In dieser spannenden Weihnachtsfolge des Finanzrocker-Podcasts tauchen wir in die Welt von Financial Wellbeing ein. Zu Gast habe ich Dr. Thomas Mathar, einem Verhaltensökonom und dem Autor des lesenswerten Buches „Der Weg zu Glück und Wohlstand im 100-Jahre-Leben“.
Inhalt
Überblick Dr. Thomas Mathar
Ich habe heute Dr. Thomas Mathar zu Gast. Er ist Verhaltensökonom, der kürzlich ein Buch über Glück und Wohlstand im 100-Jahre-Leben veröffentlicht hat. In Edinburgh leitet Tom das Behavioral Sciences Center bei Aegon UK, das erforscht, warum Menschen mit langfristiger Finanzplanung zu kämpfen haben.
Wir sprechen in 55 Minuten über die mentalen Herausforderungen bei finanziellen Entscheidungen, die Unterschiede zwischen deutschen und britischen Anlegern und das Konzept eines mehrstufigen Lebens.
Anhand von Beispielen aus seinem Buch veranschaulicht Thomas Mathar, wie wichtig finanzielles Wohlergehen im Vergleich zu bloßer finanzieller Unabhängigkeit ist, und betont die bedeutende Rolle der langfristigen Denkweise für das Finanzverhalten.
In der Folge geht es auch um die wichtige Rolle eines gesunden Money Mindsets, warum die Buddenbrooks schrittweise ihr Vermögen verloren haben und praktische Tipps für eine glückliche und finanziell sichere Zukunft.
Shownotes
- Zum Buch von Tom „Der Weg zu Glück und Wohlstand im 100-Jahre-Leben“*
- Zum Buch „Die Buddenbrooks: Verfall einer Familie“ von Thomas Mann*
Finanzrocker-Podcast auf allen Plattformen
Hier findest du den Finanzrocker-Podcast auf allen Plattformen
Folge gleich anhören
Zusammenfassung
Finanzielle Zukunft gestalten: Die Weisheit des 100-Jahre-Lebens
In einer Welt, die sich ständig verändert, stellt sich die Frage: Wie können wir heute und in der Zukunft ein glückliches und finanziell sicheres Leben führen? Diese Frage erörtert Dr. Thomas Mathar in seinem Buch „Der Weg zu Glück und Wohlstand im 100-Jahre-Leben.“
Vergleich UK-Deutschland
In der Weihnachtsfolge des Finanzrocker-Podcasts gibt Dr. Thomas Mathar Einblicke in seine Arbeit und die Konzepte seines Buches. Der Verhaltensökonom leitet in Edinburgh das Zentrum für Verhaltensforschung bei Aegon UK leitet, zieht er Parallelen zwischen den finanziellen Gewohnheiten in Deutschland und Großbritannien.
Geld vs. Geist: Die Mentale Herausforderung
Einer der Hauptgedanken in Thomas Mathars Forschungsansatz ist die mentale Herausforderung langfristiger Geldplanung. Oft wird die Meinung vertreten, dass die finanziellen Aspekte die Hauptrolle spielen, doch er argumentiert, dass Emotionen, Instinkte und Motivationen wesentliche Faktoren sind, die beeinflussen, wie wir Entscheidungen treffen.
Das Konzept des 100-Jahre-Lebens
Thomas Mathar führt das Konzept des 100-Jahre-Lebens ein, entwickelt von Linda Gratton und Andrew Scott. Es fordert das traditionelle Drei-Stufen-Modell von Bildung, Arbeit und Ruhestand heraus. In der modernen Welt bewegen wir uns zunehmend in einem Multi-Stufen-Leben, mit neuen Herausforderungen und Übergangsphasen, die eine flexible Planung und Anpassung erfordern.
Finanzielle Unabhängigkeit vs. Financial Wellbeing
Im Gespräch wird die Frage aufgeworfen, wie finanzielle Unabhängigkeit im Vergleich zum Begriff des Financial Wellbeing zu bewerten ist. Während finanzielle Unabhängigkeit oft als das ultimative Ziel dargestellt wird, basiert Financial Wellbeing auf einer Balance, die finanzielle Sicherheit durch ein erfülltes Leben, sowohl jetzt als auch in der Zukunft, gewährleistet.
Die 50-30-20-Faustregel
Thomas Mathar spricht über die 50-30-20-Faustregel, eine einfache Methode zur Budgetplanung: 50 % für Notwendigkeiten, 30 % für Vergnügen und 20 % für langfristige finanzielle Stabilität. Diese Regel dient als hilfreiches Werkzeug für eine ausgewogene Finanzstrategie.
Der Einfluss des Money-Mindsets
Die Podcast-Folge beleuchtet zudem den Einfluss des Money-Mindsets – eine Denkweise, die emotionale Reaktionen und persönliche Einstellungen einschließt, welche unsere finanziellen Entscheidungen stark beeinflussen.
Lehren aus der Literatur: Die Buddenbrooks
Eine interessante Wendung im Gespräch ist Thomas Mathars Bezugnahme auf Thomas Manns „Buddenbrooks“, die als Metapher für die Fehler beim Streben nach Wohlstand dient. Die Geschichte zeigt, wie ein einseitiger Fokus auf materiellen Erfolg die Lebensqualität mindern kann.
Schlussfolgerung: Selbstwissen als Vermögenswert
Am Ende steht die Frage: Wie gestaltet man ein glückliches Leben in der Zukunft? Mathar betont die Wichtigkeit von Selbstwissen. Dieses Konzept umfasst das Verständnis für die eigenen Bedürfnisse, Ziele und die Faktoren, die das individuelle Glück beeinträchtigen. Es ist ein Vermögenswert, der uns hilft, sowohl finanzielle als auch persönliche Ziele zu erreichen.
Fazit
Diese Podcast-Episode bietet wertvolle Einsichten in die Komplexität finanzieller und persönlicher Entscheidungen und zeigt, dass ein erfülltes Leben mehr als nur finanzielle Unabhängigkeit erfordert. Sie soll uns einladen, tiefer darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist, und ermutigt uns, unsere eigene Version von Wohlstand und Glück zu verfolgen.
Weitere interessante Interviews
„Anleger machen häufig die gleichen Fehler“ – Interview mit Dr. Christine Laudenbach vom ARERO-Team
Eine Antwort
Schöner Podcast, hat mir sehr gefallen. Werde meine Frau (promovierte in Mikroökonomik) wohl das Buch von Herrn Mathar schenken. Klingt interessant.
Das einzige, wo ich eine ganz andere Meinung hatte: Edinborough ist doch keine Kleinstadt? Mir ist natürlich bewusst, dass es viel größere (Haupt-)Städte gibt. Aber die meisten Städte sind natürlich kleiner, und die meisten Menschen leben auch in kleineren Städten. Wir haben in Bonn gewohnt und leben jetzt in einer kleinen Stadt im Saarland (inkl. aller umliegenden Ortschaften ca. 20.000 Einwohner).
500k wäre uns persönlich um den Faktor 10 zu groß…
Wenn man das als einzige „Kritik“ zu äußern hat, sagt das wohl viel übe die Qualität der Folge aus.
Chapeau, vielen Dank!