10 Jahre Finanzrocker: Zum Jubiläum gibt’s eine inspirierende Hörerfolge mit Max aus München, der offen über seinen Weg zur finanziellen Selbstständigkeit berichtet. Er erzählt, wie u.a. der Podcast sein Denken und Handeln rund ums Geld verändert hat.
Inhalt
Überblick Hörerinterview mit Max
Mit der heutigen Folge feiert der Finanzrocker-Podcast seinen zehnten Geburtstag. Da ich im vergangenen Jahr die große 250. Folge mit 5 Gästen gefeiert habe, gibt es zum runden Geburtstag mal wieder eine Hörerfolge und zwar mit Max aus München.
Max hat mir an Silvester eine sehr ausführliche und wertschätzende E-Mail geschickt, in der er erzählt, wie ihn der Finanzrocker-Podcast seit Jahren begleitet, welche Impulse er daraus gezogen hat und wie sich sein Umgang mit Geld und Finanzen durch die Inhalte verändert hat.
Max berichtet von seinem persönlichen Wendepunkt im Jahr 2018, als er zufällig eine Folge von „Der Finanzwesir rockt“ gehört hat, die ihn richtig abgeholt und motiviert hat, seine Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen – weg vom Sparkassenberater hin zu einem klaren Verständnis und aktiver Gestaltung seines Depots.
Er spricht offen über Fehler, die er gemacht hat, über den Aufbau eines eigenen Portfolios mit Einzelaktien und ETFs, seine Dividendenstrategie und wie diese ihm 2024 erstmals ein Bruttomonatsgehalt als passive Einnahme eingebracht hat.
Darüber hinaus gibt Max spannende Einblicke in sein Leben zwischen München und Leipzig, seine berufliche Tätigkeit im Qualitätsmanagement, seine freiberufliche Auditorentätigkeit und wie er berufliche Weiterbildung als Investition in sein Humankapital sieht. Er teilt seine Erfahrungen mit Immobilienkauf, den Herausforderungen der Börsenzeiten und gibt ganz konkrete Tipps für alle, die gerade am Anfang ihrer Investmentreise stehen.
Freut euch auf ein sehr authentisches Gespräch über finanzielle Selbstständigkeit, Flexibilität, langfristige Strategien und persönliche Entwicklung – ganz nah dran am praktischen Alltag eines Privatanlegers. Am Ende dieser Folge gebe ich auch nochmal einen kleinen Rückblick auf die zehn Jahre.
Shownotes:
- Zur großen Jubiläumsfolge aus dem letzten Jahr
- Zur 5-Jahres-Folge mit den größten Learnings
- Zur letzten Folge mit Alexander von „Rente mit Dividende“
- Zur letzten Folge mit Lars Wrobbel zu Einkommensströmen
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Zusammenfassung des Interviews
Meine Leitung geht heute nach München zu meinem Hörer Max. Er hat mir an Silvester eine sehr lange Feedback-Mail geschickt, in der er sich für meine Inhalte bedankt hat und geschrieben hat, was er mitgenommen und umgesetzt hat. Daraufhin habe ich ihn dann gefragt, ob er nicht Lust hätte, darüber auch im Podcast zu sprechen.
Ja, hallo Daniel, danke für die Einladung und ich freue mich auf unser Gespräch.
Du hast in der E-Mail geschrieben, dass du 2018 während einer Reise eine Folge von „Der Finanzvisier rockt“ gehört hast. Das war ja der Podcast, den ich mit dem Finanzvisier zusammen gemacht habe. Für dich war das ein Wendepunkt. Was hat dich damals am meisten an dieser Folge oder dem Moment gepackt?
Mich hat vor allem abgeholt, dass das Thema auf Augenhöhe behandelt wurde – von Privatinvestor zu Privatinvestor. Das war ganz anders als mein vorheriger Kontakt mit Sparkassenberatern. Es war ein Zufallsfund, aber seitdem begleitet mich dein Podcast stark und ich habe viel umgesetzt.
Was hat sich nach diesem Wendepunkt in deinem Umgang mit Geld und Finanzen grundlegend verändert?
Ich habe Schritt für Schritt alles selbst in die Hand genommen. Früher hatte ich Sparkassenanlagen und mein Vater hatte für mich Geld angelegt. Jetzt verwalte ich mein Depot komplett eigenständig, habe aktiv verwaltete Produkte rausgenommen und baue mein Depot regelmäßig um.
Wie bist du vorher mit Geld umgegangen? Hat sich daran etwas geändert?
Der Konsum hat sich nicht groß verändert, aber mein Verständnis für Geld ist viel besser geworden. Ich weiß jetzt besser, was Rücklagen bedeuten und wie ich mich mit einfachen Mitteln finanziell besser aufstellen kann. Es ist eher ein erhöhtes Bewusstsein statt weniger oder mehr Konsum.
Wie war deine finanzielle Ausgangslage damals?
Ich hatte eine komfortablere Ausgangslage als du, da ich während des Studiums noch zu Hause gewohnt habe und mein Vater mein Geld angelegt hat. Trotzdem habe ich mich vorher wenig mit Finanzen beschäftigt.
Was machst du beruflich?
Ich arbeite bei einem großen deutschen Industriekonzern im Qualitätsmanagement als Teamleiter eines kleinen Teams in einem Produktionsbereich.
Du bist offiziell in München beruflich tätig, wohnst aber in Leipzig?
Ja, mein Büro ist in München, aber ich arbeite oft von zu Hause in Leipzig aus. Das Pendeln funktioniert dank der Schnellstrecke zwischen Leipzig und München gut, meistens mit dem Zug.
Welche Fehler hast du beim aktiven Umbau deines Depots gemacht?
Am Anfang war ich zu gierig und habe nur auf hohe Dividendenrenditen geschaut. Ich hatte viele kleine Positionen mit hohen Gebühren und bin auch mal Hypes wie Cannabis-Aktien hinterhergelaufen. Außerdem habe ich einen Reverse-Split bei einer Cannabis-Aktie miterlebt, was eine interessante Erfahrung war.
Wie wählst du heute deine Aktien aus?
Das Wichtigste ist, das Geschäftsmodell zu verstehen. Ich habe kein festes Set an Kennzahlen, sondern orientiere mich je nach Branche an unterschiedlichen Kriterien wie Verschuldung oder Kreditlaufzeiten. Bauchgefühl spielt noch eine Rolle, aber basiert auf Erfahrung.
Wie viele Einzelaktien hast du ungefähr im Portfolio?
Etwa 30 bis 40.
Du setzt auch auf ETFs. Wie hast du die Aufteilung zwischen Einzelaktien und ETFs gefunden?
Während und nach der Corona-Zeit habe ich mein Depot umgebaut. Der Cashflow und Dividenden sind mir wichtig, daher habe ich einen stabilen Anker durch Welt-ETFs (MSCI World) aufgebaut, neben ausschüttungsorientierten Einzelaktien und ein paar kleineren Spielereien.
Hat die Diskussion um den hohen US- oder Big-Tech-Anteil im MSCI World deine Entscheidung beeinflusst?
Nein, ich verstehe das nicht als Problem. Der ETF bildet die weltweite Marktkapitalisierung ab. Wachstum kann aus verschiedenen Branchen kommen. Der Welt-ETF ist für mich ein stabiler Anker.
Deine Dividendenstrategie hat dir 2024 erstmals ein Bruttomonatsgehalt eingebracht. Wie wichtig ist diese passive Einnahmequelle für dich? Planst du finanzielle Unabhängigkeit?
Flexibilität ist mir wichtig – zeitlich, räumlich und finanziell. Ich will nicht aufhören zu arbeiten, sondern flexibel sein. Die Dividendenstrategie gibt mir Sicherheit und ermöglicht es mir, auf unerwartete Ereignisse reagieren zu können.
Du hast dich für den Kauf einer Immobilie in Leipzig entschieden, obwohl das Flexibilität einschränkt. Warum?
Die Immobilie ist Heimat für meine Familie, ein stabiles privates Umfeld trotz beruflicher Flexibilität. Für meine Frau ist das wichtig, und es gibt uns Sicherheit und Lebensqualität.
Wie hat sich der Immobilienkauf auf deine Lebensqualität ausgewirkt?
Deutlich besserer Platz für die Familie, neue ruhige Wohnung und ein Gefühl von Sicherheit durch Eigentum. Es gab Risiken beim Neubaukauf von der grünen Wiese, aber wir sind sehr zufrieden.
Wann habt ihr die Wohnung gekauft?
2021 als Rohbau mit Kaufvertrag; 2023 sind wir eingezogen.
Leipzig entwickelt sich zum Immobilien-Hotspot mit stark steigenden Preisen. Hast du davon profitiert?
Ja, wir waren eine der ersten Käufer im Haus. Die Preise sind seitdem deutlich gestiegen – teilweise um 15 % bei den letzten Wohnungen.
Was hältst du vom Umland rund um Leipzig?
Sehr attraktiv, besonders wegen neuer Infrastruktur (Autobahnausbau, S-Bahn) und wachsender Wirtschaft. Die Region entwickelt sich stark.
Warum hast du dich für Kauf statt Miete entschieden, obwohl man oft empfiehlt, Immobilienkredite schnell zu tilgen statt zu investieren?
Es war eine Lifestyle-Entscheidung mit dem Wunsch nach Heimat und Sicherheit. Es war kurzfristig eine Chance im Viertel, die wir genutzt haben – eher Bauchgefühl als rationale Entscheidung – bisher keine Reue.
Wie hast du das Risiko gemanagt, dass durch Corona-Crash dein Eigenkapital für die Immobilie schrumpfen könnte?
Ich habe 2021 viel investiert und später sofort einen großen Teil des Depots (40-50 %) verkauft und als Eigenkapital bereitgestellt, um das Risiko zu minimieren.
Wie hast du auf die aktuellen Zollspannungen und politische Unsicherheiten reagiert? Hast du dein Depot angepasst?
Gar nicht. Ich lese Nachrichten zwar, aber lasse mich nicht von kurzfristigen Ereignissen beeinflussen. Mein langfristiger Anlageansatz hilft mir, ruhig zu bleiben.
Du hast neben deinem Hauptjob eine freiberufliche Tätigkeit aufgebaut. Was genau machst du da?
Ich arbeite als Auditor für Qualitätsmanagement-Zertifizierungen (z.B. ISO 9001) für verschiedene Unternehmen – entstanden durch Kontakte aus meinem Hauptjob.
Was war deine größte Herausforderung beim Start der Nebentätigkeit?
Sich einen Namen machen und erste Aufträge bekommen. Ich hatte einen Mentor für den Einstieg und habe mich selbst weitergebildet, um breiter aufgestellt zu sein.
Wie wichtig ist der Investment in Humankapital für dich?
Sehr wichtig! Weiterbildung hat mir neue Möglichkeiten eröffnet und macht Spaß. Man sollte sich trauen, auch kleine Weiterbildungen zu machen – das zahlt sich langfristig aus.
Hat dir finanzielle Selbstständigkeit geholfen, mutigere berufliche Entscheidungen zu treffen?
Ja, Flexibilität durch finanzielle Unabhängigkeit gibt Sicherheit und macht es einfacher, klare Standpunkte zu vertreten oder neue Dinge auszuprobieren.
Woher nimmst du die Motivation für Weiterbildung und intensives Wirtschaftsinteresse trotz Familie und Job?
Intrinsische Motivation durch Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen und Unternehmen. Ich arbeite in einem Industriekonzern mit vielen Facetten und lese viel Wirtschaftsliteratur.
Gibt es Podcasts oder Bücher, die dich besonders geprägt haben?
- Podcast: Finanzrocker (besonders Hörerinterviews), Luis Pazos & Anton Gneupel zum Thema Dividenden.
- Bücher: „Der entspannte Weg zum Reichtum“ von Susan Levermann (Grundlagen), Peter Lynch „Die Börse einen Schritt voraus“ (Mindset)*, „Essays von Warren Buffett“* (Investmentphilosophie).
Welchen Impuls aus dem Finanzrocker-Podcast hast du besonders umgesetzt?
Das Thema Cashflow und Dividenden – besonders Hochdividenden-Strategien mit REITs und BDCs als Teil des Portfolios.
Was würdest du Hörern raten, die am Anfang ihrer Investmentreise stehen?
Klein anfangen mit einem Welt-ETF-Sparplan, viel lesen und Wissen aneignen. Hypes ignorieren und eigene Gedanken machen.
Welche Ziele hast du dir für die nächsten Jahre gesteckt (finanziell/beruflich/persönlich)?
- Persönlich: Gesund bleiben, Familie gesund halten.
- Beruflich: Das aktuelle Modell (Hauptjob + Nebentätigkeit) weiterführen.
- Finanziell: Jährliche Steigerung des passiven Einkommens in moderatem Rahmen (ca. 8 % in diesem Jahr).
Wenn du eine wichtigste Lektion aus deiner Investmentreise nennen müsstest – welche wäre das?
Ruhe bewahren und nicht jeden Tag alle Nachrichten lesen.
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