School’s out – Der Finanzwesir rockt 78

In dieser Folge sind der Finanzwesir und ich wieder ganz klassisch als Duo unterwegs. Wir sprechen darüber, was der Berufsanfänger von heute alles beachten sollte, wenn er in Finanzdingen gut aufgestellt sein will. Und dafür haben wir den alten Alice Cooper-Hit „Schools out“ als Leitspruch genommen.

Überblick

Was das tote Gnu für Hyänen und Geier ist, ist der Berufseinsteiger für MLP, AWD, DVAG und andere sogenannte Finanzdienstleister. Eine Beute, die man sich fix sichern möchte. Was da nicht alles unter dem Deckmantel der Barmherzigkeit („Hol‘ dir dein kostenloses Mittagessen!“) an den Jungsparer gebracht werden soll. Wir listen auf, was ein Berufsanfänger wirklich braucht.

Aber nicht nur die jungen Menschen werden ins Visier genommen, oft genug ist der Weg über die Eltern und Großeltern einfacher und lukrativer. Der Vertriebler appelliert an

  • Verantwortungsbewusstsein: Sie wollen doch, dass Ihren Enkel sich eine gute Ausbildung leisten kann!
  • Angst: Was macht Ihre Tochter, wenn Sie als Ernährer sterben?

Und zack ist erst die Ausbildungsversicherung und dann die Aussteuerversicherung verkauft.
Aussteuerversicherung?
Ja, wird auch im 21. Jahrhundert noch angeboten.
Letztlich sind das alles verkappte Kapitallebensversicherungen.

Typische Konditionen:

  • 50 € pro Monat
  • 20 Jahre Laufzeit = 12.000 € Einzahlungen
  • 5% Abschlusskosten = 600 €, verteilt über 4 Jahre, 600 € entspricht einer kompletten Jahreszahlung.
  • 4 € pro Monat Verwaltungskosten zusätzlich, also nochmal rund 50 € pro Jahr.
  • 1,90 € monatlich für die Risikoversicherung weg. Damit auch was ausgezahlt wird, wenn der Versicherungsnehmer stirbt

Der Rest kann dann angelegt werden.
Von den 50 Euro Monatsbeitrag fließen demnach in den ersten vier Jahren nur je 31,60 Euro, danach 44,10 Euro in den Fonds. Der legt aber auch nicht alles an, sondern zieht die Fondsverwaltungsgebühr ab.
Das wird eine mickrige Aussteuer.

Wir listen auf, was ein Berufsanfänger wirklich braucht

  • Versicherungen: Nur das absolute Minimum und immer erst einmal nachsehen, ob man nicht doch bei den Eltern mitversichert sein kann.
  • Geldanlage: Klein, aber beständig starten. Hier ist er wieder, der 25 €-Sparplan.

Fazit

Vier bis fünf Versicherungen – von denen die meisten eh Pflicht sind – plus ein ETF-Sparplan und gut ist. Mehr braucht der junge Single nicht.

Wenn dir unser Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung oder einen Kommentar auf iTunes freuen. Auch diese Staffel besteht aus sechs Folgen alle zwei Wochen.

Links zum Thema

Medienempfehlung des Finanzwesirs

Soundtrack für Vermögenswerte: Finde die persönliche Freiheit mit vielen Vorschlägen für deinen Weg in die finanzielle Unabhängigkeit von Daniel Korth und Ümit Mericler*

Soundtrack für Vermögenswerte: Finde die persönliche Freiheit mit vielen Vorschlägen für deinen Weg in die finanzielle UnabhängigkeitDer Finanzrocker und sein Co-Autor Ümit haben dieses Buch genau für diese Zielgruppe geschrieben. Die Ausbildung ist abgeschlossen, das erste Geld wird verdient. Was nun, was tun?

Der Soundtrack ist ein fachlich fundiertes und dennoch mathearmes Buch. Daniel und Ümit erzählen, wie aus dem Heavy-Metal-Gitarristen und Gelegenheitsarbeiter Tom doch noch ein ganz brauchbarer Schwiegersohn mit soliden Finanzen wird. Dafür brauchen sie 310 Seiten. Aber gute Geschichten brauchen Platz und das hier ist definitiv eine.

Du findest den Podcast hier:

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Mitmachen bei der Jahresendfolge

Albert und ich haben uns gedacht, dass es doch ganz nett wäre mal zu hören, wie es dir 2019 ergangen ist.

Wie soll das laufen?

  1. Schnapp dir dein Handy und nutze die eingebaute Aufnahme-App. Achte bitte beim Einsprechen auf eine gute Klangqualität.
  2. Kurze namentliche Vorstellung, dann die Antworten auf die beiden Punkte
    • Das lief 2019 beim mir im finanziellen Bereich (Depot aufgesetzt, umgeschichtet, angefangen, gar nix getan, weil alter Hase…).
    • Das erwarte ich finanziell für 2020. Beziehungsweise: Das will ich im Finanzbereich 2020 anpacken.
  3. Speichern Sie die Aufnahme. Nimm einfach das Format, dass die App vorschlägt.
  4. Sende die Datei direkt vom Handy an podcast{at}finanzwesir.com. Betreff: „Letzte Folge 2019“. Dann wissen wir, worum es geht.
  5. Dauer: 60 – 90 Sekunden.
  6. Rechte: Muss man ja heutzutage auch erwähnen. Wenn du uns deine Aufnahme schickst,
    • versicherst du, dass du das bist, der da zu hören ist und das du die Rechte an der Aufnahme hast,
    • bist du damit einverstanden, dass diese Aufnahme Teil unseres Podcasts wird und dort auf unbestimmte Zeit verbleibt,
    • haben wir das Recht, diese zu bearbeiten. Keine sinnentstellenden Verkürzungen, aber die üblichen technischen Verbesserungen (Schmatzer und Ähs raus schneiden).

Wir freuen uns auf deine Mail!

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Finanzrocker-Podcast

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In dieser Folge spreche ich mit dem freien Journalisten, Blogger und Podcaster Friedemann Brenneis über seine Herzensthemen Bitcoin und Blockchain. Friedemann erzählt mehr über die geschichtliche Entwicklung von Bitcoin, welche Bedeutung es schon heute hat und wo die Potenziale, aber auch Grenzen in der Zukunft liegen. Auch um die Zukunft des Geldes und den Einfluss von Bitcoin auf diese geht es in unserem Gespräch.

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5 Antworten

  1. Wieder mal eine sehr schöne Folge – insbesondere, aber nicht nur, für (Berufs-)Anfänger.
    Eine Folge über das Thema Betriebsrente/Zusatzversorgungskasse des öffentlichen Dienstes würde ich super finden!
    Macht weiter so!

  2. Sehr guter Beitrag. Ja, hab auch Kontakt mit Versicherungsdienstleistern. Wenn man nur ein wenig Ahnung hat, dann kann man mit denen auch gut umgehen. Aber der Mehrwert ist dann auch bei Null, deshalb ignoriere ich entsprechende Anfragen mittlerweile.
    Meine eigenen Versicherungen decken mittlerweile nur noch den Worst Case ab. Kleiner bis mittlere „Katastrophen“ übernehme ich selbst.
    Deshalb habe ich meist nur Pflichtversicherungen und sonst nur die schweren Fälle abgedeckt.
    Aber ich kann bestätigen: Es läuft über die Angstschiene. Einer wollte mir eine Pflegeversicherung verkaufen. Ich sagte dann, naja, wenn es soweit ist, springe ich von der Brücke, die hoch genug ist, dann brauche ich auch keine Pflege mehr. Da wusste der Versicherer auch nichts mehr zu erwidern 🙂

    1. Ich plädiere auch nur auf Versicherungen, die den Worst-Case (sehr großen finanziellen Schaden) abdecken, wie z.B. Feuerversicherung, da ein Brand wirklich das gesamte Haus vernichten könnte. Diese Versicherung ist günstig, weil die Wahrscheinlichkeit so gering ist. All die kleineren Schäden kann man selbst tragen, indem man dafür vorhält. Die kleineren Schäden kommen meist nur einmal oder gar nicht im Leben vor.

      Lästig ist auch die Kaskoversicherung beim Auto, die mittlerweile jedem aufgeschwätzt wird. Das erhöht enorm die Kosten für kleinere Reparaturen (Blechschäden). Außerdem steigt auch die Fluchtgefahr bei Parkschäden, etc., weil diese Kaskoversicherungen meist ein Prämiensystem haben und heute schon alle annehmen, dass du ohnehin eine Parkschadens-Versicherung hast.

      Wenn man ein Pflegefall ist, dann ist meist nicht mehr so wichtig, wie das Umfeld ist, nehme ich einmal an. Auf die Brücke wird man da aber vermutlich nicht mehr kommen. War vermutlich rhetorisch gemeint 😉
      Aber man kann am Ende auch gewisse lebensverlängernde Maßnahmen selbst ablehnen. Grundsätzlich „arbeite“ ich daran so lange wie möglich mobil zu bleiben, indem ich ausreichend Bewegung mache und mich halbwegs gesund ernähre, so der langfristige Plan…
      Ein gewisses Restrisiko bleibt, damit müssen und können wir leben, also davor müssen wir keine Angst haben! In DE oder AT stirbt niemand qualvoll auf der Straße,… also fast niemand.

  3. Ja, stimmt, wenn man die Hobby-Aktionäre fragt, schlagen die praktisch immer jeden Index. Alles andere wäre doch peinlich. Wenn man dann weiter nachfragt, ob sie alle Trades, die sie jemals getätigt hatten, inkl. Kosten aufgezeichnet haben und die CAGR (IRR) ausgerechnet haben, dann schweigen sie meist. Die meisten denken, dass sie insgesamt im Plus sind, können es aber nicht mit Fakten beweisen 🙂

    Also die große Masse belügt sich hier selbst, natürlich unterbewusst.

    Ich habe für mein Studium fast nix bezahlt, weil ich zu Hause gewohnt hatte (natürlich geht das nicht immer). Ich war auch auf Reisen, hatte auch ein Stipendium bekommen und in den sonstigen Ferien gearbeitet.

    Betriebsrente?
    Das Problem sind die hohen Kosten und ist die schlechte Performance der ausgelagerten Versicherungs-Modelle. Hier verdient vor allem die Versicherung!

    LG

  4. Zum Thema der betrieblichen Altersvorsorge: Das große Problem ist in den meisten Fällen, dass der Versicherer den Kapitalerhalt garantieren muss. Somit bleibt bei den aktuellen Niedrigziensen kaum etwas übrig für eine risikobehaftete Anlage. Ich habe mir gerade ein Angebot für einen solchen Vertrag machen lassen und werde das trotz Arbeitgeberzuschuss voraussichtlich nicht wahrnehmen. Eine generelle Empfehlung ist hier aber natürlich nicht möglich.

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