Mit den Lazy Investors Dr. Anna Terschüren und Martin Eckardt spreche ich in diesem Interview über finanzielle Unabhängigkeit, die Abkehr vom Frugalismus und das persönliche Wachstum.
Inhalt
Überblick Lazy Investors Anna und Eddy
Nach fast genau sechs Jahren geht meine Podcast-Leitung mal wieder nach Thailand. Damals hatte ich in Folge 89 ein Hörerinterview mit dem digitalen Nomaden Daniel Schöberl über das Leben und Arbeiten von unterwegs. Heute soll es nicht nur um Finanzen gehen, sondern auch um Humankapital, nebenberufliche Selbstständigkeit, Immobilien und finanzielle Unabhängigkeit. Und dafür habe ich heute die LazyInvestors Dr. Anna Terschüren und Martin „Eddy“ Eckardt zu Gast.
Die beiden habe ich vor sechs Jahren in Hamburg das erste Mal persönlich kennengelernt, war mit ihnen auf einer Workation in Thailand 2018 und habe mit ihnen schon 2019 ein erstes Videointerview geführt. Seither ist eine ganze Menge passiert, so dass es höchste Zeit für ein ausführliches Podcast-Interview war.
In dem spannenden Interview spreche ich mit Anna und Eddy über ihre Ansichten zur finanziellen Unabhängigkeit und ihre Investmentstrategien. Darüber hinaus umfasst die Diskussion weitere Themen wie das Lernen von anderen, Altersvorsorge, Mythen, die Bedeutung von Expertise, die Herausforderungen bei der Suche nach vertrauenswürdigen Partnern sowie ihre persönlichen Ansichten zu Immobilien, Aktien, ETFs und Kryptowährungen.
Shownotes Altersvorsorge
- Mehr über die Lazy Investors erfahren
- Zum YouTube-Kanal der Lazy Investors
- Zum Finanzielle Freiheit-Rechner der Lazy Investors
- Artikel zum Thema Immobilien
- Zum ersten Video-Interview in Riga
- Ab welchem Vermögen kann man aufhören zu arbeiten?
- Zum Podcast „Fundament & Finanzen“
- Zu den Videointerviews
- Perkins, Bill (Autor)
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Wer sind die Lazy Investors?
Die Lazy Investors sind ein Ehepaar, die sich durch ihre passive Anlagestrategie und ihre Videos und Webinare auszeichnen. Sie verfolgen den Ansatz, langfristig in breit gestreute Indexfonds oder ETFs zu investieren, anstatt einzelne Aktien oder Wertpapiere zu handeln.
Der Name „Lazy Investors“ bedeutet so viel wie „faule Anleger“, weil sie sich nicht ständig mit dem aktiven Handel oder der Analyse von Aktien beschäftigen. Stattdessen vertrauen sie auf die langfristigen Renditen des breiten Marktes und streben nach einer langfristigen finanziellen Stabilität.
Diese Anleger legen großen Wert auf Diversifikation und niedrige Kosten, weshalb sie häufig auf passive Anlageprodukte setzen, die einfach zu verwalten und kostengünstig sind. Der Fokus liegt auf einem entspannten und stressfreien Investmentansatz, der es den Anlegern ermöglicht, ihr Vermögen kontinuierlich und langfristig aufzubauen, ohne ständig den Markt im Auge behalten zu müssen.
Zusammenfassung des Gesprächs
Zusammenfassung des Interviews mit Anna Te Schüren und Martin Eckert
Einleitung:
Daniel spricht mit Anna Terschüren und Martin Eckert, die derzeit in Thailand leben und arbeiten. Das Hauptthema des Gesprächs sind Finanzen und ortsunabhängiges Unternehmertum.
Was macht ihr gerade in Thailand?
Anna: Wir leben und arbeiten hier, wie so oft in den Wintermonaten. Es ist einfach schön, viel Licht und eine entspannte Atmosphäre zu genießen. Wir sind gerne in Südostasien, wo das Wetter angenehm ist und man die Sonne genießen kann, ohne den kalten deutschen Winter ertragen zu müssen.
Martin: Das Leben hier unterscheidet sich stark von dem in einer Großstadt wie Hamburg. Hier sind die sozialen Kontakte enger; man trifft sich viel spontaner mit Freunden oder Gleichgesinnten. Die Gemeinschaft ist viel ausgeglichener und ruhiger, weil man nicht ständig mit verschiedenen Freundeskreisen jonglieren muss.
Führt ihr ein Leben in finanzieller Freiheit?
Anna: Eher finanzielle Unabhängigkeit als Freiheit im klassischen Sinn. Wir arbeiten weiterhin, verdienen Geld und haben ein gutes Leben, aber die Lebenshaltungskosten sind hier deutlich niedriger. Das bedeutet nicht, dass wir ein luxuriöses Leben führen, sondern dass wir einfach weniger für die gleichen Dinge ausgeben.
Martin: Wir müssen nicht mehr 8 Stunden am Tag arbeiten, um unseren Lebensstandard zu halten. Es geht uns eher darum, die Flexibilität zu genießen, die wir durch unsere Arbeit haben. Wir erleben das Leben so, wie wir es uns wünschen, und das ist ein großer Vorteil.
Hat sich euer Leben durch die Corona-Pandemie verändert?
Martin: Eigentlich nicht. Wir wurden zwar durchgeschüttelt, aber unser Lebensstil blieb gleich. Wir haben uns an die Gegebenheiten angepasst und konnten weiterhin in Thailand bleiben, was für uns eine große Erleichterung war.
Was habt ihr vorher gemacht?
Anna: Ich war Vice President Finance bei Jimdo, wo ich viele interessante Projekte geleitet habe. Es war eine tolle Zeit, aber ich suchte nach mehr Freiheit.
Martin: Ich habe beim Norddeutschen Rundfunk als Produktionsingenieur gearbeitet. Auch wenn es ein angesehener Job war, habe ich schnell gemerkt, dass ich etwas anderes wollte.
Warum habt ihr euch gegen eine Karriere in euren vorherigen Berufen entschieden?
Martin: Der Job war nicht so erfüllend, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte den Traum, beim Fernsehen zu arbeiten, aber als ich diesen Job hatte, merkte ich, dass das reale Leben nicht so aufregend war wie im Studentenfernsehen.
Anna: Ich wollte mehr Freiheit und weniger Isolation im Job erleben. Die akademische Welt kann sehr einsam sein, und ich wollte wieder in ein kreatives Umfeld zurückkehren.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Lese Investors zu gründen?
Anna: Ich hatte mich persönlich mit Finanzen beschäftigt und wollte einen Onlinekurs entwickeln. Das war ein Bereich, in dem ich viel Wissen hatte und den ich anderen zugänglich machen wollte. Es war ein natürlicher Schritt für mich, da ich auch einen wissenschaftlichen Hintergrund habe.
Martin: Ich wollte von überall arbeiten können und sehen, dass es möglich ist, online ein Geschäft aufzubauen. Das hat mich motiviert und inspiriert.
Wie habt ihr es geschafft, unter dem Radar erfolgreich zu sein?
Martin: Wir haben uns auf Facebook-Ads konzentriert und nicht viel Wert auf Sichtbarkeit gelegt. Unsere Zielgruppe erreichten wir direkt und konnten somit gezielt Werbung schalten. Dadurch kannten nur die Leute uns, die sich für unseren Kurs interessierten.
Anna: Wir haben alles schlank gehalten und nur das gemacht, was sinnvoll für den Kurs war. Es ging uns nicht darum, berühmt zu werden; wir wollten einfach einen Mehrwert bieten.
Wie geht es mit eurem YouTube-Kanal?
Anna: Unser YouTube-Kanal ist ein langfristiges Projekt. Wir haben uns darauf eingelassen, dass es Zeit braucht, um erfolgreich zu sein. Die Inhalte müssen gut durchdacht sein und wir sind bereit, daran kontinuierlich zu arbeiten.
Martin: Wir haben gelernt, unsere Inhalte besser zu strukturieren und externe Hilfe in Anspruch genommen. Das hat uns enorm weitergebracht.
Wie legt ihr euer Geld an?
Anna: Wir setzen hauptsächlich auf ETFs und haben auch etwas in Krypto investiert. Dabei ist uns wichtig, die Komplexität zu reduzieren; wir wollen nicht zu viel Aufwand haben und unsere Zeit lieber in andere Projekte investieren.
Martin: Wir glauben daran, dass es besser ist, einfachere Anlagestrategien zu verfolgen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Was bedeutet Glück für euch?
Martin: Glück steht über allem; es ist das Wichtigste im Leben. Man sollte sich ständig fragen, was einen wirklich glücklich macht.
Anna: Zufriedenheit ist entscheidend für unser Wohlbefinden. Viele Glücksmomente hängen nicht vom Geld ab; sie kommen oft durch zwischenmenschliche Begegnungen und Erlebnisse.
Wo seht ihr euch in fünf Jahren?
Martin: Wir wollen weiterhin wachsen und bessere Inhalte schaffen. Unser Fokus liegt darauf, mehr Menschen zu helfen und ihnen wertvolles Wissen zu vermitteln.
Anna: Wir planen auch einen Podcast, der philosophische Fragen rund um Finanzen behandelt und uns die Möglichkeit gibt, tiefere Gespräche über das Leben und Geld zu führen.
Abschluss:
Daniel bedankt sich bei Anna und Martin für das Gespräch und wünscht ihnen alles Gute für ihre zukünftigen Projekte. Anna und Martin betonen, dass ihnen die Arbeit Freude bereitet und sie weiterhin an ihren Projekten festhalten möchten.
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6 Antworten
Hi Daniel,
tolle Folge! Ich habe eine (akustische) Verständnisfrage: Wie heißt das Buch über das bei ~Min 30 geredet wird? Ich verstehe den Titel einfach nicht, selbst wenn ich auf 0,5 Geschwindigkeit reduziere etc. (z.B. konkret bei 31:10 Min).
Kannst du hier bitte helfen? 🙂
Vielen Dank für deinen tollen Content, den ich bereits seit über 4 Jahren regelmäßig höre.
Hi Andreas,
freut mich, dass Dir die Folge gefallen hat. Ich vermute, Du meinst das Buch „Die with zero“. Dazu haben der Finanzwesir und ich sogar eine eigene Folge gemacht. Es ist auch oben verlinkt und heißt auf deutsch „Lebe lieber ein reiches Leben, statt reich zu sterben“.
Viele Grüße
Daniel
Vielen Dank! Genau das meinte ich (kann es jetzt auch „hören“ 🙂
Grüße
Andreas
Hallo Daniel, Anna und Martin,
wie immer eine tolle Folge!
Anna und Martin sind so mega sympatisch!
Ganz toll!
Ich frage mich auch, wie findet man vertrauensvolle Mentoren/Coaches.
Ich denke das geht nur über Empfehlung.
Ich bin selbtständig in der Softwareentwicklung und habe dasselbe Problem vertauensvolle und gute Leute zu finden,
um mit denselben Qualitätsansprüchen die ich habe, skalieren zu können.
Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg für die Zukunft.
Wie immer vielen Dank für den Podcast Daniel!
Moin,
eine nicht ernst gemeinte Anmerkung von mir:
Du hast „Angst“ vor einer Eigenbedarfskündigung, akzeptierst es aber, dass dein, vermutlich 6-stelliges, Vermögen sich während eines Crashes halbiert?
Auch beim Mieten heißt es: Augen auf: hat der Vermieter Kinder oder Eltern, die vielleicht zurück kommen, hat er mehrere Objekte usw.
Allerdings haben die meisten Mieter wohl eine Wohnungsbaugesellschaft als Vertragspartner.
Ich selbst habe eine Eigenbedarfskündigung zur Corona- Zeit erhalten und wohne jetzt 35 km entfernt, ist auch nett hier, so wird man auch zum Nomaden.
Grüsse
Moin,
ich persönlich habe keine Angst vor einer Eigenbedarfskündigung, da ich selbst auch keine Wohnung gemietet habe, sondern in einer Eigentumswohnung wohne. Mit dem Depot hat es auch nichts zu tun. Mir ging es nur um ein Argument, warum Eigentum sinnvoll sein könnte.
Und gerade in Berlin wird häufig nur gekündigt, um höhere Mieten zu bekommen. Da ist der Eigenbedarf nur Mittel zum Zweck. Mal schauen, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt.
Viele Grüße
Daniel