Über Börsengänge, China-Aktien, Asien-ETFs und die Aktienrente – Interview mit Prof. Dr. Holger Fink

Nach vier Wochen Funkstille startet der Finanzrocker-Podcast in die 7. Staffel. Mit Professor Dr. Holger Fink habe ist zum Staffelstart einen sehr interessanten Gesprächspartner. Wir sprechen über Börsengänge, Investitionen in China-Aktien, Asien-ETFs und natürlich Holgers umfangreiches Depot.


Überblick Interview mit Prof. Dr. Holger Fink

In der ersten Folge nach der Sommerpause habe ich Professor Dr. Holger Fink zu Gast. Er arbeitete einige Jahre bei Goldman Sachs, bevor er an die Hochschule wechselte und dort kurze Zeit später eine Professur für Quantitative Methoden in der Betriebswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen bekam. Seit 2018 ist Holger Professor für Finanz- und Wirtschaftsmathematik an der Hochschule München. Nebenbei betreibt er noch einen sehr interessanten Instagram-Kanal zu den Themen Geldanlage, Aktien und Finanzen.

Ich habe Holger das erste Mal bei der Online-Invest im Frühjahr kennengelernt und verfolge seitdem interessiert seinen Instagram-Kanal. In Holgers Posts habe ich viele Themen gefunden über die ich mit ihm sprechen wollte und freue mich, dass er gleich zugesagt hat.

Wir sprechen über Holgers Karriereweg, sein umfangreiches Depot mit 100 Einzelwerten, wie Unternehmen an die Börse kommen, warum es so viele unterschiedliche China-Aktien gibt und was Holger von der Aktienrente hält. Ein buntes Programm also mit sehr viel nützlichem Inhalt.

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Zusammenfassung des Interviews

Über Professor Dr. Holger Fink

Holger Fink ist Professor für Professor für Finanz- und Wirtschaftsmathematik an der Hochschule München. Nebenbei betreibt er noch einen sehr interessanten Instagram-Kanal zu den Themen Geldanlage, Aktien und Finanzen. Mehrere Jahre arbeitete er als Investmentbanker bei Goldman Sachs

Ich hatte ja schon einige Professoren und eine Professorin zu Gast. Mit Prof. Mittnik ebenfalls einen zum Thema Finanzökonometrie. Kannst Du bitte trotzdem kurz erklären, was sich hinter Deinen Schwerpunkten verbirgt.

Finanzökonometrie ist im Wesentlichen die Analyse und Modellierung von Finanzdaten. Insbesondere von Renditen, von Volatilitäten im Hinblick auf Risikovorhersage. Das alles ist hilfreich wenn du ein Portfolio erstellen möchtest, eine Versicherung verwaltest oder ähnliches.

Der Schwerpunkt Quantitative Finance inkludiert die Finanzökonometrie aber da ist noch sowas wie Derivate-Pricing dabei. Das habe ich mir als Steckenpferd auserkoren.

Du bist ja von Haus aus Investmentbanker und hast einige Jahre bei Goldman Sachs gearbeitet. Was war da Dein Hauptarbeitsbereich?

Dort habe ich mich mit Derivaten und strukturierten Produkten für Privatanleger und Vermögensverwalter beschäftigt. Diese Derivate werden in den Medien gerne als Knock-Out-Zertifikate bezeichnet, weil man damit auch viel Geld verlieren kann. Für Finanz-Einsteiger und Menschen mit schwachen Nerven ist es definitiv nicht geeignet.

Der wichtigste Schritt ist für die meisten, vom Sparbuch zum ETF zu wechseln und das ist für 99% wohl auch ausreichend.

Übrigens waren die Atmosphäre und die Arbeitszeiten bei Goldman Sachs bei Weitem nicht so extrem, wie das oft in Serien dargestellt wird. Die Serien „Billion“ und „Industry“ bilden es aber ganz gut ab.

Wie kam es dann dazu, dass Du an die Hochschule gewechselt bist?

Ich hab bei Goldman Sachs festgestellt, dass es mir am meisten Freude bereitet hat, den Praktikanten nach Feierabend die Finanzwelt zu erklären. Das war dann die Erkenntnis, dass Lehre wohl doch zu mir passt. Außerdem ist die Work-Life-Balance an der Uni dann doch ein bisschen angenehmer als in der Bank!

Neben Deiner Professur bist Du jetzt auch Finfluencer bei Instagram. Warum und wieso ausgerechnet bei Instagram?

Da bin ich irgendwie reingerutscht und die Plattform kann ich gut nebenbei bespielen. Ich hab einfach mal ab und zu ein paar Bilder gepostet und das kam gut an. Gleichzeitig haben meine Studenten Stories im Hörsaal erstellt und dann meinte ich, wenn sie das schon machen, dann können sie mich ja auch verlinken! Außerdem war ich mal zu Gast bei der Börse Stuttgart, was auch zu meiner Bekanntheit beigetragen hat.

Du bist glaub ich der erste Professor, dem man bei Instagram den Mittelfinger zeigen darf. Wie hat sich das denn entwickelt?

Das ist der Goldfink-Support-Smilie! Ich fand es witzig und gleichzeitig schockierend, dass es den Mittelfinger tatsächlich als Smilie gibt. Dann hab ich den spaßeshalber mal den Goldfink-Support-Smilie getauft und seither hat sich das etabliert, dass ich viele davon bekomme.

Ich mag ja Deine Posts zum Finanzwissen. Da lernt man als Abonnent immer wieder dazu. Lass uns doch mal über einen Post aus der letzten Woche über ein aktuelles Thema sprechen. Wie kommen die Aktien an die Börse und wo liegen die Unterschiede?

Da gib es drei Wege, von denen auch Mischformen existieren. Der klassische Weg ist über ein IPO (Initial Public Offering). Das heißt ein Unternehmen, das noch außerhalb der Börse ist, gibt bekannt, dass sie an die Börse gehen möchte. Das ist meistens auch verbunden mit einer Kapitalerhöhung, also mehr Aktien.

Durch Banken und das Unternehmen selbst werden wiederum institutionelle Investoren angesprochen und als Aktienkäufer geworben. Daraufhin legt die Bank im IPO den Preis und die Konditionen der Aktien fest. Fast alles was in den letzten 20 Jahren an die Börse ging, hat es über diesen Weg gemacht, darunter beispielsweise auch Facebook.

Ein weiterer Weg ist Direct Listing. Hier spart man sich den Prozess über die Banken, der natürlich auch Geld kostet. Stattdessen verzichtet man meist auf die Kapitalerhöhung und die Eigentümer verkaufen einen Teil ihrer Anteile direkt am Aktienmarkt.

Zur Vorstellung des Unternehmens gibt es dann einen Investors Day, der das Unternehmen aber weniger kritisch beleuchtet als beim Weg über den IPO. Deswegen ist diese Vorgehensweise etwas weniger transparent. Beispiele aus den letzten Monaten sind „Coinbase“ und „Palantir“.

Die dritte Möglichkeit sind sogenannte Spacs. Diese sehe ich am kritischsten. Hier wird erstmal nur eine leere Hülle eines Unternehmens an die Börse gebracht, die nichts hat außer Geld. Diese Hülle wird dann meist dazu genutzt um Unternehmen zu kaufen, die noch nicht an der Börse sind. Das heißt die Idee ist, man bringt nicht eine Firma direkt an die Börse, sondern man lässt sie von einer Firma kaufen, die schon an der Börse ist.

Das heißt als Anleger weißt du nicht, was diese Firma machen wird außer vielleicht dass sie in der gleichen Branche bleibt. Ein Negativ-Beispiel ist die Firma „Nicola“, die ihre vermeintlich autonom fahrenden Elektro-Trucks zur Demonstration den Berg runtergeschubst haben.

Seit wann investierst Du denn an der Börse und gab es dafür einen speziellen Grund?

Das müsste so 2003-2005 gewesen sein mit der ersten Aktie des Schweizer Pharmakonzerns Roche. Damals ging die Angst rum über eine pandemisch werdende Vogelgrippe. Roche hatte eines der Medikamente die im Falle einer Pandemie helfen sollten. Glücklicherweise kam es aber gar nicht zu der Pandemie.

Jetzt haben wir ja eine Pandemie und es gibt viele Neu-Einsteiger an der Börse, die beispielsweise in Impfstoff-Hersteller investieren. Was hältst du davon?

Grundsätzlich finde ich das gut. Allerdings haben die Neu-Einsteiger schnelle Erfolge erlebt, die an der Börse nicht der Normalität entsprechen. Von daher befürchte ich, dass diese Anleger, wenn es mal wieder bergab geht oder nicht so steil bergauf, schnell aufgeben könnten.

Allerdings denke ich, dass der Start in die Finanzwelt keine größeren Positionen in spekulative Werte wie ein Impfstoff-Unternehmen sein sollte.

Wie sieht Deine persönliche Asset Allokation aus?

Ich hab sowohl Einzel-Aktien als auch ETFs. Die genaue Aufteilung und Werte findet man öffentlich auf goldfink.finance. Mittlerweile sind ca. 10% meines Vermögens in ETFs und der Rest in fast 100 Einzelaktien gestreut.

Ich persönlich glaube, dass solche Value-Aktien unter den drohenden steigenden Zinsen weniger stark leiden werden als klassische ETFs. Mir machen Einzel-Aktien aber auch einfach mehr Spaß auch wenn ich bezweifle, dass ich damit den Markt schlagen werde. Dabei setze ich auch gerne auf Dividenden-Aktien, die eine Ausschüttung zahlen. Als passives Einkommen würde ich das trotzdem nicht bezeichnen, denn ich schau mir das Unternehmen und die Rendite regelmäßig an.

Den Nasdaq-ETF habe ich, um die 5 größten Tech-Unternehmen der USA abzubilden, anstatt das über Einzel-Aktien zu machen. Ähnlich bei einem ETF der Schweiz, dort wollte ich in die Einzelwerte Roche und Nestlé investieren. Die restlichen asiatischen Länder sind ein demographisches Argument. In China und Indien sind viele Menschen von daher möchte ich dort investiert sein.

Welche Rolle spielen für Dich die Dividenden?

Ich habe lieber Unternehmen im Portfolio, die jetzt Gewinne und Dividende abwerfen, weil ich denke, dass diese weniger unter den steigenden Zinsen leiden werden. Während Unternehmen, die stark wachsen und eher in Zukunft Gewinne abwerfen, vermutlich stärker darunter leiden.

Wie viele Depots hast Du? 

Ich habe drei Depots. Maxblue, weil die einen tollen Quellensteuer-Service haben. Damit sind die Steuern auf kanadische Dividenden sogar niedriger als auf deutsche.

Zum Zukauf nutze ich aber hauptsächlich Scalable Capital, weil ich die Gründer persönlich von Goldman Sachs kenne.

Als drittes habe ich noch Just Trade. Das hat mehrere Handelsplätze. Das heißt, ich kann immer schauen, wo es ein Wert aktuell am günstigsten zu kaufen gibt.

Du investierst ja auch in China. Ist das tatsächlich nach den zahlreichen Restriktionen noch ein kalkulierbarer Markt?

In dem Moment wo das politische Tagesgeschäft so mit dem Aktienmarkt kollidiert, ist es in gewisser Weise unkalkulierbar.

Aus diesem Grund würde ich nur in China-ETFs investieren und nicht in Einzelaktien. Außerdem gab es in der Vergangenheit einige Betrugsfälle von Unternehmen an der chinesischen Börse, die bei in Deutschland undenkbar wären.

Aus chinesischer Sicht kann man einige politische Entscheidungen nachvollziehen. Diese privaten Bildungsunternehmen bieten teure Nachhilfen an, die die Eltern bezahlen, damit ihr Kind mithalten kann. Der chinesische Staat möchte diesen finanziellen Druck für die Familien rausnehmen, indem die Bildungsunternehmen verstaatlicht werden.

Warum gibt es dort eigentlich so viele unterschiedliche Aktien wie H-Shares, A-Shares, ADRs oder VIE-Strukturen?

Tatsächlich gibt es sogar noch viel mehr.

A-Shares sind die „richtigen“ Aktien wie sie in China gehandelt werden. Da kommt man als Privatanleger quasi nicht ran, außer über ETFs.

Die H-Shares sind im Wesentlichen auch „richtige“ Aktien, die in Hong Kong gehandelt werden und so auch Ausländern zur Verfügung stehen.

VIE-Strukturen heißt, dass China bestimmte Strukturen schützt, an denen sich keine Ausländer beteiligen sollen.

ADRs sind Zertifikate auf Aktien, damit die Amerikaner ausländische Aktien handeln können. Es gibt beispielsweise auch einen Nestlé-ADR.

Dein ETF auf den CSI 300 gehört zu den ETFs mit einer hohen Tracking Difference. Achtest Du auf solche Details?

Da achte ich sehr drauf, das war auch der Grund, warum ich den gekauft habe. In den letzten 5 Jahren hat der ETF besser performt als der zugrundeliegende Index. Das liegt vor allem daran, dass die chinesischen Werte so schwer zu bekommen sind und daher von den Hedgefonds unterbewertet wird. Das kann sich natürlich auch wieder drehen.

In einem Monat gibt es in Deutschland wieder Wahlen. Da spielt das Thema Aktienrente eine große Rolle. Wie siehst Du das Thema persönlich?

Schwierig. Ganz grundsätzlich finde ich den Ansatz gut, vom reinen Umlagesystem wegzugehen. Dementsprechend ist es ein guter Ansatz, ein Rentensystem über den Kapitalmarkt mitzufinanzieren.

Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise einen Staatsfond, der Rücklagen bildet und in Aktien investiert, beispielsweise wie Norwegen oder Japan.

Was ich nicht für sinnvoll halte ist, wenn sich jeder selbst um seine Absicherung mit einem reinen ETF kümmert. Denn spätestens zum Renteneintritt muss man anfangen umzuschichten.

Ich glaube aber nicht, dass sowas funktionieren kann, wenn das alle Länder machen würden. Dann würden das alle Länder hochpushen, weil der Markt ja auch steigt wenn neue Gelder zufließen. Dann gäbe es eine Art weltweites Umlagesystem, das die alten ausbezahlt und die Jungen zahlen ein. Ob das so kommen würde weiß ich nicht, aber deswegen bin ich da ein bisschen kritisch eingestellt.

In Spezialfällen beispielsweise mit Kindern kann sich eine Riester-Rente schon lohnen. Ansonsten denke ich, eine Aktienrente für Deutschland ist schon das Richtige.

Einige Parteien wie SPD und Grüne wollen die Abgeltungssteuer wieder abschaffen und die Kapitaleinkünfte mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz versteuern. Welche Rolle spielt da das Teileinkünfteverfahren und was steckt dahinter?

Es ist richtig, dass die Grünen und SPD die Kapitaleinnahmen mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz versteuern wollen, also im Spitzensatz 42% statt die Kapitalertragssteuer von 25%. Die Grünen wollen allerdings gleichzeitig das Teileinkünfteverfahren wieder einführen. Das heißt, dass nur 60% der Kapitaleinnahmen überhaupt versteuert werden. Das heißt im Endeffekt werden die Dividenden nicht mehr mit 25% sondern mit 25,2% versteuert. Für die Leute die weniger verdienen ist es sogar eine Steuersenkung.

Ich bin aber trotzdem dagegen, weil das System mit der Abgeltungssteuer so schön einfach ist. Aus meiner Sicht sollen sie lieber diese Abgeltungssteuer etwas erhöhen anstatt es komplizierter zu machen.

Außerdem sollte es belohnt werden, wenn die Menschen langfristig sparen, beispielsweise für die eigene Altersvorsorge.

Wie siehst Du es denn generell, dass Arbeit höher besteuert wird als Kapital?

Ich bin mir nicht sicher, ob das unbedingt der Fall ist. Wenn ein Unternehmen ein Gehalt zahlt mit dem durchschnittlichen Steuersatz von 30-35% kann es diese Kosten steuerlich geltend machen.

Die Kapitalertragssteuer von 25% ist wiederum nach Steuern, also nachdem das Unternehmen schon was abgegeben hat. Wenn man das gegenrechnet kommt man darauf, dass es ziemlich gleich besteuert wird.

Welche Ziele hast Du Dir für die kommenden 5-10 Jahre gesetzt?

Ich wäre gerne Bundespräsident. Nein Spaß, ich bin eigentlich sehr zufrieden mit meiner Situation. Ich habe einen Job, den ich gerne mache und ich liebe es mich über Social Media mit Finanzinteressierten auszutauschen.

Zum Abschluss mache ich nochmal das obligatorische Wordshuffle mit Dir. Ich nenne Dir Begriffe und Du sagst, was Dir einfällt.

München

Eine der schönsten Städte der Welt – und eine teure.

Beamte

Die Leistungsträger! Beamte dürfen nicht streiken, kriegen weniger Geld aber dafür ist der Job viel sicherer. Die Pension ist im Schnitt höher als die Rente. Insgesamt sind es sehr gute Arbeitsbedingungen. Ich glaube, dass ich jetzt fast mehr arbeite als noch in der Bank, beispielsweise wenn ich am Wochenende noch korrigiere.

Finanzielle Freiheit

Finanzielle Freiheit ist natürlich ein schönes Ziel, vor allem wenn es die Leute zum Sparen und Investieren anregt. Ich glaube vieles der Einkommen, die man als passiv bezeichnet, sind gar nicht komplett passiv sondern erfordern Aufmerksamkeit und Pflege.

Crash

Da würde ich gerne „Prophet“ ergänzen. Letztes Jahr hatten wir einen kleinen Crash, da standen dann die Zentralbanken zur Verfügung. Irgendwann wird das aber nicht mehr klappen, dann könnte es übel werden.

Rockmusik

Höre ich auch. Ich höre während der Arbeit alles Mögliche über Radio und YouTube von Straßengeräusche bis Rockmusik. Hauptsache es läuft was im Hintergrund.

Finfluencer

Finde ich eine gute Sache, indem man den Menschen die Chancen aber auch die Risiken erklärt.

Glück

Find ich super. Ich bin eigentlich sehr zufrieden und für mich persönlich kann alles so bleiben, wie es ist.

Bilder: Holger Fink

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10 Antworten

  1. Hallo Professor Fink, hallo Daniel.
    Erst einmal, wieder eine sehr gelungene Folge! Und eine lehrreiche für mich noch obendrein..mit ziemlichen Unbehagen musste ich lernen, das meine Tencent Aktien gar keine richtigen Aktien sind.
    Nun mal eine Frage: wie schaut das denn mit meiner Beteiligung bei Prosus aus? Wisst ihr ob es sich bei der Naspers / Prosus Beteiligung um „echte“ Aktien handelt oder auch um ADR bzw VIE?

    Vielen Dank schon mal im Voraus und in diesem Sinne ein schönes Wochenende!
    in Rock we Trust

    Carsten

    1. Hallo Carsten, das müssten leider auch VIEs sein. Persönlich finde ich das aber nicht wirklich ein extremes Risiko (keine Anlageempfehlung ) und denke mir, selbst wenn es normale Aktien wären und die Kommunistische Partei will, dass die Ausländer leer ausgehen, dann kann sie das im Zweifelsfall auch machen. Viele Grüße, Holger

      1. Vielen Dank Holger für die schnelle Antwort.
        Die werde ich in meine Entscheidung einfließen lassen.
        Einen guten Start in die neue Woche bei einer sehr erfüllenden Tätigkeit, der Lehre
        Mit besten Grüßen
        Carsten

  2. Arbeitseinkünfte werden plötzlich gleich besteuert wie Kapitaleinkünfte?
    Ist es schon so ernst, dass ein Professor für Finanz- und Wirtschaftsmathematik so dermaßen schlecht über die Steuerverhältnisse von Lohnzahlungen in Unternehmen gegenüber den Einkünften eines Privatbürgers Bescheid weiß? Oder war das nur ein eigenartiges politisches Statement.
    Klar ist, ein Unternehmen zahlt natürlich keine Steuern für die Kosten von Beschäftigten, auf die am Ende verbliebenen Gewinne aber schon noch etwas.

    Irgendwann sollen Zentralbanken nicht mehr zur Verfügung stehen?
    Wie das denn? Weil wirtschaftlich gesunde Staaten die Kosten bei einem so heftigen Einbruch in der Realwirtschaft wieder aus eigener Kraft stemmen können oder weil das ganze EZB-Direktorium von einem Virus dahingerafft wurde?
    Ansonsten sehe ich da kein Szenario, warum eine Zentralbank dem Staatsetat nicht mehr zur Seite springen könnte – ob das so dann so sinnvoll ist, wäre eine völlig andere Frage.

    Die beiden Fotos sind ja humorvoll, wurden die von einem Münchner Personality Coach rausgesucht?
    Ich bin erfreut, dass der Professor eine gelungene Work-Life-Balance hat, ich dachte davon erzählen immer nur die Berufsanfänger im Bewerbungsgespräch…
    Ansonsten finde ich die Themen gut, Teils darf es aber gern noch etwas fachlicher werden.

    1. Hallo Chris, was hast du denn an dem Statement zu der (Gesamt-)Besteuerung von Lohn und Kapital auszusetzen? Auf Unternehmensebene wirken die Personalkosten gewinnmindernd, werden also nicht versteuert, dafür aber am Ende auf Arbeitnehmerebene.
      Dividenden werden aus dem versteuerten Gewinn ausgeschüttet. Um einen 1€ auszuschütten muss also ca. 1,43€ Umsatz erzielt werden. Und dieser 1€ wird dann beim Aktionär nochmal mit 26,4%-28% besteuert.

      Von 1€ Umsatz, den ein Unternehmen als Gehalt „ausschüttet“ gehen also maximal(!) 42% an den Staat. Von 1€ Umsatz, den ein Unternehmen als Dividende ausschüttet jedoch mindestens 48%.

      Und selbst wenn man die Unternehmensebene außen vor lässt, als braves Kirchenmitglied ist die Besteuerung der Dividende für mich mit 28% deutlich höher als die von meinem Lohn mit 24,3% (ohne Sozialabgaben)

      1. @Timo
        Sind diese Personalkosten wirklich so fürchterlich „gewinnmindernd“ (das Wort ‚teuer‘ würde ich ja hinnehmen) oder ist die dahintersteckende und damit abgegoltene Arbeitsleistung nicht eine entscheidende Ursache für den Unternehmensgewinn und demnach also nicht gerade gewinnmindernd? Man kann ja immer von zwei Seiten in ein Fernrohr gucken, aber nur eine Seite sorgt dafür, dass wir es anwenden.

        Das angeführte Argument ist schon klar: Die nur einmal erbrachte Gewinnschöpfung aus dem Unternehmen wird bereits dort und später noch einmal mit der Ausschüttung persönlich versteuert und ist dann in Summe der Einkommenssteuer ähnlich und gegenüber der Steuer für die meisten Durchschnittslohnempfänger sogar höher.
        Wobei jene Lohnempfänger eben kaum nennenswerte Einkünfte aus Kapitalanlagen genießen, mit ihrem dauerhaft gering bleibenden Anteil möglicher Ansparung. Bei hohen Erwerbseinkünften mit entsprechend höherem Steuersatz fällt die Kapitalertragsteuer dagegen auffallend günstig aus.

        Mich stört in gewissem Maße, dass hier die beiden Steuersubjekte ‚Kapitalunternehmung‘ und ‚Privatperson als Anteile-Inhaber‘ so gern in einen Einklang gebracht werden, der für unser Steuerrecht eben nicht gültig ist.
        Im Grunde verstehe ich das durchaus, denn ich möchte für meine Kapitalanlagen auch lieber noch etwas mehr Rendite ausgezahlt bekommen, als vielleicht noch mehr davon in den nimmersatten Steuerschlund zu schleudern.
        Aber eine Meinung in der Art „MEIN Geld wurde doch schon in MEINER anteiligen Aktiengesellschaft als Gewinn versteuert, daher brauche ich das doch nicht schon wieder für mich mit Abgeltungssatz zu versteuern“, sieht für mich nach simpler politischer Agitation aus. Das ist zulässig, darf aber auch so benannt werden.

        Ich bin ja immer gern für neue Ideen im angeblich ungerechten Steuersumpf zu haben, wenn sich diese aber womöglich zunächst am eigenen Geldbeutel orientieren – na ja nun, Schwamm drüber.
        Seht mir bitte meine farbige Ausdrucksweise nach. Entweder das oder seufzen, aber das kann ja keiner hören.

        Und das noch: Irgendwie habe ich den Satz von Herrn Fink „Wenn ein Unternehmen ein Gehalt zahlt mit dem durchschnittlichen Steuersatz von 30-35% kann es diese Kosten steuerlich geltend machen.“ zuerst so verstanden, dass durch ein Unternehmen die Arbeitskosten mit einem Steuersatz von 30-35% steuerlich geltend gemacht werden können. Aber das war wohl so nicht gemeint.

    2. Danke, Timo,

      ergaenzend vielleicht noch den Graph zum Durchschnittssteuersatz 2020 in D:
      lohn-info.de/durchschnittssteuersatz.gif
      25% Durchschnittssteuersatz bei knapp unter 50k€ zu versteuerndem Jahres-Einkommen (= weniger als dein Brutto, da allerlei Abzuege!).
      de.statista.com/themen/293/durchschnittseinkommen/

      Das Durchschnittseinkommen bei Vollerwerb liegt aber nur bei ~4k/mo Brutto (48k€/a; also VOR allerlei steuervermindernden Abzuegen).
      D.h. der durchschnittliche ArbeitNehmer zahlt (deutlich) WENIGER als 25% Durchschnittssteuersatz auf seinen Lohn!
      D.h. fuer den Durchschnitt der AN gilt: die KapitalErtragsSteuer (inc. Soli 26,375%) ist HOEHER als ihr Durchschnittssteuersatz auf Lohn.

      Nichtsdestotrotz ist D ein absolutes Hochsteuerland. Wir zahlen mE viel zu viel (verschiedene) Steuern und Abgaben (in Summe) in D und eine immer kleiner werdende Minderheit muss eine immer groesser werdende Mehrheit unterstuetzen (die immer NOCH MEHR Transfer „waehlt“). Wie lange geht das noch gut?

      LG Joerg

  3. Das Argument, der Abgeltungssteuersatz auf Dividenden sei im Vergleich zum Steuersatz auf Arbeitseinkommen zu niedrig ist genau so einzuordnen wie das Argument, Aktiendividenden bzw. Gewinne dürften nicht besteuert werden weil die Aktien aus bereits versteuertem Einkommen gekauft worden seien: Blödsinn!

    Bezogen auf Argument 1, weil von einem Gewinn von 100 auf Ebene der AG dort 30% und bei Ausschüttung auf Anteilseigener Eben noch einmal (25% von den restlichen 70) an den Staat gehen, in der Summe damit 30 + 17,5 = 47,5 (mit Soli landet man dann bei rund 50%).
    Wird das Unternehmen hingegen nicht als AG sondern als Einzelunternehmen betrieben, versteuert der Unternehmer die 100, sofern der Höchststeuersatz gilt, ebenfalls auf diesem Niveau.

    Grund ist kein Zufall sondern die beabsichtigte, rechtsformunabhängige Besteuerung.

    Wenn also die 25% erhöht werden muss konsequenterweise auch der Einkommensteuersatz generell erhöht werden. Wer´s mag…

    Und Argument 2: Wer immer noch nicht verstanden hat, dass bei Aktien der Ertrag d.h. die Ausschüttung oder der Gewinnzuwachs, aber nicht der Einkaufspreis selbst versteuert werden, der bestätigt die in Deutschland grottige Finanzbildung zu 100%.

  4. Hallo Daniel,

    in dieser Folge waren wieder viele interessante Anregungen drin, z.B. die Details zu den verschiedenen Typen an chinesischen Aktien und den Tracking Differenzen.

    Der Einschätzung zum Thema Aktienrente stimme ich zu. Wenn das jedes Land macht und vor allem die wirtschaftlich „großen“ Länder z.B. in Europa, wird die Menge an notwendigen Aktien einfach knapp. Die Marktkapitalisierung des Anleihemarktes, auf der dem ja aktuell ein großer Teil der kapitalgedeckten Rentenversicherungen basieren, ist aktuell deutlich höher, als die des Aktienmarkts. Man darf nicht vergessen, Norwegen hat nur fünf Millionen Einwohner.

    Zum Thema Besteuerung der Kapitalerträge: Vor der Abgeltungssteuer hatten wir die Spekulationsfrist von einem Jahr, das Halbeinkünfteverfahren (50%, nicht 60%) und unbeschränkte Abziehbarkeit von Werbungskosten. Damals waren z.B. auch Reisen zu Hauptversammlungen voll absetzbar. Wenn wir das alles wieder zurückbekommen im Ersatz für die Abgeltungssteuer, dann will ich mal nichts gesagt haben. Ich fürchte aber, daß wir eine Kombination des Schlechtesten aus diesen beiden Welten sehen werden.

    Viele Grüße

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