unterwegs ist. Und der sagte mir dann, dass wir mal gucken, was wir machen können und so war das dann bei mir auch der Fall.
  • Ich habe in meinem dualen Studium am Anfang 800 € verdient und ich hatte keine Ahnung von Versicherungen oder Geldanlage und habe mir so ziemlich alles aufschwatzen lassen, was man sich so vorstellen kann. Ich hatte eine Riesterrente, einen Bausparvertrag, eine Berufsunfähigkeitsversicherung und eine Lebensversicherung.
  • Von meinem Gehalt gingen über 200 € erstmal für Versicherungsprodukte drauf. Im Nachhinein eine blöde Geschichte, die ich dann später korrigiert habe, die mich aber einiges an Nerven und auch an Geld gekostet hat.

Als Beamter in Aktien investieren

Was war denn die Initialzündung, dass du gesagt hast, du möchtest dein Geld in die eigenen Hände nehmen?

  • Ich habe seit ich klein war gut gewusst, wie man Geld verdient und habe sowas gemacht wie Zeitungen austragen, habe in den Ferien am Fließband oder auf dem Bau und an der Tankstelle gearbeitet. Geld kam also schon immer rein, aber so wie es reinkam, kam es auch wieder raus.
  • 2003 habe ich am Anfang des Studiums meine Frau kennengelernt und sie hat mir erstmal beigebracht, wie man Geld auch zusammenhält. Da war Investieren und Anlegen noch überhaupt kein Thema. Ich war dann relativ sparsam, teilweise sogar frugalistisch unterwegs.
  • Dann habe ich mir als erstes Buch „Einfach investieren an der Börse“ gekauft. Am Anfang ist das im Buchregal verstaubt, aber irgendwann habe ich es in die Hand genommen und das Thema hat mich gepackt. Dann kam „Souverän investieren“ und Anfang 2014 habe ich mir dann ein Depot eröffnet.

Ursprünglich hast Du aber mit ETFs angefangen, hast dann aber irgendwann etwas geändert. Warst du damit nicht zufrieden?

  • Zufrieden war ich eigentlich schon. Es war dann nur so, dass mich das Thema sehr interessiert hat und verbeiße ich mich da ganz tief rein. Dann habe ich mich irgendwann mal mit einzelnen Unternehmen beschäftigt. Die Unternehmen sind zwar alle in den ETFs drin, aber ich wollte sie dann auch gerne als richtige Aktien bei mir im Depot.
  • Ich persönlich fühle mich dann schon wie ein Miteigentümer eines Unternehmens, auch wenn es nur ein ganz kleiner Anteil ist. Ab 2016 sind die ETFs dann nach und nach rausgeflogen und ich bin zu fast 100% auf Einzelaktien gegangen.

Wie bist du da vorgegangen? Hattest du eine bestimmte Strategie?

  • Ich habe vor allem mit den großen Unternehmen, die man kennt, angefangen. Also Microsoft oder Apple. Dann habe ich aber auch relativ schnell in 2017 einige REITs ins Depot gelegt, weil mir das mit der Dividendenausschüttung gefallen hat. Ich kann da wesentlich besser schlafen, wenn die Börse dann mal 10, 20 Prozent runter geht, ich aber trotzdem weiß, es kommt regelmäßig meine Dividendenausschüttung.
  • Ich glaube ein Großteil von dem, was an der Börse passiert, ist psychologisch getrieben. Ich bin eher kein Anhänger der Markteffizienz-Hypothese. Mir geht es letzten Endes nicht um das letzte Nachkomma-Prozent bei der Rendite. Es ist jetzt nicht unbedingt mein Ziel, den Markt zu schlagen. Ich mache es so, wie ich mich wohl fühle. 

Strategie mit Kauf und Dividende

Du bist ja großer Fan von Alexander von Rente mit Dividende. Ist eine Rente mit Dividende auch Dein konkretes Ziel bei der Geldanlage?

  • Ja, auf jeden Fall. Ich handle ein bisschen sportlicher als der Alexander. Ich habe für mich gesagt, dass ich mit 50 aufhören könnte zu arbeiten, wenn ich wollte. Ich bin jetzt 37, das heißt ich müsste das an Dividendeneinnahmen im Monat machen, was ich jetzt als Erwerbseinkommen habe und da fehlt momentan noch ein ganzes Stück. 

Als Beamter bist du doch beim Thema Rente ganz gut aufgestellt. Warum möchtest du dann trotzdem früher in Rente gehen?

  • Das was du da ansprichst, kursiert auch immer im öffentlichen Dienst. Die Mitarbeiter sind fast immer der Meinung, dass sie privat gar nicht vorsorgen brauchen, weil sie so gut abgesichert sind. Der öffentliche Dienst ist mit um die 4,7 Millionen Beschäftigten und Beamten der größte Arbeitgeber Deutschlands, der größere Teil ist angestellt.
  • Die Angestellten haben genau die gleiche Rentenproblematik wie alle anderen auch. Bei Beamten sieht es noch ein bisschen anders aus. Die durchschnittliche Rentenhöhe ist in Deutschland derzeit bei ca. 48%, bei Beamten liegt der Höchstsatz bei 71,75% liegt.
  • Das ist ordentlich, weil es beim Beamten auch vom letzten Einkommen berechnet wird, das er erhalten hat und nicht vom Durchschnittseinkommen. Aber auch das lag damals bei 75% und irgendwann hat man mal einen Cut gemacht und hat es dann runtergekürzt.
  • Ich persönlich glaube, dass das auch weiter nach unten gehen wird. Und ich finde das auch nicht vermittelbar, dass da so ein Unterschied gemacht wird. 

Mir ist bei Deinen Dividenden aufgefallen, dass Du 2021 bisher deutlich weniger eingenommen hast als 2019 und 2020. Kommt das durch die Corona-Pandemie? 

  • Vor allem kam das durch die Corona-Pandemie. Durch die Hochdividendenwerte, die ich im Depot habe, kam dann im Endeffekt – und da hat Corona etwas Gutes gehabt – sehr schnell raus, wer eigentlich gut wirtschaftet und gut aufgestellt ist. Und bei einigen Werten im Depot habe ich gesehen, dass es nicht so gut funktioniert und die sind dann rausgeflogen.

Portfolio und Depot Beamteninvestor

Wie viele Einzelaktien hast Du in Deinem Portfolio?

  • Momentan sind es 103. 63 davon sind mit Dividende und 40 ohne Dividende. Man sieht das an den 40, das sind 25 Prozent vom Depot. Der Wachstumsanteil ist wesentlich diversifizierter. 
  • Ich fühle mich mit 100 Werten sehr wohl, weil ich einfach weiß was ich kann und was ich nicht kann. 

Ganz oben sind die Underperformer und Dividendenaristokraten Altria und AT&T, die fast 50.000 Euro in Deinem Depot ausmachen. Warum hast du da so viel Geld reingesteckt? Nur wegen der Dividende?

  • Ich habe da einen bisschen anderen Ansatz. Beim Dividendenanteil sehe ich das von der anderen Seite als die meisten. Mein Ziel ist die Dividende, nicht unbedingt der Wert im Depot in Summe. Das heißt für mich ist eine volle Position, also der Moment, wo ich sie nicht mehr nachkaufe, der Moment, wo sie mir $ 2000 Bruttodividende im Jahr bringt. Ich rechne da immer in Dollar, weil 90 Prozent in meinem Depot in US-Werte angelegt sind. 
  • Das ist zum Beispiel bei Altria der Fall. Und bei AT&T ist es momentan noch der Fall, wird sich ja dann aller Voraussicht nächstes Jahr ändern, wenn dann die Abspaltung von dem WarnerMedia-Bereich kommt. Natürlich ist es schon risikoreich, aber ich kann damit eigentlich ganz gut leben. 
  • Ich habe das auch schon für mich selbst untersucht: Wenn ich im Januar 2010 1000 Dollar in Altria angelegt hätte und würde jetzt nur auf die Dividende schauen, hätte ich heute über die Dividende meinen Einstandswert wieder komplett raus.
  • Also ich hätte die 1000 Dollar schon wieder eingenommen, sogar unter Berücksichtigung der Abgeltungssteuer. Und in dem Moment, wo ich das wieder drin habe, ist für mich das Risiko raus. Ich persönlich gehe jetzt nicht davon aus, dass Altria die nächsten 10 oder 20 Jahre kein Geld mehr verdienen wird.

Wie bewertest Du die Neuaufstellung von AT&T? Ist das eher positiv, weil du ein weiteres Unternehmen ins Portfolio bekommst, oder weinst du der gekürzten Dividende hinterher?

  • Ich bin etwas zwiegespalten. Eigentlich fand ich es vom Grundsatz her eine gute Überlegung, wie der Randall Stephenson gesagt hat, wir werden jetzt zu einem ganzheitlichen Medienunternehmen werden und wollen alles aus einer Hand machen. Aus Managementsicht hat sich das vernünftig angehört.
  • Unter dem neuen CEO ist die Argumentation genau anders herum. Er sagt, wir müssen uns wieder auf unsere Wurzeln konzentrieren und wieder zu einem reinen Telekommunikationsanbieter werden und deswegen gliedern wir das Ganze jetzt aus. 
  • Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Ich glaube schon auch, wenn man das ganze alleine loslässt, dass es sich dann besser entwickeln könnte und bin jetzt erstmal zu dem Schluss gekommen, dass ich mit dieser Position erst einmal gar nichts machen werde.
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Wie sieht denn Deine gesamte Asset Allokation aus? Du hast wahrscheinlich auch Tagesgeld oder Rücklagen für die Immobilie. Gibt es noch mehr?

  • Das war dann tatsächlich so ziemlich alles. Das Tagesgeld, was man so braucht, wenn mal etwas kaputt geht oder mal was am Haus defekt ist. Wobei ich sagen muss, ich bin niemand, der da Zehntausende von Euro hortet.
  • Ansonsten ist das meiste wirklich im Aktienmarkt. Ich habe auch ein bisschen was in P2P, habe da aber in den letzten Monaten auch das meiste abgezogen und habe das umgeschichtet.
  • Ich fühle mich nicht mehr richtig wohl damit und werde den P2P-Anteil jetzt komplett auslaufen lassen.

Monat für Monat investieren und verdienen

Wie hoch ist Deine monatliche Sparquote?

  • Das kann ich dir gar nicht genau sagen, weil ich mittlerweile tatsächlich keine richtige Sparquote mehr habe. Ich bin da mittlerweile relativ entspannt.
  • Ja, ein gewisser Betrag läuft am Anfang von jedem Monat aufs Depot, ich habe da auch ein paar Sparpläne laufen, das bewegt sich im Rahmen von 500 €. Und dann einfach noch das, was noch so reinkommt oder übrig ist.

Warum zeigst Du Deine konkreten Summen?

  • Das kommt von Alexander von „Rente mit Dividende“. Er war glaube ich einer der ersten, die das im deutschsprachigen Raum so freizügig gemacht hat. Mir hat es persönlich sehr viel weitergeholfen. Man kann dann einfach viel mehr für sich rausziehen.
  • Es heißt ja oftmals, „ihr müsst mein Depot nicht sehen, weil Beträge bringen niemanden etwas“. Ich sehe das ein bisschen anders, ich tue mich einfach leichter, wenn ich dann sehe, was jemand in Summe gekauft hat. Und habe mir dann gedacht, warum soll ich das nicht auch machen. 
  • Das war natürlich in der Familie eine heiße Diskussion. Aber ich bin der Ansicht, in Deutschland wird viel zu wenig über Geld gesprochen. Da möchte ich gerne etwas dagegen tun. Ich muss auch sagen, die Reaktionen sind fast durchweg positiv, wobei natürlich auch mal die ein oder andere sehr kritische Stimme kommt.

Du hast 2019 den Beamteninvestor-Blog gegründet und bist auch auf Instagram erfolgreich unterwegs. Welche Ziele verfolgst Du damit?

  • Am Anfang hatte ich damit gar keine Ziele, wenn ich ehrlich bin. Angefangen hat das ganze mit Instagram. Ich war vorher immer in den einschlägigen Facebook-Foren unterwegs und das hat mir dann gar nicht mehr gefallen. Ich finde, der Ton ist da teilweise unterirdisch.
  • Und dann war ich aus Spaß auf Instagram unterwegs und habe dann erstmal gesehen, dass es da auch eine Finanzcommunity gibt. Dann habe ich auch einige abonniert und dieses Thema mit öffentlicher Dienst und investieren wurde an keiner Stelle thematisiert und gespiegelt und da dachte ich, ich probiere es es einfach mal. Das hat sich dann aber überraschenderweise sehr gut angelassen und ich habe auch sehr viel positives Feedback bekommen.
  • Dann habe ich festgestellt, dass man gewisse Dinge nicht ausführlicher erklären kann, da der Platz auf Instagram beschränkt ist und habe dann im Februar 2020 noch zusätzlich den Blog gestartet.
  • Es macht mir sehr viel Spaß, wobei ich jetzt auch sagen muss, dass ich mittlerweile an den Punkt gekommen bin, wo das jetzt mehr meiner Lebenszeit in Anspruch nimmt als ich ursprünglich geplant hatte oder auch wollte.
  • Auf Instagram gibt es teilweise Tage, da kommen mehrere 100 Nachrichten, denen man eigentlich gerecht werden möchte, was dann aber irgendwann nicht mehr funktioniert neben Vollzeitjob, Haus, Kind und Familie.
  • Ich finde an der Sache den Austausch toll, den man untereinander hat und habe darüber schon viele Leute kennenlernen können. Ich hätte mir 2019 auch nie vorstellen können, dass ich mit dir mal einen Podcast mache. Und der Transparenz halber: Das ist mittlerweile auch eine Größe, die ich erreicht habe, wo auch der eine oder andere Euro bei rumkommt. 

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6 Antworten

  1. Hallo Daniel, hallo Ben,
    Den Blick aus dem Beamtentum finde ich interessant. Kann man als Beamter eigentlich einfach früher aufhören zu arbeiten? Ich habe mir immer vorgestellt, dass man da etwas gebundener ist.. .

    Vielleicht nicht ganz zum Thema, aber mir fällt es immer wieder auf:
    Sehr häufig heißt es, die Effizienthypothese sei Schwachsinn, weil viel emotional gehandelt wird. Meiner Ansicht nach steht das überhaupt nicht im Widerspruch. Die Hypothese sagt nicht, dass alle Informationen rational eingepreist sind, sondern nur, DASS sie eingepreist sind. Man kann also durch noch so viel Arbeit keinen Informationsvorteil erlangen („ich habe hier diese kleine, komplett unbekannte Firma an der Börse gefunden“ …. Nein. Die ist bekannt).
    Man kann selbstverständlich zu anderen Einschätzungen aufgrund dieser Informationen gelangen, sollte dann aber natürlich begründen können, warum man selbst richtig liegt und „der Markt“ falsch.

    Das fällt mir immer wieder in den verschiedensten Diskussionen auf.

    Grüße
    Felix

    1. Hallo Felix,

      da hast du tatsächlich recht. Für Beamte ist es nicht immer so einfach, früher aufzuhören. Hier sind die Regelungen von Bundesland zu Bundesland etwas unterschiedlich. In Baden-Württemberg (wo ich herkomme) ist es mittlerweile etwas einfacher, aus dem Beamtenverhältnis rauszukommen, ohne seine Pensionsansprüche zu verlieren. Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit sich längerfristig beurlauben zu lassen. Ist aber immer im Einzelfall genauer zu betrachten.

      Was die Effizienzmarkthypothese angeht sehe ich es so: Langfristig ist der Markt aus meiner Sicht einigermaßen effizient, kurz- bis mittelfristig kommt es jedoch oft zu starken Übertreibungen. Das ist aber sicher ein Thema, über das man tagelang philosophieren kann.

      Grüße,
      Ben

  2. Salve,
    erstmal wieder vielen Dank für diesen Beitrag.
    Ich bin selbst Beamter (Bund) und habe mich natürlich auch mit dem Thema Pension befasst. Ich finde das hier einige Zahlen ein bisschen durcheinander geworfen werden. Der Vergleich hinkt m. E. nach gewaltig.
    Es wird von 48% Rente gesprochen. Das Problem dabei ist, dass darin alle Menschen außer Beamte erfasst sind (von lebenslang Hartz IV bis zum Vorstand). In der Rente und in der Pension wird am ENDE abgerechnet. Ich muss genauso meine Prozente erarbeiten wie ein normaler Angestellter seine Rentenpunkte erarbeiten muss. Wenn ich in Teilzeit gehe habe ich auch Abzüge. Für die o.g. 71,75% muss ein Beamter 40 Jahre Vollzeit arbeiten. Wenn ich früher (vor 67) gehe muss ich genauso mit den Abzügen leben wie ein normaler Angestellter.
    Meine Pension wird stand jetzt komplett versteuert ohne Freibeträge. Und oben drauf kommt noch, dass ich nach dem Steuerabzug noch meine Krankenversicherung bezahlen muss.
    Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Man kann nicht eine einzelne Berufsgruppe mit einem ganzen Hort von allen möglichen Einkommen vergleichen. Wenn dann muss man schon richtig vergleichen und einen gleich verdienenden Arbeitnehmer und einen Beamten gegenüberstellen. Gleich viele Arbeitsjahre, gleiches Gehalt etc.
    Außerdem weisen Beamte eine relativ hohe Qualität an Bildungsabschlüssen vor. Die logische Konsequenz ist wie in der freien Wirtschaft, dass das Gehalt mit dem Bildungsabschluss steigt. Und wenn das Gehalt steigt dann steigt auch die Rente/Pension. Mit was könnte man denn sonst noch jemanden heute in ein Beamtenverhältnis locken? Das alles ist für meinen Geschmack etwas zu kurz gegriffen und klingt schon eher nach Linken Stammtischparolen als nach sachlicher Diskussion.
    LG
    Der Bandit

    1. Hallo Bandit,

      ich bin bei deiner Argumentation absolut bei dir. Es ist im Endeffekt auch fast die gleiche, die ich verwende wenn ich mit jemanden tiefergehend über dieses Thema diskutiere. Das Problem dabei ist, dass mir noch nie ein „Nicht-Beamter“ bei dieser Argumentation zugestimmt hat oder diese für nachvollziehbar erachtet hat. Das meinte ich im Podcast auch mit „nicht vermittelbar“. Über das Thema an sich müsste man sicher mehrere Stunden sprechen um es in der Tiefe behandeln zu können.

      Gesellschaftlich und auch politisch wird es immer schwerer, das Thema Beamte-Pensionen unangetastet zu lassen. Mittlerweile ist ja auch ein größerer Teil der Parteien für Veränderungen.

      In meinem Politikstudium habe ich mich intensiv mit genau diesem Thema befasst. Es ist unübersehbar, dass vor allem Bundesländer mit schlechter Haushaltslage verstärkt versuchen an der Besoldungsgruppe- und Versorgungsschraube zu drehen. Der Bund ist hier bisher noch die zu lobende Ausnahme.

      Nun könnte man sagen „das dürfen die doch nicht“ oder „dann will niemand mehr im öffentlichen Dienst arbeiten“. Ich persönlich möchte aber gar nicht so lange abwarten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist. Meine Pension steht erst in 30 Jahren an. Ich bin mir zu 100 % sicher, dass ich dann nicht das bekomme, was mir heute versprochen wird.

      Grüße,
      Ben

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