12,6 % aller Deutschen bauen ihr Vermögen auf. Sie beschäftigen sich mit den Themen Finanzen und Geldanlage. Und sie freuen sich über steigende Renditen und mehr Geld auf dem Depotkonto. Jetzt kommen aber immer mehr Unternehmen aus der Fintech-Szene, die hierzulande die Menschen und ihre Finanzen an die Hand nehmen wollen. Mit einfachen, sehr effektiven Methoden. Weg von sinnlosen Verkaufsgesprächen, Geld aus der Tasche ziehen und Einarbeiten in die Materie. Für wen eignet sich das? Was kann ich machen? Wo geht der Weg hin? Ein Überblick über die Banken der Zukunft.
87,4 % aller Deutschen haben hingegen keinen Bock auf Aktien, Fonds, Anleihen oder ETFs. Fehlendes Verständnis, schlichtes Desinteresse oder schlechte Erfahrungen sind der Grund dafür. Die Banken haben gnadenlos versagt, etwas gegen die immer niedriger werdenden Anlegerzahlen zu unternehmen. Schlimmer noch: Die Leute, die noch zu ihrem Bankberater gingen, wurden ausgepresst wie Zitronen.
Inhalt
Fintech: Neue Wege im Netz
Nun setzt das schnelle Sterben der Filialbanken ein – gemeinsam mit dem immer schlechter werdenden Ruf. In den Medien tauchen außerdem ständig neue Artikel über die Strafzahlungen der Deutschen Bank und anderer Großbanken auf. Wo soll es denn jetzt noch hingehen?
Seit ein paar Jahren werden immer mehr Start-ups gegründet, die sich ausschließlich auf bestimmte Nischen konzentrieren, die sonst hauptsächlich von den Banken beraten wurden. Und diese sprechen genau die Zielgruppe an, die keine Lust auf Bankberatung oder Geldanlage haben. Ab ins Netz, informieren und Vertrag abschließen. Willkommen im Banking 2.0 und der sogenannten Fintech-Szene. Hier leben die Ideen, die den Banken arg zu schaffen machen. Aber was steckt dahinter?
Hier ein erster Überblick via YouTube.
Google und Facebook verfügen seit diesem Jahr über eigene Banklizenzen. Auch diese beiden riesengroßen Player möchten in dem Markt mitspielen. In den USA ist es schon möglich, mit einem Wisch Geld über den Facebook Messenger zu überweisen. Auch Amazon fängt mit einer eigenen Kreditkarte mitzuspielen. Mit Apple-Smartphones kannst Du mittlerweile in den Vereinigten Staaten via NFC-Chip Deine Einkäufe bezahlen. Und das ist alles erst der Anfang.
Wo der Weg künftig hingeht, lässt sich nur erahnen. In zehn Jahren werden die Strukturen komplett anders sein als heute. Immer mehr Spielereien wie die iWatch werden Einfluss nehmen. Auch Bargeld wird nach und nach an Einfluss verlieren – selbst in einem Land wie Deutschland, wo Karten eine untergeordnete Rolle spielen.. Davor kannst Du Angst haben, aber die Zukunft ist unaufhaltsam. Es geht immer mehr nach dem Prinzip:
„Banking is essential, Banks are not“
Bill Gates
Das soll jetzt nur ein kurzer Überblicksartikel werden, um die Begriffe vorzustellen, einige Player zu nennen und um was es dabei geht. Ich werde künftig einige der hier erwähnten Firmen in einem oder mehreren Artikeln ausführlicher vorstellen. Den Anfang wird am Mittwoch die Vaamo Finanz AG machen. Auch Interviews mit Experten in meinen Podcasts sollen die Zukunft der Banken noch umfassender darstellen. Freut Euch darauf.
Social Banking
Vor einigen Jahren kam das Thema Social Banking auf. Hier geht es darum, dass ökologische oder ethische Richtlinien streng bei der Geldanlage beachtet werden. Das bedeutet: Keine Rüstungsverkäufer oder –hersteller und auch keine Unternehmen, die die Umwelt zerstören.
Gleiches gibt es beispielsweise auch für den Islam. Dort wird dann in shariakonforme Fonds oder ETFs investiert, bei denen noch wesentlich strengere Richtlinien eingehalten werden müssen. Kein Alkohol, kein Tabak, keine Banken, keine Waffen, Unternehmen mit hohen Schulden und natürlich keine Pornographie. Und spekuliert werden darf auch nicht.
Aber auch das Thema Peer2Peer-Banking spielt eine zunehmend größere Rolle. So setzt beispielsweise die Fidorbank auf das sogenannte „Banking mit Freunden“. Hier darf der Kunde mitwirken – und bekommt auch Geld dafür. Innovativ – und ein Prinzip mit Zukunft. Mit diesem Prinzip wird Banking 2.0 wirklich Realität.
Fidor Bank*
Shariakonforme ETFs
Ethikbank
Geldanlage
Im Trading-Bereich wird das Angebot im Netz immer größer. Von Festgeldplattformen über maßgefertigte Sparpläne bis hin zu ganz einfachen Investmentlösungen entwickeln sich sehr vielfältige Anlagemöglichkeiten. Das Potenzial ist hier auch noch längst nicht ausgereizt. Aber die Ideen geben eine ganze Menge her.
Weltweit gibt es neue Anbieter, die sich gegenseitig mit immer einfacheren und knackigen Layouts übertreffen wollen. Außerdem soll die Generation im Alter zwischen 18 und 30 angesprochen werden, die von dem Thema Geldanlage nicht so viel wissen (wollen). Deshalb gibt es jetzt immer mehr passende Angebote für Jungsparer der iGeneration. Benutzeroberfläche wie auf dem Smartphone und IKEA-artige Du-Ansprache statt angestaubter Bankfilialen und Anzug-/Krawatte-Kombis.
Hier ist für jeden etwas dabei: Festgeld, ETFs, Aktien. Einige Anbieter werde ich auch noch detailliert vorstellen, weil sich Dir damit auch andere Anlagemöglichkeiten eröffnen – wenn Du keine Lust auf eigene Geldanlage hast.
Easyfolio
WeltSparen*
Crowdfunding bei bettervest
Social Trading
Im letzten Jahr ging das Thema Social Trading durch die Decke. Das Prinzip ist denkbar einfach: Experten oder Möchtegernexperten erstellen ein eigenes, öffentliches Depot und jeder kann in Form von Zertifikaten am Erfolg oder Mißerfolg teilhaben. Dafür erhalten die Experten eine Performance-Fee vom Anleger und verdienen so Geld.
Heutzutage sorgen Wikifolios für 40 Prozent des Handelsumsatzes der Börse Frankfurt und wachsen dreistellig im Jahr.
Das Prinzip ist so einfach und genial, dass die Tücken gern übersehen werden. Innerhalb von Minuten haben nämlich schon Anleger ihre gesamte Einlage verloren. Weil irgendein Vollidiot meinte, dass mit brandgefährlichen CFDs, Derivaten und Optionsscheinen viel Geld gemacht werden kann. Oder das Wikifolio schläft sanft ein, weil der Ersteller schlicht keinen Bock mehr hat.
Auch die Performance Fees der Anbieter fressen Dir die Rendite sprichwörtlich vom Brot. Andererseits gibt es auch von Magazinen oder Gurus einzelne Wikifolios, die auch monatlich besprochen und erläutert werden. Wenn Du Dich aber genauer beschäftigst, kannst Du Dir eine Menge toller Anregungen für Dein eigenes Portfolio holen.
Im Aktien mit Kopf-Podcast habe ich ja die Levermann-Strategie vorgestellt. Da habe ich auch den Tipp gegeben, sich von Wikifolio bei der Aktienauswahl inspirieren zu lassen. Dafür eignet sich das Social Trading hervorragend. Ansonsten gibt es weitaus bessere Anlagemöglichkeiten.
Insurance/Social Insurance
Die soziale Versicherung wurde mal angedacht, ist in der ursprünglichen Form aber mittlerweile wieder von der Bildfläche verschwunden. Damals ging es darum, dass jeder bis zu 9 Freunde mit zur Versicherung bringt und so weniger für die jeweilige Versicherung zahlt. Oder dass sich die Freunde gegenseitig finanzieren.
Heutzutage geht es bei Friendsurance darum, dass der Versicherungsnehmer innerhalb eines Jahres keinen Schadensfall meldet. Dann erhält er einen Teil der Versicherungskosten vom Unternehmen zurück.
Außerdem gibt es jetzt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, zeit- und vom Umfang abhängige Versicherungen abzuschließen. Es gibt immer mehr, was es nicht gibt. Und ganz ehrlich: Das ist verdammt gut so.
Appsichern
Friendsurance*
Schutzklick
Social Lending / Peer2Peer-Kredite
Social Lending gibt es seit Ende der 00er Jahre. Auch hier ist das Prinzip leicht zu verstehen. Bernd benötigt Geld, Alex hat Geld. Über eine Plattform versucht Bernd nun einen Peer2Peer-Kredit aufzunehmen, da die Bank ihm einen Kredit verwehrt hat.
Die Plattform hat ihn angenommen, so dass jetzt Privatanleger darüber entscheiden, ob sie Bernd Geld leihen oder nicht. Jetzt kommt Alex wieder ins Spiel. Er hat 1.000 € auf der hohen Kante, die er in 40 Kredite aufsplitten möchte. Auch Bernd erhält von Alex 25 Euro.
Schritt für Schritt wurde dieses Social Lending immer mehr verfeinert. Heute werden bis zu 90 Prozent aller Kreditanfragen von vornherein abgelehnt – dank der Vorzüge von Big Data. Daten werden blitzschnell ausgewertet und so kann die Kreditanfrage umgehend durchleuchtet werden. Die Folge: Anleger gewinnen an Sicherheit, Betrüger verlieren ihre Möglichkeiten.
Für Anleger ist Social Lending oder Peer2Peer-Kredite ein sinnvolles Instrument, um sein Portfolio noch ein Stück weiter zu diversifizieren. Es ist aber erst bei einem größeren Vermögen sinnvoll, in Kredite zu investieren. Warum das so ist und worauf Du achten solltest, erfährst Du in der kommenden Woche.
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