Nils Gajowiy plant mit 400 Zahltagen im Jahr

Mit dem Trader und Investor Nils Gajowiy spreche ich heute über Trading, Cashflow und seine interessante Zahltagstrategie, die ihm ermöglicht, mit 400 Zahltagen im Jahr zu planen.

Nils Gajowiy Artikelbild

Überblick Nils Gajowiy

Nils Gajowiy wurde mir bereits von einigen Leuten als Interviewgast empfohlen. Heute sprechen wir über seinen sehr spannenden Lebenslauf, Trading und seine interessante Zahltagstrategie.

Eine ausführliche Zusammenfassung des Interviews findest du weiter unten.

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Nils Gajowiy PortraitZusammenfassung des Interviews mit Nils Gajowiy

Über Nils Gajowiy

  • Nils ist Trader und Investor. Er betreibt einen Youtube-Kanal und bildet in seinem „Inner Circle“ andere Investoren aus.

Selber denken macht wohlhabend – warum ist dir diese Aussage so wichtig?

  • Meine Kernbotschaft ist ja Erziehung zur Eigenverantwortung. Ich bin der Meinung, „Nachdenken“ kommt ja auch daher, dass man eigentlich nur das denkt was andere schon mal „vorgedacht“ haben – wenn man selber mal ein bisschen Gehirnschmalz verbrennt, kommt man da vielleicht ein, zwei Runden weiter als der Durchschnitt.

Wir haben momentan eine Zeit, wo die Börsen hoch- und runtergehen. So häufen sich auf der einen Seite Investmentchancen, andererseits hat man die Gefahr, zum Zocken verleitet zu werden – wie gehst du mit solchen Zeiten um?

  • Ich hab zwei Dinge, die mich auf Kurs halten: einen klar strukturierten Arbeitsprozess und eine ganz klare Informationsdiät.

Deine Strategie heißt Zahltagstrategie – was kann ich mir darunter vorstellen?

  • Der normale deutsche Angestellte kriegt zwölfmal im Jahr ein Gehalt, vielleicht noch Weihnachtsgeld oder Urlaubsgeld. Also der hat zwölf oder dreizehn Zahltage im Jahr. Wenn ich in ein Unternehmen investiere, das mir viermal im Jahr Dividende ausschüttet, dann habe ich schon mal vier zusätzliche Zahltage.
  • Jetzt kann man simple Mathematik betreiben und sagen, wenn ich irgendwann hundert Aktien mit viermal Dividende im Jahr habe, dann habe ich vierhundert Zahltage – das ist ungefähr doppelt so viel wie ein deutscher Arbeitnehmer an Arbeitstagen im Jahr hat. Mehr Zahltage heißt einfach häufiger kassieren.

Dein Ziel ist es tatsächlich, irgendwann hundert Aktien im Depot zu haben?

  • Absolut. Das ist für mich das Tool fürs Risikomanagement, dass man sich wirklich auch breit aufstellt.
  • Wenn dann ein Unternehmen die Dividende kürzt, ist es natürlich besser wenn mir dadurch nur ein hundertstel meines Einkommens wegbricht als wenn ich zehn oder fünfzehn Aktien habe und mir würden dann gleich zehn Prozent meines Einkommens wegbrechen.

Lässt sich das nicht auch ganz einfach über ETFs abbilden?

  • Ja, bei ETFs gibt es viele Plus- und Minuspunkte. Ich habe auch überlegt, ob so ein ETF was für mich ist, aber wenn man sich ein bisschen für die Finanzwelt interessiert, kann man das mit einem geringen Aufwand selber machen. Man muss es aber auch wollen.

Stichwort Zahltage: Viele Einzelaktienanleger achten immer auf die möglichst hohe Dividendenrendite – warum ist das die falsche Herangehensweise?

  • Die Dividendenrendite ergibt sich aus der Summe an gezahlter Dividende und dem Aktienkurs. Sie kann also auch deswegen hoch sein weil zum Beispiel eine Aktie um 50% oder 80% gefallen ist.
  • Der fallende Aktienkurs kann wiederum fundamentale Gründe haben. Eine hohe Dividendenrendite kann eben auch darauf hindeuten, dass dem Unternehmen fundamental irgendwas abhanden gekommen ist.
  • Und dann muss man natürlich aufpassen, weil eine hohe Dividendenrendite natürlich auch immer bedeutet, dass ich dem Unternehmen Gewinn entnehme, der dann an Substanz fehlt beim Investieren in zukünftiges Wachstum.
  • Ich sag mal, bei 3% beginnt bei mir das Wohlfühlen und bei 8% werde ich ein bisschen nachdenklich.

Wie analysierst du die Werte, die du in dein Depot nimmst?

  • Ich mache erstmal einen Quick Check. Ich habe mir eine Bewertungsmatrix ausgearbeitet mit elf Kriterien. Fünf Kriterien befassen sich mit Fundamentalanalyse, fünf mit der Dividendenpolitik und ein Kriterium geht dann tatsächlich auch ein bisschen in die Charttechnik. Bevor ich Geld in die Hand nehme, mache ich den Check um zu sehen, wie viele Punkte das Unternehmen auf meiner quick-and-dirty Matrix bekommt.
  • 33 ist die Höchstpunktzahl und ab 23 sehe ich mir das Unternehmen dann mal genauer an. Es geht mir vor allem um ein stabiles Geschäftsmodell. Ich habe auch eine ganz einfache Frage, wo ich sage „ist das eine Aktie, die ich in zehn oder in zwanzig Jahren an meine Kinder vererben könnte?“ – da fallen viele Unternehmen schon raus.
  • Als ich vor fünfzehn Jahren mit dem Trading angefangen habe, war ich der totale Chartfreak und hab gesagt, Fundamentalanalyse kann man sich eigentlich klemmen, weil sowieso alles eingepreist ist und das kann ich am Chart auch sehen, da muss ich keine Bilanzen lesen.
  • Ein bisschen hat sich dieser Glaube an Charts relativiert, weil es als Investor doch eher um Unternehmen und um die Zukunft geht – und den Chart von morgen kennen wir halt noch nicht!

Erfahrung im Trading und Daytrading

Du hast einen sehr interessanten Lebenslauf. Deine Karriere als Investor hat mit einem goldenen Händedruck begonnen. Wie kommt man denn von den Gelben Seiten zum Daytrading?

  • Ich hatte eine hochdotierte Stelle als Niederlassungsleiter bei den Gelben Seiten. Irgendwann stand ich mal bei Dussmann im Kulturkaufhaus in der Abteilung mit den Wirtschaftsbüchern und mir fiel ein Buch in die Hände von Alexander Natter, „Futures und Optionen“.
  • Das hab ich mit nach Hause genommen, durchgelesen, und dann kam irgendwann meine Chefin und hat ein bisschen rumgedruckst und hat mich dann gekündigt – ich war der Letzte, der gekommen war, also musste ich als Erster gehen. Hat mir ’ne schöne Abfindung gezahlt und ich war dann wirklich in der traumhaften Situation, ein halbes Jahr von der Arbeit freigestellt zu sein bei vollem Bezügen.
  • Ich habe so einen Kurs besucht, wo man eine Traderausbildung machen konnte innerhalb einer Woche, habe sofort ein Konto eröffnet und dachte mir, du brauchst eigentlich nur jeden Tag im DAX zehn Punkte machen, das machst du fünf Tage die Woche, das sind fünftausend Euro jeden Monat, damit kommt man über die Runden.
  • Ich glaube, jeder der mit dem Trading angefangen hat, hat diese Milchmädchenrechnung schon mal angestellt. Nach einem halben Jahr war die Hälfte des Kontos weg und da wusste ich, ich muss irgendwas anders machen.
  • Ich hab angefangen, nicht mehr in Seminare sondern in mich zu investieren. ein Schlüsselerlebnis war das Buch von Dr. Alexander Elder „Come into my Trading Room“*, in dem er sagt, es geht nicht nur ums Chartlesen sondern in erster Linie um die psyche und um Risikomanagement.
  • Er hat immer die drei M’s gepredigt: Mind – Money – Method. Als ich das zusammengebracht habe und angefangen habe, Aufzeichnungen zu führen, da fing mein Trading an profitabel zu werden. das war irgendwann 2005/2006.
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Also hast du dann auch tatsächlich damit Geld verdient?

  • Ja, so ist es. Der Wendepunkt war nachher wirklich der, wo ich mir an meinen Aufzeichnungen anschauen konnte, was ich falsch gemacht habe.
  • Zum Beispiel hatte ich viel zu hohe Tradinggebühren, zu hohe Tradingfrequenzen, Gewinne zu früh mitgenommen, Verluste zu lange laufen lassen und und und… als ich das alles schwarz auf weiß gesehen habe, wusste ich, wo die Stellschrauben sind und wo man auch mit dem größten Hebel sofort profitabel werden kann.
  • Ich bin dann trotzdem von 2006 bis 2008 nochmal in Lohn und Brot gegangen, weil wir ein Haus bauen wollten, und man als Trader keinen Kredit kriegt.

Wie bist du dazu gekommen, andere Trader und Investoren auszubilden, und was kann ich bei dir lernen?

  • Angefangen hat das mit dem Ausbilden 2003/2004, da habe ich mal ein Seminar gehalten und festgestellt, das macht mir Spaß. Ich hatte irgendwie ein Händchen dafür, Leuten was zu erklären und sie sind immer wieder gekommen.
  • Wenn du ein Hobby hast, wofür dich Leute auch noch bezahlen – ja wie geil ist das denn? Das nennt man dann nicht mehr Beruf sondern Berufung!
  • Was ich meinen Investoren heute beibringe ist ein strukturierter Arbeitsprozess bei der Analyse von Unternehmen. Da geb ich meine Schablone vor, aber wir passen das immer auf die Person an, die das macht. Du hast dann deine eigene Strategie, die durchaus von meiner eigenen abweichen darf.
  • Und dann eben die Anwendung. Jede Ausbildung dauert mindestens zwölf Monate. Ich bin ein großer freund der praktischen Arbeit. Sicherheit entsteht eben immer nur durch die permanente Wiederholung der gleichen Handgriffe.

Investieren im Inner Circle

Die Leute können bei dir eine Jahresmitgliedschaft im sogenannten Inner Circle buchen und die kostet dann 595€?

  • Ja, so ist es. Buchen kann man es im Augenblick nicht, weil ich den Inner Circle im Frühjahr 2019 zugemacht habe, es gibt immer nur dann freie Plätze wenn Leute ausscheiden. Wir machen ein monatliches thematisches Coachingwebinar, wir machen am Monatswechsel auch immer so ein market roundup, wo wir zurückgucken, was ist passiert und ein bisschen in die Zukunft gucken, was könnte passieren.
  • Dann so zwischen 20-35 Aktien einfach mal auf die Schnelle analysieren. Da machen wir jede Woche einen Live-Trade, wo ich also wirklich ein zwei Investmentideen, die ich habe, einfach auch live an meinem Konto vorführe.
  • Alle Webinare werden aufgezeichnet, sind als Download verfügbar, und es gibt natürlich alle meine Aktienanalysen, und dann noch so Kleinigkeiten wie zum Beispiel meine Depot Liveübersicht, meinen Dividenden-Tacho, wo dann auch jeder sehen kann, welche Aktie ich wann und zu welchem Preis gekauft habe.
  • Am Wochenende gibts ein großes Update, da schicke ich immer drei Dateien rum, nämlich eine Markteinschätzung, meinen Dividendenkalender und meine komplette Tradingstatistik – kann also jeder gucken, wie gut oder schlecht ich mich anstelle. Und unter der Woche gibt’s abends immer mal eine kleine Mail.

Wie erfolgreich bist du denn?

  • Die klassische Performance misst sich ja immer an der Kontokurve. Was sagt es denn über mein Können aus, wenn sich mein Konto von 100.000€ auf 150.000€ vergrößert?
  • Das bedeutet doch nur, dass Aktienkurse gestiegen sind – das ist aber nicht meine Leistung. Performance hat für mich nicht in erster Linie mit dem Kontostand zu tun, sondern mit dem Cashflow.
  • Das Ziel meiner Investitionen ist, passives Einkommen zu generieren. Aber wenn’s um die Kontokurve geht, da muss ich mich auch nicht verstecken: Ich hab dieses Jahr 43% auf der Uhr. Börsenkurse steigen und fallen, das hab ich nicht unter Kontrolle. wichtig ist der Cashflow.
  • Meine Dividenden beliefen sich auf 12.897,64€ (Stand September 2019) im vergangenen Jahr. Und ich weiß, dass ich auch dieses Jahr wahrscheinlich wieder 30% mehr mache als 2018.

2013 hattest du 814€ Erträge und danach ging’s dann ordentlich nach oben – hast du da irgendwas an deiner Strategie geändert oder wo kommt dieses massive Plus her?

  • Von 2013-2015 waren auch die Einzahlungsquoten höher, da hab ich massiv Geld reingebracht. Dieses Jahr hab ich auf mein Konto nur um die 6,8% neues Kapital reingebracht. Der Rest ist wirklich aus den Dividendensteigerungen und dem, was durch das Re-investieren der laufenden Dividenden entsteht.
  • Es ist keine Raketenwissenschaft, es ist einfach nur der simple Zinseszins, der so nach vier bis sechs Jahren mit einer solchen Wucht zuschlägt, dass man es einfach nicht glaubt. Aber das Gemeine ist, es gibt eben keine Abkürzung.

Was hat denn Trading jetzt mit mit dem Cashflow zu tun?

  • Ich habe für mich noch eine zweite Spielwiese entdeckt und das ist der Optionshandel. Optionsgeschäfte generieren zusätzlichen Cashflow und Stillhaltergeschäfte sind etwas, was man relativ gut kalkulieren kann.
  • Ich habe festgestellt, dass man eine Dividendenstrategie sehr gut mit Optionen kombinieren kann. Es gibt Überlappungen und Synergien. Je mehr ich investieren kann, desto schneller wächst mein Schneeball.

Du kannst aber auch viel damit verlieren…

  • Absolut ja, Verluste gehören dazu, aber das habe ich mittlerweile nach fünfzehn Jahren verinnerlicht. Das Risiko ist beherrschbar. Ich glaube, ich habe im Augenblick sieben Future-Optionen verkauft, also Positionen offen, das ist jetzt nicht heavy trading.
  • Bei einem Short Put setze ich auf nicht-fallende Kurse. Die Kurse können bleiben, wo sie sind, sie können steigen, sie können sogar leicht fallen – solange wie das Dreieck meiner Option nicht erreicht wird, werde ich immer Geld verdienen. Man nimmt am Anfang eine Versicherungsprämie ein, ist im Prinzip also die Versicherung und der, der die Option kauft, ist der Versicherungsnehmer. Der kauft den Put, weil er Angst hat, dass die Kurse fallen.
  • Ich würde mich nicht als Trader mit Aktien-Optionen bezeichnen, sondern würde eher sagen, wenn ich auf eine Aktie eine Option verkaufe, dann lege ich damit im Prinzip eine Limit-Order in den Markt. Wenn ich einen Put verkaufe, krieg ich die aktiv zu dem Preis geliefert und sollte sie da nicht hinfallen, habe ich wenigstens die Prämie kassiert.

Hast du einen Buchtipp für die interessierten Hörer*innen?

Ein Wert, den du in den letzten Wochen sehr häufig erwähnt hast, ist Tanger Factory Outlet Centers. In den letzten Jahren wurde die Aktie ordentlich gerupft – warum hast du trotzdem immer zuschlagen?

  • Die Börse ist so ziemlich der einzige Ort, wo die Leute wegrennen, wenn es Sonderangebote gibt. Wenn ich wirklich ein hochqualitatives Produkt habe –  ich bin von dem Unternehmen Tanger Factory Outlet Centers absolut überzeugt, das ist natürlich die Grundvoraussetzung – und ich krieg auf einmal ein Superunternehmen zu einem Superpreis, dann schlag ich zu.
  • Im Augenblick sind gerade diese ganzen Malls und Einkaufszentren sehr, sehr interessant, wenn man sich so ein bisschen in die Unternehmerdenke reindenkt.
  • Das unterscheidet glaube ich auch einen Trader von einem Investor: Der Investor ist jemand, der wirklich unternehmerisch denkt, was kaufe ich da eigentlich, was ist das für eine Firma, wie sind die Zukunftsaussichten, das Wachstum, die Wettbewerber…wo der Trader  sagt: Was sagt der Chart, ist da ein Widerstand, ist da eine Unterstützung, kann ich da jetzt kaufen oder gibt’s eine Umkehrkerze oder sowas.

Am Ende musst du Schlussfolgerungen für dich selber treffen und entscheiden, ob du da jetzt investiert sein möchtest oder nicht – deswegen investieren viele in Werte, die sie kennen.

  • Ja, daran ist ja auch nichts verkehrt. Es ist ein Trugschluss, dass man aus Gründen der Diversifizierung genau die und die und die Werte oder Branchen haben muss. Um so ein richtiges Aktienportfolio aufzubauen, braucht es einen kompletten Wirtschaftszyklus und der kann eben so zehn bis zwanzig Jahre dauern.
  • Jetzt im Augenblick werden gerade die Industriewerte sehr günstig, weil wir vor einer Rezession stehen. Der Wirtschaftszyklus beginnt damit, dass die Ausrüstungsgüterinvestitionen zurückgehen und dann gibt’s halt eine Caterpillar sehr günstig und viele andere Industriewerte.
  • Und es wird Zeiten geben, da sind die Dinger wieder horrend teuer. So hat man dann immer so Umwuchten im Depot, je nachdem wann man anfängt.

Welche Zukunftspläne hast du für die kommenden Jahre?

  • Das was ich gerade mache, mache ich wirklich wahnsinnig gerne, das werde ich also die nächsten Jahre weitertreiben und es wird sicherlich immer noch das eine oder andere dazu kommen.

Wordshuffle:

Moskau – Ich hab von 1985 bis 1991 dort studiert, war ’ne spannende Zeit. Moskau ist eine wahnsinnig spannende, aber auch unheimlich anstrengende Stadt.

Finanzsoftware – Viele Leute fokussieren sich viel zu sehr auf die Werkzeuge. Finanzsoftware muss meinem Ziel dienen.

Footlocker – Tolle Aktie! Für mich auch wieder so ein Paradebeispiel. Als die Aktie vor kurzem an einem Tag um 15% gefallen ist, war das Postfach voll mit Emails „Was soll man denn jetzt mit der Aktie machen?“, also das ist wieder dieses typische Herdenverhalten, wo ich dann einfach nur gesagt hab: Natürlich nachkaufen!

Rockmusik – Kann ich nicht mehr so viel mit anfangen.

GlückGlück ist kein Zustand, Glück ist ein Prozess. Für mich ist Glück, dass ich etwas machen kann und zwar machen kann, was ich will, wann ich es will, wo ich es will und mit wem ich es will – das ist für mich richtiges Glück.

Bild: © Emma Das Foto Studio, Ch. Podkowa

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27 Antworten

  1. Danke fuer Eure Arbeit!

    Was ist besser?
    a) Jahresgehalt von 40.000 EUR oder
    b) 100€ an 400 Zeitpunkten innerhalb eines Jahres?

    Antwort: a), weil bei b) wird man doch beim Zaehlen/Verwalten zum Hirsch?!

    Naja, fuer Nils ist das OK und sein Lebenskonzept ist interessant, aber ob es fuer viele kopierbar waere?

    Ausserdem: Mal wieder ein Beitrag, bei dem so getan wird, als waeren Dividendenauschuettungen besser/sicherer/schoener/planbarer als Kursgewinne …
    Das ist mentale Kontenfuehrung. Geld ist Geld. Egal ob es als Dividende oder Kursgewinn oder Mix aus beidem zu dir fliesst.

    Entscheidend ist immer die reale, langfristige Rendite (Ertrag minus Kosten, Steuern, Inflation) nur diese kann man verfruehstuecken.

    Steuerlich ist es fuer Leute ohne Erwerbsarbeit (wie Nils) egal. Fuer alle anderen Normalos (Angestellte, Beamte, insges. 90%?) sind Ausschuettungen kontraproduktiv (teurer)!
    zB hier erklaert: https://frugalisten.de/steuern-kapitalertraege-privatier-optimieren/

    LG Joerg

  2. Das hört dich ja les schon und gut an – aber alleine dass der gute Mann mit seinen „Inner Circle“ Abos ein vielfaches seiner Dividendeneinkommen verdient obwohl er das schon länger als Hauptjob macht finde ich relativ problematisch – er verkauft die Aussicht auf finanzielle Unabhängigkeit als Vollzeit-Trader, dabei ist sein Haupteinkommen aber das Anbieten dieser Abos…

    Mir ist das ganze jedenfalls nicht ganz geheuer und ich finde es ein bisschen problematisch so etwas so unkritisch heraus zu stellen…

    1. Ich hatte „gehoert“: 250 Abos x 600€/a = 12.500€ pro Monat.
      Alter Schwede … Respekt! 😉

      Und „meine Verlustvortraege von damals reichen, … so dass ich noch keine (Abgeltungs?)Steuern zahlen musste“?

      Vielleicht habe ich mich aber verhoert?

      1. Stimmt so leider nicht die Rechnung. Kein Mitglied des Inner Circle zahlt im zweiten Jahr noch den vollen Beitrag. Und die Hälfte zahlt noch den Beitrag der ersten Jahre – das waren 119 Euro im Jahr. Wer mal auf einem Seminar bei mir war, kriegt auch satte Rabatte. Und nicht vergessen: Die Hälfte von dem Geld kriegt der Finanzminister. Dass der Beitrag im ersten Jahr so hoch ist, hält mir eine Menge „Flachzangen“ vom Leibe.
        Ich finde, meine Arbeit ist was wert und ich habe kein Problem damit, dass mir Leute dafür Geld geben. Wäre ich mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden, könnte ich heute von meinen Dividenden leben – aber das Geld zum Investieren muss ich mir mit Arbeit im Laufe der Jahre verdienen. Das zeigt übrigens: Man kann auch mit einem normalen Gehalt anfangen zu investieren und es im Laufe der Jahre zu einem guten, wachsenden Dividendeneinkommen bringen.

        1. Das mal eines klar ist, das sind alles keine erfolgreichen keine Trader – ansonsten würden sie keine Abo´s mehr verkaufen müssen. Jeder, der alle seine Sinne zusammen hat, kann das alles alleine. Meinetwegen auch mit Dividenden, obwohl diese letztendlich mit Kursabschlägen vom Anleger selbst bezahlt werden. Aber Nils macht durchaus einen ordentlichen Eindruck, mehr aber auch nicht!

  3. Ich finde es immer problematisch, wenn ein Trader Fragen muss, was überhaupt Erfolg ist.

    Da gibt es im Leben keine Antwort, bei Investitionsstrategien aber doch: Rendite des Portfolios. Und die hängt nicht davon ab, ob eine Aktie Dividende zahlt oder nicht.
    Die genenannten Dividendensteigerungen sind, ohne Kenntnis des investierten Kapitals und der Einzahlungen, irrelevant. Die erste Frage ist doch, ob die Dividendenrendite über der eines Dividenden-ETFs liegt. Die zweite, ob die gesamt Rendite über der eines ETFs liegt.
    Und die dritte Frage ist dann, ob eventuelle höhere Renditen hoch genug sind um das höhere Risiko (und den Aufwand) zu rechtfertigen.

    Weitere Red Flags: eingangs heißt es, es würde immer behauptet werden, dass irgendwie die Situation besonders wäre, später wird dann darauf verwiesen, wie es wäre, wenn die Kurse mal wieder normal sind. Ja was denn nun.

    Trotzdem schöne Folge, aktive Trader lassen sich halt ungern auf harte Fakten festnageln.

    Viele Grüße
    Ludger

  4. kann mich den obigen Kommentaren nur anschließen…wobei ich auch nicht in Daniels Haut stecken wollte, der Grat ist einfach unheimlich schmal zwischen „an den Pranger stellen“ und „kritisch nachhaken“, und die Atmosphäre soll ja angenehm bleiben.

    Ich fände es generell schon interessant, mal einen professionellen Trader zu hören, aber nach dem Interview erschien mir persönlich Nils eher wie jemand, der ein bisschen daheim mit kleinen Summen rumspielt und dazu über das Schreiben über Dividendentitel/passives Einkommen Leute mit der Vision eines persönlichen Grundeinkommens für sein Abosystem einfängt.

    Zu Tanger: Ich bin persönlich hin und wieder mal in Daytona gewesen und das einzige was da richtig gut lief war „I love Sugar“, ein Laden in dem die Leute halt mit 20 USD Gummibärchen wieder rausgehen. Wenn ich das mit den mir bekannten Outlets von Simon Property Group vergleiche, könnte der Unterschied nicht grösser sein! Klar, das sieht man auch am Aktienkurs, aber ich würde nicht darauf spekulieren, dass Tanger irgendwo nochmal ein Filetstück erwerben kann in Zukunft.

    1. Es ist erstaunlich, wie weit die Meinungen hier auseinander gehen. Auf den sozialen Medien und YouTube gibt es nahezu ausschließlich sehr positive Kommentare und hier in den Kommentaren ist es eher negativ.

      Dabei ist es sehr hilfreich, sich mal die Seite oder den YouTube-Channel von Nils anzuschauen, um einen besseren Überblick zu bekommen. Er ist doch gar nicht groß auf der Suche nach Leuten für sein „Abosystem“. Sein „Inner Circle“ ist doch größtenteils geschlossen, was er doch auch in der Folge erzählt. Und kleine Summen sind es auch nicht, mit denen Nils rumspielt. Das zeigt er doch auch auf seiner Seite.

      Ich schreibe es hier nochmal ganz deutlich: Ich suche mir meine Interviewpartner ganz genau aus. Nils war ein absoluter Wunschgast und ich bin sehr zufrieden mit dem Interview. Nur weil jemand Geld mit etwas verdient, heißt es nicht, dass er automatisch abzockt. Das sind oft ungerechtfertigte Vorurteile, die einen nicht weiterbringen.

      Das hat auch nix mit „kritisch nachfragen“ und „an den Pranger stellen“ zu tun. Wenn ich vom Interviewgast nicht überzeugt wäre, würde ich ihn erst gar nicht einladen. Gibt genug Luftpumpen mit zweifelhaften Angeboten, die sich ständig selbst in den Podcast einladen wollen. Die brauche ich aber nicht im Finanzrocker-Podcast.

      1. Sind wir zu kritisch oder die anderen zu unkritisch?

        Er bleibt ein Investor, der derzeit keine Steuern zahlen muss, weil er so hohe Verluste hatte und der seine Rendite nicht nennt…

      2. Hi Daniel,

        ich gehöre dann wohl zu denen, die eigentlich auf YouTube etc. kommentieren sollten, mache es aber trotzdem hier. 🙂
        Ich war von Eurem Gespräch echt begeistert. Vielleicht liegt es daran, dass ich möglichst viele Seiten der Medaille des Investieren meines Geldes kennenlernen möchte, vielleicht aber auch daran, dass Du und Nils (für mich) sehr viel Mehrwert geliefert habt.
        Alleine die Gedankengänge hinter verschiedenen Arten zu investieren, kennenzulernen, war es für mich wert, den Podcast zu hören. Ich habe erst vor Kurzem begonnen, mein Geld am Aktienmarkt zu investieren und bin noch auf der Suche nach dem WIE. Wie sollte ich meiner Situation am besten investieren und mit welchem Ziel. Und genau in dieser Frage hat mich Euer Gespräch sehr viel weitergebracht – also: Vielen Dank! 🙂

        LG
        Felix (FelixInvestiert)

  5. Ich habe nicht viel verstanden.
    Ein Trader, der viel Geld durch Seminare für Trader verdient, der dauernd von Dividenden und vom Investieren spricht ??

    Man sollte generell das Trading niemals mit dem Investieren vermischen!

  6. Danke für dieses Interview – ich fand es sehr interessant um auch mal eine Gegenmeinung zu den eher negativen Kommentaren hier zu platzieren. Keiner muss in seinen „Inner Circle“ oder sein Buch kaufen – und ja er verdient damit Geld – so what? Auch die meisten anderen Gäste verkaufen Bücher/Kurse/Produkte usw.

    Richtig gut und logisch fand ich für mich als (bisher reinen) Dividendeninvestor Nils Argumentation bzgl. dem Verkauf von Put Optionen (hoffe ich habs jetzt richtig rum wiedergegeben). Ich besitze nämlich auch ähnlich wie er viele Aktien noch NICHT die mir bisher zu teuer waren. Wenn ich es als „Limit Order“ für Aktien sehe die ich sowieso gerne langfristig hätte und noch kassiere falls ich sie „leider“ nicht bekomme kann ich mir das sehr wohl im kleinen Umfang vorstellen. Ich werde mich nach dem Interview genau mit dem Scenario mal beschäftigen. Danke!

    1. Ich möchte Ralfs Kommentar voll umfänglich zustimmen.
      Ein gutes Interview mit einigen neuen Aspekten.
      Soll Nils doch Geld verdienen, wenn er Menschen findet, die sein Angebot annehmen.
      Dazu wird ja niemand gezwungen.

    2. Seh ich genau wie Ralf und Michel. Auch wenn ich Nils inhaltlich in vielen Dingen nicht zustimmen würde, ist das ja auch schon mal eine Erkenntnis.
      Hab schon viele viele Folgen Finanzrocker gehört, aber die kommt in meine Top 10 der interessantesten Folgen. Speziell das Verkaufen von Puts zum disziplinierten Kaufen von Aktien find ich auch eine sehr spannende „Philosophie“.
      Vielen Dank Daniel für die interessante Folge.

  7. Servus,
    danke für das Interview, was ich sehr spannend fand. Nils kannte ich bereits von Youtube und ich schaue dort regelmäßig seine Videos. Besonders die Tatsache, dass er von seinem Hobby leben kann, das ist doch genial.
    Gruß
    Fuseboroto

  8. Naja, ich sehe die Stimmen hier eher kritisch als negativ.

    Mich hat Nils nicht überzeugt, dass sein System, oder das, dass ich mir mit seinem Coaching auf den Leib schneidern würde, langfristig ein 70/30 MSCI World/EM Portfolio schlägt.

    Der Put-Verkauf ist interessant, aber wenn ich eine Aktie plötzlich für 20% weniger bekomme, dann möchte ich schon die Option haben zu entscheiden, ob ich sie kaufen will oder nicht.

    1. Ich sehe die Stimmen hier auch eher kritisch. Wenn ich es im Podcast richtig verstanden habe, dann hat Nils bereits die ersten Seminare gehalten, als er selbst noch massiv Verlust gemacht hat. Das deckt sich mit meiner Erfahrung in den letzten 12 Jahren mit anderen öffentlichen Tradern bzw. Coachs (und andere Schaufel-Verkäufer 😉 )

      Nils hat es selbst im Podcast gesagt, er hat in Russland gelernt wie man Business macht. Und das kann er auch, daran ist nichts verboten. Er versteht es gut den Menschen Dinge zu verkaufen, Träume, Abos etc. Ich halte Nils für sehr clever, der genau weiß wann er was und wie sagt.

      Das meiste hat zwar gar nichts mit dem traden zu tun hat, statt dessen redet er über das Investieren und über Dividenden. Trotzdem fehlen für mich Infos. Das er dieses Jahr 50% im Plus ist, ist ja sehr schön, sagt aber nichts aus. Wie ist denn nun seine durchschnittliche jährliche Performance über die letzten 5, 10, 15 Jahre (CAGR) ?

      Ich hatte zuerst nur die ganzen Fanboys Kommentare zu dieser Folge bei YouTube gesehen und dachte mir, na gut Kommentare im Internet sind halt meistens „moderiert“. Das hier im Blog jedoch auch die eher kritischeren Kommentare zugelassen werden zeigt mir, dass den Finanzrocker nicht nur die blutigsten Anfänger hören, und es macht mir auch Daniel als Betreiber der Website glaubwürdiger und sympathischer. Danke dafür.

      Danke nochmal für viele super Podcast Folgen! Ich höre selbst seit 2006 Podcast und bin deshalb auch seit Folge 4 beim Finanzrocker dabei. ..und heute das erste mal auch auf dem Blog 😉

      Gruß
      gaspar

      1. Hey Gaspar,

        im Interview sollte es auch nur am Rande um Trading gehen. Ich persönlich halte davon nicht so viel. Viel mehr wollte ich auf den Content von Nils‘ YouTube-Videos eingehen. Dennoch gehört der Trading-Part zu Nils‘ Blog und Geschichte dazu, weshalb ich es mit ins Interview nehmen wollte. Aber Nils Verlustphase war von 2003 bis 2006 – zumindest so wie ich ihn verstanden habe. Mit den Seminaren und Kursen hat er erst einige Jahre später angefangen.

        Ich habe auch kein Problem damit, wenn es kritische Stimmen gibt. Es hilft mir ja auch dabei den Podcast besser zu machen und sehe auch, welche Themen gut ankommen und welche nicht.

        Womit ich Probleme habe, ist wenn Gäste ihr Produkt vorstellen und dann sofort kritisiert wird, dass deswegen alles schlecht ist und die Personen nur deswegen im Podcast sind. Es ist eine Sache, dass ich an der einen oder anderen Stelle deutlich kritischere Fragen stellen könnte, aber wegen der Produkte ist der Gast ja nicht per se schlecht. Es geht in erster Linie um den Content und den Mehrwert. Das Gespräch mit Nils fand ich persönlich wirklich gut. Aber wenn es andere Stimmen gibt, haben sie trotzdem ihre Berechtigung und werden hier auch freigeschaltet. Aber die Diskrepanz zwischen den positiven Stimmen auf den sozialen Medien und hier im Blog hat mich dann doch verwundert.

        Viele Grüße
        Daniel

        PS: Klasse, dass Du schon so viele Folgen gehört hast – und endlich auch den Weg auf den Blog gefunden hast!

      2. Hallo Gaspar,
        danke dafür, dass Du Dir die Zeit nimmst, das von mir Gesagte kritisch zu hinterfragen. Wenn Du mehr Informationen zur Zahltagstrategie brauchst: Die Performance-Reports auf meiner Webseite reichen zurück bis Juli 2015. Wenn Du zwei, drei davon gelesen hast, wirst Du verstehen, dass die klassische Performance für mich und meine Strategie weitgehend irrelevant ist, ich habe ein anderes Ziel – monatlichen Cashflow. Mir ist es dabei auch egal, welche Benchmark der eine oder die andere für wichtig hält. Ich spiele nicht das Spiel „Schlag den DAX“ oder „Schlag den S&P 500“ oder „Schlag Gerd Kommer“. Mit einer 15-Jahres-CAGR kann ich nicht dienen, denn ich betreibe die Strategie noch keine 15 Jahre. Aber es darf gern jeder zuschauen, was sich da entwickelt, kann es gut heißen oder ablehnen, Beifall klatschen oder zweifelnd den Kopf schütteln.
        Richtig: Ich habe schon 2005 Seminare gehalten, als ich noch nicht konsistent profitabel gehandelt habe. Aber ich schätze, dass auch der Geigenlehrer von David Garrett oder der Fußball-Bundestrainer nicht die besten in ihrem Genre sind, trotzdem großartige Schüler hervorgebracht haben und mit ihren Jobs nicht schlecht verdienen. So ist es übrigens mit den meisten Lehrern und Trainern (in allen Branchen), die ich kenne. Womit ich natürlich nicht die Scharlatane in Schutz nehmen möchte, die haufenweise in der Finanzbranche unterwegs sind. Das beginnt bei der netten Sparkassenverkäuferin um die Ecke und endet bei Koko Petkov & Co.
        Ich hatte übrigens nie vor, aus meinem Inner Circle ein Business zu machen, da steckte kein Plan dahinter. Ich betreibe nicht einmal irgend ein Marketing, bin nicht auf Facebook, Twitter & Co. und wusste bis zu Daniels Anruf nicht einmal, wie ein Podcast funktioniert. Der Inner Circle entstand aus der Not heraus – als Schutz vor Abmahnvereinen, die mir allzu gern eine unerlaubte Anlageberatung unterstellen würden und mich dann vor Gericht zerren oder mich mit Abmahnungen und Unterlassungserklärungen bombardieren würden.
        In der Tat verdiene ich mit meinem Inner Circle und auch dem einen oder anderen Seminar Geld (es ist aber lange nicht so viel, wie hier jemand vorgerechnet hat, den Großteil krallt sich eh das nimmersatte Finanzamt). Aber müssen nicht die meisten von uns für ihren Lebensunterhalt arbeiten? Der Inner Circle ist übrigens seit April 2018 zu, weil mir persönlich Klasse vor Masse geht. Deswegen halte ich auch selten mehr als zwei Seminare im Jahr.
        Ich habe noch keinen Sponsor gefunden, der mich und meine vierköpfige Familie durchfüttern möchte, wäre mir auch zu langweilig. Ich bin nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren, so dass ich mein Dividendenportfolio – wie wahrscheinlich 99% aller Privatanleger – auch mit einem ganz normalen Arbeitseinkommen füttern muss, aber auch das ist absolut transparent und nachlesbar auf meiner Webseite.
        Ich habe, zugegeben, einen großen Vorteil: Es gibt Menschen, die mir für mein Hobby freiwillig Geld bezahlen. Die, die mich nicht mögen, ignorieren mich einfach, darüber bin ich nicht böse – fast sieben Milliarden Menschen auf dem Planeten tun das. Wer will, kann gern zu meinen kostenfreien Seminaren kommen – wie Ende Oktober in Dresden beim Studentischen Börsenverein der TU. Da haben mir acht Stunden lang 150 Leute freiwillig zugehört, ich hab für diese Veranstaltung nicht einen Cent Honorar genommen. Mache ich übrigens bei jedem studentischen Börsenverein, der mich einlädt. Das ist meine Mission – Finanzbildung zu vermitteln, wo uns der Staat in Dummheit halten möchte.
        Abschließend: Mein Maßstab für Seriösität ist „Skin in the Game“, wie es Nassim Taleb nennt. Mein Prinzip ist transparentes Vormachen – und zwar mit allen Irrungen und Wirrungen, Fehlern und Tiefschlägen. In Abwandlung eines Spruchs meines Freundes und Lehrers Alexander Elder: Zeig mir Deine Kontoauszüge und ich zeige Dir einen erfolgreichen Investor.
        In Deutschland sind wir Spitze in einer Sache: Wir zeigen mit dem Finger auf die Sonne und sagen „Pfui, die hat ja Flecken.“ Aber selber zu leuchten – das kriegen wir nicht hin. Ich bin nun wahrlich keine Sonne – aber vielleicht für den einen oder die andere eine Taschenlampe auf dem Weg durch den dunklen Finanzdschungel.
        Ich wünsche allen Kommentatoren hier viel Erfolg – und danke dafür, dass Ihr mich zum Denken angeregt habt. Ist mir lieber, als auf einen Sockel gestellt und bewundert zu werden.
        Viele Grüße!
        Nils

  9. Hallo Daniel,

    danke für deine Antwort! Auf der Startseite von Nils Website steht: „Seit 2005 bilde ich selbst Trader aus.“ Das fällt ja dann wohl ziemlich genau in seine Verlustphase. Vielleicht war das auch nur die im Podcast angesprochene erstmalige Vertretung.

    Wie auch immer, ich bereue nicht den Podcast gehört zu haben. Es waren interessante Sachen dabei die ich mitnehmen konnte. Ich gönne ihm das er es geschafft hat auf dem einen oder anderen Weg mit dem Thema Börse selbstständig Geld zu verdienen. Es wird ja niemand gezwungen ein Abo abzuschließen.
    Gerade Anfänger sind immer auf der Suche nach Mentoren. Er bietet diesen Menschen das Angebot mit seinem Geschäftsmodell. Habe einige solcher Angebote kommen und gehen sehen, deshalb bin ich selbst eher kritisch. Auch wenn ich vermutlich kein Kunde von ihm werde, will ich ihm als Mensch aber natürlich nichts böses.

    Ich hoffe deine Podcast bleiben auch in Zukunft thematisch so breit gestreut. Wie du weißt wiederholen sich die Finanzthemen über die Jahre immer wieder. Bei anderen Finanzpodcast skippe ich dann auch schon mal eine Folge. Da sind deine Folgen zu Hüpfburgen, Freaky Finance usw. eine willkommene Abwechslung, sehr bereichernd und höchst interessant. Dann kann ich alle paar Woche auch eine neue ETF Folge ertragen. 😉
    Aber auch die eher traditionelleren Finanzthemen funktionieren im Finanzwesir Duett sehr gut.

    Vielen Dank für deine Mühe! Ich kann mir vorstellen wie viel Arbeit das neben der Arbeit macht!

    Viele Grüße
    gaspar

  10. Herr Gajowiy,

    interessanter Podcast und Sie waren ein interessanter Gast.
    Wie ist denn Ihre Netto-Performance als Trader inklusive Kosten im Vergleich zu einem langweiligen ETF 70:30 World:EM sei a) Anfang und b) 5 Jahren? Ich vermute deutlich schlechter bei deutlich höherem Risiko, stimmt das?

    Wie sieht es denn mit der Performance der Member inner circle aus?
    Ich vermute in der großen Mehrzahl ebenfalls deutlich schlechter bei deutlich höherem Risiko, stimmt das?

    Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
    Nach allem was man so liest sollen ja 95%-99.99% aller Trader Verluste generieren.
    Für mich nicht unerwartet, werden vom TraderTrainer keine harten Fakten im Podcast genannt.
    Für mch hört es sich eher nach Schauferverkauf für die neuen noch gierigen Goldsucher an aber gut, ich bin da auch deutlich nicht unvoreingenommen.

  11. Sehr schönes Interview,

    ich habe es heute erst entdeckt, bin also etwas spät.

    Nils verfolge ich schon lange. Auf YouTube und auf seinem Blog. In diesem Podcast konnte ich aber noch einige Hintergründe und Ansichten erfahren, die mir bisher entgangen waren.

    Bis auf den Optionshandel, fahre ich ja eine ähnliche Dividendenstrategie wie Nils. Da ist es immer motivierend und inspirierend, ein paar Einblicke in die Erfolgsgeschichte anderer Dividenden-Investoren zu bekommen.

    Danke dafür.

    Viele Grüße
    Mike

  12. Hallo Herr Gajowiy,

    ein interessantes Interview und ein interessanter Ansatz.
    Ich finde es schön und sehr gut, dass Sie ihre Performance offen legen.
    Dickes Lob, dies machen die wenigsten Tradingcoaches.
    In https://www.gajowiy.com/2019/12/27/performance-report-das-zahltag-depot-im-november-2019/ steht, dass die kumulierte
    (Dividenden) Performance ab dem Jahre 2013 $22925 beträgt was 5,92 % entspricht.
    Dies würde eine Depotgröße von $458500 entsprechen.
    Wenn ich die kumulierte Performance (1,06% + 8,48 % -3,33 % -1,12% -0,42% +5,92) zusammenzähle komme ich auf 10,59 % was einen Gesamtperformance von $48555 entsprechen würde. Also von der Depotgröße von $458500 wären $409945 über die Jahre eingezahlt worden und $48555 durch spekulieren hinzugekommen.

    Weiter oben in der Seite stehen Euroangaben von 2013 bis 2019 (814,59 € usw.), welche nicht zu meinen vorherigen Gedanken passen.

    Wo habe ich einen Knopf gemacht?

    Vielen Dank
    Lisa

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