Lebenslanges Lernen: Warum Du in Dich selbst investieren solltest (+Podcast)

Lebenslanges Lernen hört sich beim ersten Mal an, wie immer Streber sein. Aber es gibt so viele Gründe, warum Du immer wieder in Dich selbst investieren solltest. Am Ende ist es eine wertvolle Investition in die Gesundheit, Zukunft und Zufriedenheit.

Was macht mich glücklich, was will ich im Leben erreichen und welche Arbeit erfüllt mich? Das sind Fragen, die für mich persönlich immer wieder eine wesentliche Rolle spielen. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Fragen Leitlinien in den Podcast-Interviews spielen.

In meinem privaten Umfeld erlebe ich es aber immer wieder, dass diese Fragen überhaupt keine Rolle spielen. Alles, was neben dem Job für zu viel Arbeit erachtet wird, lehnen diese Leute von vornherein ab. Dabei lässt sich das mit ein bißchen Mut zur Veränderung und auf die Zähne beißen erreichen.

Vor kurzem habe ich ein Interview in der Euro am Sonntag mit Barry Greenblatt gelesen. Er ist Wirtschafts- und Politikprofessor an der renommierten Universität von Kalifornien in Berkeley – also direkt im Silicon Valley.

Investieren ins Humankapital

In dem Interview ging es unter anderem um die Frage, wie Donald Trump Amerika wieder nach vorn bringen kann.

Ich zitiere jetzt mal Barry Greenblatt.

„Nicht der Handel, sondern die Automatisierung hat die manuelle Arbeit in den USA unter Druck gesetzt. Der technologische Fortschritt lässt sich aber nicht rückgängig machen. Die Einkommen der  der Mittelschicht stagnieren seit 25 Jahren. Keine politische Maßnahme kann diesen Trend innerhalb eines Jahres umkehren. Das Einzige, was Amerika weiterbringt, sind Investitionen in die Schulen und in die Weiterbildung. Erwerbstätige müssen sich Qualifikationen aneignen können, die es in einer technisierten Welt braucht, in welcher der internationale Wettbewerb nun mal Tatsache ist. Wir müssen nicht in physische Infrastruktur, sondern vor allem ins Humankapital der USA investieren.“

Ich finde das es eine sehr wichtige Aussage ist, die oft gar nicht so hervorgehoben wird. Zwar haben wir hier in Deutschland ganz andere Voraussetzungen bei der Bildung, aber auch hierzulande wird der Job-Kahlschlag durch den technologischen Fortschritt kommen.

Humankapital ist das Geld, was Deine Arbeitskraft und Dein Wissen in der Wirtschaft wert sind. Übersetzt wird es in Form Deines Gehalts. Und Humankapital ist der Grund, warum es so wichtig in sich selbst zu investieren. Eigentlich noch wichtiger als es an der Börse anzulegen. 

Seit einem Jahr arbeite ich in der Bildung und beschäftige ich mich tagtäglich mit den Themen Weiterbildung, E-Learning und Studium. So bekomme ich beruflich hautnah mit, warum es so wichtig ist, in sich und sein Humankapital zu investieren. Privat investiere ich jetzt seit drei Jahren in mein Humankapital.

Und langsam machen sich erste Erfolge bemerkbar. Ähnlich wie bei der Geldanlage fängt es erst tröpfchenweise an mit den Erfolgen und entwickelt sich dann immer mehr. Ich habe jetzt weit über 1.000 Euro in Bücher, Kurse, Tools und Weiterbildungen investiert. Deswegen weiß ich auch, dass das Wissen nicht vom Himmel fällt, sondern viel Zeit und Geld in Anspruch nimmt. Das war aber auch nicht immer so.

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Humankapital: Wie entsteht das?

Mit 21 habe ich als Chef vom Dienst bei einem lokalen Berliner Fernsehsender gearbeitet und war für die Koordination und Umsetzung der lokalen Nachrichten und ein Lokalmagazin zuständig. Zusätzlich erstellt ich Beiträge, interviewte Politiker, Schauspieler, Musiker und Schriftsteller und hing sogar auf der VIP-Tribüne bei Deep Purple oder backstage bei Nightwish rum. Ein Traum mit sehr langen Arbeitstagen und sehr schlechter Bezahlung.

Damit ich nicht in dieser Tretmühle gefangen bleibe, habe ich meine Sachen gepackt und bin nach Tübingen gegangen, um dort Politik, Rhetorik und Geschichte zu studieren. Parallel startete ich ein Heavy Metal-Online Magazin mit einigen Leuten, das ich 5 Jahre lang gewissenhaft betrieb. Gebracht hat mir das alles wenig. Mein Volontärsgehalt in einer PR-Agentur betrug 2008 1.500 Euro und der Vertrag war auf 15 Monate befristet.

Befristete Verträge oder Vermittlermühlen sind ja leider schwer angesagt. Für die Zukunft bedeutet das: extremer Wandel! Mittlerweile sind beide selbst Influencer und sehr erfolgreich. Warum? Weil sie massiv in sich selbst investiert haben.

Schau Dir nur mal einzelne Branchen an, die sich durch die Digitalisierung komplett ändern. Die Musikbranche bekommt das schon zu spüren. Als Musiker musst Du Dich mittlerweile um alles selbst kümmern, weil Plattenfirmen nicht mehr so viel Geld verdienen wie noch vor zehn Jahren. Das kann auch funktionieren, wenn Du Dir mal meine Mixtape-Folgen mit De Sade oder Jassy von JJs One Girl Band anhörst. Das sind die Folgen 42 und 56 vom Finanzrocker Podcast. Hier hörst Du in welche Richtung es geht.

Aber auch die Medienbranche ist in einem extremen Wandel. Gleiches gilt für die Finanzbranche und natürlich auch die Fertigung, wo immer mehr Prozesse automatisiert werden. Da sind wir wieder bei der Kernaussage von Barry Greenblatt. „Erwerbstätige müssen sich Qualifikationen aneignen können, die es in einer technisierten Welt braucht, in welcher der internationale Wettbewerb nun mal Tatsache ist. Wir müssen nicht in physische Infrastruktur, sondern vor allem ins Humankapital der USA investieren.“

Nun kannst Du aber schlecht auf den Staat hoffen. Du musst selbst die Initiative ergreifen. Das bedeutet: Du musst in Dich selbst und Dein Humankapital investieren. Denn nur so kannst Du mit dem extremen Wandel durch die digitale Transformation und Automatisierung mithalten. Aber wie soll das denn gehen? Ich habe drei Punkte für Dich, die Dir dabei helfen sollen, Dein Humankapital auf ein neues Level zu hieven.

Fangen wir mal mit der Gesundheit an.

1) Gesundheit

Gesundheit ist das A und O im Leben. Wenn Du nicht gesund bist, bist Du nicht produktiv. Und Du verdienst viel weniger Geld. Das bedeutet im Umkehrschluss: Du solltest alles dafür tun, um gesund zu bleiben.

Leider hast du nicht immer Einfluss darauf. Gerade bei schweren Krankheiten ist man hilflos. Aber du kannst dafür sorgen, dass du durch Sport und gesunde Ernährung einen positiven Einfluss auf dich und dein Leben hast.

Zwei Beispiele:

Geistige Entlastung

Gerade wenn Du viel um die Ohren hast, brauchst Du einen Ausgleich, um die Balance zu halten und mal komplett abschalten zu können. Bei mir ist es das Fitnessstudio. Bei anderen das Joggen, Tennis oder FußballIch versuche zweimal die Woche für jeweils zweieinhalb Stunden dort den Kopf frei zu bekommen. Denn neben meinem 38-Stunden-Job, meinem Blog, zwei Podcasts, Weiterbildung und einem Privatleben fehlt der Ausgleich, um auf andere Gedanken zu kommen. Da hilft mir die sportliche Betätigung ungemein. 

Und damit komme ich auch zu einem weiteren Beispiel: Ich verliere Gewicht.

Stress, ungesunde Ernährung und dann noch Alkohol sorgen im Handumdrehen für Übergewicht und verstärkt damit die Anfälligkeit krank zu werden. Das habe ich leider Gottes auch schon in unterschiedlichen Ausprägungen gehabt, wie ich in vorherigen Podcast-Episoden schon erzählt habe. Teilweise hat mir da der Sport auch nicht geholfen, weil die Psyche betroffen war. Dann helfen nur noch klare Entscheidungen, um die Gesundheit wieder zu erlangen. 

Und nur wer das – allen Widrigkeiten zum Trotz – durchzieht, investiert regelmäßig in den eigenen Körper. Ich mache das jetzt seit 9 Jahren – nur unterbrochen von Verletzungen oder Krankheiten. Manchmal fällt mir das richtig schwer, mich dafür zu motivieren, aber ich ziehe es trotzdem durch. Mein Gewicht halte ich dadurch in einem Spektrum von 4 Kilo Unterschied. Das ist für mich völlig ok, auch wenn ich jetzt nicht wirklich schlank bin. Aber darum geht es auch nicht. Ich kenne aber kaum Menschen, die länger als zwei Jahre regelmäßig im Fitnessstudio Sport getrieben haben. Die Meisten geben recht schnell wieder auf, weil es ja so anstrengend ist. 

2) Wissen

Kommen wir mal zum zweiten Punkt, dem Wissen. Nur indem ich mich ständig weiterbilde, entwickle ich mich weiter. Mache ich das nicht, bleibe ich auf einem Niveau hängen. Das führt langfristig dazu, dass ich mein Humankapital erhöhe.

Dafür habe ich mir ein ganz einfaches Ziel gesetzt. Ich möchte jedes Jahr mehr Geld verdienen als im Jahr zuvor. Das ist mir bisher auch immer gelungen. Aber es kommt auch nicht aus heiterem Himmel, sondern nur indem ich mich nach der Arbeit weiterbilde, Bücher lese, neue Fähigkeiten erlerne und damit neue Erfolge feiern kann.

Genau wie das Fitnessstudio auch, brauchst Du ein gutes Stück Durchhaltevermögen. Aber es macht sich über die Jahre mehr als bemerkbar.

Wer sich hingegen immer wieder erzählt, dass er so im Stress sei und lieber in Ruhe die neue Netflix-Serie nach Feierabend schauen will, kann es gern machen. Nur erhöht sich so nicht das Humankapital, wenn man nichts darüber hinaus macht. Ich schaue ja trotzdem Serien und zocke auf der Playstation. Aber das steht auf einem anderem Blatt.

Ein Beispiel aus meinem Artikel „29 Gründe, warum Vermögensaufbau Spaß machen kann„: 

Am Anfang hast Du Deinen Arbeitslohn als Vermögenswert, der Dein Portemonnaie füllt. Du fängst an, das Geld anzulegen, erhältst Zinsen, Ausschüttungen und Dividenden und wirst motiviert, mehr zu sparen und anzulegen. Vielleicht denkst Du auch: „Hmmm, eigentlich geht da noch mehr.“ Womöglich legst Du zusätzlich Geld in P2P-Kredite und bekommst monatlich zweistellige Zinsen, die gleich wieder angelegt werden. Nach einigen Jahren wirkt der Zinseszins-Effekt wahre Wunder.

Danach investierst Du in Online-Kurse und Bücher und startest Du mit einem digitalen Produkt, verzeichnest erste Einnahmen und hast Blut geleckt. Es kommt noch ein weiteres Produkt dazu und Du verdienst damit ein dreistelliges Zusatzeinkommen neben Deinem Job, das Du gleich wieder investierst. Nach wenigen Jahren erhältst Du vielleicht mit Deinen neuen Vermögenswerten vier- oder fünfstellige Erträge im Jahr. Wenn Du Glück hast, sogar im Monat.

Utopie? Finanzrocker-Geschichtsstunde? Nein, denn ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es funktioniert. Manchmal ist es zwar hart und die Motivation leidet, aber wenn Du Dich dahinter klemmst, ist es möglich. Und dann macht es richtig Spaß.

3) Vitamin B

Kürzlich bekam ich eine E-Mail von Linkedin mit einem sehr prägnanten Satz. „80 % unserer Mitglieder finden neue Jobs über Personen, die sie bereits kennen.“ Und ganz ehrlich: Da ist etwas wahres dran. Vitamin B spielt für das Humankapital eine wichtige Rolle und kann einige Schritte im Lebenslauf erleichtern.

Nun finde ich Linkedin grenzwertig teuer und habe davon noch nie wirklich profitiert. Für XING gilt übrigens das Gleiche. Aber das wird sich ändern.

Denn Linkedin wird künftig eine noch größere Rolle spielen. Warum? Weil es mittlerweile zu Microsoft gehört und dadurch richtig Marketing-Power bekommen wird. Außerdem hat Linkedin die amerikanische Weiterbildungsplattform Lynda gekauft hat. Mithilfe von Lynda werden Schwachpunkte im Lebenslauf ermittelt, die mit einer gezielten Weiterbildung beseitigt werden können. Hast Du eine Weiterbildung erfolgreich absolviert, kannst Du das wiederum im Netzwerk posten. Wenn jemand von Deinen Kontakten darauf aufmerksam gemacht wird, kann es vielleicht zu einem neuen Job führen. 

Das ist jetzt noch Zukunftsmusik in Deutschland, weil es momentan in den USA getestet wird, zeigt aber auch die Wichtigkeit virtueller Beziehungen. In Deutschland wird Linkedin künftig in das Microsoft Business-Netzwerk Dynamics integriert. Die neue Version geht im Juli an den Markt und soll Unternehmen dabei helfen, neue, fähige Mitarbeiter zu finden. Deswegen lohnt es sich für jeden dort einen Account zu erstellen und sich von der Schokoladenseite zu präsentieren.

Aber von den Netzwerken mal abgesehen, lerne ich über meinen Blog und Podcast so viele spannende Menschen kennen. So etwas hatte ich nie zuvor in meinem Leben. Von diesen Kontakten habe ich auch schon enorm profitiert. Gerade das Thema Finanzen öffnet viele Türen bei Menschen, die sich bisher entweder gar nicht damit beschäftigt haben oder einfach keine Leute für den Austausch gefunden habe. Über Geld und Sex sprechen die Deutschen nicht miteinander und verkrampfen sofort. 

Dieses Dilemma führt aber dazu, dass immer mehr Leute Finanzblogs lesen, Podcasts hören und sich im Netz fleissig austauschen. Und im Endeffekt führte es dazu, dass sie sich auch mal bei einem Kaffee oder Bier austauschen wollten. Es gibt diverse Blogger-, Hörer- und Lesertreffen – auch im kleinen Rahmen – die so dermaßen spannend sind, dass da eine Menge toller Bekanntschaften entstanden sind.

Allein bei den beiden Hörertreffen vom Finanzwesir und mir waren über 60 Leute aus ganz Deutschland und sogar Österreich am Start. Hier haben wir uns ganz zwanglos über Geld, Anlagestrategien, ETFs und Aktien unterhalten. In den kommenden Jahren wird es genauso weitergehen, weil es im Bekannten-, Kollegen- oder Familienkreis nicht so zwanglos funktioniert.

Fazit Lebenslanges Lernen

Und damit bin ich wieder bei der eingangs gestellten Frage: Was macht mich glücklich, was will ich im Leben erreichen und welche Arbeit erfüllt mich? Ich möchte weiterhin lernen, um voran zu kommen. Ich möchte weiterhin viele spannende Leute kennenlernen und mich austauschen, von denen ich etwas lernen kann. Das muss sich jetzt nicht nur auf das Privat- oder Berufsleben beziehen, sondern besonders auch auf meine Interviewgäste im Podcast.

Nahezu alle Anfragen von Leuten, die sich im Podcast präsentieren wollen, lehne ich ab. Ich suche mir die Interviewpartner viel lieber selber aus, weil ich der Meinung bin, dass sie dem Hörer oder mir etwas Neues erzählen. Damit bin ich bisher sehr gut gefahren und möchte es auch nicht ändern. 

Nach wie vor kaufe ich auch viele Bücher, Tools oder Online-Kurse, die mich voranbringen können. Hier findest Du ein paar Beispiele für Kursplattformen mit bezahlbaren Kursen.

Udemy

Udemy ist einer der führenden Online-Marktplätze für das digitale Lernen und Unterrichten mit global mehr als 15 Millionen Kursteilnehmern. Derzeit werden rund 40.000 Onlinekurse aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Business, Programmierung und Fotografie bis hin zu Marketing von 20.000 Dozenten in mehr als 190 Ländern unterrichtet. Kursteilnehmer können wann und wo lernen, wie sie es möchten, während Dozenten die Möglichkeit haben, ihr Wissen weltweit zu teilen.

Oncampus

Oncampus ist die E-Learning-Tochter der Fachhochschule Lübeck und bietet günstige Selbstlernkurse aus ganz unterschiedlichen Bereichen an.  Das Spektrum reicht von BWL über Social Media Management bis hin zur Einführung in die Programmierung.

OpenHPI

OpenHPI ist die MOOC-Plattform des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts. Hier kannst Du unter anderem kostenlose Programmierkurse absolvieren.

Zahlreiche Bücher, die Dich weiterbringen findest Du auf meiner Mehrwertseite. Darüber hinaus empfehle ich Dir zur Ideenfindung folgende Bücher.




Solopreneur: Alleine schneller am Ziel
  • Ehrenfried Conta Gromberg (Autor)

Und selbst von Dingen wie der Arbeit beim Fernsehen oder das Führen des Online-Magazins profitiere ich wieder, weil ich die Grundzüge für Finanzrocker damals schon gelernt habe – aber bis 2015 nie angewandt habe. Vielleicht schlummert bei Dir auch solch ein Wissen aus der Vergangenheit, das Dir dabei hilft, etwas Neues umzusetzen.

Deswegen bin ich der festen Überzeugung, dass Dich die Investition in Dein Humankapital in vielerlei Hinsicht nach vorn bringen kann. Es geht hier auch nicht darum, dass jeder einen Blog oder Podcast aus dem Boden stampft. Aber vielleicht möchtest Du ja programmieren lernen, um beruflich voran zu kommen. Das geht mittlerweile ziemlich einfach mit speziellen Videokursen. Oder möchtest Deine Schlagfertigkeit oder Rhetorikfähigkeiten verfeinern, um selbstsicherer aufzutreten.

Das alles bringt Dich im Leben ein ganzes Stück voran. Probiere es doch einfach mal aus. Ich wünsche Dir viel Erfolg.

Mehr über lebenslanges Lernen, den Dividenden-Alarm und die finanzielle Freiheit

Erfahre noch mehr im Interview mit Steffen Kirchner

Selbstständigkeit und Unternehmertum mit Natascha Wegelin und Bastian Glasser – DFR 91

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14 Antworten

  1. Hallo Daniel,

    ich glaube nicht, dass die USA langfristig davon weg kommt, dass jeder für seine Bildung richtig Geld in die Hand nehmen muss und es damit eine riesige Schere zwischen Arm und Reich gibt. Hier nimmt in meinen Augen Deutschland eine Vorbildfunktion ein: Wenn ich was drauf habe, kann ich auch an den großen / bekannten Institutionen (wovon es hier leider nicht allzu viele gibt) studieren. Ohne einen riesigen Schuldenberg oder reiche Eltern.

    Ich stimme dir vollkommen zu, dass digitale Bildungsangebote ala Udemy, Udacity, Coursera, OpenHPI, MooC.house etc. im Kommen sind. Ich bin selber häufiger Nutzer von diesen Plattformen und kann das Potential erkennen.
    Insbesondere das von dem deutschen Professor Sebastian Thrun gegründete Udacity entwickelt sich gerade im IT-Bereich als eine Perle. Besonders ist hierbei die Kooperation mit Tech-Unternehmen wie Google, Facebook, Amazon, SAP, Bosch usw.. Praktische Ausbildung von Unternehmen für die Unternehmen!
    Aber natürlich auch Youtube-Videos, Podcast (so wie deiner!), Blogs, Bücher usw. stärken das Humankapital.

    Gruß
    Emanuel

  2. Sehr coole Folge. Mir hat das Zitat am Anfang sehr gefallen und auch die Erwähnung meines Arbeitgebers gibt nen Pluspunkt 😉
    Alles in allem wurde nichts wirklich neues erzählt, aber du hast es gut verpackt und auf den Punkt gebracht. Also jemand der fest in der Technologie-Branche verankert ist und Veränderungen und Möglichkeiten in der Wirtschaft direkt sehen kann. Ich habe immer wieder Angst, dass viele Leute die Veränderungen durch Automatisierung und Digitalisierung verdrängen. „Das wird schon nicht so schnell kommen“ höre ich dann. Auch die Nahles war ja auf der re:publica 2017 ganz groß darin, die Digitalisierung klein zu reden.

    Viele investieren ja bereits in die Technologie- und IT-Branche. Aber ich würde es als risikoärmer sehen, wenn sie nicht erst ihr Geld in Aktien anlegen, sondern sich IT-relevantes Wissen vermitteln. Jeder Jugendliche sollte meiner Meinung Programmieren lernen. Schon mit einfachen IT-Grundlagen erreicht man viel mehr im Job.

  3. Kann man auch auf Humankapital verzichten und trotzdem irgendwann „finanziell frei“ sein/werden? Ich tat mich immer unheimlich schwer in den Bildungseinrichtungen und habe nie den Beruf gefunden, der mich interessiert hätte. Für mich sind Themen wie „Humankapital“ einfach sehr abstrakt, weil ich selbst eher bildungsfern bin.

    1. Humankapital an sich ist nicht nur abhängig von Bildungseinrichtungen. Du kannst auch viel Geld verdienen ohne studiert zu haben. Trotzdem musst Du hier auch Wissen über Bücher, Kurse oder Austausch ansammeln und dieses dann umsetzen.

      In der „normalen“ Arbeitswelt ist es hingegen in Deutschland schwer ohne Abschlüsse voranzukommen.

  4. Interessanter Podcast, auch wenn ich einiges kritisch sehe.
    DENN nicht jedes Studium oder jeder Fortbildung, also jede Investition in Humankapital, bringt dich weiter. Man sollte sich genau überlegen, in was man investiert.

    Mir hat letztens ein Personaler gesagt, dass die Wirtschaft gar nicht so viele Führungskräfte braucht. Heutzutage studiert „jeder“. Auf die „guten“ Jobs gibt es zu viele Bewerber, dafür werden Bäcker, Automechaniker, Erzieher und Pflegekräfte händeringend gesucht. Ein wirkliches Problem ist die unterschiedliche Entlohnung. Trotz einer 40 Stundenwoche kann ein signifikanter Teil der Arbeitnehmer von seiner Arbeit nicht leben, nicht sparen und nicht für die Rente vorsorgen. Und da helfen auch keine Investitionen in Humankapital. Es ist doch komisch. Man müsste meinen, dass der Mangel an Pflegekräften zu einer Lohnsteigerung führen sollte. Tut es jedoch nicht. Der Preis bestimmt die Nachfrage, nicht die Nachfrage den Preis.

    1. Da bin ich ganz bei Dir, Clara! Ich habe auch teure Weiterbildungen/Kurse gehabt, die mir überhaupt nichts gebracht haben. Das gehört jedoch dazu. Darüber habe ich ja auch in der Folge gesprochen.

      Und mit den Argumenten über Pflegekräfte, Bäcker, Automechaniker schreibst, hast Du ebenfalls völlig Recht. Gerade bei den Pflegekräften ist es total ungerecht, was da abläuft. Dabei sind sie so wichtig für die Gesellschaft – vor allem im Hinblick auf den demografischen Wandel. Das sieht man immer dann, wenn man einen Einblick in die Krankenhäuser hat. Da fehlt an allen Ecken und Enden Personal. Furchtbar erschreckend.

      Und hier muss von der Politik etwas kommen, damit diese Berufsgruppen auch die Möglichkeit haben, Geld zu sparen und vorsorgen zu können. Ob das bedingungslose Grundeinkommen die Lösung ist, weiß ich nicht. Aber irgendwas muss da kommen. Diese Diskussion ist dann aber noch einmal eine extra Podcastfolge wert – am besten mit einem Politiker.

    2. Hallo Clara,

      nur eine kurze Anmerkung zu „Heutzutage studiert „jeder“.“

      Vermutlich hast Du die Worte „,… den ich kenne“ vergessen. Das ist aber nicht die Realität in Deutschland:
      https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/BildungForschungKultur/Bildungsstand/Tabellen/Bildungsabschluss.html

      Ich fürchte, das Thema „Angebot und Nachfrage“ ist schon entscheidend. Ich bin aber ganz bei Dir, dass es Berufsgruppen wie Pflegekräft, etc. gibt, die deutlich höher entlohnt werden müssten.

      Ob es dann wirklich nicht dazu reicht, etwas fürs Alter zurück zu legen, mag ich allgemein nicht beurteilen. Mir kommt es mitunter so vor, als läge der Fokus mancher (sicher nicht aller) Personen sehr in der Gegenwart und weniger in der Zukunft.
      Geld sparen und investieren zu wollen, erfordert ja die Bereitschaft, Verzicht zu üben und zu lernen, dass es nicht nur ein Sparbuch/Tagesgeldkonto gibt. Dazu ist sicher nicht jeder in der Lage, manche (auch Gutverdiener) wollen es aber auch einfach nicht. „YOLO“, „Das letzte Hemd hat keine Taschen.“ „Man muss sich auch mal was gönnen.“ und schon ist am Geldende noch Monat über.

      @Daniel: Bitte keine Politikerfolge. Das hatten wir doch schon und mündet mitunter doch arg im Phrasen dreschen.

      Liebe Grüße
      Dummerchen

  5. Hallo Finanzrocker,
    ein sehr interessantes Thema, danke dafür.
    Tonqualität und Sprache/Texttempo finde ich klasse.

    Ich hatte bei dieser Folge allerdings große Probleme mit dem Abspielen auf dem Handy und auch der von dir angesprochene Download-Button zeigte keine Funktion.
    Um in den Hörgenuss zu kommen, musste ich die Seite am PC öffnen, hier downloaden (was auch erst verzögert funktionierte) und die Episode dann auf das Handy übertragen.
    Der Aufwand hat sich allerdings gelohnt, denn schließlich steigert auch das Podcast hören das Humankapital 🙂

    Rock On

  6. Hallo Daniel,

    Vielen Dank für Deinen wertvollen Beitrag. Ich bin der Ansicht, daß insbesondere vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Arbeit 4.0 viele heutige Jobs wegfallen oder verlagert werden. Eine breite Ausstattung an Interessen und der steten Fort- und Weiterbildung sind hier im Sinne einer Diversifikation sicher erstrebenswert. Der erfolgreiche Blick in die Glaskugel, welche Fachrichtung in 5 oder 10 Jahren gefragt sein wird, ist meines Erchtens nur schwer möglich.

    In jedem Fall werden in Anbetracht der demographischen Entwicklung und – wie ich finde – politisch befeuerten Ungleichbehandlung der Generationen massive (finanzielle) Einschritte auf die jetzt unter 40-Jährigen zukommen. Und dieser Personenkreis wird den Weg zur finanziellen Freiheit, den ersehnten Frühruhestand oder das selbstbestimmte Entscheiden über seinen Arbeitgeber / Zeit nur mit stoischer Disziplin bei Konsum und Sparsamkeit, gewürzt mit Erfolg in der Geldanlage und einem entsprechenden Humankapital, das überdurchschnittliche Einkommen generiert, erreichen können.

    In diesem Sinne: vielen Dank für Deinen hervorragenden Blog und Podcast (auch mit dem Finanzwesir), die vielen wertvollen Tips und den kritischen Austausch des Forums hier.

    Viele Grüße,
    Pete

  7. Hallo Daniel,

    die Folge hat mir sehr gut gefallen. Ich bin ja auch ein Vertreter davon, sich ständig selbst weiter zu bilden und auch immer mal wieder neue Themen herauszusuchen – sowohl privat, als auch beruflich.

    2 sehr gute Bücher, die ich in diesem Jahr diesbezüglich schon gelesen habe, sind Deep Work (hatte ich auch einen Artikel drüber geschrieben) und Breakthrough Rapid Reading (zum Thema Speed Reading).

    Das von dir empfohlene Udemy habe ich kürzlich auch mal genutzt, da ein Freund von mir einen Kurs dort online gestellt hatte. Die Plattform hat echt was, obwohl ich sagen muss, dass Youtube (neben viel Müll) auch viele echt hilfreiche Tutorials bietet – v.a. im Bereich Programmierung. D.h. wenn ich mal wieder ne Auffrischung zu irgendwas brauche (z.B. Javascript, GWT oder JQuery), nutze ich auch gerne die Videos dort.

  8. Hey Finanzrocker, ich bin da völlig Deiner Meinung. Ich habe auch in der SZ mal einen Artikel dazu gelesen. Man hat in einer Studie herausgefunden, dass die Investition in sich selbst und in die eigene „Firma“ (egal ob es eine Firma ist oder ob man Selbstständiger ist) die Investition mit der höchsten rendite ist. Ich mache das auch ständig. Es gibt hierzu die Abkürzung von Bodo Schäfer: k.l.u.w. (konstant lernen und wachsen). Das hab ich mir auch vorgenommen und fahre sehr gut damit.
    Liebe Grüße,
    Miss Money

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