E-Learning: Was sagen die Zahlen und Fakten?

E-Learning wird künftig das Thema Weiterbildung bestimmen. Da brauche ich nicht mal hellsehen. Das Potenzial mobiler Geräte ist noch längst nicht am Limit angekommen, aber schon jetzt lässt sich unterwegs perfekt lernen. Ich bin völlig begeistert von den vielfältigen Optionen, die ich habe, um mir online Wissen anzueignen. Für die Generation Y ist das schon völlig normal. Und für die Generation X bzw. Babyboomer? Werfen wir doch mal einen Blick auf die Zahlen.

Am Rechner oder Smartphone lernen wird künftig Usus.
Am Rechner oder Smartphone lernen wird künftig Usus.

Überblick E-Learning

Noch vor ein paar Jahren war das Thema mobiles Lernen ferne Zukunft. Im Jahr 2015 stehen Dir jedoch so viele Türen offen, die Du nur noch durchschreiten musst. Gut, 2010 haben Telefonate mit dem Handy oder eine SMS noch viel Geld gekostet, jetzt kannst Du alle möglichen Flatrates abschließen, die Dir das Arbeiten und Lernen von unterwegs stark vereinfachen.

Hohes Datenvolumen

Wenn wir in das Jahr 2019 schauen, versechsfacht sich der weltweite Datentraffic im Vergleich zu 2015. 18,24 Extrabyte sind eine unvorstellbare Zahl.

Infografik: Smartphone-Traffic verzehnfacht sich bis 2019 | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Jetzt muss ich Dir aber eine Frage stellen: Wofür nutzt Du Dein Smartphone oder Tablet? Nur zum telefonieren? Oder auch für Online- oder Videokonferenzen? Für E-Learning-Kurse? Zum Beantworten von E-Mails?

Mobile Generation Y

Viele nutzen das Potenzial ihres Smartphones oder Tablets gar nicht aus. Dabei sind diese Geräte so dermaßen vielfältig, dass Du viel mehr da rausholen kannst. Wie genau erkläre ich Dir morgen in meinem Artikel.

Die aktuellste Grafik von Statista zeigt mal wieder überdeutlich, dass die Generation Y das Smartphone praktisch gar nicht mehr aus der Hand legt.

Infografik: Jüngere Onliner sind am mobilsten | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Daraus ergeben sich natürlich für das E-Learning interessante Aussichten. Das Potenzial ist schier unerschöpflich, weil gerade die Unternehmen den Mehrwert noch nicht erkannt haben. Mit nur einem Anteil von knapp 30 Prozent ist es wirklich überschaubar. Dabei sind die Kosten für Onlinekurse in der Regel wesentlich geringer als die Präsenzseminare mit Anfahrt, Hotel und Verpflegung.

Teure Präsenzseminare

Dafür nutzen über fünfzig Prozent aller 14-29-jährigen E-Learning-Angebote. In den Altersgruppen darüber wird der Anteil der Nutzer immer geringer. Was heißt das denn jetzt für alle ab 30 Jahre? Also für die Generation X (vor 1980 geboren) und die Baby Boomer (vor 1965 geboren)? Wie bildet sich diese Altersgruppe weiter?

Wahrscheinlich geht hier noch sehr viel über die teuren Präsenzseminare. Ich habe daran ja ebenfalls teilgenommen und es entstehen durchaus höhere Kosten und der Mehrwert ist fraglich. Das ist jetzt ja auch der Grund, warum ich auf das vielfältige Weiterbildungs-Angebot im Netz verweisen möchte und diese Themenwoche mache.

Lieber lernen als glotzen

Mein Ziel ist es, dass diese Themenwoche zum Nachdenken anregt und Du Dir überlegst, eine der Weiterbildungsmöglichkeiten aktiv wahrzunehmen. Denn das ist allemal besser als ein verlorener Abend vor dem Fernseher oder der Playstation.

Schauen wir uns mal die Zahlen an. COMCAVE ist übrigens der umsatzstärkste E-Learning-Anbieter.

Gerade die verhältnismäßig geringe Teilnehmerzahl an Fernunterricht lässt die Zukunftsaussichten am E-Learning erkennen. Und der Anteil der Generation Y (nach 1980 geboren) an dieser Lernform liegt bei über 50 Prozent.

Hohe Jugendarbeitslosigkeit

Zahlen hin oder her – trotzdem ist die Zahl der Arbeitslosen bei den unter 25-jährigen konstant hoch. Und das Schlimme: Die Anzahl driftet bei Männern und Frauen immer mehr auseinander. Hier kann zwar jeder ein Smartphone bedienen, aber darüber hinaus ist das Interesse an Weiterbildung bei den jungen Leuten erschreckend gering.

Warum das so ist, vermag ich nicht zu sagen. Das hat zwar jetzt nichts direkt mit dem Thema Weiterbildung zu tun, ist aber trotzdem eine wichtige Zahl.

Infografik: Jugendarbeitslosigkeit bei Frauen und Männern bewegt sich auseinander | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Damit sind wir nämlich auch wieder bei der Generation Y, den Millenials und einem Problem, das ich auch hautnah miterlebt habe. Und zwar die der Generation Praktika. Einige der statistisch geführten Arbeitslosen sind zur Zeit wahrscheinlich Praktikanten. Geändert hat sich in der Zwischenzeit zwar der Mindestlohn, aber typische Ausbeuterpraktikas gibt es nach wie vor. Gerade fürchterliche PR-Agenturen verkaufen den jungen, hoffnungsvoll nach vorne schauenden Praktikanten ihren ach so tollen Namen als Gehalt. Nach ihrem Studium wohlgemerkt! Und die wollen es trotzdem machen. Es ist also nicht alles toll in dem Alter!

Willst Du auch kostenlos arbeiten?

In meiner Karriere habe ich sieben Praktika auf zwei Kontinenten absolviert. Von ländlichen Tageszeitungen über Musikpromotion und Stadteilmarketing bis hin zum Fernsehen habe ich sehr vieles erlebt. Das war für meine Entwicklung auch wirklich wichtig, aber irgendwann hatte ich die Schnauze voll von schlecht oder gar nicht bezahlter Arbeit – vor allem wenn das von Agenturen vorausgesetzt wird. Diese „Wir sind so geil, weshalb alle kostenlos für uns arbeiten wollen“-Mentalität kannst Du echt in die Tonne kloppen.

Trotzdem bin ich mit 21 als Praktikant zu einem regionalen Berliner Fernsehsender gekommen. Meine Arbeit dafür war so überzeugend, dass ich nach drei Monaten als Chef vom Dienst ein (sehr mickriges) Gehalt bekommen habe. Ich konnte Storyboards erstellen, sechzigminütige Reportagen drehen und abschließend vertonen und mit einem Cutter schneiden.  Eine bessere Lehrzeit hatte ich nie wieder und sie kommt mir heute noch zugute.

Metal im Fernsehen

Damals hatte ich bei einem exklusiven Deep Purple-Gig in Berlin einen kompletten, riesengroßen Pressebalkon für die Kamera, mich und drei Gäste. Und unten haben sie sich dicht im Publikum gedrängt.

Ich habe auf meinen persönlichen Wunsch die Symphonic Metalband Nightwish hinter den Kulissen besucht und interviewt. Der anschließend gesendete Beitrag sorgte für diverse Anrufe in der Redaktion. Zu dem Zeitpunkt 2002 kannte die noch keiner. Heute sind sie Platz 1 in den Charts, Wacken-Headliner und in aller Munde.

Kurzum: Praktika können wunderbar sein und Du kannst sehr viel lernen. Sie können aber auch die Hölle und pure Ausbeutung sein.

Praktikanten in Südeuropa

Dieses Problem hat sich nicht wirklich geändert, betrifft jetzt aber vor allem die südeuropäischen Länder. Ein weiteres Problem: Sehr gut ausgebildete Facharbeiter oder Ingenieure, deren Abschluss in Deutschland nicht anerkannt wird. Stattdessen werden sie über Knechtvermittlungen ausgebeutet oder als überqualifizierte Praktikanten eingesetzt. Bei den Zahlen für Spanien kann einem echt schlecht werden. Und bei den Zahlen für Deutschland siehst Du, dass mehrere Praktika gefordert werden.

Infografik: Generation Praktikum | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Interessante Statistiken gibt es auch zum Thema Pro-Kopf-Einkommen zu vermelden. Erstmals seit der Krise steigt dieses nämlich im Euroraum an. Und zwar deutlich. Trotz Griechenland und anderer Probleme in der Europäischen Union.

Gesteigertes Pro-Kopf-Einkommen

Was das jetzt mit E-Learning zu tun hat? Nun, als riesengroßer freier Arbeitsmarkt bietet die EU viele Möglichkeiten. Während in Südeuropa immens hohe Arbeitslosenquoten herrschen und die Jugendarbeitslosigkeit bei bis zu 25 Prozent liegt, sind Deutschland und andere Länder händeringend auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften.

Hier wird es in den nächsten Jahren zu einem verstärkten Austausch kommen. Erste Projekte laufen hier schon. Mehr dazu gibt es in meinem Leitartikel am Freitag.

Infografik: Pro-Kopf-Einkommen im Euroraum mit deutlichster Steigerung seit der Krise | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Im Umkehrschluss bedeutet das: Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt wird auf lange Sicht gesehen größer. Das ist erstens wichtig, um aufkommende Lücken bei den Fachkräften zu schließen. Und zweitens heißt das, dass Weiterbildung für die Generation X noch von viel größerer Bedeutung ist.

Länger arbeiten

Außerdem arbeiten immer mehr ältere Menschen bis 70. Uns wird das wohl auch blühen, wenn wir nicht früh genug anfangen, uns mit unserer Vermögensplanung für das Alter auseinander zu setzen. Oder uns stetig weiterbilden, um mehr zu erreichen und mehr zu verdienen. Die Zahlen für Deutschland steigen immens.

Infografik: Mehr ältere Menschen erwerbstätig | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Damit sind wir jetzt bei einem Problem, was immer mehr um sich greift. Das Gründen von Unternehmen aufgrund fehlender Erwerbsalternativen. Auch hier entwickelt sich etwas.

Gerade die jüngeren Leute fangen an Unternehmen zu gründen ohne einen blassen Schimmer zu haben, worauf sie achten sollten. Auch hier kommt dem Thema E-Learning eine wichtige Rolle zu. Denn gerade die vielen Kurse oder Bücher zur Selbstständigkeit helfen dabei enorm. Nur muss man sie auch besuchen bzw. lesen, was oft nicht gemacht wird.

Infografik: Deutsche Gründer sind verhältnismäßig oft Gründer wider Willen | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Abschließend noch ein kleiner Blick in die Zukunft: Woher kommen die Wissenschaftler in 15 Jahren? Es ist schon erschreckend, dass über 25-mal so viele Hochschulabsolventen aus den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) aus den Schwellenländern Indien und China stammen. Natürlich ist die Bevölkerung der beiden Länder riesig, aber der immense Vorsprung ist doch bedenklich.

Infografik: Woher 2030 die Wissenschaftler stammen | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Fazit E-Learning

Jetzt ist dieser Beitrag mal wieder ausgeartet. So war das nicht geplant. Aber ich hoffe, dass ich Dir einen ganz guten Einblick geben konnte und Du den roten Faden dahinter erkennen konntest.

Für alle Leute ab 35 wird künftig Weiterbildung eine eminent wichtige Rolle spielen, weil viele jüngere Menschen mit wichtigen Kommunikationsmitteln besser umgehen können. Weil sie damit aufgewachsen sind. Weil sie andere Prioritäten setzen. Und weil sie mobiler arbeiten und lernen. Betrifft mich also auch in vollem Umfang.

Neue Herausforderungen

Die zweite Herausforderung: Der offene Arbeitsmarkt in der EU und hochqualifizierte Menschen sorgen für einen erhöhten Wettbewerb. Natürlich wird dadurch auch der Fachkräftemangel ein wenig aufgefangen und die Arbeitslosigkeit gerade in südeuropäischen Ländern geschmälert.

Aber wenn ich ehrlich bin, entsteht in meinen Augen trotzdem eine verstärkte Konkurrenzsituation. Nicht heute. Nicht morgen. Aber in ein paar Jahren. Und das finde ich klasse. Mit Sicherheit führt das letztendlich zu einem fruchtbaren Austausch. Es wird auch Zeit, dass die völlig verkrustete deutsche Arbeitswelt einen anderen Anstrich erhält.

Was das für mich und Dich heißt, dürfte klar sein. Ein Blick über den Tellerrand schadet nicht. Freiwillige Weiterbildung abseits des eigenen Jobs sollte zum Alltag dazugehören. Oder auch ein verstärkter Austausch mit Menschen anderer Branchen, um den Horizont zu erweitern. Hör Dir mal das Podcastinterview mit Michael Dohlen an und wieviel er in sich und sein Projekt investiert.

E-Learning wird in den nächsten Jahren immer größer. Die Zahlen und Fakten in diesem Artikel zeigen das. Nutze die Tatsache, dass die Kosten momentan noch überschaubar sind und investiere doch mal in dich selbst. Wie Du das machen kannst, erfährst Du morgen im Artikel.

Mehr zu den Themen E-Learning und lebenslanges Lernen findest Du hier.

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3 Antworten

  1. Klasse Artikel mit interessanten Zahlen und Fakten.
    Ich glaube das Thema E-Learning hat hier in Deutschland noch jede Menge Potential. Gerade diese Woche habe Ich auf der Plattform Udemy.com einen Kurs zur Entwicklung von iOS-Apps angefangen. Von der Qualität der Videos dort war Ich echt überrascht. Es macht Spaß, ist günstig und flexibel. 😉

    Gruß,

    Claudius

    1. Hey Claudius,

      vielen Dank! Deine Aussage sehe ich genauso. Vielleicht hast Du mein Interview über MOOCs und MOOIN gelesen. Da siehst Du, was alles (kostenlos!!!) möglich ist. Und Udemy spielt auch heute Abend im Beitrag eine große Rolle!

      Viele Grüße
      Daniel

  2. Ich habe nie darüber nachgedacht, ob die Generation Y es beim Lernen einfacher hat als andere. Aber ich stelle selbst fest, dass meine Generation meist sehr gebildet, technikaffin, motiviert & ehrgeizig ist. Bereits in jungen Jahren kann man sich dadurch ein großes Wissen ansammeln, was früher nie denkbar gewesen wäre. Wo man früher sich noch aufraffen musste, in einer Bibliothek sich aus spärlichen Informationsquellen seine Infos zu holen, sind wir heute meist nur ein Klick von der Antwort entfernt. Meine Generation ist diese Vorgehensweise gewohnt, für die älteren Generationen ist dies meist etwas schwerer. Ich sehe es an meiner Mutter und meinem Vater: Sie können beide einen PC bedienen, aber sind da teilweise unbeholfen. Wenn sie uns Kinder fragen: „Woher wisst ihr das denn immer alles?“ können meine Brüder und ich immer nur sagen: „Wir wissen es nicht, wir probieren es aus.“ 10-Finger-Tipp-System wird von uns nicht benötigt, wir sind das schnelle Schreiben mit der Tastatur gewohnt. Auch heute sehe ich schon Kinder, die kaum sprechen können, aber schon das Smartphone von den Eltern bedienen können. Ich bin sehr gespannt, wie sich die jungen Generationen die nächsten Jahrzehnte durchs Leben schlägt.

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