„Sind Sachwerte im Crash wirklich besser?“ – Interview mit Dr. Gerd Kommer

Zum Start in die fünfte Podcast-Staffel habe ich zum zweiten Mal Dr. Gerd Kommer zu Gast. Mit ihm spreche ich in über 70 Minuten über Sachwerte, Edelmetalle wie Gold, Immobilien, Crash und finanzielle Freiheit.


Überblick

Die Auftakt-Folge in eine neue Staffel ist für mich immer ausgesprochen spannend. Wie entwickeln sich die Hörerzahlen nach der Pause? Lassen sich die Highlights aus der letzten Staffel nochmal toppen? 2018 kam die vierte Staffel relativ schleppend in Gang, was unter anderem daran lag, dass die Pause noch zwei Wochen länger ging.

Nach einigen Wochen Sommerpause sollte es gleich mit einer Highlight-Folge losgehen und zeigen, in welche Richtung es beim Podcast weitergeht. Zum Auftakt habe ich nach fast zwei Jahren wieder Dr. Gerd Kommer zu Gast.

Während es damals ausschließlich um die Themen Geldanlage, ETFs und Immobilien ging, geht es in Folge 130 um Sachwerte und die Frage, ob sie im Crash wirklich besser sind. Es sind sehr unterhaltsame 70 Minuten geworden und ein toller Start in die neue Staffel.

Eine ausführliche Zusammenfassung des Interviews findest du weiter unten.

Shownotes

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„Sind Sachwerte im Crash wirklich besser?“ gleich anhören

Zusammenfassung des Interviews

Über Dr. Gerd Kommer:

  • Gerd Kommer ist Buchautor und Vermögensverwalter und nicht ganz unschuldig daran, dass es den Finanzrocker-Blog und –Podcast überhaupt gibt.

Was hat dich generell an dem Thema Sachwerte gereizt?

  • Bei uns im Business kommt das Stichwort Sachwerte recht häufig vor in der heutigen Zeit – Stichwort Nullzinsen und Anlagenotstand – und deswegen wollte ich dieses Konzept einfach mal nachprüfen.

Momentan erleben wir die besondere Situation, dass die reale Wirtschaft sinkt, aber die Börsenkurse trotzdem steigen, unter anderem wegen der Aktienrückkäufe von amerikanischen Unternehmen – ist das nicht ein guter Zeitpunkt, um in Sachwerte zu investieren?

  • Meine Philosophie ist immer, einen Schritt zurückzutreten und versuchen das große Bild zu sehen. Wenn ich in Bezug auf Wachstum und Realwirtschaft das big picture anschaue, nämlich die Weltwirtschaft, dann hatten wir 2018 ein reales Wachstum von 3,0% (Quelle: Weltbank), im Vorjahr 2017 waren es 3,2%. Für 2019 prognostiziert die Weltbank ein globales Wachstum der Weltwirtschaft von 3,2% und auch für 2020 wird ein Wirtschaftswachstum von 3,5% prognostiziert. Wenn ich also wirklich die Weltwirtschaft betrachte, dann haben wir in den letzten Jahren immer reales substanzielles Wachstum gehabt.
  • Selbst wenn ich das Pro-Kopf-Wachstum anschaue, haben wir in den letzten fünf Jahren weltweit ein Pro-Kopf-Wachstum der Weltwirtschaft von 1,7% gehabt und in den letzten zwanzig Jahren war’s auch zufälligerweise genau 1,7%. Die reale Wirtschaft wächst global auf jeden Fall immer.
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Wieso erzählen dann Crashpropheten wie Marc Friedrich und Matthias Weik, dass Sachwerte jetzt die besseren Assets sind?

  • Wenn man sich mal den Fonds von Friedrich und Weik anschaut, den sie im Februar 2017 aufgelegt haben, hat dieser Fonds kumulativ per Juli 2019 eine minimale negative Rendite, also hat sich überhaupt nicht rentiert. Der breiteste weltweite Aktienindex, der ACWI Index, hat in dieser Zeit 23% zugelegt. Unsere beiden Experten hatten also zumindest in den letzten zweieinhalb Jahren nicht unbedingt ein glückliches Händchen mit tollen Sachwerten.
  • Was ist überhaupt ein Sachwert? Sachwerte sind z. B. Immobilien, Infrastrukturinvestments, Flugzeuge, Containerschiffe, Gold und andere Edelmetalle, Rohstoffe oder Sammlerobjekte – und dann last but not least Aktien und nicht-börsennotierte Unternehmensbeteiligungen. Dem gegenüber stehen die Nicht-Sachwerte, also nominale Anlagen, paper assets, physisches Bargeld, Bankguthaben, Anleihen, Kreditforderungen, kapitalbildende Lebensversicherungen, Rentenversicherungen und Derivate. Es gibt nichts, was in den letzten hundert Jahren nicht irgendwann mal toll rentiert hat, nehmen wir mal das Beispiel Ackerland. Aber im Allgemeinen war Ackerland in diesem Zeitraum kein tolles Investment.
  • Gerade bei Aktien lässt sich besonders hübsch zeigen, dass das Konzept Sachwerte fragwürdig ist. Nehmen wir als Beispiel die Firma Siemens, ein solides altes Unternehmen. Siemens emittiert bekanntlich Aktien und Siemens emittiert gleichzeitig auch Unternehmensanleihen. Die Aktie ist ein Sachwert, die Anleihe ist ein Papierwert, aber auf beidem steht Siemens drauf. Jetzt nehmen wir mal an, morgen steht in der Zeitung „Großer Bilanzskandal bei Siemens!“ und du hast drei verschiedene Siemens-Investments in deinem Portfolio: für 10.000€ Siemens-Aktien und für 10.000€ Siemens-Anleihen, davon 5.000€, die noch ein Jahr laufen und 5.000€, die noch zehn Jahre laufen. Du stürzt zu deinem Laptop, weil du denkst, schnell Aktien verkaufen so lange es noch geht, und stellst mit Schrecken fest, dass deine Siemensaktien 30% weniger wert sind als gestern. Deine einjährige Anleihe ist auch weniger wert als gestern, aber nur 5%. Die zehnjährige Anleihe ist um 15% gefallen. Wie kann das sein? Natürlich sind es lauter Wertpapiere, deren Wert von der Ertragskraft, die die Firma Siemens in der Zukunft erzeugen wird, abhängt. Bei Aktien ist das Risiko am größten, weil die Aktionäre als letztes bedient werden. In unserem Gedankenexperiment geht Siemens jetzt den Bach runter, möglicherweise für immer und Sachwerte haben am schlechtesten abgeschnitten. Das wird nicht immer so sein, aber das kann so sein. Grundsätzlich ist die ganze Unterscheidung hochgradig fragwürdig.

Wo verorte ich denn ETFs und Fonds?

  • Bei einem ETF muss man danach unterscheiden, was drinsteckt. Wenn ich einen hundertprozentigen Aktien-ETF habe, ist das natürlich ein Sachwert. Wenn ich einen Anleihen-ETF habe, ist das ein Nicht-Sachwert.

Bieten Sachwerte Schutz vor Inflation, staatlicher Geldwertmanipulation oder staatlicher Enteignung?

  • Die Wissenschaft sagt immer, ein Asset ist gut vor Inflation geschützt wenn es eine hohe Korrelation mit der Inflationsrate hat. Wenn also die Inflationsrate bei 2,5% liegt, sollte das Asset auch mit mindestens 2,5% rentieren. Wenn ich diese Definition von Inflationsschutz verwende, könnte man zum Beispiel banal sagen, ein Sparbuch oder ein Tagesgeld, aber auch kurzfristige Staatsanleihe sind der beste Inflationsschutz.
  • Wenn man Inflationsschutz wie die Privatanleger-Community interpretiert in dem Sinne, dass ein hoher Inflationsschutz dann vorliegt, wenn ein Asset langfristig höhere Rendite hat als die Inflation, also eine langfristig positive Realrendite, dann muss ich halt sagen, okay Aktien sind in der Hinsicht am besten, sie haben den höchsten Inflationsschutz. Aber Gold – ist ja auch ein Sachwert – hat in der Hinsicht einen besonders schlechten Inflationsschutz, Gold hat in den letzten hundert Jahren eine lausige Realrendite gehabt.
  • Stichwort Enteignung: Wenn jemand wirklich Angst davor hat, dass der deutsche Staat in nennenswerter aggressiver Form Bürger enteignet, dann ist eine Assetklasse ganz klar die Loser-Klasse, und diese Klasse heißt „vermietete Wohnimmobilie“.

Sind Immobilien wert- und renditestabiler als andere Assets?

  • Nein, wer richtig rechnet, der wird zu dem Schluss kommen müssen, dass Immobilien im Sinne von Wertstabilität und Schwankungen nicht risikoärmer sind als die sogenannten Paper Assets.
  • Letzten Endes gibt es keinen substanziellen, ökonomischen, sachlogischen Grund anzunehmen, dass ein Immobilieninvestment nur deswegen weil es börsennotiert ist risikoreicher sein wird als ein gleichartiges Investment in Immobilien, die nicht börsennotiert sind.

Wenn man die eingangs erwähnten Fonds betrachtet, sichern diese Sachwerte nicht gegen Schwankungen ab, und dazu kommen noch die exorbitant hohen Kosten dieser Sachwerte…

  • Inzwischen dürfte es bei den meisten klugen Privatanlegern angekommen sein, dass Kostenminimierung eines der wichtigsten Prinzipien beim erfolgreichen Anlegen ist. Wir wissen alle, dass wir in den letzten fünfundzwanzig Jahren zwei große Crashs hatten, den Dot-Com-Chrash und natürlich die Finanzkrise vor ungefähr zehn Jahren. Die Anleger, die vor 25 Jahren oder vor 15 Jahren in den Aktienmarkt investierten, und einfach nichts gemacht haben, also buy and hold gemacht haben, die haben trotz dieser zwei Crashs Geld verdient und zwar nicht zu wenig. Man muss einfach auch mal Geduld und Disziplin haben und nicht jeder Mode hinterher rennen.

Sollten Sachwerte generell in der persönlichen Asset Allocation eine Rolle spielen abseits der Börse oder reicht es wenn man breit aufgestellt in Aktien und Anleihen investiert?

  • Wer langfristig Vermögen bilden will, seine Altersvorsorge klug und effizient organisieren möchte, der wird an Aktien nicht vorbeikommen. Ich habe den allergrößten Teil meines Vermögens in Aktien investiert und bin damit gut gefahren. Aktien sind Sachwerte, ich bin also insofern ein absoluter Sachwerte-Fan. Aber ich glaube nicht, dass das Sachwertekonzept – also die Unterscheidung in Sachwerte und Paper Assets – mich als Privatanleger weiterbringt. In der Wissenschaft spielt die Unterscheidung zwischen Sachwerte und Nicht-Sachwerte überhaupt keine Rolle.

Wordshuffle:

Crash – Zu Crash fällt mir natürlich Panik ein. 1929 Weltwirtschaftskrise, aber auch Dot-Com-Crash und Finanzkrise. Zu Crash fällt mir aber auch ein: Chance für alle Neuanleger und Buy-and-Hold-Anleger – bleiben Sie eisern!

Frugalismus – Sehr niedriger Lebensstandard, sparen und knausern, wenig Spaß, viel Ideologie – aber jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden.

Rockmusik – Ich bin natürlich auch ein Rockmusikfan, war früher ganz großer Fan von Meat Loaf, aber ich höre auch sonstige Rockmusik, und auch Popmusik, Jazz und bisschen klassisch.

Kryptowährung – etwas, was ich nicht anfassen würde, weil extrem risikoreich, extrem unklar, wie sich das entwickeln wird.

Finanzielle Freiheit – ich persönlich denke, das ist ein völlig überbewerteter und überpolitisierter Begriff. Es ist völlig unklar, was finanzielle Freiheit heißt. Zwei gegensätzliche Beispiele: Da gibt’s diese Frugalismusversion von finanzieller Freiheit, also sich durch Brachialsparen finanziell frei machen. Dann gibt es noch eine ganz andere Version von finanzieller Freiheit: Ich werde ein supersmarter Investor und picke die genialsten Investments raus, ich optimiere mich selbst, ernähre mich richtig, gehe ins Fitnessstudio, umgebe mich nur mit erfolgreichen Menschen, lebe einen durchorganisiertenen Tag, vergeude keine Zeit – ich bin einfach ein Effizienzwunder. Und das macht mich in sieben Jahren zum Millionär… Ich weiß gar nicht was finanziell frei letztlich ist, deswegen bringt mich dieser Begriff nicht weiter.

Bild: Dr. Gerd Kommer

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17 Antworten

  1. Vielen Dank für die (neue?) schriftliche Zusammenfassung des Interviews.

    Etwas nochmal nachlesen ist viel schneller als nachhören und Google hilft es auch.

  2. Vielen Dank, Daniel & Gerd,

    einfach HighQual. Da gibt’s nix zu maekeln.

    Outsiders: Gerd meinte wohl frugalisten.de fuer die „zufriedenen Sparbroetchen“ und freiheitsmaschine.com fuer die „selbstoptimierende Reichen-Kaste“?

    Hier noch als Dessert ein Vergleich von drei populaeren Fonds mit MSCI ACWI und Friedrich & Weik

    [Wegen des kurzen Vergleichszeitraumes und wegen dem Einbruch 2018 hinkt hier der MSCI ACWI IMI hinterher.
    Auf laengere Sicht stimmt aber das Weltbild wieder.]

    Wobei der Vergleich mit dem FriedrichWeik-Fonds hinkt? da v.a. Gold-related Titel im Sachwertefonds stecken (also Krisen-Versicherung, kein Rendite-Fokus?, kein Aktien-Fokus?)
    hier noch der Vergleich mit einem (wesentlich guenstigeren! quasi „gehebelten FriedrichWeik-Fonds“) Goldminen-ETF.
    Man erkennt gut, wie der F&W „Nach Golde drängt, Am Golde hängt.“ (Faust, Goethe)

    Also Angsthasen: lieber diesen zumischen als Krisenabsicherung?
    [mit nur 12 Mio AUM wird der F&W ohnehin bald wieder geschlossen?]

    LG Joerg

      1. Hallo Ricky,

        ich habe vorgestern den unsäglichen Müller Fonds verkauft (leider mit Verlust nach fast 4 Jahren) und teile in F&W umgeschichtet. Dazu noch ein ETF auf EM. Mit beidem schon im Plus 🙂

  3. Hallo Daniel,

    vielen Dank für das tolle Interview. Gerd Kommer ist in Sachen Finanzanlagen einfach die Stimme der Vernunft, die man sich regelmässig anhören sollte, um sich von Dummheiten (Zockereien) abzuhalten. Aber als Visionär ziehe ich Olli vor. Mich hat der Teil über finanzielle Freiheit/Frugalismus etwas gestört.

    1. „Was passiert wenn das Kind eines Frugalisten krank wird und die Behandlung nicht von der Krankenkasse gedeckt wird? Pünktchen Pünktchen Pünktchen“
    Ja, was soll dann passieren? Wenn es in der Ansparphase passiert, hat der Frugalist immer noch die Möglichkeit seinen Traum aufzugeben, um sein Kind behandeln zu lassen. Eine Möglichkeit, die ein anderer in der Situation nicht hätte. Oder möchte er hier „dem Frugalisten“ einen solchen Geiz unterstellen, dass er sein Kind sterben lassen würde? Das Argument war nicht stichfest.

    2. Oliver Nölting stellt sich schon lange dem Vorurteil, dass Frugalismus ein Verzicht auf jeglichen Spass sei, entgegen. Und da hat er Recht. Selbst nachdem Streitgespräch mit Oliver hat er dessen Standpunkt noch nicht akzeptiert und hackt in die gleiche Kerbe. Finanzielle Freiheit findet er nicht spannend? Das halte ich für fantasielos. Ein gutes Beispiel wie viel spannender FIRE als das Standardleben sein kann, zeigt das Pärchen von Millennial Revolution. Diese sitzen nämlich nicht nur auf der Couch. Frugaslismus bedeutet für mich, dass man die Lebensfreude mit den gegebenen Ressourcen (Lebenszeit/Geld) so einsetzt, um das Maximum an Lebensqualität herauszuholen.

    3. Klar. Der Begriff Finanzielle Freiheit wird von jedem anders verstanden. Aber deswegen wird er nicht bedeutungslos.

    Wie du selbst gesagt hast: Auch wenn man anderer Meinung ist, ist Gerd Kommer super. Das möchte ich hier bei dem kritischen Kommentar nochmal wiederholen. Aber hier war das „Dessert“ nicht besonders. Trotzdem empfehle ich die Folge.

  4. Daniel, kannst du Marc Friedrich wieder mal einladen? Das war eine sehr gute und wie ich finde zeitlose Folge.

    Zum Fonds kann ich jetzt nichts sagen, aber sein YouTube Kanal ist der Knaller mit großem Mehrwert.

    1. Die Folge mit Marc Friedrich finde ich nach wie vor sehr gut und unterhaltsam. Aber nach drei Jahren merkt man auch, dass einige Aussagen nicht passend waren: Bspw. „Es ist momentan nicht die Zeit für Aktien“. Mittlerweile setzt er aber auch im Fonds doch auf Aktien, weil sonst die Rendite mit den anderen Assets nicht stimmt.

      Aber der YouTube-Kanal von Marc Friedrich ist wirklich gut – ohne Zweifel. Nicht ohne Grund ist er so erfolgreich dort. Er kann sich auch sehr gut verkaufen.

      Lust auf ein zweites Interview hätte ich durchaus. Vielleicht klappt das ja im nächsten Jahr.

      1. Auch ich würde mich über eine Fortsetzung freuen. Dann kannst du ihn je genau diese Frage stellen. Wobei ich auch in einem anderen Interview von ihm damals gehört habe, wenn die Marktmanipulationen der Notenbanken weitergehen, Aktien ebenfalls weiter nach oben getrieben werden. Beeindruckt war ich von seinem Auftritt bei Mission money auf der invest. Alle Aussagen sind eingetroffen! Von Bitcoin, Aktien und China/USA. Beim Brexit wird er wohl auch noch recht behalten.

  5. Das timing ist das A und O. Wer 1999 (wie mein Vater) in Aktien eingestiegen ist, hat mit Glück eine schwarze Null. Die letzten 10 Jahre hat jeder Geld am Aktienmarkt Geld verdient. Der Fonds von Dr. Friedrich finde ich interessant.

  6. Finde schon, dass Kommer teilweise einfach viel zu viel labert und viel unnötiges Zeug. War stellenweise schon schwierig durchzuhalten.
    Insgesamt von den Inhalten passt es dann ja wieder. Bei Frugalisten und FF bin ich auf seiner Seite.
    Langsam hat er aber wohl auch alles erzählt.

  7. Hallo,

    vielen Dank für die spannende Folge. Ich hatte das Glück bereits den Vortrag von Herrn Kommer auf dem Kapitalgipfel zu erleben. Dennoch war auch hier viel neues mit dabei. Gerade in Zeiten, in denen gefühlt an jeder Ecke im Internet von Krise, Bankencrashs und dem Ende aller Tage geredet wird, ist es schön, wenn ein Gerd Kommer die Sachen mal wieder ins richtige Licht rückt und klar macht, dass es am Ende immer wieder weiter geht.

    Normalerweise bin ich kein Fan vom Word Shuffle, aber hier war es spannend dem Gerd Kommer mal etwas privates zu entlocken.

    Gruß
    Fuseboroto

  8. Hallo, interessantes Interview.

    Gold ist das ultimative Hard-Asset. Aber es wird ja niemand bei Verstand behaupten, dass man alles in Gold steckt und keine Aktien hält!

    Der große Vorteil von Gold ist, dass es keine Korrelation zu den Aktien besitzt, wodurch es sich hervorragend als Diversifizierung eignet. Zusätzlich versichert das Gold den Cash-Bestand.

    80% in Anleihen (auch in der Rente) erachte ich in der heutigen Zeit für nicht zweckmäßig. Anleihen kann man heute eigentlich fast vergessen! Längerfristige Anleihen sind pures Zocken! Also wer schon etwas vom Zinsniveau in Europa gehört hat, weiß was ich meine. Und Cash verliert jährlich die Inflation.

    Jeder sollte IMO nach seiner bereits erlebten (!) Risikobereitschaft, nach seiner Lebenssituation und nach seinem Vermögensstand eine vernünftige Diversifikation anstreben!

  9. Schön, daß Du wieder aus der Sommerpause zurück bist, Daniel!

    Sachwerte finde ich ein super Thema. Es macht einem immer mal wieder klar, was man beim Geldanlegen eigtenlich macht, und warum. Gerne mehr von diesem speziellen Thema und auch ähnlichen Grundsatzthemen.

    Trotzdem ein paar Kritikpunkte. Es ist nicht so ganz klar geworden, worauf diese Folge zielt. Der Begriff Sachwert ins unscharf, gekauft. Aber warum ist das ein Problem? Zwischen den Zeilen habe ich gelesen, daß Scharlatane mit diesem Begriff Kunden Produkte andrehen. Aber um das zu beweisen, habt ihr leider nicht genug Material geliefert. Im Wesentlichen ging es ja um Friedrich & Weik (F&W) und ein bißchen um Markus Krall und Dirk Müller. Zunächst mal fände ich es klasse, wenn sich die Angesprochenen in einem Streitgespräch direkt selbst wehren könnten. Nicht ganz einfach zu organisieren, klar. Das zweitbeste wäre dann, sich fairer mit ihren Konzepten auseinanderzusetzen.

    Jetzt kommt der unangenehme Teil dieses Feedbacks, weil er so aussieht, als würde ich F&W in Schutz nehmen. Es fällt mir auch wirklich schwer, weil ich kürzlich erst einen Vortrag von den beiden auf youtube gesehen habe und den wirklich furchtbar fand. Also gerne viel Kritk an F&W, aber die bitte richtig. Das Problem ist, daß ihr euch stets mit den einfachen Fällen auseinandergestetzt habt. Z.B. der Sachwertefonds ist in den letzten zwei Jahren schlechter gelaufen als der MSCI-ACWI, also ist der Fonds Mist. Bilanzbetrug bei Siemens, Anleihe schlägt Aktie, bätsch. Formal stimmt das alles, zieht aber nicht richtig, weil F&W selbst das nicht behaupten. Denen geht es um Vermögenssicherung für Extremfälle. Was F&W sagen ist, bald (?) wird alles (?) zusammenbrechen, und dann haben die eine halbe Tonne Gold, 300 hektar Wald und zehn Mähdrescher in ihrem Sachwertefonds. Vielleicht auch noch ein paar Söldner, die das dann bewachen. Das sind die Szenarien, mit denen ihr euch auseinandersetzten müßt.

    Hier jetzt die anschauliche Kommer-Methode mit den zwei Szenarien und nur eine Voraussetzung ist anders. Z.B. Bilanzbetrug bei Siemens, der eine hat Anleihen, der andere Aktien. Wer gewinnt? Das jetzt auf F&W Szenarien angewendet. Der internationale Finanzcasinokapitalismus beißt ins Gras. Herr Kommer hat MSCI-ACWI-IMI und kurzlaufende Staatsanleihen im Verhältnis 60:40 im Depot. F&W haben ihren Sachwertefonds (oder Aktien/Sachwertefonds 60:40) im Depot. Wer gewinnt? Das wäre die spannende Frage! Das Problem ist, daß sich F&W meines Erachtens nicht so spezifisch äußern, was genau sie alles so erwarten. Aber hier reicht es auch sich Szenarien zu überlegen, die die Leser von F&W an dieser Stelle ülicherweise erwarten oder erwarten könnten.

    Unklar fand ich den Bezug auf Markus Krall. Er hat sich erstaunlich konkret festgelegt, daß Mitte 2020 die europäische (Banken-)Welt untergehen wird und empfiehlt kurzlaufende Staatanleihen in Nicht-Euro Währung zu halten. Also gerade keine Sachwerte. Und eigene Produkte legt er meines Wissen nach auch nicht auf, um von der Angst der Anleger zu profitieren. Wo ist also das Problem bei Markus Krall in diesem Kontext?

    Noch ein paar eigene Gedanken zur Furore des Begriffs Sachwerte. Mein Eindruck ist, daß ein gewisses Mißtrauen gegenüber abstrakten Anlagewerten zugenommen hat. Der Staat garantiert mir, daß er die Anleihe in Zukunft bedienen wird, sagt mir aber nicht, wo genau das Geld dafür herkommen soll. Der 100 Euroschein ist zwar konkret, aber es ist unklar, wieviele Euroscheine es eigentlich gibt auf der Welt. Da beruhigt es irgendwie, wenn es eine Parzelle in der Münchener Innenstadt gibt, auf der mein Name steht. Oder ich spüre die Goldmünze in meiner Tasche. Und von all dem gibt es nur begrenzt viel.

    Schaut man aber mal genauer hin, stellt man fest, daß das alles doch nicht so klar ist, wie man erst meint. Der Wert der Parzelle in München ergibt sich im Wesentlichen durch die Umgebung. Sprengt eine Atombombe die Münchener Innenstatdt weg, so ist die Parzelle zwar noch da, aber dennoch wertlos. Und Gold ist zwar begrenzt, aber es gibt kaum praktische Anwendungen dafür, man braucht es eigentlich nicht. Diese Sachwertediskussion ist also viel tiefer, als man auf den ersten Blick meint. Gerade deshalb finde ich das Thema so spannend. Es lohnt sich auf jeden Fall, da dranzubleiben.

    Zum Schluß noch als Anregung der Wunsch eines Streitgesprächs zwischen Herrn Kommer und Herrn Krall oder Kommer/Friedrich. Ich fände es sehr spannend, die beiden Weltbilder mal in der direkten Auseinandersetzung zu hören.

    LG Geduld+Spucke

    P.S.: Das „sterbende Kinder“ Argument gegen Frugalismus fand ich echt unterirdisch. Und Zeit für seine Kinder zu haben ist auch nicht das Schlechteste.

    1. Vielen Dank für dein ausführliches Feedback. Ich stimme Dir da grundsätzlich zu. Grundsätzlich ging es vor allem darum, dass Sachwerte gerade für den Krisenfall immer wieder als Nonplusultra gesehen werden. Aber keiner definiert so genau, dass auch Aktien Sachwerte sind. Der Sachwertefonds von F&W hat nicht nur eine Minderperformance, sondern kostet auch sehr viel Geld. Richtig bewerten lässt er sich aber erst im Krisenfall. Das ist schon richtig.

      Aber ich werde Marc Friedrich mal fragen, ob er Lust hat, nächstes Jahr nochmal in meinen Podcast zu kommen und etwas mehr darüber – und über die Vorwürfe – zu erzählen. Das Feedback kam ja von mehreren und das halte ich für sinnvoll, ihn dazu auch nochmal zu hören.

      Viele Grüße
      Daniel

  10. Ich habe das Buch (ETF) von Gerd Kommer gelesen und meine Anlagestrategie angepasst. Grundlegend zur Aussage, sind Sachwerte sicherer: Wenn der Staat Pleite geht, dann holt er sich schon das Geld. Es gibt natürlich unterschiedliche Grade (Bankkonten sind leichter zu plündern, als Immobilien), aber es halt alles schon gegeben: Goldverbot in den USA, Entwertung von Bankkonten, Zwangshypotheken auf Immobilien, oder ganz aktuell: Negativzinsen und Mietpreisbremse.
    Wie er auch in seinem Buch sagt: Die beste Rendite hat die Investition in Humankapital. Und den eigenen Verstand kann der Staat (noch) nicht plündern.

  11. Gerd Kommer zuzuhören ist wie immer eine Wonne.

    Eine Aussage aus dem Interview kann ich allerdings nicht so ganz nachvollziehen: „2 Millionen Euro Nettovermögen mit 20 reicht nicht, um nie mehr arbeiten zu müssen.“

    2 Millionen in einem Portfolio aus 50% Aktien (erwartete Rendite 5% real) und 50% kurzfristigen Staatsanleihen (erwartete Rendite 0% real) ergeben eine erwartete Portfoliorendite von 2,5% real. Um etwas Puffer zu lassen, würde ich 2% pro Jahr entnehmen, das wären 40.000. Abzüglich 25% Abgeltungsteuer blieben 30.000 pro Jahr übrig, also 2.500 Netto pro Monat ohne Kapitalverzehr. Da mit realen Renditen gerechnet wurde, kann die Entnahme mit steigender Inflation gesteigert werden.

    2500 Euro Netto dürften so ungefähr dem durchschnittlichen Gehalt eines Vollzeitbeschäftigten in Deutschland entsprechen, daher verstehe ich nicht, warum das nicht reichen sollte.

  12. Eine sehr gute Folge!
    Was ich jedoch nicht nachvollziehen kann sind die Aussagen dazu, statt in eine Wohnung zu investieren könnte man lieber in Aktien eines Immobilienunternehmens wie z.B. Vonovia investieren.
    Natürlich teile ich die Ansichten, dass man da besser diversifiziert ist usw.

    Die Aussage, auch wenn man Fremdkapital mit einrechne sähe die Sache genau so aus verstehe ich aber überhaupt nicht.
    Ich denke nicht, dass bei Aktien ein Fremdkapitalhebel möglich ist, oder?

    Ich meine, ich hab es noch nicht versucht, aber wenn ich 100k Eigenkapital habe, wie von Herrn Kommer beschrieben, dann ist es in der Regel kein Thema 100k von der Bank für eine Wohnimmobilie zum vemieten zu bekommen
    Wenn ich allerdings zur Bank gehe und sage sie sollen mit 100k leihen damit ich Vonovia Aktien kaufen kann schmeissen die mich doch raus bevor ich meinen Kaffee ausgetrunken habe 🙂

    Meiner Meinung nach hinkt der Vergleich von Herrn Kommer daher erheblich.

    Wenn jemand eine andere Meinung/Erfahrung hat lasse ich mich sehr gern eines besseren Belehren.
    Meinungen?
    @Daniel, wie siehst Du das denn

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