Warum du neu starten solltest, wenn du nicht mehr brennst

Vorurteile sind nicht vorteilhaft. Ich merke es immer wieder bei mir, dass man sich mit Vorurteilen meistens selbst ein Bein stellt. So ist es mir beispielsweise mit der Biographie von Dr. Dr. Rainer Zitelmann gegangen, die ich lange Zeit nicht lesen wollte. Dabei ist das eine echt tolle Lektüre – wenn man sich darauf einlässt.

Wenn du nicht mehr brennst starte neu

Überblick Warum Du neu starten solltest

Seit über einem Jahr bin ich absoluter Fan von Biographien geworden. In erster Linie höre ich sie als Hörbücher, weil ich dabei gut einschlafen kann. Nicht, weil sie langweilig sind, sondern weil ich erstens was davon lernen kann und sie zweitens nicht so spannend wie Krimis sind. Dabei kann ich nicht einschlafen. Ich werde demnächst mal meine Top-Biographien vorstellen, die ich schon einige Male durchgehört habe.

In diesem Artikel soll es aber um eine Biographie gehen, die schon zwei Jahre alt ist und die ich vor einiger Zeit gelesen und nicht gehört habe. Es geht um „Wenn du nicht mehr brennst, starte neu“ von Dr. Dr. Rainer Zitelmann*. Man kann von ihm ja halten, was man will, aber der Mann steht für Erfolg und hat einen enorm spannenden Lebenslauf.

Vorurteile sind nicht vorteilhaft

In der Vergangenheit hatte ich einige Podcasts mit ihm gehört und mir hat seine Art überhaupt nicht gefallen – auch wenn er mit Sicherheit viel zu erzählen hat. So festigten sich Vorurteile, die dazu führten, dass ich sowohl um neue Interviews mit ihm als auch seine Bücher einen großen Bogen machte. Ein Fehler, wie sich beim Lesen seiner Biografie rausstellte. Ich wusste nicht mal, dass das Buch sein Leben erzählt. Und ein wichtiger Teil behandelt auch sein Verhältnis zu Geld, seine Zielsetzungen Millionär zu werden und Glaubenssätze.

Das Buch lag wegen meiner Vorurteile gegenüber dem Autor lange Zeit auf meinem Bücherstapel. Erst als ich meinen Stapel etwas abgearbeitet hatte, fing ich an das Buch zu lesen. Und was soll ich sagen: Innerhalb weniger Tage hatte ich das Buch durch.  Es hat mich enorm begeistert.

„Mein Vater hatte immer wieder gesagt: „Geld ist wie Klopapier.“ Damit meinte er: Man brauche es zwar, aber es sei nun einmal dreckig.“

Dr. Dr. Rainer Zitelmann: Wenn du nicht mehr brennst, starte neu!“, Seite 132.

Von Anfang an entpuppte sich das Buch als sehr lesenswert, vor allem weil Zitelmann so viel erlebt hat, dass jeder „normale“ Mensch das in vier Lebenserzählungen packen könnte. Vom linken Querkopf zu Schulzeiten über seine Zeit als Cheflektor bei Ullstein und seine nervenaufreibende Zeit bei Axel Springer bis hin zur Zeit als Immobilien-Millionär reicht das Spektrum der Biografie.

Mit Politik und Geschichte hat Zitelmann auch das gleiche studiert wie ich. Lustig fand ich auch meine Feststellung, dass ich mich vor vielen Jahren sogar bei seiner Immobilien-PR-Firma beworben hatte. Gut, dass es nicht geklappt hat, denn als Chef ist der Mann sehr schwierig, wie er selbst mehrfach schreibt. Unabhängig davon lernt der Leser aber extrem viel über das Mindset für Geld, die richtigen Ziele im Leben und das am Ball bleiben sowie das Durchsetzen eigener Ansprüche. Das fand ich sehr motivierend.

Ein Augenöffner?

Sympathischer hat ihn das Buch zwar nicht gemacht, aber ich hatte nach dem Lesen richtig Lust mich mit weiteren Büchern von ihm zu beschäftigen. Denn für mich persönlich konnte ich da einige Denkweisen rausziehen, die in der Zukunft für mich wichtig sein können. Er ist einfach ein Erfolgsmensch, der genau das lebt, was er predigt, und auch weiß, was er will.

Und wenn er mit über 60 Jahren junge und schöne Frauen mit seinen Muskeln und seinem Geld beeindrucken will, dann ist es halt so. Das war sogar eins der vier Ziele, warum er Millionär werden wollte. Deswegen mussten auch einige Fotos von ihm und seinen Freundinnen in die Mitte seines Buchs eingefügt werden. Außerdem kann er richtig gut schreiben, so dass man nicht mehr aufhört zu lesen.

Und es zeigt auch, wie extrem wichtig das Investieren in sich selbst und seine Fähigkeiten ist. Zitelmann ließ sich abends nach der Arbeit als Versicherungsvertreter im Verkaufen schulen. Und zwar so, dass er mit der Zeit richtig gut darin war, was ihn bei seinen Immobilienprojekten und seiner PR-Firma ordentlich weitergebracht hat und ein Grundstein für sein stetig wachsendes Vermögen war.

Auch das Denken von reichen Menschen beschreibt er ausführlich. Ein Kapitel beschäftigt sich nur mit seiner zweiten Doktorarbeit, die er im Buch „Die Psychologie der Superreichen“* zusammengefasst hat. Die Kernaussagen liefert er aber auch in seiner Biografie. So sind die Denkweisen der Superreichen ähnlich, wenngleich es im Detail einige Unterschiede gibt. Aber nahezu alle haben stark in sich selbst investiert und haben ähnliche Glaubenssätze.

„Es ist nie zu spät, etwas Neues zu lernen.“

Dr. Dr. Rainer Zitelmann: Wenn du nicht mehr brennst, starte neu!“, Seite 260.

Fazit

Nach zwei Tagen hatte ich das Buch durch und beschäftigte mich danach noch mit weiteren Büchern von ihm. Direkt danach hörte ich das Hörbuch „Setze dir größere Ziele“*, in dem er die Lebenswege erfolgreicher Menschen wie Arnold Schwarzenegger, Beate Uhse, Michael Dell oder auch Howard Schultz vorstellt und mit seinen eigenen Gedanken verknüpft. Hier überschneiden sich dann zwar auch seine Biographie und das Ziele-Buch, aber nur zu einem geringen Teil. Beide Bücher bekommen von mir dicke Lese-Empfehlungen. Es war auch für mich die Initialzündung, mir unterschiedliche Biographien anzuhören.

Bisher habe ich mir immer zu kleine Ziele gesetzt, weil ich diese auch erreichen wollte. Das bremst einen aber im Denken doch stärker als man denkt. Hätte ich nicht die zahlreichen Vorurteile gehabt, hätte ich mir seine Bücher schon vorher zu Gemüte geführt und vorher einiges gelernt. Aber besser spät als nie.

Lass‘ dich also nicht von deinen Vorurteilen bremsen, sondern bilde dir deine eigene Meinung zu den Büchern von Dr. Dr. Rainer Zitelmann. Für mich hat sich das absolut gelohnt. Und der Titel passt perfekt für den Zickzack-Kurs im Leben von Rainer Zitelmann. Das Buch zeigt, warum man auch mal mutig sein Glück suchen sollte.

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5 Antworten

  1. Hallo Daniel,
    schön, dass du so offen über Vorurteile schreibst, wie du auch offen über Geld schreibst.

    Ich habe Zietelmanns Biografie schon vor einigen Jahren gelesen, gleich nach Schwarzeneggers Biografie und beide Bücher haben viel gemein. So erzählen beide Herren, wie detailiert sie sich in den Immobilienmarkt hineingearbeitet haben. Schwarzenegger kannte irgendwann den Wert jedes Strassenzugs und jedes Leerstands in seiner Stadt. Und genau so hat Zietelmann ganz klein als Versicherungsvertreter angefangen.
    Beide Herren haben sich Wissen und Erfahrung von klein auf angearbeitet und immer wieder Experimente und Neues in ihren BEreichen versucht. Zietelmann als immobilienjournalist und Veranstalter von Meeting und TAgungen. Schwarzenegger als Pate für Paralympics, natialem Fittnesbotschafter und Politik.

    Leider wird dieses erarbeitete Fachwissen, diese Exzelenz Erarbeitung in vielen Blogs vernachlässigt. Dort steht immer, schnell und Mühelos.

    Zum Schluss: Ich danke dir für deine Pdcast, „Finanzrocker“ und „Mehr Mut zum Glück“ Du hast auch mir geholfen mich endlich mehr für Aktien und Geldanlagen zu interessieren.

    Gruss, Niko.

  2. Interessante persönliche Stellungnahme zu Zitelmann. Ich habe das erwähnte Buch „Psychlogie der Superreichen“ auf meinem Blog rezensiert (https://www.buzznews.de/2017/03/12/so-denken-und-handeln-superreiche-unternehmer/) und konnte extrem viel daraus mitnehmen. Zitelmann ist faszinierend und mir extrem sympathisch – und zwar von Anfang an.

    Ich verabscheue nur seinen plumpen Linkenhass. Als Typ finde ich ihn aber richtig gut – im Gegensatz zu dir. Daher meine Bitte:

    Kannst du detaillierter darauf eingehen, was dich so abgestoßen hat (die Antipathie hat sich ja trotz des Lobes wohl nicht ganz abgebaut)?

    1. Mittlerweile habe ich ja einige Bücher von Rainer Zitelmann gelesen oder gehört. Daraus kann man wirklich einiges mitnehmen. Deswegen empfehle ich die Bücher (vor allem „Setze Dir größere Ziele“) auch immer wieder.

      Ich müsste mich einfach mal mit ihm im Rahmen eines Interviews austauschen, um mir ein noch genaueres Bild von ihm zu machen. Ansonsten ist er einfach ein komplett anderer Typ als ich. Das ist aber keine Antipathie, sondern dass ich viele Dinge anders sehe als er. Das wurde in der Biographie eben nochmal besonders deutlich.

  3. Guter Artikel und gute Empfehlung. Ich empfinde da ähnlich. Dr. Zitelmann polarisiert – und das wohl auch leidenschaftlich. Er gibt sich extrovertiert, liebt es damit anzugeben, dass er 40 Jahre jüngere Freundinnen abschleppt, will mit Geld und Muskeln beeindrucken und schimpft leidenschaftlich über rot – grün. Das wirkt manchmal etwas cringe. Aber er scheint frei im Geist. Jeder ist anders und das ist auch gut so.
    Wenn man seine Bücher liest (bislang „Reich werden und bleiben“, „setz dir größere Ziele“ und „Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung“….) findet man viel Spannendes und viele gute Gedanken. Obiges Buch werde ich nach dem Lesen des Artikels anfangen und auch seine zweite Doktorarbeit ist sicher lesenswert. Ähnlich ging es mir übrigens mit Kolja Barghoorn, Aktien mit Kopf, ebenfalls ein Typ, der gerne polarisiert, indem er seine Meinung pointiert vertritt. Mittlerweile möchte ich auch seine Videos die nicht mehr missen…
    LG Thilo

    1. Hey Thilo,

      Du triffst mit Deinem Kommentar den Nagel auf den Kopf. Kolja und Rainer Zitelmann sind auch Brüder im Geiste, weshalb er auch schon so oft beim „Aktien mit Kopf“-Podcast zu Gast war. Aber auch von Kolja kann man eine ganze Menge lernen, wenn man die Vorurteile über Bord schmeißt. Ich kenne ihn ja auch schon seit über 6,5 Jahren und er polarisiert über die Jahre immer mehr. Aber da steckt auch eine ganze Menge dahinter. Ähnlich wie bei Rainer Zitelmann muss man das nicht alles gut finden, kann aber trotzdem einiges lernen.

      Viele Grüße
      Daniel

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