„Mit dem passenden Risikomanagement zu 582 % Rendite in 8 Jahren“ – Interview mit Trader Christian Jagd

In diesem Interview spreche ich ausführlich mit dem erfahrenen Trader Christian Jagd. Christian betreibt zwei erfolgreiche Wikifolios mit einer Rendite von jeweils über 500 Prozent seit 2014. Wir sprechen in 80 Minuten über das passende Risikomanagement im Portfolio, die aktuelle Lage an den Börsen und das Geheimnis seines Erfolgs.

Christian Jagd Wikifolio

Überblick Interview Christian Jagd

Wenn es an den Börsen mal wieder rumort wie derzeit, stehe ich als normaler Anleger vor einer ganzen Reihe Fragen – selbst wenn ich langfristig anlege. Was kann ich machen, um die Schwankungen abzufedern? Wie bekomme ich das Risiko aus meinem Depot? Und wie gehen eigentlich Profis damit um?

Was liegt da näher als mal mit einem Profi genau über solche Fragen zu sprechen? Ich habe im heute den Trader Christian Jagd zu Gast.

Wikifolio Intelligent Matrix Trend

Christian betreibt das sehr erfolgreiche Wikifolio Intelligent Matrix Trend, das über ein investiertes Kapital von 60 Millionen Euro verfügt und in 8 Jahren bis zum Zeitpunkt der Aufnahme eine Rendite von 582 % erreicht hat. Das zeigt, dass sich ein aktives Management auszahlen kann. Trotz des Erfolges ist Christian sehr bodenständig geblieben und auch kein typischer Trader, wie wir sie von YouTube oder anderen Plattformen kennen.

Mit ihm spreche ich über das Geheimnis seines Erfolges, das passende Risikomanagement im Portfolio, warum er auf ETFs und ETCs im Wikifolio setzt und natürlich über seinen Weg an die Börse.

Im weiteren Verlauf sprechen wir natürlich auch über die Herausforderungen an der Börse durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und wie Christian damit umgeht.

An dieser Stelle gibt es noch den kurzen rechtlichen Hinweis: Bei den Aussagen dieser Podcast-Folge handelt es sich weder um Aktienempfehlungen noch um eine Anlageberatung. Wir geben unsere Meinungen wieder und was Ihr daraus macht, bleibt Euch überlassen.  

Shownotes Christian Jagd Wikifolio

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Zusammenfassung des Interviews

Woher kommt Deine Leidenschaft für die Börse?

Christian Jagd Portraitfoto
Immer auf der Suche nach passenden Aktien: Christian Jagd

Das kam schon in ganz jungen Jahren durch diverse Bücher. Mein Opa hatte mir damals das Buch geschenkt „Kursbuch Geld Gold Börse“. Da steht von Zinsen, Swaps und Geldscheinen gebündelt alles drin.

Vieles habe ich damals mit 12 Jahren nicht verstanden, aber ich bin dran geblieben und es hat mich nicht mehr losgelassen.

Dann hat mein Opa mir damals eine Goldmünze geschenkt und ich habe den Kurs regelmäßig in den Zeitungen verfolgt. Mit 14-15 Jahren habe ich in die ersten Aktien investiert.

Du bist heute erfolgreicher Wikifolio-Trader. Was hast Du vorher beruflich gemacht?

Zunächst habe ich BWL studiert mit Schwerpunkt Risikomanagement. Das ist wirklich das allerwichtigste an der Börse. Nur zu sagen, man hat sich mit einem Unternehmen beschäftigt und da jetzt investiert, ist einfach zu wenig.

Anschließend bin ich bei einer Börsenfirma in Düsseldorf eingestiegen, um den Börsenhandel von der professionellen Seite kennenzulernen. Und dieses Unternehmen besteht ausschließlich daraus, das eigene Geld zu verwalten und gewinnbringend zu handeln.

Handelsalgorithmen, Arbitrage-Geschäfte, Preiskorrekturen – und wenn irgendwo eine Chance gesehen wurde, dann wurde mit entsprechend großen Summen investiert. Es ging also weniger darum, ein Portfolio über viele Jahre zu managen (wie ich es heute mit Wikifolio mache), sondern mehr darum, Einzelchancen wahrzunehmen.

In dieser Zeit habe ich auch die Ausbildung zum XETRA/EUREX-Händler an der deutschen Börse gemacht und live in XETRA gehandelt. Insgesamt hat das meine Börsenerfahrung auf ein ganz anderes Level gehoben.

Wie bist dazu gekommen, über Wikifolio zu investieren?

Da bin ich so reingestolpert mit dem Erfolg. Ich fand das Konzept von Wikifolio super spannend, auch um darüber das eigene Geld zu verwalten und genau die Entwicklung des Portfolios zu verfolgen und nachzuweisen, was sonst nicht ganz so einfach ist.

Im Handel selbst entstehen keine Kosten, nur über die Spreads und die Gebühren für Wikifolio-Zertifikate. Die sind zwar nicht gering, aber dennoch angemessen für die Leistung.

Der Anleger partizipiert dann von der Rendite, wobei nach dem High Watermark-Prinzip noch eine Performancegebühr von 12 % fällig, wenn das Wikifolio neue Höchststände erreicht.

Dein größtes Wikifolio „Intelligent Matrix Trend“ hat knapp 60 Millionen investiertes Kapital und seit 2014 über 582 % Rendite gebracht. Was ist das Geheimnis Deines Erfolges?

Mein Ansatz ist thematisch sehr diversifiziert und eine einzelne Position ist selten größer als 4%. Viele Fragen mich, ob ich Trader oder Investor bin. Grundsätzlich bin ich langfristig orientiert, aber ich beobachte die Märkte genau und viele Entwicklungen erfordern ein kurzfristiges Handeln.

Außerdem stelle ich mein eigenes Wissen und meinen Ansatz immer wieder infrage und passe Kleinigkeiten darin an. Nicht alles radikal wie bei einer Revolution, sondern stückchenweise wie bei einer Evolution.

Auch Risikomanagement und das eigene Bauchgefühl sind wichtige Komponenten. In Zeiten von Corona, wo die Liquidität dünn ist, verhalten sich die Märkte mitunter sehr irrational und schlecht planbar. Da ist es dann besser eine Position, die bereits im Minus ist, zu schließen, auch wenn‘s wehtut.

Ansonsten hilft auch das Bauchgefühl bei der Bewertung einzelner Aktien. Wirecard war lange ein riesiger Hype mit steilem Kursanstieg, aber ich fand das Geschäftsmodell nie überzeugend.

Die absolut nachvollziehbare Rendite ist ja ein absolutes Qualitätsmerkmal. Was unterschiedet Dich denn darüber hinaus von den Legionen an Tradern, die einem bei YouTube immer irgendetwas verkaufen wollen?

Erstmal ist es positiv, dass sich Menschen fürs Trading und die Börse interessieren. Und es gibt natürlich einige erfolgreiche Trader, die mit geringem Risiko großartige Renditen erzielen und ich möchte das als Ansatz nicht verteufeln.

Gerade in solch turbulenten Zeiten wie jetzt gerade, kann ich es durchaus verstehen, wenn man einen eher kurzfristigen Ansatz an der Börse wählt, als beim klassischen Investieren mit Buy and Hold.

Über Dich findet man im Internet sehr wenig, Du hast nicht auf den Putz und Du verkaufst auch keine Kurse, Seminare oder auch Börsenbriefe. Da unterscheidest Du Dich ja komplett von fast allen anderen. Wieso verzichtest Du darauf? Ich finde das extrem sympathisch.

Das ist vor allem eine Zeitfrage, wie ich das mir anvertraute Geld der Investoren optimal vermehre. Da kümmere ich mich lieber um das Portfolio selbst, anstatt das komplexe Wissen zu vermitteln, was ja gar nicht so einfach ist.

Ich denke über die Online-Kanäle wie YouTube ist in den letzten Jahren aber auch viel Qualität gewachsen, wenn ich an Inhalte von Stefan Waldhauser oder Thomas Mayer denke. Ich glaube die meisten Zuschauer auf YouTube werden die Spreu vom Weizen trennen können.

Was steckt denn hinter der intelligenten Matrix?

Matrix ist ein Begriff aus der Mathematik und steht für mich für clever und strukturiert. Im Kontext des Investierens soll es ein Allwetter-Portfolio darstellen, das auch Krisenzeiten übersteht.

Geld verdient wird beim Investieren ja während dem Halten von Aktien und Wertpapieren. Meine Aktienkäufe basieren auf Trendfolge-Strategien aber auch durch eine Gesamteinschätzung der Branche und darauffolgende gezielte Einzelkäufe.

In der aktuellen Energiekrise verlieren beispielsweise viele Aktien 20-30%. Regenerative Energiequellen wie Windenergie und Solarenergie steigen aber deutlich und sind daher aktuell ein sehr gutes Investment.

Ansonsten schaue ich mir bei den Einzelwerten bzw. Unternehmen an, welche Produkte sie haben, welche Konkurrenz und schätze damit ab, wie gut sich das Unternehmen entwickeln wird.

Du setzt auch auf ETFs in dem Wikifolio? Was erhoffst Du Dir dadurch?

ETFs sind einfach super liquide, kostengünstig und damit sehr flexibel. Anstatt dass ich in bestimmten Branchen 3-4 Unternehmen auswähle, suche ich mir passende Themen-ETFs.

Insgesamt bleibt mein Wikifolio aktienbasiert und ETFs nur eine Beimischung.

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Präsentiert vom ETF-Guide

ETF Guide Sponsor Sponsor Christian Jagd Wikifolio Diese Folge wird dir auch vom neuen ETF-Guide von extraETF präsentiert .
Wir haben im Interview über Themen-ETFs gesprochen, mit denen du denen du bestimmte Themen oder Branchen beimischen kannst.

Christian setzt auch auf Gold-ETCs und Short-ETFs. Aber was ist das eigentlich und wo liegen da die Risiken?

Die Antworten auf diese Fragen findest du im ETF-Guide. Dort gibt es einen ausführlichen Artikel zu den Besonderheiten von Themen-ETFs und spannende ETF-Sonderprodukte wie Rohstoff-ETCs, Krypto-ETPs oder eben Short-ETFs.

Im ETF-Guide erfährst du unter anderem…

  • wie du den besten nachhaltigen ETF findest
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Warum setzt du denn beispielsweise auf einen High Dividend Yield ETF aus Nordamerika?

Da ist viel Konsum und Pharmazie drin, auch z.B. Pfizer und Johnson-Johnson. Der Grund dass ich hier einen ETF gewählt habe, liegt vor allem an steuerlichen Gründen. Das ist mit Einzelaktien aus den USA, die in Deutschland versteuert werden, kompliziert, bei ETFs aber gut machbar.

Nach welchen Kriterien wählst Du Deine Aktien aus?

Unternehmenskennzahlen sind sehr wichtig, wie beispielsweise Quartalszahlen oder die Gewinnentwicklung.
In letzter Zeit haben die Unternehmensbewertungen an der Börse aber keine große Rolle gespielt, muss man ehrlicherweise sagen.

Da wurden schon Umsatz-Multiple von 20-30 angesetzt und sowas kann natürlich nicht lange gut gehen, sprich solche Aktien werden schon mal halbiert bzw. korrigiert in ihrem Wert.

Wann ist denn der Moment gekommen sich von Werten aus dem Wikifolio zu trennen?

Wenn die Charts, Verkaufszahlen und Unternehmensbewertungen weiterhin stimmen, verkaufe ich einen Wert nicht.
Jetzt in der Energiekrise, wo Unternehmen und Privathaushalte mehr und mehr auf dezentrale Energietechnik wie Solar oder ein Blockheizkraftwerk setzen, sind klassische Energieträger wie Öl oder Gas nicht mehr so interessant.

Da kann sich ein Ausstieg durchaus lohnen, denn diese Situation wird wohl noch eine Weile anhalten oder sich verschärfen. Vor allem im aktuellen Zins-/Inflations-Umfeld ist es besonders kritisch zu betrachten, welche Werte sich noch lohnen.

Ein anderes Argument, mich von Werten zu trennen, ist die Gewinnmitnahme. Bei der Aktie von Plug Power hatte ich 40-50% Rendite. Das ist absurd viel und das wollte ich mitnehmen und das Thema damit abschließen.

Mit 40 % ist die Cash-Quote im Wikifolio sehr hoch. Wartest Du hier auf passende Momente?

Wenn ich zusätzlich die Edelmetalle Gold, Silber und Palladium als Cash-Äquivalent sehe, sind es ca. 50% Cash-Quote und damit bin ich nur zu ca. 50% im Markt investiert.

Wir haben aktuell ganz schwierige Zeiten gesellschaftlich und an der Börse und auch die nächsten Jahre an der Börse werden vermutlich schwierig sein – daher die hohe Cash-Quote.

Durch Krieg, Inflation und Rezession sind wohl längst nicht alle Risiken im Markt eingepreist. Viele Kursentwicklungen sind unvorhersehbar, ähnlich wie zu Beginn der Corona-Krise.

Die Notenbanken müssten eigentlich die Zinsen verändern, um die Inflation einzudämmen. Aufgrund der drohenden Rezession kann man das aber von keinem Notenbänker erwarten.

Viele der aktuellen Probleme sind stark miteinander verwoben. Von daher nehme ich derzeit eine Risiko-Adjustierung im Portfolio von Tag zu Tag vor.

Wie legst Du denn privat an: So wie im Wikifolio oder hast Du einen anderen Ansatz?

Grundsätzlich investiere ich privat genauso wie im Wikifolio gezeigt. Ich bin ja auch selbst zu einem großen Anteil in meinem Wikifolio investiert.

Welche Ziele hast Du Dir für die Zukunft gesetzt?

An der Börse ist es schwierig zu planen. Ich versuche aber, mich besser zu strukturieren und professioneller aufzustellen. Viele der Investoren meines Wikifolios fragen auch, was denn sei, wenn ich das Portfolio nicht mehr managen kann.

Das könnte über geeignete Mitarbeiter laufen, die mir auch helfen noch mehr Markt-Informationen aufzunehmen und im Portfolio zu verarbeiten.

Zum Abschluss mache ich nochmal das obligatorische Wordshuffle mit Dir. Ich nenne Dir Begriffe und Du sagst, was Dir einfällt.

Finanzielle Freiheit

Freiheit ist überhaupt das größte und wichtigste Gut. Nicht nur die finanzielle, sondern dass wir die Freiheit zu demonstrieren und auf unser Recht zu bestehen. Finanzielle Freiheit bedeutet für mich, sich keine Sorgen über Geld machen zu müssen. Das kann über die Investition an der produktiven Wirtschaft ideal erreicht werden.

Familie

Super wichtig! Ich hab einen kleinen Sohn und bekomme noch ein weiteres Kind. Das ist unglaublich, wie sehr man sich dadurch verändern kann und die Familie schenkt mir viel Geborgenheit.

Kryptowährungen

Ich denke die Kryptowährungen sind eine echte Alternative zum Fiat-Geldsystem und werden als Asset-Klasse bestehen bleiben. Dennoch wird es immer wieder Phasen geben, wo es kritisch begutachtet wird, was sich in Kursschwankungen wiederspiegelt. Ich bin investiert, aber mit einem relativ kleinen Anteil.

Rockmusik

Ich bin ein großer Musik-Fan. In Düsseldorf gibt es einige Rock-Kneipen, die ich gerne besuche.

Geld

Geld ist super wichtig, aber man muss auch eine gewisse Distanz dazu wahren. Wenn man zu wenig davon hat, ist es nicht gut, aber auch nicht, wenn man zu viel davon hat.

Glück

Glück fällt einem zu und man erarbeitet es sich auch. Ich finde, das ganze Leben ist ein Geschenk und ich bin schon über Kleinigkeiten sehr glücklich, wie in der Sonne zu sitzen und ein gutes Buch zu lesen oder Zeit mit meiner Familie zu verbringen.

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