Finanzbarcamp 2017 und Finanzblogaward

Am 10. November war es wieder so weit. Das Finanzbarcamp fand zum dritten Mal statt. Bisher war ich jedes Mal mit von der Partie. Warum es nächstes Jahr auch für Dich interessant sein könnte und wieso das Barcamp-Format eine wunderbares Event für Deine Weiterbildung ist, erfährst Du in meinem Blogartikel.

Überblick Finanzbarcamp 2017

Vor zwei Jahren konnte ich mit einem Barcamp noch überhaupt nichts anfangen. Aber mit dem 1. Finanzbarcamp in Offenbach kam ich auf den Geschmack. Es folgten das Barcamp Kiel, Lübeck und mein zweites Finanzbarcamp 2016. In diesem Jahr veranstalteten der Finanzwesir, unser geschätzter Veranstaltungsexperte Henrik und ich in Kassel ein Finanzblogger-Konferenz im Barcamp-Format, die zu einem vollen Erfolg wurde. Keiner konnte sich darunter etwas vorstellen und hinterher waren alle begeistert.

Wenn ich mit Leuten darüber spreche, kann auch heutzutage fast keiner etwas damit anfangen – obwohl an jeder Ecke Barcamps stattfinden. Dabei ist das kostenlose (!!!) Format das, was Du selbst draus machst. Und vor allem, was Du am Ende mitnehmen kannst. Und wenn Du viele spannende Leute bei so einer Veranstaltung hast, wird ein unvergessliches Event daraus. Massig neue Kontakte knüpfst Du darüber hinaus. Ich gehe sogar so weit zu sagen, ein Barcamp kann viel mehr wert sein als eine schweineteure Weiterbildungsveranstaltung mit vermeintlichen Experten.

Was ist ein Barcamp?

Ein Barcamp ist eine offene Tagung, eine sogenannte “Unkonferenz”, die von den Teilnehmenden selbst thematisch belebt wird. Ihnen wird dort die Möglichkeit geboten, über alle Themen zu sprechen, bei denen das Interesse groß genug ist. Barcamps leben von ihren Teilnehmenden. Jeder kann eine Session vorschlagen. Wenn das Interesse im Publikum groß genug ist, findet die 45-minütige Session auch statt. Neben den offenen Formaten, wo von Stricken über Influencer Marketing bis hin zum Podcasting alles dabei ist, gibt es auch thematisch festgelegte Barcamps wie das Finanzbarcamp.

Und wenn ich ehrlich: 2017 war das von der comdirect veranstaltete Finanzbarcamp zum ersten Mal auch für normale Anleger der richtige Platz, um vieles zu lernen. Der Hauptgrund dafür war mit Sicherheit das Sponsoring von Kritische Anleger, was dazu führte, dass ganz viele Privatanleger am Start waren. Auch die Ankündigung des Finanzwesirs, eigene Leser-Sessions zu veranstalten, sorgte für einige neue Besucher. Wie im Jahr zuvor fand es wieder im Hamburger Betahaus statt, das von der Location zwar passend, aber bei voller Hütte nicht ganz so gemütlich ist.

Worum ging es?

Das Moderatorenteam Tijen und Geerd mit Stefan von Kritische Anleger

Um kurz nach 10 Uhr ging es mit Eröffnung und Sessionfindung los. Moderiert wurde die dritte Auflage von Tijen Onaran von Women in Digital und Geerd Lukaßen von der comdirect. Mir persönlich hat die Moderation des Barcamps ebenfalls am besten gefallen von den 3 Veranstaltungen. Jeder, der über ein Thema diskutieren oder etwas vortragen möchte, konnte auf die Bühne kommen und es vorschlagen.

Während in den Jahren zuvor eher Kommunikations- und Fintech-Experten viel mitnehmen konnten, waren dieses Mal die Beiträge sehr breit gestreut. Von Realzinsverlusten über die ETF-Struktur bis hin zu Bitcoin war 2017 thematisch alles abgedeckt. Insgesamt gab es über 40 unterschiedliche Sessions an diesem Tag, so dass für jeden etwas dabei

Der Finanzwesir in Aktion bei seiner Session.

Ich besuchte vier Sessions, die alle komplett unterschiedlich waren. Den Anfang machte „Passives Investieren“ vom Finanzwesir. Leider wurde Albert hier etwas die Butter vom Brot genommen, weil vier Leute (von 40) fast die ganze Zeit über ihre anderen Ansichten diskutierten. Etwas schade, aber das liess sich nicht vermeiden.

Danach gab es ein ETF-Doppelpack: Sara Zinnecker von Finanztip erklärte die Basics von ETFs, was viele Neuanleger auch dankbar annahmen und viele Fragen stellten. Im Anschluss erklärte Arne Scheehl von Comstage wie sich ETFs zusammensetzen und warum synthetische Konstrukte nicht so gefährlich sind, wie sie einem immer vorkommen. Hier habe ich persönlich am meisten mitgenommen. Zum Abschluss gab es noch eine Runde Kryptowährungen, aber dieses Thema wirkt für mich immer wie moderner Goldrausch. Ehrlich gesagt kann ich es nicht mehr hören.

Ein weiterer Vorteil eines solchen Barcamps ist das Netzwerken. Du triffst so viele interessante Menschen und kannst Dich über alle möglichen Themen austauschen. Schöner Nebeneffekt für mich: Für das kommende Jahr konnte ich in Hamburg gleich drei Leute überzeugen, als Interviewgäste in meinen Podcast zu kommen. Bis April habe ich jetzt schon volles Programm.

An dieser Stelle nochmal vielen Dank an die comdirect, die das Finanzbarcamp veranstaltet, und dieses Mal war es vom Essen über die Mischung im Publikum bis hin zu den Moderatoren eine runde Sache. 2016 hat es mir hingegen überhaupt nicht gefallen.

Probier doch auch mal ein Barcamp aus und wenn Du auf den Geschmack gekommen bist, sehen wir uns auf dem Finanzbarcamp 2018 in Hamburg.

Finanzblogaward 2017

Direkt im Anschluss ging es mit dem Finanzblogaward weiter. Die diesjährige Verleihung wurde von einer Fuckup-Night zur Geldanlage eröffnet. Vier Blogger erzählten von ihren finanziell schlechtesten Erlebnissen. Neben Madame Moneypenny, Bastian von Talerbox und dem Finanzwesir war ich der vierte im Bunde und durfte als Erstes auf die Bühne.

Während die Awardveranstaltung in den Jahren davor eher schlecht als recht ins Rollen kam, brachten die kurzen Vorträge dem Publikum einige der nominierten Blogger näher. Die selbstgedrehten Bloggervideos aus der Vergangenheit schreckten eher ab und viele Barcampteilnehmer verließen da immer den Veranstaltungsort. Dieses Mal war das glücklicherweise anders.

Im Anschluss wurden dann die 5 Awards vergeben. Neu diesmal: Der Newcomer-Preis für Blogger, der an die Kleingeldhelden ging. Dieser ersetzte den Preis für multimediale Inhalte. Kleingeldhelden ist ein Finanz-Newsletter für die ganz junge Generation und wird von 3 Volontär/innen von ARD, Focus Money und Mein kleiner Garten gemacht. Ich finde so ein Format für die Generation Y und X großartig und die 3 haben den Preis absolut verdient. Schau doch mal rein.

Der Publikumspreis ging dieses Mal an Finanztip. Bei 300.000 Abonnenten ist das aber auch nicht verwunderlich. Als normaler Blogger hat man gegen diese Konkurrenz keine Chance. Nichtsdestotrotz bin ich Fan von Finanztip und den vielen tollen Artikeln. Ein Award ist auf jeden Fall mehr als verdient. Beispiel gefällig? Hier kommt „Was von der Kritik an ETFs zu halten ist„. Und viele gute Spartipps gibt es im Newsletter auch noch.

Platz 3 ging an Makronom, das Online-Magazin für Wirtschaftspolitik. Dieses in die Tiefe gehende Portal setzt auf die Expertise von sehr vielen Autoren aus Wirtschaft und Politik und vielen unterschiedlichen Themen. Wenn Du es noch nicht kennst, schau es Dir mal an.

Platz 2 ging an mich. Die Freude war riesig, wobei ich mir jetzt mit dem zweiten 2. Preis ein wenig vorkomme wie Bayer Leverkusen zu Ballack-Zeiten. In zwei Jahren versuche ich dann noch einmal mein Glück, um endlich ganz nach oben zu kommen. So bleibt auf jeden Fall noch der Ansporn künftig mehr erreichen zu wollen. Der Preis ist eine wunderbare Bestätigung meiner Arbeit, die nicht immer so leicht fällt wie es aussieht.

Absolut verdiente Siegerin wurde Natascha Wegelin alias Madame Moneypenny. Letztes Jahr sind wir beide noch leer ausgegangen und machten stattdessen auf dem Weg zum Bahnhof einen Termin für unser Podcast-Interview aus. Dieses Mal war Natascha dann mit dem 1. Platz an der Reihe. Ich finde ihren Blog echt toll und einzigartig. Herzlichen Glückwunsch nochmal an dieser Stelle.

Alle Sieger (außer Makronom) vom Finanzblogaward 2017 plus Dr. Sven Deglow von der comdirect, Stefan Erlich von Kritische Anleger und die Jurymitglieder Jörg Sadrozinski und Joachim Jürschick. Bild= comdirect

Finanzbloggerabschluss

Zum Abschluss trafen sich einige Finanzblogger noch an der Hotelbar zu Kakao, Tee, Bier und Gin Tonic (was für eine Mischung). In lockerer Runde plauschten Pascal von Fyoumoney, die Beziehungs-Investoren, die beiden Mädels von Kleingeldhelden, Madame Moneypenny und ich über das Erlebte des Tages und unsere Blogs.

Am nächsten Morgen gab es in fast der gleichen Konstellation noch ein Finanzblogger-Frühstück, bei dem schon wieder fleißig diskutiert wurde. Ein erlebnisreiches Ereignis und im Anschluss passierte bei mir an diesem Wochenende auch nichts mehr.

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Eine Antwort

  1. Ich glaube ich weiss, wer da seine frisch entdeckte Gin-Tonic-Liebe ausgelebt hat. 😉 Aber mal Scherz beiseite! Nochmal an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung!

    Ja, ich finde es auch erstaunlich, wieso es noch Menschen gibt, die solch ein fantastisches Format wie ein Barcamp nicht kennen! Jeder, der eines besucht hat, ist danach süchtig geworden nach dem tollen Austausch mit Gleichgesinnten und weiss nun, dass man die wirklich spannenden Leute oft nicht auf Bühnen bei teuren Konferenzen sprechen sieht, sondern im Hoodie beim Barcamp! 😉

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