Nach meinem Kurzurlaub gibt es heute wieder eine neue Folge der drei Zitate und dem obligatorischen Backstagepass – diesmal aus dem Süden Deutschlands. Mit von der Partie sind Jesse Livermore, Robert Kiyosaki und Andre Kostalany.
Inhalt
Überblick Zitate
Mein Zitate-Fundus hat einige echte Highlights zu bieten. Ein paar von ihnen habe ich ja an gleicher Stelle schon vorgestellt. Mit einem der absoluten Höhepunkte möchte ich aber heute beginnen.
Schnäppchenjäger
„Wenn es im Supermarkt ein Sonderangebot für, sagen wir mal Toilettenpapier gibt, stürmt der Verbraucher hinein und stockt seinen Vorrat auf. Wenn es an der Börse oder dem Immobilienmarkt Sonderangebote gibt, was oft als Börsencrash oder Korrektur bezeichnet wird, läuft der Verbraucher davon.
Wenn der Supermarkt die Preise erhöht, kauft der Verbraucher woanders. Wenn auf dem Immobilienmarkt oder der Börse die Preise steigen, kommt der Verbraucher gelaufen und kauft.“
Robert Kiyosaki – Rich Dad Poor Dad (siehe auch hier)
Selten habe ich so einen passenden Absatz gefunden. Gerade auf Anfänger an der Börse trifft das zu: Einmal Finger verbrannt, auf Nimmerwiedersehen weggerannt. Oder so ähnlich.
Wenn dann aber die sogenannte „Milchmädchen-Hausse“ kommt, wie Anfang der 2000er-Jahre, kehren sie aus (Neu-)Gier doch wieder zurück. Dann kaufen alle ohne Ende – selbst wenn die Preise schon zu hoch sind. Egal,ob Lokführer, Lehrer oder Friseuse. Jeder möchte ein Stück vom Kuchen.
Momentan geht es ja wieder in diese Richtung, was in meinen Augen auch sehr sinnvoll ist. Denn vor 15 Jahren gab es wenigstens noch anständige Zinsen als Alternative. Nur ist die Gefahr groß, dass genau diese Neuanleger nicht langfristig anlegen, sondern beim aufkommenden Gegenwind gleich verkaufen.
Geduldig langfristig anlegen
Aber als Leser meiner Blogartikel kennst Du ja meine Einstellung und kannst sie ja auch am Adidas-Beispiel ganz gut nachvollziehen. Recht hat Robert Kiyosaki jedoch absolut. Ich erlebe das jede Woche in meinem Umfeld. Ohne begründete Aufklärung wird sich die Meinung auch nicht ändern. Genau deshalb gibt es diesen Blog und die ständigen Hinweise auf langfristige Geldanlage. Gleiches sagte auch Jesse Livermore.
„Das meiste Geld habe ich nicht mit meinen guten Anlageentscheidungen gewonnen, sondern mit meiner Geduld.“
Jesse Livermore (1877-1940), US-amerikanischer Investor
Recht hat er, der sogenannte Boy Plunger. Mit 15 Jahren fing er sehr erfolgreich das Traden an. Das Besondere an Livermore war, dass er mehrmals Großteile seines Vermögens in Börsencrashs gewann und wieder verlor. Beim ersten Crash 1907 bewies er nachhaltig Durchhaltevermögen und gewann an der Börse über die Jahre 100 Millionen Dollar.
Der schwarze Freitag 1929 war dann aber doch zu viel für Livermore, den König der Spekulation. Angeblich war er maßgeblich für den Crash verantwortlich. Er erholte sich davon nicht mehr. Falsche Entscheidungen, Gier und Pech zerbrachen den Trader in der Folge nachhaltig. 1940 nahm er sich mit einem Revolver das Leben. Er wollte vor seiner Frau nicht mehr als Versager da stehen – trotz noch 5 Millionen Dollar auf der hohen Kante.
Setze auf die Mitte
Das ist das genaue Gegenteil zum Schnäppchenjäger aus dem ersten Zitat, der Angst vor dem Crash hat. Und was lernen wir daraus? Die goldene Mitte ist doch am Besten. Als passiver Anleger setzt Du nämlich genau auf den Durchschnitt, die goldene Mitte. Du wirst weder von der Gier gesteuert noch von der Angst gewürgt.
„Wer viel Geld hat, kann spekulieren. Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren. Wer kein Geld hat, muss spekulieren.“
Andre Kostolany (1906-1999), Börsen- und Finanzexperte
Perfektes Schlußzitat, das eigentlich genau das vorher gesagte untermauert. Meister Kostolany hat völlig Recht mit seiner Aussage, oder?
Ich will ’nen Backstagepass!
Urlaubstage in Deutschlands schönem Süden lassen sich bei 20 Grad und feinstem fränkischen Bier richtig gut genießen. Außerdem habe ich wieder kräftig investiert. Aber nicht in Aktien, ETFs oder Anleihen, sondern in schwarzes und silbernes Gold. Also CDs und LPs.
Meine richtige Leidenschaft, die zum Blognamen beigetragen hat. Die Scheiben wollen jetzt erst einmal komplett abgearbeitet bzw. durchgehört werden. Jetzt bin ich durch die ganzen Scheiben aber fast durch und konnte dabei einige Sachen administrieren und schreiben.
So ein Festival zum Abschluß des Urlaubs strengt zwar ziemlich an, aber für eine ausgiebige Shoppingtour eignet es sich perfekt.
Bamberger Frühling
Im Urlaub war ich übrigens im wunderschönen Bamberg. Feinstes Essen, tolles Wetter und ein kultureller Overkill. Bis auf ein wenig E-Mails beantworten und nachdenken war Blogpause angesagt.
Dafür habe ich jetzt schon wieder massig Ideen und kann mich frisch ans Werk machen. Die Bilder vom Bamberger Rathaus und dem Bamberger Reiter machen aber auch schon wieder Lust auf den kommenden Urlaub.
Zumal das Wetter hier im Norden mal wieder echt bescheiden ist. Kein blauer Himmel in Sicht. Kein Vergleich zu den über 20 Grad im Süden.
Ich wünsche Euch eine schöne Woche!
Viele Grüße
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