Nach über vier Jahren kehrt David Frank vom Blog „Jung in Rente“ zurück und teilt seine tiefgreifenden persönlichen Erfahrungen und Veränderungen, die er seit ihrem letzten Gespräch durchlebt hat. Im Mittelpunkt des Interviews stehen seine Entscheidung für ein Sabbatical, die Auseinandersetzung mit einer Sinnkrise, die Umstellung seines Portfolios und der Wandel seiner Perspektive auf finanzielle Freiheit.
Inhalt
Überblick David Frank von Jung in Rente
Vor über vier Jahren war David Frank zu Gast im Finanzrocker-Podcast. Damals sprach er ausführlich darüber, wie er sein Ziel erreichen wollte, früh in Rente zu gehen. Seitdem hat sich in Davids Leben viel verändert.
In dieser Folge diskutieren wir Davids Entscheidung für ein Sabbatical und die tiefgreifenden Veränderungen, die er in den letzten Jahren erlebt hat. Was bedeutet es, sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen? Wie beeinflusst eine Sinnkrise die persönliche und finanzielle Lebensgestaltung? David teilt seine Erfahrungen und reflektiert über den Wert von Glück, Zufriedenheit und die Suche nach einem erfüllten Leben.
Zusätzlich sprechen wir in 65 Minuten über seine aktuellen Anlagestrategien, den Übergang von Einzelaktien zu ETFs und die spannende Welt des Impact Investing. David bietet uns Einblicke in seine neuen Projekte und wie sich seine Perspektive auf Geld und Finanzen verändert hat.
Freut euch auf ein inspirierendes und ehrliches Gespräch, das nicht nur für Finanzinteressierte von Bedeutung ist, sondern für alle, die über ihr Leben nachdenken. Viel Spaß beim Zuhören!
Shownotes
- Zum Blog „Jung in Rente“
- Zum gemeinnützigen Projekt „Wilde Wälder“
- Zur Webseite „Alle Dividenden“
- Zum ersten Interview mit David
- Zum neuen YouTube-Video „Wann Aktien verkaufen?“
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Zusammenfassung Jung in Rente
Daniel Korth: Herzlich willkommen zurück im Finanzrocker-Podcast, David. Schön, dass du wieder zu Gast bist.
David Frank: Danke, Daniel. Ich freue mich sehr, wieder hier zu sein und mit dir über die Entwicklungen in meinem Leben zu sprechen.
Hintergrund und Sabbatical
Dein letztes Interview war vor über vier Jahren. Was hat sich bei dir seitdem geändert?
In den letzten vier Jahren ist bei mir eine Menge passiert. Am 1. Januar dieses Jahres habe ich ein Sabbatical begonnen, das ich letzten Sommer beschlossen habe. Diese Entscheidung ist das Ergebnis einer tiefgreifenden persönlichen Reflexion, die auf eine Sinnkrise vor etwa drei Jahren zurückgeht.
Damals habe ich realisiert, dass mein bisheriger Fokus auf finanziellen Erfolg und Karriere nicht die Erfüllung brachte, die ich mir erhofft hatte. Ich stand an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich mich fragte, was wirklich wichtig ist, und stellte fest, dass es für mich entscheidend ist, Zeit mit meiner Familie zu verbringen und das Leben in seiner vollen Tiefe zu genießen.
Was hat dein Chef zu deiner Entscheidung gesagt?
Mein Chef war zunächst wenig begeistert von der Idee eines Sabbaticals, was ich gut nachvollziehen kann. Nach mehr als einem Jahrzehnt Zusammenarbeit wusste ich aber auch, dass er grundsätzlich ein unterstützender Mensch ist. Letztlich hat er Verständnis für meine Entscheidung gezeigt. Es ist nicht typisch für die Unternehmensberatungsbranche, solche Entscheidungen ohne Widerstand zu akzeptieren, daher war ich froh über seine Reaktion.
Sinnkrise und persönliche Entwicklung
Du hast eine Sinnkrise erlebt. Wie hat sich das auf dein Leben ausgewirkt?
Die Sinnkrise hat mein Wertesystem erheblich ins Wanken gebracht. Bis zu diesem Punkt hatte ich geglaubt, dass finanzieller Wohlstand der Schlüssel zu Glück und Zufriedenheit ist.
Aber ich musste lernen, dass Geld allein nicht glücklich macht. Diese Erkenntnis führte dazu, dass ich meine Prioritäten überdachte und mir ernsthaft Fragen stellte: Was macht mein Leben lebenswert? Was bringt mir echte Freude? Diese Fragen sind nach wie vor zentral in meinem Leben, und ich arbeite aktiv daran, Antworten darauf zu finden.
Gesundheit und Achtsamkeit
Du beschäftigst dich auch stärker mit Themen wie Ernährung und mentaler Gesundheit.
Absolut. Seit meiner Krise habe ich erkannt, wie wichtig gute Ernährung, Bewegung und mentale Gesundheit sind. Ich habe professionelle Hilfe in Anspruch genommen, um besser mit meinen Gedanken und Gefühlen umzugehen. In den letzten Jahren habe ich viel über Achtsamkeit gelernt und darüber, wie man diese Konzepte in den Alltag integriert.
Es geht nicht nur darum, Wissen zu haben, sondern auch darum, es praktisch umzusetzen. Ich hoffe, dass ich während meines Sabbaticals die Zeit finde, neue Routinen zu entwickeln und diese nachhaltig in mein Leben zu integrieren.
Anlagestrategie
Du hast deinen Fokus von Einzelaktien auf ETFs verlagert. Warum?
Der Wechsel zu ETFs war für mich eine logische Entscheidung. Ursprünglich habe ich 2008 mit ETFs begonnen und bin dann irgendwann in den Bereich der Einzelaktien eingestiegen. Das Interesse an Unternehmen und deren wirtschaftlichem Erfolg war immer da.
Aber ich habe festgestellt, dass der Aufwand für die Recherche und Analyse von über 50 Einzelaktien enorm war und nicht den gewünschten Ertrag brachte. Die Zeitersparnis und die Einfachheit von ETFs haben mich überzeugt. Ich wollte eine Anlagestrategie wählen, die mir ermöglicht, mein Geld effizient und mit weniger Stress anzulegen.
Hast du dabei auch Verluste erlitten?
Ja, beim Verkauf meiner Einzelaktien musste ich Steuern auf realisierte Gewinne zahlen, was einen vierstelligen Betrag ausmachte. Die Transaktionsgebühren waren jedoch gering, sodass die Kosten im Rahmen blieben. Trotzdem war es mir dieser Schritt wert, da ich nun viel Zeit spare, die ich für andere Dinge nutzen kann.
Immobilieninvestitionen
Wie sieht deine Asset Allocation neben den ETFs aus aus?
Ich besitze mittlerweile drei Immobilien: unser Eigenheim bei Köln und zwei Mietobjekte in der Eifel. Diese Investitionen haben mein Portfolio diversifiziert und bieten mir eine zusätzliche Einkommensquelle, unabhängig von den Schwankungen an den Märkten. Besonders wichtig war mir dabei die regionale Verbundenheit zur Eifel, wo sich meine beiden Mietobjekte befinden.
Impact Investing
Du machst auch beim Impact Investing mit. Wie hat sich das entwickelt?
Impact Investing ist ein wichtiger Bestandteil meines Portfolios geworden. Ich investiere über Ecoligo in Projekte zur Finanzierung von Solaranlagen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Bisher habe ich über 100 Projekte unterstützt.
Trotz der Risiken bin ich von der Stabilität dieser Investitionen beeindruckt; seit 2019 gab es nur einen einzigen Teilausfall. Das gibt mir das Gefühl, nicht nur finanziell zu investieren, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Welt auszuüben.
Closed-End-Funds für seine Eltern
Du hast ein Einkommensdepot für deine Eltern mit Closed-End-Funds eingerichtet. Wie kam es dazu?
Nachdem meine Eltern in Rente gingen und eine Immobilie verkauft haben, hatten sie eine beträchtliche Summe Bargeld zur Verfügung. Wir wollten dieses Geld sinnvoll anlegen, um ihnen ein zusätzliches Einkommen zu ermöglichen. Durch meine Verbindung zu Anton Gneupel haben wir gemeinsam ein Depot erstellt, das auf Ausschüttungen fokussiert ist. Es war spannend zu sehen, wie das Depot sich entwickelte – trotz einiger Fehlgriffe haben wir die gewünschten Erträge erzielt.
Blog „Alle Dividenden“
Warum betreibst du eine Dividenden-Webseite?
„Alle Dividenden“ ist eine Plattform für mich geworden, um meine Leidenschaft für Wirtschaft auszuleben und anderen Lesern Orientierung zu bieten. Ich konzentriere mich auf quantitative Analysen und stelle interessante Werte vor, ohne tiefgehende qualitative Bewertungen vorzunehmen. Es ist mehr ein Hobby als ein ernsthaftes Einkommen; die Seite ist werbefrei und dient vor allem dazu, mein Wissen zu teilen und anderen bei ihrer finanziellen Reise zu helfen.
Fazit und Zukunft
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Mein Hauptziel ist es, Zufriedenheit in meinem Leben zu empfinden – etwas, was im hektischen Alltag oft verloren geht. Ich möchte lernen, im Hier und Jetzt präsent zu sein und meine Zeit so zu nutzen, dass sie mir Freude bringt.
Finanzielle Unabhängigkeit spielt weiterhin eine Rolle, aber ich sehe sie nicht mehr als das alleinige Ziel an; vielmehr möchte ich auch andere Lebensziele verfolgen.
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