Damit die Rente auch morgen reicht – Finanzrocker-Serie Teil 1

Für die meisten ist das Thema „Rente“ ganz weit weg. Darum kümmern sich auch die Wenigsten um ihre Altersvorsorge und verweisen auf die staatliche Rentenversicherung, die den Lebensabend finanzieren soll. Doch ganz so einfach ist es nicht. Mit meiner neuen Artikelserie möchte ich mich daher dem Thema „Rente“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln nähern und darüber schreiben. Im ersten Teil geht es um Grundsätze und meine erste Erfahrungen mit dem Begriff.

„Die Jugend soll das Alter ehren, sagte schon Moses. Heute muß das Alter die Jugend ehren – sonst kriegt es keine Rente mehr!“

Willy Meurer (*1934), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist

Überblick – Damit die Rente auch morgen reicht

Die Rente in Deutschland ist seit Monaten in aller Munde. Es vergeht kaum ein Tag ohne neue Negativmeldungen in den Medien. Klar, positive Meldungen verkaufen sich nur begrenzt. Aber nachdem Arbeitsministerin Andrea Nahles ihr viel kritisiertes Rentenreformpaket vorgestellt hat, gibt es ständig neue Artikel darüber. Was passiert nach der Bundestagswahl im September?

Fakt ist: Nach aktuellen Berechnungen der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände kommen 2030 auf 100 Deutsche 55 Rentner. 2016 waren es nur 35 Rentner. Im Umkehrschluss heißt das, dass viel weniger junge Menschen für die Rentenzahlungen von immer mehr alten Menschen aufkommen müssen. Ohne enorme Beitragserhöhungen der Sozialabgaben ist das gar nicht realisierbar. Alte Menschen benötigen mehr Pflege, verursachen immer mehr Krankenkassen-Kosten und zahlen nicht in die Rentenversicherung ein. In 20 Jahren gerät so das Gleichgewicht völlig aus den Fugen und die Altersarmut wesentlich ausgeprägter als heutzutage.

Der demografische Wandel in Deutschland führt zu einer wesentlich höheren Altersstruktur – und viel mehr Rentnern.

Zum Thema demografischer Wandel gibt es einen sehr lesenswerten Artikel von Michael Katzmann auf seinem Blog Geld-Katze. Schau‘ doch dort mal rein.

Das neue Rentenkonzept sieht vor, dass das Rentenniveau bis 2045 ansteigt und so für enorme Steigerungen der Sozialversicherungs- und Krankenkassenbeiträge sorgt. Nun sind es bis 2045 noch einige Jahre und die Zusammensetzung der Regierung wird sich bis dahin noch einige Male ändern. Auch die Rentenkonzepte werden bis dahin noch oft überarbeitet. Am demografischen Wandel ändert sich aber nichts. Der wird kommen und lässt sich nicht so einfach ausblenden. Laut einer WDR-Studie von 2016 droht fast jedem Zweiten ohne eigene Altersvorsorge die Altersarmut.

Selbst die Rente aufstocken

Übersetzt heißt das: Jeder Einzelne muss abseits der Renteneinzahlungen Geld zurücklegen, um die immer größer werdende Lücke zwischen letztem Gehalt und den zu erwartenden Rentenzahlungen aufzufangen. Problematisch ist jedoch, dass sich die meisten Deutschen viel zu abhängig von Interessengruppen machen. Dazu zählen Versicherungen, die mit teuren Produkten und der vermeintlichen Risikoabsicherung sehr viel Geld verdienen. Aber auch Banken setzen auf das finanzielle Unwissen ihr Kunden und verkaufen teure Fonds, Kredite oder unnütze Sparprodukte.

Diese Liste lässt sich beliebig fortführen. Parteien wollen gewählt werden und versprechen im Wahlkampf Dinge, die sie von vornherein nicht halten können. Gerade im aktuellen Wahlkampf für die kommende Bundestagswahl übertrumpfen sich die Parteien mit hohlen Versprechungen, die Wählerstimmen bringen sollen – oder von vornherein abschrecken. Krankenkassen müssen besser haushalten, um Rücklagen für die teure Zukunft zu schaffen.

Medien wollen Auflagen verkaufen und packen Super-Spartipps hinter Bezahlschranken oder in exklusive Titelstorys, die den Leser ratlos zurücklassen. Bestes Beispiel war 2016 der Spiegel, der in einer 20 Seiten langen, aufwendig recherchierten Titelstory erklärte, was bei Deutschen Sparern alles schief lief. Lösungsvorschläge gab es hingegen keine. Und so wird in der Zinswüste weiter vor sich hingespart – ohne ein Vermögen aufzubauen, dass die Rentenlücken schließt.

Dabei gibt es einen breiten Werkzeugkasten, aus dem sich jeder die nötigen Werkzeuge auswählen und nutzen kann. Mit Sicherheit gibt es nicht die eine Patentlösung, mit der jeder reich wird. Aber es gibt viele kleine Hilfsmittel, die langfristig für ein stetig dicker werdendes Finanzpolster sorgen. 

Kein Mut zum Risiko?

Hierfür fehlt den meisten Deutschen jedoch das finanzielle Wissen und auch der gewisse Mut zum Risiko, den man für eine anständige Rendite benötigt. Wo soll es auch herkommen? In der Schule gibt es kein Fach, wo finanzielle Bildung gelehrt wird.  Kein Wunder, denn auch vielen Lehrern fehlt dieses Wissen. Ausbildung und Studium sind ebenfalls keine Hilfe. Und wenn man sein erstes Geld verdient, möchte sich jeder die eigenen Wünsche erfüllen. Es folgen Kredite für Auto, Haus oder Konsum. Am Ende bleibt dann nichts mehr zum Sparen übrig.

Der Ruhestand ist fern und auch hier wissen die meisten gar nicht, was sie in 20, 30 oder 40 Jahren erwartet. Ich weiß auch nicht, was mich in 30 Jahren erwartet. Bin ich dann noch körperlich fit? Lebe ich überhaupt noch? Viele Leute machen sich darüber keine Gedanken und wissen nicht mal, was hinter der Rente steckt, wie sie funktioniert und wie man richtig dafür plant. Es ist viel mehr als sieben Tage Wochenende, die man nach Belieben ausfüllen kann.

Erste Erinnerungen an die Rente

Ich erinnere mich an meine erste Begegnung mit der Rente als wäre es gestern. Während meiner Kindheit verbrachte ich die Schulferien immer bei meinen Großeltern. Als selbstständiger Unternehmensberater war mein Opa die ganze Woche unterwegs. Seine Woche begann Montagmorgen um 4 Uhr und endete Freitagabend um 19 Uhr. Nur am Wochenende war er zuhause. Das ging über 40 Jahre so. Und auf einmal war Schluss.

Als Kind kann man diesen neuen Lebensabschnitt noch nicht so richtig begreifen. „Opa ist jetzt Rentner“ hieß es auf Nachfrage. Aber was dahintersteckte, erklärte mir keiner. Jetzt hatte er Zeit für längere Urlaube, konnte meiner Oma ausgiebig auf die Nerven gehen und pflegte seinen Garten hingebungsvoll.

Das Geld wurde dafür weniger, was ich in erster Linie an den Geschenken merkte. Wo vorher an Weihnachten mal ein Fernseher drin war, wurden ab sofort kleinere Brötchen gebacken. Warum das so war, konnte ich mir nicht erklären. Und die vorhandene Zeit wird bei einem Rentner – subjektiv gesehen – ebenfalls immer weniger, obwohl es eigentlich anders herum laufen müsste. Aber es gibt ja ständig etwas zu tun.

Ich genoss die Zeit mit meinen Großeltern und dachte mir: „Rente ist ja echt cool! Du kannst machen, was Du willst und bekommst scheinbar auch noch Geld.“ Dabei fing Opa irgendwann an zu jammern, dass er kein Geld hatte. Mit der Zeit musste der gewohnt hohe Lebensstandard dann heruntergefahren werden. Aldi statt Edeka. Mumm statt edlem Lübecker Althäuser Sekt. War die Rente doch nicht so cool?

Harte Lehrjahre

Ich machte mein Abi, verdiente bei der Bundeswehr mein erstes richtiges Gehalt und absolvierte diverse Praktika. Das ganze Geld, das reinkam, wurde verprasst. 2002 zog ich ins Schwabenland, um zu studieren. Mit dem Studium begann die Zeit der Tütennahrung: Nudeln, Suppen und Fertiggerichte standen auf dem Speiseplan. Die Kohle reichte hinten und vorne nicht. Aber ich lernte immerhin, wie man mit dem wenigen haushaltet. Teilweise hatte ich nach Abzug aller Kosten nur 100 Euro zum Leben. So eine Zeit prägt dann doch.

2008 kam dann der erste Job, 2009 die erste längere Arbeitslosigkeit und 2010 die Rentenlücke. Zumindest laut meinem Bankverkäufer. Wenn man gerade erst anderthalb Jahre gearbeitet hat, ist die Rente so weit weg wie Australien von Deutschland. Rente definieren konnte ich aber immer noch nicht. Trotzdem beschloss ich etwas gegen die Lücke zu tun und entschied mich für eine völlig überteuerte Rentenversicherung. Und für eine gekoppelte Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Es könnte ja etwas passieren

Zwei Jahre zuvor hatte ich schon mein fünfstelliges Erbe in einem teuren Fonds verschleudert und war der Meinung, dass ich nun mit der BU auf alle Zeiten abgesichert sei. Dass dem nicht so ist, bekam ich dann aber auch relativ schnell mit.

In der Zeit verkauften auch meine Großeltern ihr Haus, welches eins der ersten in der Straße war. Der Garten und das Haus waren einfach zu groß, um sie im Alter von über 80 Jahren vernünftig zu pflegen. Ende der 70er war es ein sehr moderner Bungalow in einer ruhigen Gegend direkt an der Grenze.

2010 war es sanierungsbedürftig, veraltet und in einer vollgebauten Gegend. Dank Erbpacht war es für Käufer auch nicht mehr ganz so interessant. Nach drei Jahren auf dem Markt wurde es dann aber doch verkauft – für wesentlich weniger als erhofft. Der Vorteil: Jetzt war wieder mehr Geld für das Leben da. Für ausschweifende Reisen waren sie jetzt aber zu alt.

Das richtige Mittel zur Altersvorsorge

Mich schreckte der Sachverhalt mit dem Hausverkauf ab und obwohl ich Häuser immer toll fand, wollte ich keine Immobilie mehr besitzen. In den Jahren danach folgten noch viele weitere Beispiele, die mir zeigten, dass die eigene Immobilie nicht für jeden das richtige Mittel zur Altersvorsorge ist. 

Ich beschäftigte mich stattdessen mit Aktien, Geldanlage und Altersvorsorge und merkte, dass diese Themen in Deutschland nicht wirklich angesagt sind. Ganz im Gegensatz zum Eigenheim, das für sehr viele Deutsche das einzige Mittel für den Vermögensaufbau ist. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: vermeintlich weniger Risiko und etwas, was man anfassen konnte. Auf das Klumpenrisiko und die hohen Kosten wird selten verwiesen.

Mit der Gründung von Blog und Podcast und vielen Diskussionen fing ich immer mehr an, mich mit dem Begriff Rente zu beschäftigen. Ich schaute über die Grenzen und beschäftigte mich so mit anderen Modellen. Und auch das Thema demografischer Wandel hatte es mir angetan.

Es folgte zunächst ein Buch zum Thema, das mich sehr zum Nachdenken anregte. Anschließend folgten mehrere Studien, diverse Zeitungsartikel und viele langweilige Diskussionen in Fernsehtalkshows. Zwar war das Thema sehr spannend, aber die Vermittlung nicht gerade zielführend. So langsam reifte die Idee dieser Artikelserie in mir. Einer Artikelserie, die das Thema Rente vorstellt, die künftigen Herausforderungen aufzeigt und auch erklärt, mit welchen Werkzeugen jeder realistisch ein Vermögen bilden kann.

Der Großteil aller Deutschen kennt nur den jährlichen Rentenbescheid und kümmert sich nicht weiter darum. Sie haben Angst vor dem Zinsnotstand, fallenden Kursen an den Aktienmärkten und eigentlich allem, was unbekannt ist. Die gewünschte Garantie kann einem aber keiner geben. Das zeigt beispielsweise der häufig propagierte Garantiezins von Lebensversichern, der plötzlich nicht mehr sicher ist.

7 Tage Wochenende?

Wenn ich bei Amazon nach Informationen über die Rente suche, kommen ausschließlich Ratgeber wie die schon erwähnten „7 Tage Wochenende“, „Wenn der Wecker nicht mehr klingelt“ oder „111 Gründe, sich auf die Rente zu freuen“. Was aber, wenn ich mir die 7 Tage Wochenende gar nicht mehr leisten kann? Wenn ich in 20 Jahren bis 80 arbeiten muss, weil ich nicht vorgesorgt habe? Oder eine vernünftige Kranken- oder Pflegeversicherung nicht mehr bezahlbar ist, weil die Kosten explodiert sind und die Mitgliedsbeiträge immer weiter angestiegen sind. Ich will jetzt nicht den Teufel an die Wand malen, aber je flexibler jede oder jeder dank eines angesparten Vermögens ist, umso mehr Möglichkeiten hat er oder sie.

Und es fangen immer mehr Menschen an, sich mit finanzieller Bildung auseinander zu setzen. Blogs, Podcasts, Bücher und auch die Medien versuchen den Leuten die Angst vor der Geldanlage zu nehmen. Selbst die Bild-Zeitung veröffentlicht regelmäßige Artikelserien renommierter Autorinnen und Autoren wie Beate Sander. Bei Lidl findet sich finanzielle Bildung zur Rente in der Grabbelkiste zwischen Uncle Sam-Trainingshosen und Fitnessartikeln. Kein Scherz, denn ich habe es mir selbst gekauft und für diese Artikelserie durchgearbeitet.

Meine Serie soll einen ersten Überblick über den Begriff Rente geben und das „Warum, Wieso, Weshalb“ klären. Aber – und das ist viel wichtiger – es soll dem Leser auch einige Werkzeuge an die Hand geben, mit denen er oder sie sofort anfangen kann, ein Vermögen zu bilden. Das mache ich zwar mit meinem Blog und den beiden Podcasts auch, aber bisher stand das Thema Rente noch nicht so im Fokus, wie es hier der Fall ist.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Lesen der weiteren Artikel und hoffe, dass Du am Ende einige Anregungen mitnehmen kannst. Teil Zwei beschäftigt sich mit der Frage, was hinter der Rente und auch der Rentenversicherung überhaupt steckt.

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Wie viel für Altersvorsorge sparen?

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“50 % der zukünftigen Rente müssen privat erspart werden” – Interview mit Honorarberater Dr. Rolf Schulte

Hier geht es zu Teil 2: Was ist die Rentenversicherung?

Hier geht es zu Teil 3: Rente in den USA

Hier geht es zu Teil 4: Betriebliche Altersvorsorge

Bild: Sasint / Pixabay CC0

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9 Antworten

  1. Schöner Artikel
    Hab mich darin auch wiedererkannt
    Freue mich schon auf Teil zwei.

    Wer sich in jungen Jahren nicht darum kümmert, schaut später in die Röhre.
    Hier muss mehr Eigenverantwortung mit finanzieller Bildung erfolgen. Was ja heutzutage durch das Internet nicht all zu schwierig ist.
    Leider interessiert sich der Großteil nicht dafür und setzt lieber (wenn überhaupt) auf Riester und Co

    Mittlerweile schaue ich recht entspannt in die Zukunft

    Gruß Chris

  2. Da bin ich auf die weiteren Teile schon sehr gespannt. Ich habe für mich die Lösung gefunden, aber man lernt nie aus.

    Als „alter Sack“ (O-Ton Albert) musste ich mich schon länger damit beschäftigen. Ich hoffe, einige Jüngere machen sich da ebenfalls Gedanken.

  3. Schöner persönlicher Artikel! Ich habe Rente stets als Belohnung vom Staat für viele Arbeitsjahre gesehen. Wer 40 Jahre schafft, darf auch 20 Jahre Rente bekommen. Ich habe erst vor 1-2 Jahren bemerkt, wie viele Rentner es relativ gesehen geben wird und dass das System so auf Dauer nicht funktioniert. Ich spekuliere darauf, dass es eine Einheitsrente ab 70 geben wird, wenn ich das Alter erreichen sollte. Mein Wunsch ist aber, dass im Alter Wohnraum mit guter Infrastruktur gestellt wird, man in einer Kantine kostenlos essen kann, medizinisch versorgt wird und man noch ein wenig Taschengeld bekommt. Man darf ja mal träumen..

    Bin auf deine Artikelserie gespannt!

  4. Hallo Daniel,

    auf Deine Werkzeugkiste bin ich sehr gespannt. Mal sehen, was sich dort alles versteckt 🙂

    Toller Artikel und gut aufbereitet. Ich sehe es noch ein wenig drastischer als Jenny. Meine staatliche Rente wird mal weniger als 100 Euro im Monat ausmachen.

    Mir wird nichts anderes übrig bleiben als entweder bis an mein Lebensende zu arbeiten oder vorzeitig so gut zu wirtschaften, dass ich deutlich früher ins 7 Tage Wochenende starten kann.

    Beste Grüße
    Mike

  5. Hallo Daniel,

    vielen Dank für deine persönliche Meinung zur Rente.
    Wie die meisten Versuchst du in die Glaskugel zuschauen und Prognosen für die Zukunft zu tätigen. Du gehst auf den vermeintlichen Demografischen Wandel, das Problem des Eigenheims und die drohende Altersarmut ein. Dein Kredo finanzielle Bildung, Aktien und Sparen. Ich hoffe, dass du tiefer in das Thema einsteigst als mein Bankberater. Ich freue mich auf eine Interessante Artikelserie.

    Gruß
    Daniel

  6. Hallo Daniel,

    ich finde das Thema Rente sehr umfangreich aber auch als super Aufhänger, um die Menschen vom Investieren zu überzeugen. Ich bin gespannt was da noch kommt und würde mich freuen, wenn du deine Beiträge mit vielen Fakten untermauerst.

    Viele Grüße
    Christian

  7. Was ich beim Thema Rente wirklich schade und absolut unverständlich, gar schon traurig finde ist, dass sie nochmals versteuert wird.

    Und das Beamte gar nicht an dieses System gebunden und mit einbezogen werden.

    Außerdem gibt es keinerlei Planungssicherheit, weil es keine Konstanten gibt. Außer das man einzahlen muss, weiß man nicht, wann man wie viel jemals erhält.
    Selbst wenn man seine private Vorsorge plant, ist die staatliche Rente eine riesen Unbekannte in der Gleichung.

  8. Hallo Daniel,

    danke für die persönlichen Einblicke.

    Was von vielen vergessen wird: Die gesetzliche Renten soll gar nicht mehr reichen.

    Auf dem Rentenbescheid wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass private Vorsorge empfehlenswert ist. Die gesetzliche Rente ist in ihrer aktuellen Ausgestaltung ein solider Grundbaustein im Alter – nicht mehr und nicht weniger.

    Die angesprochene Gleichung von Jenny „Wer 40 Jahre schafft, darf auch 20 Jahre Rente bekommen“ ist mittlerweile auch obsolet. Jedes Jahrzehnt steigt die Lebenserwartung ca. um 2,5 Jahre und der Trend ist ungebrochen. Bedeutet, dass ein 67-jähriger in Zukunft locker noch 30 Jahre auf unserem schönen Planeten verweilen wird. Das kann hinten und vorne nicht funktionieren. Das Renteneintrittsalter wird also zwangsläufig auf 70 Jahre und mehr steigen oder das Niveau weiter sinken. Da kann die SPD noch so laut „Doppelte Haltelinien“ ausrufen.

    Da hilft jedem Einzelnen nur, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und vorzusorgen. Wem seine Zukunft egal ist, darf sich am Ende nicht beschweren, wenn er bevormundet wird und nicht mehr selbst entscheiden darf:
    – wie lange er arbeiten muss
    – welche Pflege ihm später zukommt
    – wo er wohnt
    – wie er wohnt
    – was er isst
    – ob/wie/ und wo er Urlaub macht
    – usw.

    Vorsorge kann dabei so unterschiedlich aussehen …

    Wie dem auch sei: Ich freue mich auf die Artikelserie 🙂

    Liebe Grüße aus Leipzig
    Christoph

  9. Hallo Daniel,

    ein wirklich interessantes und wichtiges Thema, was auch mich umtreibt. Ich möchte an dieser Stelle nur eines beitragen: Dem hörensagen nach (ich habe leider keinen Beleg) wurde das Rentensystem in den 80er Jahren auf 40 Jahre in die Zukunft gerechnet, später dann 30 Jahre und aktuell rechnen wir bis 2030, also 13 Jahre.

    Politiker sind ja intelligente Menschen, die auch durchaus für die Zukunft planen können. Dass wir heute nur bis 2030 in der öffentlichen Debatte planen, zeigt, wie schlimm es wirklich ist.

    Ein Rentensystem, das auf Generationen ausgelegt sein sollte, mit einem Planungshorizont von 13 Jahren zu fahren, ist schlimm.

    Viele Grüße
    Jens

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