In der aktuellen Folge von „Der Finanzwesir rockt“ geht es nicht nur um den Schnäpperwürger namens Bias, sondern um Bias als kognitive Verzerrungen, die einen großen Einfluss auf Dein Anlageverhalten haben. Glaubst Du nicht? Dann hör‘ mal in den Podcast rein.
Inhalt
Überblick Kognitive Verzerrungen
Der Begriff „Bias“ steht für eine ganze Reihe von Bezeichnungen. Von Vögeln über griechische Namen bis hin zum Neuron. In dieser Podcast-Folge sprechen wir aber die kognitiven Verzerrungen. Genuagenommen geht es um die acht Formen der kognitiven Verzerrungen:
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- Home-Bias: Nur was der Bauer kennt, frisst er zu auch. Das Problem fürs Depot: Deutschland ist nicht die Welt. Viele gute Firmen haben ihren Sitz außerhalb Deutschlands
- Overconfidence-Bias: Es gibt einen schmalen Grat zwischen gesundem Selbstbewusstsein und Größenwahn.
- Self-Serving-Bias: Der kleine Bruder des Overconfidence Bias. Erfolge sind mein Verdienst, wenn’s mal nicht so läuft ist jede Ausrede gut genug.
- Verlustaversion: Ein anderer Ausdruck für Besitzstandswahrung
- Regret Aversion: Heute schon Angst haben, womöglich morgen etwas zu bedauern. Soweit in die Zukunft muss man erst mal denken.
- Trend-Chasing: Klar gibt’s den Spruch „The trend is your friend“. Aber was bringt es Gewinnen hinterher zu jagen, die andere längst gemacht haben.
- Aktuelle Stimmung: Laufen Sie nicht jeder News-Sau nach, die durchs Dorf getrieben wird.
- Verwechseln von Korrelation und Kausalität. Nicht jeder, der eine Korrelation findet, darf sich eine Kausalität dazu ausdenken. Werden Sie misstrauisch, wenn Ihnen jemand den Verlauf der Aktienkurse mit einem Satz erklären will, der mit weil anfängt.
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Finanzbegriff der Woche
Der Bias – auch kognitive Verzerrung genannt – ist ein kognitionspsychologischer Sammelbegriff für systematische fehlerhafte Neigungen beim Wahrnehmen, Erinnern, Denken und Urteilen. Sie bleiben meist unbewusst und basieren auf kognitiven Heuristiken.
Biase begleiten uns durchs ganze Leben. Abseits der Börse finden wir
- den Attributionsfehler: Die Neigung, die Ursache für ein beobachtetes Verhalten zu oft in (feststehenden) „Charaktereigenschaften“ der handelnden Person und zu selten in den (variablen) Merkmalen der jeweiligen Situation zu suchen
- die Ankerheuristik: die Tatsache, dass Menschen bei bewusst gewählten Zahlenwerten von momentan vorhandenen Umgebungsinformationen beeinflusst werden, ohne dass ihnen dieser Einfluss bewusst wird
- den Bestätigungsfehler: Die Neigung, Informationen so auszuwählen und zu interpretieren, dass sie die eigenen Erwartungen erfüllen
- das Hot-Hand-Phänomen: Eine zufällige Häufung von Erfolgen im Sport und Glücksspiel wird als „einen Lauf haben“ oder als „Glückssträhne“ angesehen.
- den Gender-Bias: Die Neigung Rollenklischees entsprechende Vermutungen anzustellen (Baggerführer = Mann, Kindergärtnerin = Frau).
- den Default-Effekt: Übermäßige Bevorzugung derjenigen Option, die in Kraft tritt, wenn ein Agent keine aktive Entscheidung trifft.
- Déformation professionnelle: Die Neigung, eine berufs- oder fachbedingte Methode oder Perspektive unbewusst über ihren Geltungsbereich hinaus auf andere Themen und Situationen anzuwenden
- den Dunning-Kruger-Effekt: Tendenz inkompetenter Menschen, das eigene Können zu überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen, Dunning und Kruger hatten in vorausgegangenen Studien bemerkt, dass etwa beim Erfassen von Texten, beim Schachspielen oder Autofahren Unwissenheit oft zu mehr Selbstvertrauen führt als Wissen.
Buchempfehlung des Finanzrockers
Risiko – wie man die richtigen Entscheidungen trifft* von Gerd Gigerenzer.
Gerd Gigerenzer gehört in Wissenschaftskreisen zu den meistzitierten deutschen Psychologen. Er hat zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten. Seine beiden ersten Bücher »Das Einmaleins der Skepsis« (2002) und »Bauchentscheidungen« (2007, ausgezeichnet sowohl als »Wissenschaftsbuch des Jahres« wie als »Wirtschaftsbuch des Jahres«) fanden international Beachtung. Auch sein drittes ist es ein Bestseller und behandelt das Thema Risiko und wie Du die richtigen Entscheidungen triffst. Damit passt es perfekt zu dieser Podcast-Episode.
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2 Antworten
Hi,
der Downloadlink verweist bei mir auf die Folge 40 und nicht auf die aktuelle Nr. 41 😉
mfg Daniel
Dank Dir für den Hinweis, Daniel. Habe es gefixt!