Shoppingqueen – Männer und Frauen im Vergleich

Wer ist die größere Shoppingqueen?Es ist kein Geheimnis, dass sich das Einkaufsverhalten von Männern und Frauen grundlegend unterscheidet. Frauen wird häufig nachgesagt, dass sie ohne Probleme acht Stunden shoppen können und aus jeder Shopping-Tour ein spannendes Erlebnis machen. Männer hingegen können stundenlang im Elektronikmarkt die technischen Daten studieren – und bestellen sich einfach im Internet Klamottenboxen von einer Designerin. Stimmen die Klischees wirklich? Und vor allem: Ist das an der Börse genauso? Diskutiert doch einfach mit.

Shoppingqueen_Frauen oder Männer

Zack, da saß ich wieder. Auf einmal flogen Jacke und Handtasche auf mich rauf. „Beschäftige Dich doch mit Deinem Handy oder schreib einen Artikel“, schallte es noch in meine Ohren. Und weg war die bessere Hälfte. Den älteren Mann neben mir grinste ich etwas hilflos an, aber er lächelte verständnisvoll zurück. Na dann. Wir saßen immerhin in der Männerecke eines Kaufhauses.

Ok, es wäre jetzt gemein zu sagen, ich würde jede Woche dort sitzen, aber es sind schon einzelne Artikel und eine fast komplette Podcast-Folge dort entstanden. „Hole Dir die Inspiration dort, wo es am meisten gibt“, lautet das Credo. Und die findest Du nicht am heimischen Schreibtisch, sondern eher im prallen Leben. Im Kaufhaus die Menschen zu beobachten ist einerseits lustig, aber andererseits ist es ziemlich nervig, wie ein treudoofer Hund dem Weibchen in der Schuh- oder noch schlimmer der Handtaschenabteilung hinterherzurennen. Dann doch lieber Männerecke.

Diese Themenwoche stand ja ganz im Zeichen des Konsums – und natürlich auch im Zeichen des Online Shoppings. Laut dem Überblick-Artikel ist das Thema „Online einkaufen“ ordentlich am Wachsen. Und wer kauft eher im Netz ein?

Statistik: Kaufen Sie Produkte lieber im Online- und Versandhandel oder im klassischen Einzelhandel? | Statista
Mehr Statistiken findest Du bei Statista

Ok, so richtig große Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind jetzt nicht zu finden. Dennoch: Männer shoppen etwas lieber von zuhause. Nachdem ich Outfittery getestet hatte, kann ich mir auch nichts Besseres vorstellen. Einfach die Vorlieben eingeben, mit der Designerin quatschen und ein riesiges Paket mit unterschiedlichen Outfits erhalten. Und die Sets waren wirklich toll. Aber auch schweineteuer. Aus Finanzrocker-Sicht ist das nur einmal im Jahr machbar.

Und was ist mit Zalando? Schreien die Frauen da nicht vor Glück, wenn der Postmann klingelt (also jetzt nicht wegen des Postmanns, sondern wegen der Ware ;-))? Ich tippe mal ganz kühn darauf, dass für das schönere Geschlecht das Shopping-Erlebnis in der Innenstadt größer ist als für die Männer.

Aber jetzt mal rein hypothetisch: Wenn ich einem Mann und einer Frau jeweils 500 Euro in die Hand drücken würde, was würden sie kaufen? Die Ergebnisse sind erstaunlich: Männer lieben ihre Frauen so sehr, dass doppelt so viele Männer wie Frauen ihrer Liebsten ein Geschenk kaufen würden.

Statistik: Was würden Sie am ehesten kaufen, wenn Sie 500 Euro zum Einkaufen geschenkt bekämen? | Statista
Mehr Statistiken findest Du bei Statista

Tja, liebe Frauen, so sieht das aus! Ansonsten entsprechen die Ergebnisse absolut den gängigen Klischees. Frauen lieben Schuhe und Kleidung, Männer natürlich Technik – und ihre Frauen. Interessant ist die Tatsache, dass Männer mehr Shopping-Apps auf ihrem Smartphone/Tablet installiert haben. Leider wurde nicht gefragt, ob die auch genutzt werden. Auf Basis meines Smartphone-Verhaltens weiß ich, dass ich nur einen Bruchteil aller Apps tatsächlich regelmäßig nutze.

Statistik: Wie viele Shopping-Apps haben Sie derzeit auf Ihrem Smartphone/Tablet installiert? (nach Geschlecht) | Statista
Mehr Statistiken findest Du bei Statista

Generell lässt sich sagen, dass Frauen komplett anders einkaufen als Männer, aber nicht unbedingt mehr. Zumindest wenn Du das Online-Shopping mit einbeziehst.

Wie sieht es aber aus, wenn ich das Thema Geschlechtervergleich auf den Handel an der Börse beziehe? Wer ist da die größere Shoppingqueen? Da sieht es doch schon ein wenig anders aus, weil Frauen nachgewiesenermaßen die besseren Anleger sind. Das habe ich mir jetzt nicht ausgedacht, sondern das sind Ergebnisse mehrerer Studien, die in den vergangenen durchgeführt wurden.

Wer ist die bessere Shoppingqueen an der Börse?

Eine aktuelle Umfrage aus dem Oktober, die die Ing-Diba im Auftrag der Bild-Zeitung durchgeführt hat, besagt, dass Frauen durchschnittlich 5,8 Prozent Rendite an der Börse erwirtschaftet haben. Die Männer hingegen nur 4,1 Prozent. Im Durchschnitt liegt die Höhe des Anlagevolumens bei Frauen bei 30.900 Euro und bei Männern bei 40.800 Euro.

In erster Linie liegt das daran, dass die Männer einfach wesentlich mehr zocken als Frauen. Während Frauen ihr Depot nur 0,9 Mal im Jahr umschichten, sind es bei den Männern jährlich ganze 1,6 Umschichtungen. Auch bei der Schwankungsbreite, der sogenannten Volatilität, macht sich das bemerkbar. Bei Männern beträgt die Schwankungsquote 18,1 Prozent, bei den Frauen nur 14,6 Prozent.

Jährlich gibt es von der DAB Bank eine Auswertung, die bei allen männlichen und weiblichen Depotkunden durchgeführt wird. Dabei stellte sich heraus, dass die Frauen auch langfristig sehr erfolgreich sind. 2009 stellte der Tagesspiegel schon so einige Thesen auf, warum das so ist.

In guten Börsenjahren liegen Männer vorn

In guten Börsenjahren wie 2013 und 2014 haben die Männer hingegen mit ihrer Risikobereitschaft kurzfristig die Nase vorn. Dabei besitzen Frauen knapp ein Viertel aller Depots. Hoffen wir mal, dass sich dieses Verhältnis langfristig ändert. Frauen investieren häufiger in Investmentfonds als Männer, die eher in Aktien anlegen.

Beim Blog MyMoneyMind habe ich – neben vielen anderen Bloggern – auch schon etwas über die Beziehung von Frauen und Börse geschrieben. Ich würde mir wünschen, dass mehr Frauen den Mut finden und eigenständig ein Vermögen aufbauen. Dass es funktioniert, zeigen die Umfragen.

Als positive Beispiele möchte ich an dieser Stelle neben Linda auch Alexandra von „Sauerkraut und Zaster“ und Ex-Studentin Jennifer nennen, die ausführlich über ihre Geldanlage berichten – und so dann auch die Angst vor dem ersten Schritt nehmen. Hier geht es aber nicht nur Finanzen, sondern um alles mögliche. Auch das Thema Konsum schimmert ab und an durch.

Außerdem sind beide Blogs in meinen Augen echte Wohlfühloasen in der Finanzbloggerszene, wo jeder gern diskutiert. Solltest Du beide Blogs noch nicht kennen, dann schau doch mal rein. Du wirst eine Menge lernen und mitnehmen können.  Ich hoffe, dass noch ein paar weitere Mädelsblogs aus dem Finanzbereich kommen. Das ist viel besser als der hundertste Fashion- oder Reiseblog.

Zurück in die Männerecke

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Männerecke. Nun saß ich letztens wieder dort und wusste nichts mit mir anzufangen. Plötzlich habe ich gedacht, mach doch darüber eine Themenwoche. Und pack‘ bloß die Themen Handtaschen, Konsum und Schuhe in einen Artikel. Damit die Frauen mal sehen, dass sie die eigentlichen Shoppingqueens sind.

Als ich mich dann eingehender damit beschäftigte, musste ich feststellen, dass Männer nicht besser sind. Sie shoppen nur anders – und häufig teurer. Schließlich müssen sie den Frauen ja auch schöne Geschenke kaufen. 😉

Letztendlich ist es auch völlig egal, wer die größere Shoppingqueen ist. Hauptsache ist doch, dass die Vermögensbildung nicht zu kurz kommt. Und was dann am Monatsende übrigbleibt, soll auch nach Herzenslust vershoppt werden. Für Handtaschen, Schuhe oder das neueste Technikspielzeug. That‘ the real deal, right?

Und wie denkst Du darüber?

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9 Antworten

  1. Hallo Daniel!

    Die Klischees sind gar nicht so weit hergeholt. Wenn es um Technik geht, muss ich mich manchmal selbst an der Nase nehmen. Sonst wären die Hunderter auch schon wieder weg.

    Auch im Bereich Bildung hätte ich das Zeug zur Shopping Queen. E-Books und Videokurse könnte ich ohne Ende kaufen. Gut, dass da mein Verstand noch ist.

    MFG Philipp

  2. Erst mal danke für die namentliche Erwähnung. Finde es toll, dass du das Thema Frauen und Geldanlage so förderst. Beim Thema Shoppen bin ich keine typische Frau: Wenn ich was brauche (Jacke, Schuhe, Hosen) gehe ich in einen Laden und suche gezielt danach. Mit Glück finde ich noch ein schickes Oberteil, dann wird das auch mitgenommen. Online-Shoppen ist bei Klamotten so gar nicht meins. Elektrik und Co. schon eher. Da wird stundenlang verglichen, um Kundenrezensionen zu lesen und das beste Preis-Leistungsverhältnis zu ermitteln. Wobei die Männer in meinem Umkreis für Technik wesentlich mehr ausgeben; da kann ein guter Pc schnell mal 1000€ kosten. Das Geld sparen sie an Klamotten, weil Klamotten einkaufen bei vielen nur ein notwendiges Übel ist. Da wird das Lieblings-Tshirt gefühlt auch noch getragen, selbst wenn der Druck darauf nicht mehr lesbar ist. 😉 (Wobei ich mich an noch jemanden hier mit 10 Jahre alten T-Shirts erinnere *hust*). Generell hilft es, „bequem“ zu sein und gar nicht erst das Bedürfnis zu haben, irgendetwas kaufen zu wollen. Ich habe zum Glück die Gabe, nur „gucken“ zu wollen statt jeden Krimskrams zu kaufen. Einfach an den nächsten Umzug denken und daran, dass man dann alles unnötige Zeug schleppen muss.

  3. Hallo Daniel,
    danke für den Link zu meinem Blog 🙂

    Ich bin zum Glück auch nicht eine typische Shoppingqueen, zumindest nicht was Kleidung angeht. Die kleinen Sachen wie Bücher im Sonderangebot, Kosmetik und ähnliches rutschen da schon eher mal durch – wäre gefährlich, wenn es mir nicht auffallen würde 😉

    Lieben Gruß
    Linda

  4. Ja, ich mag Technik, aber sehr untypisch. Ich bin vermutlich ein „Late Adopter“. Erstes Auto mit 33, erstes Handy im Jahr 2005, erstes Smartphone im Jahr 2014. Solange ich den Schnickschnack nicht brauche, kauf ich den auch nicht. Mir ist es relativ egal, wenn mein Sandkastennachbar ein neueres Schäufelchen hat 😉 !
    Das Onlineshopping im Bereich Kleidung habe ich in diesem Jahr tatsächlich für mich entdeckt – für jemanden meines Körperbaus sind Einkäufe im klassischen Einzelhandel mitunter etwas frustrierend. Jeans in 32/36 gibt es fast nie oder nur mit geringer Auswahl im Laden und Oberbekleidung (L) mit ausreichend langen Ärmeln trotz schlankem Körper gibt es auch eher selten. Wo gehen all die großen, schlanken Männer einkaufen? Wäre ich 10 Kilo schwerer, wäre Shopping kein Problem: dann würde ich mit XL und 34/36 keine Probleme haben – dabei habe ich doch kein Untergewicht sondern liege im grünen BMI-Bereich (23). Daher wird jetzt online bestellt – bislang fand ich es immer irgendwie doof, soviel wieder zurückschicken zu müssen, aber ich fürchte, die Läden wollen es nicht anders.

    „Shoppingqueen“ Dummerchen

    PS: Outfittery gerade mal getestet: Sehr geile Frage: „Wie alt fühlst Du Dich?“

    1. Die Probleme mit den langen Beinen habe ich zum Glück nicht, aber ich weiß, dass es fast unmöglich ist, in den Läden dann passende Hosen zu finden. Da sind nur Standardgrößen und ich finde nur selten die genau richtige Größe.

      Ich hoffe aber, dass Du hier mal über Deine Outfittery-Erfahrungen schreibst. Das interessiert mich echt. 🙂

      Viele Grüße
      Daniel

      1. Ach, so konkret bin ich dann doch nicht geworden. Ich habe mich nur mal durch die Fragen durchgeklickt, um zu schauen, auf welche individuellen Wünsche und Stile so eingegangen wird. Meine „Modeberaterin“ habe ich beim Einkauf immer dabei und wenn ich einen Profi bräuchte, hätte ich eine langjährige Expertin für Männermoden im direkten Freundeskreis – ich kriege aber auch so häufig genug ein Lob von ihr 🙂 .

        Liebe Grüße
        Dummerchen

  5. Vielen Dank Daniel für den guten Bericht.

    Das Thema Frauen und Männer bei der Geldanlage finde ich auch sehr spannend. Die ING DiBa hat dazu eine spannende Studie rausgebracht (https://www.ing-diba.de/pdf/ueber-uns/presse/publikationen/privatanlegerstudie-ing-diba-2015.pdf). Dabei kommen die Frauen deutlich besser weg, als Du oben geschrieben hast 😉 Ich glaube, dass das am längeren Atem der Frauen liegt und dass sie nicht ständig ihr Depot umschichten.

    Viele Grüße
    Franz vom Anlagefuchs

  6. Hi Daniel,

    interessanter Artikel. Ich hätte sogar fast geglaubt, dass der Frauenanteil der Depots noch geringer ist. Abgesehen von unseren bekannten Bloggerinnen kenne ich irgendwie sehr wenig Frauen, die sich mit Geldanlage beschäftigen. Eher mit Geldausgabe 😀 Aber vielleicht liegt das auch am Landleben 🙂

    Viele Grüße

    Lars

    1. Hallo Lars,

      das hätte ich auch gedacht. Die Frauen aus meinem Bekanntenkreis, die an der Börse anlegen, kann ich an einer Hand abzählen. Aber die Statistiken kommen ja direkt von den Banken. Und Deine These erfüllt sich auch in der Stadt, nicht nur auf dem Land. 😉

      Viele Grüße
      Daniel

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