Weshalb werden Menschen insolvent und wie kommt man raus aus dem Schuldturm? Dr. Sally Peters, Schuldnerberaterin und Mitarbeiterin am Institut für Finanzdienstleistungen e.V. (IFF) beantwortet den ersten Teil der Frage. Hörer Oliver war selbst insolvent. Er berichtet, wie es dazu kam und wie er es geschafft hat, sich wieder ein erfolgreiches und finanziell gesundes Leben aufzubauen.
Inhalt
Überblick Verschuldung und Privatinsolvenz
Dieser Podcast besteht aus zwei Teilen. Zuerst haben wir mit Sally die politisch-gesellschaftliche Seite des Themas diskutiert. Oliver war überschuldet, ist aber mit Disziplin und harter Arbeit wieder auf die Beine gekommen. Er ist unsere Case Study, der exemplarische Einzelfall, der abstrakte Sätzen wie
„Laut dem IFF-Überschuldungsreport 2019 gibt es in Deutschland 6,94 Millionen überschuldete Menschen.“
mit Leben füllt. Von ihm erfahren wir, wie es sich anfühlt, wenn es fast unmöglich ist einen Handy-Vertrag zu bekommen.
Unsere Fragen an Sally
- Was sind die häufigsten Gründe für eine Überschuldung?
- 9,4 % der Menschen verschulden sich wegen falschen Konsumverhaltens (0%-Finanzierung etc.). Welche Möglichkeiten gibt es, um da am Ansatz etwas zu ändern?
- Wie hoch sind denn die Schulden im Schnitt und welche Altersgruppe ist davon am häufigsten betroffen?
- Ab wann gelte ich denn als überschuldet?
- Wie kann man aus dieser Schuldenspirale wieder rauskommen?
- Wie lange dauert denn so ein Verbraucherinsolvenzverfahren?
- Ein weiteres Thema des IFF ist das Thema Altersarmut und Verschuldung im Alter. Wer ist davon am häufigsten betroffen? Welche Gründe hat das und was können Frauen gegen diese Altersarmut tun?
Unsere Fragen an Oliver
- Schulden und Überschuldung sind häufig eine Angelegenheit, die sehr privat ist und die man auch nicht teilen möchte. Wie bist Du damit umgegangen? Konntest Du Dich irgendwie austauschen?
- Wie lang war der Zeitraum von den ersten Schulden bis zur Überschuldung bei Dir?
- Welche Umstände haben dazu geführt, dass Du insolvent geworden bist?
- Was passiert in der Insolvenzphase? Insolvenzverwalter / Richter, mit wem bekommt man es zu tun und wie läuft das ab?
- Der Aufstieg: Wie hast Du es geschafft, wieder auf die Beine zu kommen?
- Welche Ratschläge hast Du für unsere Hörer?
- Zum einen natürlich: Wie vermeidet man die Insolvenz von vornherein?
- Wenn man aber insolvent ist: Wie kommt man wieder raus?
- Gibt es irgendwelche Mythen rund um das Thema Privatinsolvenz, die Du ein für alle mal erledigen möchtest? Es gibt doch bestimmt so Sprüche wie „Wenn ich nicht mehr zahlen kann, dann mache ich eben eine Privatinsolvenz“. Einfach Dinge wo Du sagst: „Nee, Leute, so läuft das in echt nicht ab!“
Wenn dir unser Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung oder einen Kommentar auf iTunes freuen. Auch diese Staffel besteht aus sechs Folgen alle zwei Wochen.
Links zum Thema
-
- Geld im Griff, der 6-Punkte-Plan
- Budgetplan: Die 3 besten Finanz-Apps zur Ausgaben-Optimierung
- Von 2015, aber immer noch zeitgemäß: Podcast: Schulden ‒ Der Finanzwesir rockt, Folge 5
- Wie Sie bis zu 14,95 % Rendite ohne Risiko einfahren
- Leserfrage: Wenn Häuslebauer auf Kredit spekulieren
- Ausgaben mit Apps im Griff behalten
- IFF-Überschuldungsreport 2019
Medienempfehlungen unserer Gäste
- Oliver: Forum Schuldnerberatung
Präsentiert wird diese Folge von Blinkist
Blinkist ist die App für Menschen, die mehr wissen möchten. Blinkist ist eine App, mit der Sie die Kernaussagen aus über 2.500 Büchern in nur 15 Minuten durchlesen oder anhören können.
Thematisch werden dort alle Themen rund um den Finanzwesir-Rockt-Podcast abgedeckt wie Finanzen, Persönliche Entwicklung.
Im Moment gibt es eine Aktion exklusiv für Hörer unseres Podcasts: 25% Rabatt auf das Jahresabo Blinkist Premium. Es gibt ein Probeabo mit dem du kostenlos alles testen und dir in Ruhe anschauen können.
Hier gibt es die 25 % Rabatt auf das Premium-Jahresabo.
Du findest den Podcast hier:
- Abonnieren über iTunes (iOS)
- Anhören über Google Podcasts
- Abonnieren über TuneIn-Radio
- Anhören bei Spotify
- Anhören bei AudioNow
3 Antworten
Wieder ein sehr schöner Podcast, der das Thema Verschuldung behandelt. Ich bin ja schon ein älteres Semester und früher war es einfach eine Tugend, sparsam zu sein und zu sparen und dann zu konsumieren. Leider ist es heute viel zu leicht, sich zu verschulden und Sparsamkeit ist als Tugend in der Gesellschaft kaum noch verankert.
Ja, kommt mir bekannt vor. Ein Auto wurde mit dem Ersparten gezahlt, Auto auf Pump war eher die Ausnahme. Immobilien waren so die einzigen Güter, bei denen eine Verschuldung gesellschaftlich voll akzeptiert wurde. Alles andere war eher zwielichtig.
Sowas wie heute den Urlaub zu finanzieren oder Möbel, da wäre früher niemand auf die Idee gekommen.
Aber das Geld ist ja momentan auch billig (niedrige Zinsen), da fällt es auch deutlich leichter zu konsumieren als zu sparen (Negativzinsen).
Hallo Albert,
Hallo Daniel,
tolle Podcast-Folge, die ich trotz der 1.5 Stunden sehr kurzweilig fand. Da ich selbst zwar ohne Privatinsolvenz, aber dennoch mit reichlich Schulden aus einer Selbstständigkeit den Weg zurück finden musste, kann ich viele der Aussagen von Sally und Oliver unterstreichen. Gerade dieses gesellschaftliche Wegducken und möglichst nicht erkannt werden hat mich sehr gerädert, aber gleichzeitig mir auch sehr viel gebracht.
Auch wenn ich vorher schon eigentlich ganz gut mit Geld umgehen konnte war die Zeit der 3-4 Jahre bei mir sehr aufschlussreich um den Wert von Geld nochmals zu erkennen. „Demut“ wie Oliver es beschreibt ist hier ein schöner Begriff, den ich absolut unterstreichen kann.
Andere Erfahrungen habe ich hingegen mit dem Finanzamt gemacht. Ich hatte durchaus „Spaß“ mit denen und habe auch die Mühlen des Gesetzes spüren dürfen. Allerdings waren die Mitarbeiter dort sehr hilfsbereit mir gegenüber und haben dabei geholfen das Chaos zu beseitigen. Insofern kann ich hier nicht negativ über das Finanzamt berichten. Ganz im Gegenteil, auch dort sitzen Menschen, die sprechen können und sich freuen, wenn sie helfen können – natürlich besonders dann, wenn sie am Ende ihre Forderung beglichen bekommen.