Deutsches Historisches Museum: „Sparen – Geschichte einer deutschen Tugend“

Seit Ende März gibt es im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin die Ausstellung „Sparen – Geschichte einer deutschen Tugend“ zu sehen. Anlässlich des Themas habe ich für den DHM-Blog eine Kolumne geschrieben.

Deutsches Historisches Museum

Sparen-Ausstellung  Deutsches Historisches Museum

Die Deutschen lieben das Sparen. Und natürlich ihr Bargeld. Während alle Länder drumherum auf digitale Bezahlmethoden und anderes Sparen setzen, bleiben die Deutschen nach wie vor bei Sparbuch und Barzahlung.

In Zusammenarbeit mit der Berliner Sparkasse hat das Deutsche Historische Museum dem Thema „Sparen in Deutschland“ eine spannende Ausstellung gewidmet. Von der Gründung der Knappschaften im 13. Jahrhundert als Institute der sozialen Fürsorge über die Entstehung der Sparkassen im 18. und 19. Jahrhundert bis hin zur Sparsamkeit als zentralem Bildungsziel während des Nationalsozialismus reicht die thematische Bandbreite.

Darüber hinaus zeigt die Ausstellung mit Seitenblicken einen Vergleich mit Großbritannien und Frankreich und knüpft mit Expertenstimmen an aktuelle Debatten an. Exponate wie ein Geldtransportwagen oder dank Hyperinflation rasant ansteigende Sparbücher unterstreichen die Sparmentalität hierzulande.

Kolumne im Blog

Begleitet wird die Ausstellung, die bis zum 26. August in Berlin zu sehen ist, von diversen Vorträgen zu den speziellen Themen und Blogbeiträgen. Ich habe mir zu dem Thema ebenfalls Gedanken gemacht und eine Kolumne für den DHM-Blog geschrieben. Diese trägt den Titel „Sparstrumpfnation: Warum das Bargeld in Deutschland noch so wichtig ist“ und behandelt den etwas seltsamen Umgang der Deutschen mit der Digitalisierung. Während in Schweden 95 % aller Umsätze im Einzelhandel bargeldlos ablaufen, zahlen hier 74 % an der Kasse noch mit Bargeld.

Alle weiteren Informationen zur Ausstellung „Sparen – Geschichte einer deutschen Tugend“ findest Du auf der Webseite des Deutschen Historischen Museums. Wenn Du Dich etwas für Finanzen interessierst, dann lohnt sich ein Abstecher nach Berlin-Mitte. Ich plane ebenfalls einen Trip in die Hauptstadt und werde mir die Ausstellung im August anschauen. Darauf freue ich mich schon.

Weitere Artikel zu dem Thema:

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3 Antworten

  1. Zum Thema Bargeld empfehle ich das Buch „Die Abschaffung des Bargelds und die Folgen“ von Norbert Häring, bzw. seine Website norberthaering.de.

    Sobald es kein Bargeld mehr gibt, können Banken auf breiter Front Negativzinsen einführen, der Staat kann Kontosperrungen verfügen und alle interessierten Kreise wissen alles über Dich und Deine Lebensgewohnheiten.

    Die Benutzung von digitalen Zahlungsformen bringt dem Anwender sehr geringe Vorteile. Die möglichen Nachteile gerade in Zeiten von Big Data, Datensammlern und -verkäufern wie Facebook, Google und vielen anderen sowie einem Staat, der seine Bürger unter Generalverdacht stellt und im Zweifel alles über ihn wissen möchte, sind weit gravierender. Interessant, dass Du im verlinkten Artikel ausgerechnet China anführst. Wenn das chinesische System der Totalüberwachung und Wohlverhaltensbewertung der Bürger die Zukunft ist, dann bleibe ich gern noch möglichst lange in der Vergangenheit. Und nein, ich benutze keine Rabattkarten und betreibe schon seit über fünfzehn Jahren Online-Banking. Ich lasse auch viele Beträge abbuchen.
    Aber wofür ich mein Geld abseits von Versicherungen, Gebühren und Beiträgen ausgebe, geht niemanden etwas an und deswegen bezahle ich den Rest meistens bar.

    Gruß, Tino

    1. Ich habe bewusst China erwähnt, weil ich in meiner aktuellen Podcast-Folge genau auf diesen Punkt eingehe und China zumindest beim digitalen Bezahlen sehr weit ist.

      Es geht auch gar nicht darum, komplett auf Bargeld zu verzichten, sondern die Blockade im Kopf zu lösen. Bei Facebook konnte man das sehr gut sehen, was auf dem DHM-Kanal für Äußerungen kamen. Typisch deutsches Kleingeistdenken!

      Viele Grüße
      Daniel

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