Crash-Propheten: Droht der Untergang oder alles Panikmache?

Ukrainekrieg, Corona, Klimakrise, Energiekrise, Inflation, Rezession und jetzt auch noch das Ende in der Vorrunde in Katar – die Welt ist am Ende! Sollten wir gerade jetzt auf die Ratschläge der deutschen Crash-Propheten hören und in Gold und Whiskey investieren? Oder ist alles nur Panikmache zum Geld verdienen? Eine ausführliche Diskussion gibt es jetzt bei El Dinero.

Crash-Propheten Artikelbild

Droht bei Max Otte, Dirk Müller und Co. der Untergang?

Das Jahr 2022 war von Anfang an gebraucht. Schon im Februar ging es mit dem Ukrainekrieg los. Es folgten eine steigende Inflation, die Energiekrise und die Inflation. Von der Klimakrise und dem Dauer-Thema Corona ganz zu schweigen. Was sollten wir Anleger also tun?

Neben den allseits bekannten und beliebten deutschen Predigern des Untergangs Dirk Müller, Markus Krall und Marc Friedrich sehen auch Charlie Munger, Ray Dalio und Michael Burry nicht wirklich optimistisch in die Zukunft.

Wer sind Munger, Dalio und Burry?

Munger, geboren am 1.1.1924 ist 98 Jahre alt und war am Tiefpunkt der grossen Depression (1931-33) ein Grundschulkind (7 – 9 Jahre).

Als Okie (Okie = jemand, der in Oklahoma lebt) hat seine Kindheit in einem der Staaten verbracht, der am härtesten von der Depression betroffen war.

Ray Dalio (geboren am 8.8.1949), hat 1961, im Alter von 12 Jahren angefangen an der Börse zu spekulieren, 1975 gründete er seinen Hedgefonds Bridgewater. Das ist dann nun auch 47 Jahre her.

Michael Burry ist der Mann aus „The big short“, er stand während der Subprime-Krise auf der richtigen Seite.

Unser Moderator Stefan Eck stellt die Frage: Haben die Crashpropheten Recht? Wie schlagen sich ihre Anlageprodukte beziehungsweise Strategien? Wie ernst muss man das Ganze eigentlich nehmen?

Eltern werden den Spruch kennen: „Es wird nicht besser, es wird nur anders.“ So ist es an der Börse auch. Ein Regime wechselt das andere ab und wir sind mitten im Regimewechsel. Die letzten zehn Jahre waren außergewöhnlich gute Börsenjahre. Keine Inflation und immer genug Liquidität; das sind Gewächshausbedingungen für die Kurse. Das ändert sich jetzt. Damit einher geht die Entthronung der Aktie. Wir werden in Zukunft neue Lieblings-Anlageklassen haben.

Risiko Anlagefalle: Wie Crash-Propheten mit Drohszenarien Geld machen

Panikmache ist eine gängige Taktik der so genannten „Crash-Propheten“ wie beispielsweise Marc Friedrich, Dr. Markus Krall, Max Otte oder auch Dirk Müller. Diese Personen behaupten in Büchern oder auf YouTube, über Insiderwissen über die Märkte zu verfügen und versuchen, Anleger davon zu überzeugen, ihr Geld in riskante Anlagen zu investieren.

Sie verwenden Bedrohungsszenarien, wie z. B. Warnungen vor einem drohenden Börsencrash, um den Anlegern vorzugaukeln, dass sie schnell handeln müssen, da ihnen sonst potenzielle Gewinne entgehen würden. Der Crash-Prophet kassiert dann entweder eine Gebühr für diese Beratung, unabhängig davon, ob sie sich als richtig erweist oder nicht, oder sie verdienen Geld mit ihren Fonds.

Die Fonds der Crashpropheten

Aber können die Fonds von Dirk Müller oder Marc Friedrich zu diesen neuen Lieblingen werden? Wir haben uns die Fonds genauer angesehen und stellen die Ergebnisse unserer Recherchen vor.

Alphafonds

Zum Schluss besprechen wir das Thema Alphafonds. Diese Trendfolgefonds liefern Krisenalpha. Gehören sie deshalb auch in die Schublade „Crashprophezeihung“?

Spoiler: Trendfolge ist das genaue Gegenteil. Ein Prophet prophezeit, er weiß also, was die Zukunft bringt. Ein Trendfolger würde sich das nie anmaßen. Als Opportunist weiß er nichts über die Zukunft, sondern trottet dem Trend einfach hinterher.

Geht der Trend nach oben, dann nach oben, crasht es, gut, dann eben nach unten.

Fazit: Crashpropheten – nützlich oder können die weg?

„An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil.“

Andre Kostolany

Erfolgreiche Anleger haben zwei Möglichkeiten

  1. Strikte Info-Askese: Alles ausblenden, Sparplan und fertig
  2. 360-Grad-Betrachtung: Alles – und mag es auf den ersten Blick noch so abstrus klingen – wird geprüft und bewertet. Sonst erwischt einen eines Tages das Gegenteil.

Links zum Thema

Du findest den Podcast hier:

Folge gleich anhören

(Visited 2.235 times, 1 visits today)

Weitere Artikel

Der Finanzwesir rockt

Multi-Asset-ETFs: Was steckt dahinter? – Der Finanzwesir rockt 61

Bis ein individuelles Portfolio steht, dauert es eine ganze Zeit. Und gerade wenn man denkt: „Jetzt passt es!“, kommt ein Unternehmen wie Fidelity daher und gibt bekannt: „Bei uns gibt’s den 0-Euro-ETF!“. Was machen? Wir sprechen darüber und über Multi-Asset-ETFs in unserer neuen Folge.

Weiterlesen —
Finanzrocker-Podcast

Meine 5 wichtigsten Learnings aus 5 Jahren Finanzrocker

Im März ist der Finanzrocker-Blog fünf Jahre alt geworden. Wegen der Corona-Krise habe ich auf einen Artikel verzichtet. Jetzt im Juni feiert auch der Finanzrocker-Podcast seinen fünften Geburtstag und dafür habe ich eine ganz spezielle Folge aufgenommen, in der ich meine 5 wichtigsten Learnings aufzähle. Es kommen auch einige Gäste zu Wort, die eine enge Bindung zum Finanzrocker-Podcast haben.

Weiterlesen —
Du möchtest Vermögen aufbauen?

Dann hol Dir alle 2 Wochen Updates, Rabatte und das kostenlose E-Book „Vermögen aufbauen“.

3 Antworten

  1. Hallo ihr drei,

    danke für den interessanten Podcast. Ich möchte gern ein paar Dinge zum Podcast beitragen.
    Ich finde die Aussage am Anfang des Podcasts schwierig, dass kein Jahrzehnt so ist wie das vorherige. Ich denke schon, dass der beste Indikator für kurze (!) zukünftige Zeiträume die Eigenschaften des jeweilig direkt vorherigen Zeitraums sind. Also sind die meisten Dinge im nächsten Jahr tendenziell genauso wie im vorherigen Jahr. Das betrifft natürlich nur die nicht alle, sondern nur die meisten Eigenschaften. Natürlich kommen auch sprunghafte Änderungen vor, aber je größer man sein Bezugssystem wählt, desto mehr Dinge werden sich in solchen Zeiträumen eher langsam verändern.
    Nur leider sind ja genau solche sprunghaften Änderungen eben nicht vorherzusehen…
    Wetten würde ich trotzdem bei den grundlegenden Zukunftsaussichten immer eher auf ein Weiterführen der aktuellen Entwicklung (natürlich mit der ersten Einschränkung, dass wir nicht von Jahrzehnten in der Zukunft sprechen, und mit der zweiten Einschränkung, dass ich nicht wette 😉 ).

    Der letzte Teil des Podcasts hat mir leider gar nicht gut gefallen.
    Albert nennt die beiden Strategien (ETF marktbreit in Aktien und Trendfolge) unkorreliert. Allerdings beschreibt er meiner Meinung nach ganz klar keine Unkorreliertheit. Er beschreibt eine negative Korrelation (eins geht nach unten, das andere nach oben, beide „kompensieren“ sich).
    Für mich passt der Zusammenbau eines Gesamtportfolios aus negativ korrelierten Assets nicht in eine prognosefreie Anlagestrategie. Negative Korrelation bedeutet für mich immer, dass man eine Meinung in eine Mischung kondensieren muss. Wie wähle ich denn aus, ob ich solche Assets zu 50/50 mische? Oder doch lieber 30/70 oder 80/20? So eine Auswahl kann ich nur treffen, indem ich eine Zukunftsmeinung ausdrücke, oder indem ich in die Vergangenheit schaue und einen Korrelationsfaktor zwischen beiden berechne und nach diesem Faktor aufteile. Nur leider ist eine Korrelation eben immer abhängig von z.B. der Dauer der Gesamtrückschau und der Wahl des Zeitraums, der gemittelt wird.
    Man kann sich da sicher schöne Modelle entwickeln oder ausdenken, aber prognosefrei oder „meinungsfrei“ sehe ich da keine (objektive) Möglichkeit.

    Am Ende bleibt für mich nur der Blick auf den wahrscheinlich besten Indikator für zukünftige Performance, den Daniel ja auch anspricht: die Kosten.
    Da überzeugt mich auch nicht, dass die Kosten der Trendfolge deswegen höher sein sollen als bei Aktien-ETFs, weil der Fonds selbst die Ertragserzeugungskosten einer Firma hat. Solche Kosten stecken ja auch im ETF, zwar nicht im Fonds selbst, aber doch in jeder Firma, deren Aktien im ETF stecken, also schlussendlich in der Rendite des Markts. Also sehe ich im Vergleich von Aktien-ETFs und Trendfolgefonds bei ersteren die Rendite NACH den firmeninternen Kosten und im letzteren eben VOR den firmeninternen Kosten. Die Diskussion dann darauf zu führen, dass man für die Qualität der Arbeit auch bezahlen muss, führt meiner Meinung nach zu nichts, denn das tut man ja auch in allen anderen Vehikeln, nur dass man es nicht direkt sieht.
    Ich vermute mal, würde man auch bei Aktien die Kosten auf diese Weise ausgewiesen bekommen, dann wären deren Kosten deutlich höher als die der Trendfolgefonds. Auf der anderen Seite wäre dann die Rendite vor Kosten eben auch um den Kostenprozentsatz höher als bei den Fonds.

    Ich hoffe, meine Punkte waren klar verständlich. 🙂

    Viele Grüße Matthias

  2. Hallo,

    ich bin langjähriger Hörer und Fan und empfehle euch jedem, der sich selbst Gedanken über seine Finanzen machen will. Aber diese Folge empfand ich leider als fast unhörbar.

    Während Daniel gut recherchierte und aufbereitete Beiträge bringt und Stefan den Rahmen liefert, verliert sich Albert zusehends in – bitte entschuldigt die Formulierung – einem Altherrengeseier; es erinnert mich an „Opa erzählt mal wieder aus dem Krieg“. Er findet einfach kein Ende und Stefan hätte da an ein bis zwei Stellen noch entschiedener einwirken können; wenn Stefan dann einmal einhakt, hat Albert selbst Probleme, den Faden wieder zu finden, und als Hörer ergeht es einem dabei ähnlich.

    Eingestreut werden immer wieder Andeutungen in Richtung Democratic Alpha. Eine Auseinandersetzung mit diesem Thema wird für das Ende angekündigt, was dann aber zum allergrößtenteil zu einem unwidersprochenen Werbeeinspieler durch Albert wird. Valides und relativ offensichtliches kritisches Rückfragen – wie z.B. vom Vorkommentator Matthias – bleibt aus.

    Ich teile nicht die stellenweise harte Kritik an Albert, andererseits war das hier Gelieferte aber auch ein so offensichtlicher wie misslungener Versuch, ein „G’schmäckle“ auszuräumen. Man darf seine Meinung ändern – wer sich das verbietet, der verkalkt zwangsläufig – und man darf sich geschäftlich betätigen. Man darf das auch auf seinen bestehenden Kanälen öffentlich kundtun. Meines Erachtens verzettelt ihr euch hier aber zunehmend irgendwo zwischen Eigenwerbung und vorgeblicher Neutralität.

    1. Hallo Chris,

      schade, dass Du das so siehst, denn von der Durchhörquote mit 91 % (bei Spotify) ist die Podcastfolge für sehr viele hörbar gewesen. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Finanzrocker-Durchhörquote liegt bei ca. 70 %.

      Aber ich weiß was Du meinst: Das Thema „Democratic Alpha“ ist schwierig – auch für mich. Ich kann selbst damit nicht viel anfangen, vor allem da die Kosten so hoch sind. Das habe ich auch erwähnt in der Folge.

      Ich habe den Democratic Alpha-Teil auch noch ordentlich gekürzt, damit es eben keine Werbeveranstaltung dafür wird. So wie die Folge jetzt ist, ist sie eine würdige Abschiedsfolge von El Dinero und ich bin zufrieden und glücklich damit.

      Wir werden den Podcast künftig nicht mehr fortführen und nur noch sporadisch „Der Finanzwesir rockt“-Folgen veröffentlichen. Dann hören diese Diskussionen um Democratic Alpha auch wieder auf. Aber morgen gibt es dann schon eine neue Folge und die hat mit Democratic Alpha rein gar nichts zu tun.

      Viele Grüße & frohe Weihnachten
      Daniel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Ergebnisse anzeigen...

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors

Du möchtest Vermögen aufbauen?
Dann hol Dir alle 2 Wochen Updates, Rabatte und das kostenlose E-Book “Vermögen aufbauen”.

Du möchtest Vermögen aufbauen?

Dann hol Dir alle 2 Wochen Updates, Rabatte und das kostenlose E-Book „Vermögen aufbauen“.