Ein halbes Jahr ist nun seit meinem letzten Überblick über meine P2P-Kredite im Depotrückblick 2020 vergangen. Damit wird es wieder Zeit für einen Überblick wie es bei Viainvest, Mintos, Auxmoney und anderen Plattformen läuft und alle neuen Infos. Im Fokus stehen diesmal meine positiven Erfahrungen mit der lettischen Plattform Viainvest und mein neues passives Einkommen darüber.
Inhalt
Viainvest: Meine Erfahrungen in 4 Jahren
Die Rakete startete am 07. Dezember 2016. Am Gründungstag konnte noch keiner ahnen, was Viainvest für eine Erfolgsstory werden würde. Bei der P2P-Plattform aus Lettland kannst Du in kurzlaufende Kredite mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr investieren. Schon am 22. Februar 2017 wurde die erste große Schwelle erreicht: 1.000.000 Euro in investierte Kredite.
Zwei Wochen vorher stellte das lettische Unternehmen sogar einen deutschsprechenden Investment-Support ein. Im März folgte dann die deutsche Webseite. Die Vorteile der Plattform liegen auf der Hand: Buyback-Garantie, keine Gebühren, einfache Handhabung und auch kein Darlehensanbahner-Risiko wie mittlerweile bei Mintos.
- Vorteile
- hohe Zinsen bis 12 % bei den Konsumentenkrediten
- breite Streuung in unterschiedliche Länder
- gesundes Wachstum der Plattform
- keine Gebühren für Anleger
- Buyback-Garantie bisher ohne Probleme
- Kreditverteilung nicht über Darlehensanbahner, sondern über eigene Gruppe
- Nachteile
- Autoinvest dauert manchmal etwas länger, weil nicht genügend Kredite vorhanden sind
- sehr einfaches Dashboard
Zuverlässigste Plattform auf dem baltischen P2P-Markt
10 Millionen Euro in 9 Monaten
Aber damit nicht genug, denn das war erst der Anfang. Ein Meilenstein folgte dem nächsten. Anfang März 2017 wurden von den Anlegern schon 3 Millionen Euro in Kredite investiert und im April waren schon 750 deutsche Investoren an Bord. Das war dann der Startschuss, der dazu führte, dass die Plattform noch extremer wuchs. Anfang Juli betrug das in Kredite investierte Volumen über 10 Millionen Euro. In 9 Monaten wohlgemerkt! Pro Anleger wurden im Schnitt 4.096 Euro investiert. 2018 hatte die Plattform sogar schon 8.900 Investoren, was kontinuierlich über die Jahre anstieg.
2021 gibt es mittlerweile schon über 24.000 Investoren mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 12 Prozent und knapp 2.900 durchschnittliche Anlage. Jeden Monat werden durchschnittlich über 5,7 Millionen Euro neues Kreditvolumen finanziert. Während der Corona-Pandemie ist das vermittelte Kreditvolumen ordentlich gesunken. Erst im Juni 2021 hat es sich wieder auf dem vorherigen Standard stabilisiert.
Im Gegensatz zu Mintos werden die Kredite jedoch nicht über Darlehensanbahner vermittelt, sondern das macht Viainvest selbst. Das Unternehmen hat mittlerweile sogar 200 Mitarbeiter in der ganzen Welt. Ganz unvorbereitet kam der Erfolg jedoch nicht, denn Viainvest* gehört zur Via SMS Group, die schon Ende 2016 über eine Million Kunden und ein vergebenes Kreditvolumen in Höhe von 288 Millionen Euro vermittelt hat.
Das Unternehmen ist in sieben Ländern aktiv: Schweden, Spanien, Polen, Lettland, Rumänien , Philippinen und Tschechien. In alle Länder kannst Du auch bei Viainvest in kurzlaufende P2P-Kredite investieren. Ein kleines Problem gibt es jedoch bei den spanischen und tschechischen Krediten. Dort musst Du immer Quellensteuer bezahlen – es sei denn du stellst einmal pro Jahr einen Antrag. Wie das geht, zeige ich dir weiter unten.
Mittlerweile investiere ich seit über fünf Jahren bei Viainvest. Die Rendite beträgt 11,77 Prozent und ich habe überhaupt keinen Aufwand beim Investieren. Noch wesentlich weniger als bei Mintos, wobei ich dort alle meine Gelder abgezogen habe. Im Juni 2019 hatte Viainvest die Zinsen angeglichen, so dass Kredite einen einheitlichen Zinssatz von bis zu 12 % haben.
Autoinvest Viainvest
Das liegt hauptsächlich auch daran, weil der Auto-Invest noch sehr überschaubar ist. Da lässt sich nicht viel falsch machen. Die Kredite aus Spanien und Tschechien kannst ganz einfach ausklammern, um die Problematik mit der Quellensteuer zu umgehen.
Steuerbescheinigung für das Finanzamt
Den einzigen Aufwand hatte ich bei der Anmeldung zur Plattform. Hierfür musst Du nicht nur Deinen Ausweis einscannen und hochladen, sondern benötigst von Deinem Finanzamt noch eine Bestätigung, dass Du in Deutschland Deine Steuern zahlst. Lädst Du die Bescheinigung nicht hoch, wird Dir von Deinen Zinsen Quellensteuer bei spanischen und tschechischen Krediten abgezogen. Du kannst sie auch nachträglich nicht zurückfordern.
Und Du musst leider jedes Jahr diese Ansässigkeitsbescheinigung hochladen. Zwar hält sich der Aufwand in Grenzen, aber mein Finanzamt hat nach dem zweiten Mal das ausgefüllte Formular nicht mehr zurückgeschickt. Deswegen habe ich nach drei Jahren darauf verzichtet und auch auf spanische und tschechische Kredite.
Du musst einen Antrag auf Erteilung einer Ansässigkeitsbescheinigung bei Deinem Finanzamt stellen. Das vom Finanzamt bestätigte Formular musst du bei Viainvest hochladen.
Häufig schreckt dieser Punkt viele Leute davon ab in Kredite bei Viainvest zu investieren. Es funktioniert aber mittlerweile auch gut ohne dieses Formular, wenn man die Bedingungen kennt.
Zu meinem Start bei Viainvest habe ich auch schon Video über die P2P-Plattform gemacht. Schau doch mal rein.
Insgesamt gehört Viainvest zu den besten und zuverlässigsten Plattformen und besitzt leider nur den Makel mit der Ansässigkeitsbescheinigung. Hier ist es immer abhängig vom Finanzamt, wie schnell das bearbeitet wird. Bisher habe ich die Bescheinigung mal schnell bekommen, aber auch mal langsam. Falls Dich Viainvest zum Testen auch mal interessieren sollte, kannst Du hier bei Viainvest investieren.*
Und die anderen Plattformen?
Jetzt wirst Du Dich wahrscheinlich fragen, wie meine anderen Plattformen laufen. Parallel bin ich noch bei Lendico, Auxmoney, Mintos und neuerdings bei Estate Guru investiert. Auf Bondora und Twino habe ich verzichtet. Meine Erfahrungen und Infos in diesem Jahr kann ich ganz kurz zusammenfassen.
Bei Lendico hat sich mittlerweile ein dreistelliger Verlust angehäuft. Einen Kundenservice gibt es nicht mehr. Nach dem Verkauf von Rocket Internet an den britischen Hedgefonds Arrowgrass habe ich die Sorge, dass da nicht mehr viel zurückgezahlt wird. Das würde mir durchaus weh tun.
Aber aus dieser Erfahrung habe ich viele Sachen gelernt, die ich bei den anderen Plattformen nicht mehr gemacht habe. Unter anderem Finger weg von nicht vertrauenswürdigen Unternehmen wie Rocket Internet, denen immer noch das Wasser bis zum Hals steht – trotz des erfolgreichen Börsengangs von Delivery Hero. Auch das Investment von lang laufenden Krediten steht bei mir nicht mehr auf der Agenda.
2 Kredite sind ausgefallen, 2 liegen im Inkasso und 2 sind über 30 Tage überfällig. Da ich nur in 22 Kredite investiert hatte, von denen 4 vorzeitig den Kredit getilgt haben, ist Quote wirklich schlecht. Und die meisten laufen noch mehrere Jahre. Über Wochen wurden falsche Daten im Dashboard angezeigt. Selbst jetzt, wo ich schon dreimal so viel Verlust wie Zinsen angehäuft habe, stehen noch über 5 Prozent Rendite. Manchmal habe ich das Gefühl, dass da nur Praktikanten sitzen.
Auxmoney ist nicht viel besser. Die 25-Euro-Minimalraten sind einfach viel zu hoch und eine wirkliche Risikoprüfung wird hier ebenfalls nicht durchgeführt. Anders kann ich mir das nicht erklären, dass Betrüger nach der Kreditauszahlung spurlos verschwinden können. Insgesamt sind hier von 40 Krediten 7 im Inkasso gelandet – und davon 2 unauffindbar. Der Status bei den drei anderen Inkasso-Krediten ist teilweise seit 2016 offen.
Aber viel Geld für schwachsinnige Werbespots ist bei dem Düsseldorfer Unternehmen scheinbar noch massenhaft vorhanden. Meine Rendite mit allen Ausfällen beträgt nur noch 2 Prozent. Aber immerhin bin ich nicht im Minus.
Erfahrungen bei Mintos
2019 hatte mein Vertrauen in Mintos schon einen ordentlichen Knacks bekommen. 2020 ist es komplett verloren gegangen. 85 % meines ursprünglich investierten Geldes habe ich seit dem Sommer schon wieder abgezogen.
Insgesamt habe ich in fünf Jahren 512 Euro an Zinsen erhalten. Knapp 192 Euro sind seit Monaten in der Rückforderung und 9,82 Euro ausgefallen.
Aber ansonsten geht mir das Geeier bei Mintos einfach nur noch auf den Keks. Der Bondora-Clone “Invest & Access” war ein Reinfall, den es in der ursprünglichen Form nicht mehr gibt.
Außerdem ging das muntere Rein- und Raus-Spielchen bei den Darlehensanbahnern auch 2020 weiter und sorgte für die vergleichsweise hohen Rückforderungen.
Immerhin hat sich das Unternehmen aus Riga mehr Transparenz auf die Fahnen geschrieben und einen neuen Mintos Risk Score eingeführt. Mir ist es ehrlich gesagt auch einfach zu viel geworden, was sich da alles geändert hat und ich habe irgendwann den Überblick verloren. Spätestens da hatte Mintos bei mir verloren.
P2P-Immobilienkredite bei Estateguru
Estateguru gehört für mich nach wie vor zu den besten Plattformen auf dem Crowdinvesting bzw. P2P-Markt und deutlich vertrauenserweckender als Exporo und Konsorten. Leider hat sich irgendwie das gleiche Problem eingeschlichen wie bei Mintos. Das estnische Unternehmen will ordentlich wachsen. Damit einher geht jedoch eine sinkende Qualität der Kredite. Was bei Mintos passiert ist, wissen wir jetzt, denn dieses Wachstum mit immer neuen Darlehensanbahnern und neuen Ländern ging in die Hose.
Bei Estateguru folgt ein Brückendarlehen auf das nächste. Damit werden bestehende, teurere Kredite abgelöst oder querfinanziert. Leider geht das öfter auch mal in die Hose. Ich habe in zwei Brückendarlehen eines Kreditnehmers investiert und die sind beide seit 2018 im Ausfallverfahren.
Ich bin momentan in 22 unterschiedliche Kredite bei Estateguru investiert, von denen 15 normal laufen und 7 im Ausfallverfahren stecken. Bisher gab es aber meines Wissens noch immer keinen Komplettausfall, bei dem die Anleger das Geld nicht wieder gesehen haben. Es wird immer versucht, die Besicherung zu verkaufen, was oft viele Monate oder Jahre dauern kann. 30 Kredite wurden über die Jahre schon komplett zurückgezahlt.
Fazit
Wie in meinen vorherigen Artikel auch, verweise ich auch wieder darauf, dass die P2P-Kredite zum risikoreichen Teil der Asset Allocation gehören. Je höher die Rendite, um so höher das Risiko. Das ist Slayer und nicht Bon Jovi, um mal im Finanzrocker-Sprech zu bleiben! Deswegen lege dort nur Geld dort an, auf das Du im Notfall verzichten kannst und keine fünfstelligen Summen!
Auch die Rückkauf-Garantie wird im Ernstfall nicht viel wert sein, wenn den Plattformen das Geld fehlt. Gerade bei Mintos hat man die Probleme mit den suspendierten Plattformen gesehen. In einem starken Wirtschaftsumfeld mag das alles funktionieren, aber nicht zwangsläufig in einem schlechten wie der Corona-Pandemie. Bei Viainvest hat bisher aber alles funktioniert.
Vor allem wenn die Kreditnehmer keinen Job mehr haben sollten und nicht mehr zurückzahlen können, könnte es einen Dominoeffekt. Für das hohe Risiko wirst Du aber mit hohen Renditen jenseits der 10 Prozent belohnt. Und Du generierst ähnlich wie bei Dividenden auch, ein monatliches passives Einkommen.
Ich persönlich habe das Gefühl, dass den meisten baltischen Plattformen eher zu trauen ist als den deutschen. Das fängt mit der Technik an geht über den Support und endet bei den Ausfallraten. Trotzdem gibt es in Estland und Lettland auch Plattformen, wo langfristig die Rendite nicht stimmt.
Viainvest selbst hat mich von Anfang an überzeugt. Hier lohnt sich für Dich ein zweiter Blick auf den lettischen Anbieter. Vor allem die kurze Laufzeit hat mich angesprochen. Nur die Steuergeschichten wirken anfangs etwas abschreckend.
Ansonsten erhalte ich jeden Montag meinen Wochenrückblick und bleibe auf dem neuesten Stand. Nur einmal im Monat logge ich mich ein. Mitte des Monats trage ich meine monatlichen Zinsen von allen Plattformen in Portfolio Performance. ein. Fertig.
Ich bin mit meinen drei Plattformen Bondora Go & Grow, Viainvest, ReInvest24 und Estateguru breit aufgestellt und werde über den weiteren Verlauf meiner Investments weiterhin berichten. Vielleicht sind diese Plattformen für Dich auch einen zweiten Blick wert.
Anmerkung: Dieser Artikel stammt ursprünglich aus dem August 2017 und wurde im Juni 2021 überarbeitet.
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24 Antworten
Hi,
Danke für diese Übersicht, ich finde solche Posts immer interessant und nützlich.
Zwei Fragen / Anmerkungen hätte ich aber:
1) Mintos
Wenn ich 900€ bei 11% für 18 Monate überschlage, wundere ich mich über deine 80€ Zinsen. Ich vermute du hast dein Investment nach und nach aufgebaut?
2) Estate Guru
Die Übersicht lässt vermuten, dass du da in keinen Immobilien Kredit sondern nur in Business Development Kredite investiert hast. Ist das nur unglückliches Wording?
Ich vermute nein, denn 12+% bei soliden Immobilien Krediten klingt komisch.
MfG,
Ludger
Hallo Ludger,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Du hast recht: Ich habe mein Investment bei Mintos in 14 Monaten nach und nach aufgebaut. Es sind keine 18 Monate.Im Mai 2016 habe ich das erste Geld in Mintos investiert.
Estate Guru bezeichnet es ja selbst als Immobilien-Kredite. Genau genommen ist es eine Überbrückungsfinanzierung von Immobilien oder Bauvorhaben, die mit der Immobilie oder dem Land besichert sind. Es ist also vom Ansatz ähnlich den Projekten bei Zinsland oder Exporo – nur, dass Du nicht mit 500 Euro Einsatz reingehen musst. Das hat mich davon immer abgehalten.
Viele Grüße
Daniel
Danke für deinen Erfahrungsbericht! Ich spiele auch schon lange mit dem Gedanken P2P-Kredite in mein Portfolio aufzunehmen. Ich weiß allerdings nicht, was mich dabei aufhält. Werd mir deinen Beitrag noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Eine zweistellige Rendite ist ja schon verlockend…
Hi Daniel,
ich bin auch in einigen der osteuropäischen P2P Plattformen unterwegs und blogge auch darüber.
Deine Erfahrungen kann ich alle bestätigen. Auch mir gefallen Mintos und Viainvest am Besten.
Ich habe Ende Mai ebenfalls Estateguru den Vorzug vor Zinsland gegeben. Warum soll ich 500 Euro in ein Projekt stecken, wenn auch 50 Euro reichen. Ausserdem ist bei ähnlichem Risiko einfach die Rendite deutlich interessanter.
Schöne Grüße
Sebastian
https://hobbyinvestor.de/
Sehr interessant, nur weiß ich nicht, ob ich da noch eine Baustelle aufmachen soll. Ich habe schon einige am Laufen und irgendwann wird mir das zu viel. Wobei viainvest hört sich gut an, vor allem wegen der Autoinvest-Funktion. Da scheint man nicht viel machen zu müssen.
Klasse Beitrag.
Grüße Alexander
Moin Daniel,
ein toller Bericht. Gerade Estateguru gefällt mir auch sehr gut und ich habe dort in den letzten Wochen verstärkt nachgelegt. Es dauert zwar ein wenig, aber dafür hat man nicht so viele Mini-Kredite im Portfolio… ist mal was anderes 😉 Abgesehen davon ist das Team von denen wirklich kompetent und nett, was man nicht von allen sagen kann. Auf der INVEST 2018 können deine Leser sie sogar persönlich mit Fragen löchern.
Wer mehr über die Funktionsweise von Estateguru wissen möchte, kann in Luis Gastartikel auf meinem Blog etwas dazu nachlesen:
https://passives-einkommen-mit-p2p.de/estateguru-besichertes-person-to-business-lending/
Viele Grüße aus Kenia
Lars
Hallo,
toller Artikel der mich nun auch endgültig davon überzeugt hat etwas überschüssiges Kapital in P2P Kredite zu investieren.
Muss man bei ViaInvest die Steuerbescheinigung jedes Jahr neu hochladen? Wenn ich mir das PDF ansehe dann steht dort das Jahr in dem man in D steuerlich ansässig ist. Muss ich also jedes jahr ein neues Dokument ans Finanzamt schicken und dann hochladen oder geht ViaInvest davon aus das wenn man 2017 in D steuerlich ansässig ist man dies auch in 2018, 2019, usw. ist?
Danke und beste Grüße
Karsten
Hi Karsten,
die Steuerbescheinigung gilt zwar nur ein Jahr, aber bei anderen Plattformen die diese Bescheinigung verlangen (und älter sind als Viainvest) musste ich keine neue mehr hochladen. Ich gehe daher davon aus, dass dies auch bei Viainvest ausreichen wird.
Viele Grüße
Lars
https://passives-einkommen-mit-p2p.de
Hallo,
vielen Dank für die Info.
Da ich aktuell noch auf die Steuerbescheinigung warte habe ich mich noch mal etwas bei Viainvest umgesehen und mir ist aufgefallen, das es aktuell zwar 1236 Seiten mit Krediten gibt, aber davon nur 1 Kredit aus Spanien, 0 Kredite aus Tchechien und 2 Kreidte aus Litauen sind. Alle anderen sind ausschließlich aus Polen. Ist das normal? Mir kommt es irgendwie komisch vor. Vor allem da ich ausgerechnet Polen wegen der Quellensteuer eigentlich aus dem AutoInvest raus lassen wollte. Ist ViaInvest somit evtl. doch der falsche Markt für mich?
Beste Grüße
Karsten
Hallo Karsten,
das hängt damit zusammen, dass durch den Auto-Invest automatisch in alle Kredite aus den Ländern investiert wird. Da diese nicht sonderlich hoch sind, sind die schnell finanziert. Bei mir hat es aber trotzdem reibungslos funktioniert mit den Investments in alle Länder außer Polen.
Viele Grüße
Daniel
Hallo zusammen,
dann fasse ich mal kurz meine ersten Erfahrungen mit ViaInvest zusammen.
Kontoeinrichtung war super einfach und schnell erledigt. Der Steuerbescheid hat genau 1,5 Wochen gebraucht und war auch super unkompliziert. Geld war schon innerhalb eines Tages bei ViaInvest eingegangen was ich auch sehr schnell fand. Der Support ist super. Extrem schnelle Antworten, sehr hilfreich und in perfektem Deutsch. Hier wurde mir übrigens auch mitgeteilt das die Steuerbescheinigung jedes Jahr bis Ende März erneuert werden muss!!
Der AutoInvest ist auch super easy einzurichten. Hier komme ich jetzt aber an mein eigentliches Problem das ich oben ja auch schon beschrieben hatte. Wegen der Quellensteuer will ich Polen aus den Invests herauslassen. Aktuell gibt es aber nur zwei Kredite aus Lettland und die sind voll. Der Rest kommt aus Polen. Mein AutoInvest investiert somit nicht. Ich werde dem Ganzen jetzt noch mal ein paar Tage Zeit geben, allerdings aktuell erst mal nicht weiter kapitalisieren. Parallel werde ichmir noch ein Mintos Konto einrichten.
Hi Karsten,
vielen Dank für Dein Feedback. Mit der Steuerbescheinigung bin ich mal gespannt, ob die das tatsächlich so ist, aber so viel Aufwand wäre es nicht.
Was die Kredite angeht: Am 10.08. hat der Autoinvest in 5 neue lettische Kredite investiert. Schau mal auf den Screenshot. Die BEgründung habe ich in meinem vorherigen Kommentar geliefert. Kann sein, dass es etwas länger dauert. Hatte ich bei Mintos am Anfang auch. Liegt am Algorithmus.
Screenshot Viainvest Kredite
Viele Grüße
Daniel
Ich meinte natürlich Lettland und nicht Litauen.
Hey,
ich selbst habe bis jetzt nur eine kleine Summe in Mintos investiert. Meine Rendite liegt derzeit bei 11,66% und ich habe ebenfalls noch keine Verluste gehabt. In den ersten Monaten kamen auch wirklich alle Zahlungen pünktlich, aber in letzter Zeit lässt das extrem nach. Derzeit sind fast 60% der Kredite in Verzug. Deswegen bin ich auch am überlegen, ob ich mein Geld aus dem Investment ziehe… aber wahrscheinlich werde ich bis zu einer endgültigen Entscheidung noch ein paar Monate warten.
Beste Grüße
Laura
Moin,
ich habe auch im März angefangen bei Mintos zu investieren. Im € Bereich habe ich allerdings nicht mit einer hohen Verzugsquote zu kämpfen. Von 104 Krediten sind 13 in Verzug, dank Rückkaufgarantie aber kein Problem. Hat bis jetzt immer geklappt ich hoffe das bleibt so. Wahrscheinlich war es bei dir einfach nur Pech, je weniger Kredite, desto höher die prozentualen „Verluste“. Bei den polnischen und dänischen Krediten waren die Ausfallraten bei mir auch höher, wobei ich da auch weniger Kredite hatte. Die werden jetzt gerade entspart und auf GEL umgeschichtet. Dort habe ich bei 49 Investitionen momentan 3 im Verzug. Hier kommen zwar zum Kreditrisiko noch Währungsrisiko und Kosten für den Geldtausch, aber bei 17% kann man das ja mal probieren.
Bei Bondora habe ich mich jetzt auch gerade angemeldet. Die fehlende Rückkaufgarantie hat mich erst abgehalten, aber nachdem ich gesehen habe, das sich der Auto Invest bei Portfolio Pro auf 1€ pro Kredit einstellen lässt, hab ich es dann doch gewagt, so lässt sich ja einfach breit streuen. Mal schauen was dabei rauskommt. Die angezeigten 53,34% werden sie wahrscheinlich nicht halten können, aber wenn 10-15% überbleiben reicht das auch.
Gruß Peer
Ich habe Bondora, Viainvest und Mintos, wobei ich erst letzten Monat mit Viainvest angefangen habe. Bisher sind meine Erfahrungen mit Mintos und Viainvest durchweg positiv, einzig die fehlende Aufstellung für die Steuererklärung fehlt mir.
Bondora liefert zwar eine solche Aufstellung, dafür ist dort bei mir sehr viel im Verzug und die Einstellungen für den Autoinvest sind im Vergleich zu den anderen Plattformen ein Witz (wobei hier kürzlich schon nachgebessert wurde).
Ich habe alle drei Plattformen auf Auto-Invest und bespare pro Monat jeweils 50€. Bondora werde ich weiterhin beobachten und ggf. entsparen. Blöderweise habe ich zum Teil hier mehrjährige Darlehen laufen, da mein bis vor kurzem keine Laufzeit einstellen konnte :-/
Ist zwar schon etwas älter, aber nach rund einem Jahr will ich zu AUXMONEY auch mal mein Fazit mitteilen.
Meine Zweifel die letzten Monate haben sich bestätigt:
1.) Kredite werden überdurchschnittlich schnell komplett getilgt. Gut für Auxmoney, die ihre Gebühr immer sicher haben, schlecht für mich. Von 10 Krediten sind nach 11 Monaten 6 vollständig getilgt. 5 davon binnen des ersten Quartals.
2.) Das Mahnwesen mutet bei AM etwas seltsam an. Jeder Investor kennt wahrscheinlich die Verläufe. Da werden Mahnstufen zuückgesetzt, obwohl keine Zahlung da ist, auf Grund von Versprechung des Schuldners. Nur um dann von der ehemaligen M2, einen Monat später wieder mit M1 zu beginnen, weil natürlich nichts passiert ist.
Ich habe Kredite, die sind kaum getilgt worden, aber sind immer wieder frisch M1 oder M2, ohne das wirklich etwas passiert.
3.) Was passiert mit dem Mahngebühren? Bei mir landen sie nicht. Und ich denke Auxmoney wird sich die nicht entgehen lassen. Dann macht Punkt 2, aus Plattformsicht natürlich mehr Sinn, als den Kredit zu kündigen und ggf, abzutreten.
Immerhin hat das Risiko der Investor (ich) und die Plattform hat mit der ersten Zahlung ihre Gebühren sicher und kann sich eine kleine Zusatzrendite über das Mahnwesen holen.
Ist aber nur eine Vermutung, keine Tatsache.
4.) Die Scores oder Bewertungen sind nicht nachvollziehbar. Lustigerweise sind all die Kredite vorzeitig und im exakten Plan, die ein X haben. Und, aus damaliger Sicht um das Risiko zu senken, die A Kredite, fallen durch besonders viele Mahnungen auf.
Im aktuellen Fall wird seit Monaten gemahnt und zurückgesetzt, um jetzt doch im vorgerichtlichen Verfahren zu hängen.
Das alles bei einer guten Bewertung, die sicher keine Garantie ist, aber eine Orientierung sein sollte, und „nur“ 1000€ auf 24 Monate bei 7,60%.
Da das kein Einzelfall ist ziehe ich nun weiter das Geld aus der Plattform ab.
Für mich war das ein Testballon mit 10 Krediten zu Beginn des Jahres und während ich mit Mintos relativ zufrieden bin, bin ich es mit Auxmoney nicht.
Genug Frust geschrieben, wünsche allen viel Erfolg und eine schöne Woche!
Gruß,
Marcel
Hallo zusammen,
Danke Daniel, für den ausführlichen Bericht.
Ich bin auch bei auxmoney, Mintos und viainvest instestiert.
Auxmoney läuft bei mir eigentlich ganz gut. Bin seit gut einem Jahr dabei und hab bisher noch keinen ausgefallenen Kredit. Rendite liegt um die 8%. Das ist natürlich niedriger als bei den lettischen Plattformen, aber immer noch besser als viele alternative Geldanlagen…. Aber die von anderen beschriebenen Probleme deuten darauf hin, dass die Entwicklung der Plattform nicht so positiv ist. Daher werd ich auch langsam mit dem Entsparen anfangen, auch um meinen Cash-Bestand aufzubessern.
Bei viainvest bin ich erst seit kurzem. Rendite ist gut, aber was mich stört ist die lange Wartezeit bis verfügbares Geld investiert wird (bei Auto-Invest). Ich hatte jetzt einen Zeitraum von einem Monat, in dem keine Investition getätigt wurde, obwohl ich über 100 Euro verfügbar hatte. Ich werd’s weiter beobachten, aber wahrscheinlich auch wieder einiges von der Plattform abziehen.
Mit Mintos bin ich dagegen sehr zufrieden. Ich seh das eher positiv, dass ständig neue Darlehensanbahner dazukommen. Das zeigt, dass die Plattform wächst und neue Märkte erschließt. Wenn ich einen Betrag auf die Plattform überweise ist der dann auch immer ruckzuck investiert (per Auto-Invest) – im Gegensatz zu viainvest, z.B.
Hab auch über meine Erfahrung mit Mintos auf meinem Blog geschrieben: http://finanziellfit.de/meine-mintos-erfahrung-teil-2/
Ist aber eher für Anfänger gedacht, die sich noch nicht so viel mit P2P-Krediten beschäftigt haben 😉
Bleibt finanziell fit,
Carsten
Hallo ihr alle,
ich verstehe die Zinsen bei Viainvest nicht. Erhalte ich wirklich 10-12% Zinsen auf meine investierte Summe oder ist es ein Jahreszinssatz? Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht sicher, ob ich die richtigen Begriffe verwende.
Sine
Hallo Sine,
Zinssätze sind grundsätzlich immer aufs Jahr gerechnet. Dafür steht dann die Abkürzung p. a., die du vielleicht schon mal gesehen hast (per annum = pro Jahr).
Wenn du jetzt also z.B. 1.000 Euro auf der Plattform investierst und und bis nächsten Dezember wartest, darfst du mit einer Rendite (Zinsen) von ca. 100 Euro (10%) rechnen.
Komplizierter (aber für dich besser) wird es, wenn du noch Zinseszinsen bekommst, weil die Kredite eine kurze Laufzeit haben und die Zinsen daraus wieder neu investiert werden.
Hoffe, es ist jetzt ein bisschen klarer für dich 😉
Carsten
Moin Daniel,
Vielen Dank für deine Erfahrungsberichte. Ich unternehme meine ersten P2P Erfahrungen gerade bei Mintos. Das ist schon ein spannendes Feld.
Sehr gut finde ich auch deine sich wiederholenden Gefahren Hinweise und das die Dinge auch mal gerne anders kommen. Der böse schwarze Schwan 🙂
Hallo Daniel,
hast Du auch einen aktuellen Artikel oder Stand der Dinge (für Sommer 2019)? Würde sehr gerne etwas testweise investieren, aber es gibt inzwischen sehr viele P2P Angebote. Wo könnte man denn die aktuellen Kreditsummen der Anbieter vergleichen, bzw. die größten Player finden?
Danke im voraus
Hallo, ich bin bei einer Google-Suche zu P2P-Steuerfragen bei diesem Artikel gelandet. Da er schon ein bisschen älter ist, funktioniert der Link zum BZStWeb nicht mehr: https://www.bzst.de/DE/Steuern_International/EU_Zinsrichtlinie/Formulare/Bescheinigung_SteuerIdNr_Wohnsitz.html?nn=38210
Meine Frage ist aber noch aktuell: welches Formular oder welche Informationen muss ich hier an an meinen Steuerberater oder direkt das Finanzamt weitergeben? Vielen Dank für die Hilfe und die ganze Arbeit, die hier drinsteckt – wahnsinnig hilfreich!
Hallo Dieter,
der aktuelle Link zur Ansässigkeitsbescheinigung lautet: https://www.formulare-bfinv.de/ffw/form/display.do?%24context=B20F7B07D1128B6F60D2
Mittlerweile benötigst Du diese Bescheinigung nur noch für ganz wenige Länder. Ich fülle sie beispielsweise nichts mehr aus, weil mir das Finanzamt die Bescheinigung schon 2x nicht zurückgeschickt hat. Ich verzichte einfach auf die betroffenen Länder.
Bei Viainvest (und den anderen Anbietern) gibt es eine Jahresübersicht über die Zinsen. Die musst Du an Deinen Steuerberater/Finanzamt weiterleiten. Hat bei mir bisher immer funktioniert.
Viele Grüße
Daniel