Levermann-Strategie: Aktien bewerten für eine bessere Rendite

Aktive Geldanlage gehört zu den häufig kontrovers diskutierten Themen. Natürlich gibt es – wie überall auch – Pro und Contra. Ich gehöre zur Spezies der aktiven Anleger und beschäftige mich verstärkt mit den Aktien, die ich kaufe.

In diesem 2020 aktualisierten Artikel zeige ich dir, nach welcher Strategie du Unternehmen relativ einfach und ohne viel Zeit zu investieren bewerten kannst: mit der Levermann-Strategie. Antworten auf Deine Fragen, liefert Dir dieser Beitrag.

Levermann-Strategie - Lupe zeigt auf Aktien Charts und Susan Levermann Buch

Wer ist Susan Levermann?

Susan Levermann hat alles richtig gemacht. Sie hat in dem Buch „Der entspannte Weg zum Reichtum“ über ihre erfolgreichen Erfahrungen als Fondsmanagerin geschrieben, diesem den perfekten Titel verpasst und schließlich einen absoluten Bestseller erschaffen.

Heute steht ihr Name als Synonym für aktive Geldanlage mit System, obwohl sie mit der Welt der Aktien, ETFs und Fonds gar nichts mehr zu tun hat.

Die ehemalige Fondsmanagerin Susan Levermann arbeitet heute als Mathelehrerin in Berlin. Fragst Du Dich warum? Dann erfährst Du in diesem Artikel mehr darüber.

Nach welchen Kriterien kaufst Du Aktien? Eher nach Gefühl oder der Marke? Nach dem Preis oder den positiven Aussichten? Und wann kommt der Moment, an dem Du alles über den Haufen schmeißt und alles panisch verkaufst?

Bei mir war es anfangs folgendermaßen: Ich habe mir diverse Börsen-Zeitschriften gekauft, alle möglichen Börsenportale abgesurft und mir interessante Werte auf meinen Watchlists in meiner App gespeichert. Dann habe ich mir die Kurse angeschaut und blind irgendwas gekauft, was ordentlich gestiegen ist.

Als es dann an den Märkten ein wenig gerumpelt hat, habe ich schnell wieder verkauft. So eine planlose Taktik kann natürlich nicht lange gutgehen, so dass ich dann nach ersten Verlusten versuchte, anders an die Investments ranzugehen.

Was ist die Levermann-Strategie?

Ich las Artikel über die Value-Strategie von Börsenlegende Warren Buffet, beschäftigte mich mit den Grundlagen von Kostolany und stolperte irgendwann über den verheißungsvollen Titel „Der entspannte Weg zum Reichtum“ von Susan Levermann*“.

Ok, der Name erinnert schon ein wenig an Internet-Abzocker á la „In 24 Stunden reich werden“ und stimmt auch nicht wirklich. Denn passives Geldanlagen in ETFs ist wesentlich entspannter als jede Woche Aktienbewertungen auszurechnen.

Andererseits ist das Buch gerade wegen dieses Titels oft in den einschlägigen Shopping-Portalen im Internet verkauft worden. Auch das Cover mit den drei Herren in Liegestühlen am Strand suggeriert etwas anderes.

Worum geht es also? Susan Levermann hat ihr Buch in drei Teile gegliedert und erzählt im ersten Teil sehr anschaulich von zwei unterschiedlichen Unternehmensgründungen von den Geschwistern Antonia und Reto.

Worauf müssen sie achten? Wie läuft das mit Abschreibungen? Und wie verändert sich das Unternehmen, wenn es größer wird.

Ehrlich gesagt: Ich bin kein BWL’er und hatte bis zu dem Zeitpunkt keinen Schimmer, wie eine Unternehmensgründung funktioniert. Interessiert hat es mich darüber hinaus auch nicht.

Aber die Geschichte der Geschwister ist einfach verständlich und vor allem auch für Laien nachvollziehbar. Und sie bildet die Grundlage für die Levermann-Strategie, die sie im zweiten Teil ihres Buches beschreibt.

Diese Vorgehensweise hat Susan Levermann für ihren preisgekrönten, milliardenschweren Investmentfonds entwickelt, den sie damals managte. Anfangs blieb auch bei ihr der Erfolg mit einem anderen Fonds aus, aber durch ihr neues Anlagesystem ging es bergauf.

Bei der Levermann-Methode geht es darum, einzelne Aktien nach 13 Kriterien zu bewerten. Für einen Kauf sind bei sogenannten Large Caps, also großen Unternehmen, mindestens 4 Punkte nötig. Kleinere Unternehmen, sogenannte Small Caps, benötigen mehr als 4 Punkte.

Ist Börse mit Moral vereinbar?

Und sie war schließlich so erfolgreich, dass sie sich während der Preisverleihung entschloss, der Börse den Rücken zu kehren und als Lehrerin neu anzufangen. Das hing aber wiederum damit zusammen, dass sie mit der Ethik an der Börse und der ganzen Investmentwelt immer mehr Probleme hatte. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere als Investmentbankerin trat sie dann ab.

Hiervon handelt dann auch der dritte Teil ihres Buches, der mir nicht sonderlich gefallen hat. Ich kann doch nicht die Leser zur aktiven Geldanlage mit Aktien hinführen und ihnen dann hinterher ein schlechtes Gewissen einreden.

But anyway, das Buch lohnt sich trotzdem und die Denkanstöße aus dem dritten Teil helfen vielleicht dem einen oder anderen, sein Tun zu hinterfragen.

Heute arbeitet Susan Levermann als Deutschland-Chefin der Nichtregierungsorganisation „Carbon Disclosure Project“. Diese Initiative kämpft dafür, dass Unternehmen und Kommunen ihre Umweltdaten veröffentlichen. Die ganze Story über Susan Levermann kannst Du hier nachlesen.

Gehen wir ins Detail: Welche Punkte muss ich beachten, um eine Aktie nach der Levermann-Strategie bewerten zu können und sie letztendlich ein Kauf ist? Insgesamt sind es bis zu 13 Kennzahlen, die vor dem Investieren beachtet werden müssen.

Beträgt die Punktzahl bei hochkapitalisierten Unternehmen (wie aus dem DAX) am Ende 4 Punkte oder mehr ist es eine kaufenswerte Aktie. Bei kleineren Werten aus dem SDAX beispielsweise muss die Punkzahl höher sein.

Levermann-Strategie – Füße hoch und kontrollieren

Bevor wir loslegen noch ein kleiner Hinweis. Ich habe mir die Werte in Excel immer errechnet und mit der Zeit ist der Arbeitsaufwand ziemlich gering. Es geht aber noch einfacher. Der Aktien.Guide, ein kleines Start-up aus der Schweiz, bildet die wöchentlichen Levermann-Werte weltweiter Aktien nach.

Und dieser beschäftigt sich natürlich auch mit der Levermann-Aktien-Bewertung von allen Werten aus den deutschen Indizes. Hier mal ein Blick auf den die deutschen Werte vom 05.06.2020. Ich habe es längere Zeit getestet und es erleichtert die Handhabe mit den Zahlen.

Top-Werte der Levermann-Strategie aus Deutschland aus dem Aktien.Guide am 05.06.2020
Top-Werte der Levermann-Strategie aus Deutschland aus dem Aktien.Guide am 05.06.2020

Das Schöne daran: Ich kann einmal in der Woche die Punkte und Kennzahlen für meine Investments abrufen. Natürlich ist das jetzt keine supertolle Innovation, denn das gab es auch schon vorher. Der Unterschied liegt einfach im Preis.

Während andere superexklusive Foren mal eben 70 Euro im Monat dafür haben wollen, kostet die tagesaktuelle Nutzung von Aktien.Guide nur 9,99 Euro im Monat. Neben der Levermann-Strategie gehören auch noch die High-Growth-Investing-Strategie und die Dividenden-Strategie dazu. Die Kosten hat man ganz schnell wieder raus.

Wer also zu faul ist, sich selbst um das wöchentliche Errechnen der Kennzahlen zu kümmern, profitiert davon nachhaltig. Und wer einfach nur mal schauen möchte, ob die Strategie etwas für einen ist, bekommt gratis tiefe Einblicke in die Levermann-Strategie.

Dann siehst Du, dass es kein hochkompliziertes Hexenwerk ist. Ansonsten kann es wirklich jeder mit etwas Zeitaufwand selbst errechnen.

Anwendung der Levermann-Strategie – Schritt für Schritt Anleitung

Nun wird es Zeit beim Levermann-Score ins Detail zu gehen.

Welche Werte spielen eine Rolle? Warum sind diese wichtig? Und wie zähle ich alles zusammen. Was sind die unbedingt notwendigen Kennzahlen?

Ich werde nicht alles ausufernd erläutern, sondern mit Links arbeiten, über die Du bei Bedarf mehr Informationen erhältst. Im Buch von Susan Levermann erklärt sie anhand ihrer Beispiele jede Kennzahl sehr anschaulich.

Schritt 1: Eigenkapitalrendite, EBIT-Marge, Eigenkapitalquote

Kennzahlen der Levermann-Strategie am Beispiel der Nike Aktie
Die Kennzahlen der Levermann-Strategie am Beispiel Nike vom 05.06.2020 aus dem Aktien.Guide

Zunächst geht es darum, die Eigenkapitalrendite (Return on Equity – RoE) zu ermitteln. Hierbei handelt es sich um die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals. Beträgt der Prozentsatz weniger als 10 Prozent, gibt es einen Minuspunkt.

Liegt der Wert zwischen 10 und 20 Prozent, werden 0 Punkte verteilt. Und wenn er über 20 Prozent liegt, gibt es einen Pluspunkt.

Mit der EBIT-Marge hast Du einen Blick auf das operative Ergebnis eines Unternehmens. Je höher die Prozentzahl, um so profitabler ist das Unternehmen. Das EBIT ist der Gewinn vor Zinsen und Steuern.

Kommen wir zur Eigenkapitalquote. Diese gibt den Anteil des wirtschaftlichen Eigenkapitals an der bereinigten Bilanzsumme eines Unternehmens an. Ist sie oberhalb der 25 Prozent-Marke, darfst Du der Aktie einen Pluspunkt geben.

Schritt 2: KGV und Analysten

Die nächsten beiden Punkte fasse ich mal zusammen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis wird häufig als wichtigste Kennzahl überhaupt angesehen.

Für die Errechnung wird der Kurs der Aktie in Relation zu dem für den Vergleichszeitraum erwarteten Gewinn je Aktie gesetzt. Das geben die Unternehmen immer an. Nur anhand des KGVs sollte NIEMAND eine Aktie kaufen.

Bei der Levermann-Strategie erhält die bewertete Aktie für ein KGV unter 12 einen Punkt. Liegt die Kennzahl zwischen 12 und 16 gibt es keinen Punkt. Alle Werte darüber erhalten einen Minuspunkt.

Gerade große amerikanische Unternehmen haben einen KGV jenseits der 30. Zusätzlich musst Du noch das durchschnittliche KGV der letzten vier Jahre nehmen und dafür auch Punkte vergeben bzw. abziehen.

Die sechste Kennzahl sind die Analystenmeinungen. Hierbei solltest Du unterscheiden zwischen großen Unternehmen und kleinen Unternehmen ohne große Aufmerksamkeit bei den vermeintlichen Börsenexperten.

Deshalb gibt es bei Verkaufsempfehlungen großer Unternehmen einen Pluspunkt (entgegengesetzt der Expertenmeinung) und bei Kaufempfehlungen einen Minuspunkt.

Umgekehrt ist es bei kleinen Unternehmen, die nur sehr wenige Analystenmeinungen haben. Hier heißt eine bestimmte Anzahl Kaufempfehlungen ergibt einen Pluspunkt.

Von dieser Kennzahl halte ich nicht viel, weshalb ich sie aus meiner persönlichen Levermann-Skala entfernt habe. Ein Kommentar der Experten spielt aber trotzdem eine Rolle bei der Levermann-Strategie.

Schritt 3: Quartalszahlen und Gewinnrevision

Ein ganz wichtiger Wert ist die Reaktion auf die verkündeten Quartalszahlen. Wie wurden diese an der Börse aufgenommen und wie hat sich der Kurs danach entwickelt. Bei einem Kursanstieg gibt es einen Pluspunkt, bei einem Fall einen Minuspunkt.

Die nächste Kennzahl ist die Gewinnrevision. Auf den Börsenkurs hat eine Gewinnwarnung oder prognostizierte Erhöhung immer einen riesigen Einfluss.

Mein Investment Adidas hatte beispielsweise im erfolgreichen WM-Jahr gleich zwei davon und der Kurs ging auf Tauchstation. Sobald es eine Änderung von über 5 Prozent gibt, addierst oder subtrahierst Du einen Punkt – je nachdem ob es nach oben oder unten ging.

Schritt 4: Kursverlauf, Reversaleffekt und Gewinnwachstum

Mit dem Kursverlauf der Aktie beschäftigen sich die Kennzahlen 9 und 10. Hierbei geht es um die Entwicklung im letzten halben bzw. ganzen Jahr.

Bei einem Kursanstieg über 5 Prozent gibt es einen Pluspunkt, bei einem Kursverlust von über 5 Prozent einen Minuspunkt. Dazwischen gibt es keinen.

Gibt es in dem Entwicklungsverlauf eine Trendwende, so kommt Kennzahl 12 ins Spiel. Gibt es eine positive Trendwende zwischen den 6 und 12 Monaten, darfst Du hier einen weiteren Punkt vergeben. Wenn es negativ ist, dann natürlich nicht.

Bei der vorletzten Kennzahl handelt es sich um den Reversaleffekt, der aber nur in großen Indizes wie dem DAX eine Rolle spielt.

Hier kommt es darauf an, ob es einen Trend in den vergangenen drei Monaten gegeben hat und dieser sich in Kürze umdreht. Daher kommt auch der Begriff Reversaleffekt.

So und der letzte Wert ist das prognostizierte Gewinnwachstum pro Aktie. Steigt es im Vergleich zum bisherigen Jahr um über 5 Prozent an, addierst Du einen Pluspunkt und wenn es um über 5 Prozent sinkt subtrahierst Du einen Punkt.

Wenn Du jetzt alle Kennzahlen ausgewertet hast, erhältst Du einen Wert. Ist dieser bei großen Werten bei 4 oder mehr, kannst Du ein Investment in die Aktie tätigen.

Bei kleineren Werten mit geringerer Marktkapitalisierung beispielweise aus dem SDAX liegt die Hürde für einen Kauf höher.

Da muss der Wert mindestens 7 betragen, um ein Kaufsignal auszulösen. Hier kannst Du aber nach eigenem Ermessen auch eine andere Barriere setzen.

Ist die Levermann-Strategie ein funktionierendes Prinzip?

Mehrmals habe ich in den vergangenen sechs Jahren schon festgestellt, dass das Levermann-System funktioniert. Unternehmen verkündeten eine Gewinnrevision, der Wert fiel unter die Marke und nur wenig später sank der Kurs massiv.

Hättest Du rechtzeitig verkauft, hätte der Wert die Verluste nicht mitgemacht. Bestimmt fünfmal habe ich das erlebt.

Zu Übungszwecken kannst Du ja mal in das folgende Wikifolio-Depot „Qualität angelehnt an Susan Levermann“ beobachten. Der Anleger Leise führt es sehr gewissenhaft und konnte auch schon über zehn Millionen Euro Anlegergelder gewinnen.

Aber Vorsicht: Bitte bei den Wikifolios auf die höheren Performancekosten achten. Mit einer Performance von knapp 500 % in 10 Jahren zeigt das Wikifolio, wie gut die Levermann-Strategie funktionieren kann. Die Kosten sind hier schon in der hohen Performance mit drin.

Wann funktioniert die Strategie nicht?

Andererseits eignet sich dieses Beispiel von Wikifolio aber auch hervorragend, um zu zeigen, wo die Levermann-Strategie nicht funktioniert.

Der Anleger Leise hält nach wie vor noch Aktien vom Immobilienunternehmen Westgrund (DEM Levermann-Wert 2014), das im Frühjahr 2015 von Adler Real Estate übernommen wurde. Als Aktionär von Westgrund habe ich das Angebot von Adler angenommen.

Der Kurs der Aktien sank in der Folge von 5,50 Euro auf mittlerweile 3,26 Euro. Trotzdem scheint Leise nichts von der Übernahme mitbekommen zu haben, weil die Levermann-Skala keinen Verkauf angezeigt hat. Die Punktzahl muss scheinbar noch hoch genug sein.

So hat sein Wikifolio-Depot Hunderte Euro Verlust gemacht – ohne dass Leise verkauft hat. Hier stößt das Prinzip an seine Grenzen und auch bei Wikifolios siehst Du hier die Probleme. Dein Geld ist jemandem ausgeliefert, den Du nicht kennst und der eigentlich machen kann, was er will.

Sehr interessant finde ich den Levermann-Versuch von Petra Wolff.  Sie legt seit vier Jahren nach dem Prinzip an und hatte zwischenzeitlich eine sehr hohe Rendite.

Durch den Corona-Crash ist die Rendite jedoch wieder ordentlich runtergegangen. Schau doch mal vorbei und lies ihren Beitrag zur Performance. Ein Levermann-Tool hat sie ebenfalls entwickelt.

An dieser Stelle kann ich mich nur wiederholen: Aktive Aktienanlage ist aufwendiger als die passive Geldanlage in ETFs. Solltest Du Dein Geld aber gewissenhaft nach der Strategie nach Levermann anlegen, legst Du anhand eines festen Systems an – und nicht planlos in irgendwelche Werte. F

alls Du mehr über die Strategie wissen möchtest, empfehle ich Dir noch meinen Gastauftritt bei Aktien mit Kopf. Wie läuft es bei Dir? Wurden auf Deine Fragen Antworten geliefert? Hinterlasse doch einen Kommentar.

Anmerkung: Dieser Artikel stammt ursprünglich aus dem Juni 2015 und wurde im Juni 2020 komplett überarbeitet.

Neben dem Buch zur Levermann-Strategie von Susan Levermann gibt es viele weitere spannende Finanzbücher. Mehr über die besten Finanzbücher findest Du hier.

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60 Antworten

  1. Hallo Daniel,

    Erstmal eine Frage an dich: legst du mehr mittels ETF an oder mehr nach der Strategie…

    Ich finde die Levermann Strategie super und sie scheint ja auch zu funktionieren.
    Ich habe sie selbst mal kurz getestet. Allerdings fand ich den Zeitaufwand um die ganzen Parameter herauszufinden ziemlich hoch. Aber vielleicht ist es aber auch nur am Anfang so…

    1. Hey Kilian,

      ich lege aktiv auf Basis der Levermann-Strategie an und habe meinen Sparplan passiv ausgerichtet.

      Als ich mit der Levermann-Strategie anfing, habe ich Stunden damit verbracht, die Kennzahlen rauszusuchen und interessante Werte zu finden. Mittlerweile prüfe ich die Kennzahlen nur noch alle 2 Wochen und viele der Kennzahlen werden von den Unternehmen eh nur einmal im Quartal oder nur einmal im Jahr veröffentlicht (z.B. Gewinnrevision, Eigenkapitalquote, Eigenkapitalrendite, EBIT-Marge). Das heißt: Du musst nicht immer alle 13 Werte prüfen – bei kleinen Werten sind es nur 12. So dauert es nur wenige Minuten bis Du die Zahlen eines Wertes geprüft hast.

      Sonst hätte ich nicht den Vergleich mit dem Plätzchenbacken gebracht. Der wäre mir gleich um die Ohren gehauen worden, wenn es nicht stimmen würde. Aber für den ersten Advent ist das der passende Vergleich gewesen 😉

      Viele Grüße
      Daniel

  2. Hallo Daniel,
    ich kann mich dir nur anschließen. Denn auch ich investiere seit ca. einem halben Jahr nach der Levermann Strategie. Ein entspannter Weg zum Reichtum ist das zwar nicht, aber meiner Meinung nach einer der besten.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Philipp

  3. Mich würde mal interessieren, was ihr euch genau von dieser Strategie versprecht? Höhere Rendite, weniger Drawdown, geringere Volatilität oder irgendetwas anderes? Womit begründet ihr die Vermutung damit besser abzuschneiden als mit dem Index?

  4. Hallo Finanzrocker,
    ein schöner knapper Überblick, wie ich finde.

    Eine Frage habe ich: Wenn Du, wie Du schreibst, eine Kennzahl aus der Levermann-Skala entfernst (bei Dir: Analystenmeinungen), um wie viel reduziert Du dann den Wert, ab dem ein Unternehmen „kaufbar“ ist? Einfach „minus 1“ würde dann zu stark verzerren, oder?

    Die nächste spannende Frage ist, wo man die ganzen Daten erhält, wenn man sich nicht auf Lieferanten wie „Aktienassist“ verlassen will.

    1. Hallo Martin,

      die meisten Daten kannst Du kostenlos beispielsweise bei Onvista abrufen. Hier mal die Kennzahlen für das Artikelbeispiel Beiersdorf: http://www.onvista.de/aktien/fundamental/Beiersdorf-Aktie-DE0005200000

      Was die eigene Adaption angeht: Ich streiche die Kennzahl, bleibe aber bei der hohen Hürde von 4 bzw. 7 Punkten. Wie gesagt, muss es jeder für sich selbst adaptieren. Es gibt ja auch Levermann-Light, was sie im Buch kurz vorstellt, aber das war mir zu nichtssagend.

      Viele Grüße
      Daniel

    2. Hallo Martin,

      ich konnte mich damals auch nicht damit abfinden, dass man das Kriterium „Analystenmeinung“ einfach so aus der Liste streicht. Leider findet man die Analystenmeinungen auf Yahoo meistens nur für amerikanischen Unternehmen.

      Ich glaube allerdings die Lösung auf dieses Problem gefunden zu haben 😀

      Zunächst einmal folgender Hinweis: soweit ich es beurteilen kann, hat wohl Yahoo seine Bewertungsskala mittlerweile umgestellt. Im „Der entspannte Weg zum Reichtum“ wird eine Skala von 1 bis 3 erwähnt. Aktuell reicht die Skala bei Yahoo jedoch von 1 (Kaufen) bis 5 (Verkaufen).
      Das interessiert uns aber nicht weiter, weil Yahoo – wie bereits erwähnt – für nicht-amerikanische Unternehmen in der Regel keine Analystenmeinungen zur Verfügung stellt.
      Deshalb empfehle ich die Finanzseite „Finanzen.net“. Wenn ihr dort auf eine beliebige Aktie geht, könnt ihr am rechten Rand so eine Art Tachoanzeige in den Ampel-Farben erkennen. Grün steht für kaufen, gelb für halten und rot für verkaufen. Aus dieser Information können wir den Punkt „Analystenmeinung“ im Levermann-Modell nachbauen, denn die von Yahoo ausgegebenen Werte sind nichts anderes als gewichtete Durschnittswerte.

      Kleines Beispiel: eine Aktie wird von 11 Analysten beobachtet. 6 von ihnen setzen die Aktie auf kaufen, 3 auf halten und 2 auf verkaufen. Daraus ergibt sich dann folgender Wert für das Levermann-Modell:

      (6/11)*1+(3/11)*2+(2/11)*3 = 1,64 —> Im Levermann-Modell entspricht dieser Wert dann einer Halteempfehlung (0 Punkte)

      Ich habe die Formel mal mit ein Paar amerikanischen Unternehmen durchgespielt und mit den Empfehlungen auf Yahoo getestet. Die Ergebnisse waren allesamt konsistent mit der obigen Formel.

      Gruß
      Moe

  5. Danke für den, für mich an Newbie, ausführlichen Beitrag.

    Ist es denn schwierig sich eine Tabelle bei Numbers/Excel anzulegen und dort seine Daten einzutragen und die Auswertung halbautomatisch auszuführen?

    Mein Gedanke dazu.
    Ich habe eine funktionierende Tabelle wo ich meine Watchlist notiert hab. Alle 14 Tage oder auch alle 3 Monate (Du hast in einem Kommentar erwähnt das kleine Unternehmen die Daten in diesen Zeitraum ausgeben) aktualisiere ich die Daten und kann dementsprechend handeln.

    Ich sage dazu, das ich mich erst seit 2 Monate in das Thema Kapital/Vermögen/Aktien einlese und jetzt dabei bin mein Cash Backup aufzubauen.
    Mein 1. Ziel ist es 5000 Euro Cash auf ein Tagesgeldkonto zu sammeln. Was wir ca. im März erreichen sollten, danach weiter aufstocken bis auf 12000 Euro, klingt viel aber wir sind auch 2 Personen. Im falle eines Falles, das beide Arbeitslos werden ist das wohl besser.

    Danach wollte ich die Summe etwas splitten 30% Cashkonto (bis 12000 € erreicht sind), 30% Urlaubsgeld (meine Lebensgefährtin muss ich ich ja auch glücklich machen) und 40% auf ein Ausgleichskonto für ein Aktiendepot.
    So ist ungefähr der Plan.
    In der Aufteilung sind Sparpläne schon ausgeklammert, weil diese gleich am 1. des Monats abgezogen werden und einfach ein paar Jahre laufen sollen. Praktisch im Hintergrund.

    Was ich eigentlich sagen wollte.
    Wenn ich ein Betrag zum aktiven investieren zusammen hab, will ich auch auch einsteigen und wissen was ich tue und mich auch (hoffentlich) richtig entscheiden.

    Deshalb die Idee mit der Levermann-Watchlist-Tabelle.

    Viele Grüße aus dem Harz.

    1. Hallo Patrick,

      wenn ich das so lese, dann handelst Du schon sehr vorausschauend. Ich schreibe und sage ja immer, dass sich jeder mit seiner Rücklage gut fühlen muss. Wenn du etwas mehr zurücklegen möchtest, ist das schon durchdacht. Und gerade das Thema Arbeitslosigkeit kann immer mal zuschlagen. Wenn du da etwas in der Hinterhand hast, ist es wirklich vernünftig.

      Was die Tabelle angeht: Nein, das ist eigentlich ganz einfach. Das Buch gibt die Tabelle vor und Du adaptierst sie dann wie Du möchtest. Susan Levermann schreibt auch selbst, dass der Leser sie anpassen kann.

      Eine einfache Watchlist reicht aber nicht, da Du die Zahlen aus dem Fundamentalbereich der Aktie ziehen musst. Aber das kannst Du ja in der Excel verlinken und alle 14 Tage bzw. 3 Monate die Zahlen aktualisieren. Ein Tipp noch: Gehe mit offenen Augen mit Deinen Aktienwerten um. Gerade wenn größere News zu Deinen Aktienwerten erscheinen, solltest Du schnell handeln können (siehe Westgrund).

      Viele Grüße
      Daniel

  6. Habe selbst vor passives und aktives Investieren zu kombinieren. Während ich passiv mittels kostenlosen Sparplänen in große Indices wie MSCI World,Euro Stoxx 600 und MSCI EM investiere habe ich vor einen kleinen Teil in Small Caps Value zu investieren. Irgendwie habe ich dafür aber bisher keinen passenden ETF gefunden und habe aufgrund deines Artikel überlegt, ob diese Position mittels der Levermann Strategie umsetzbar ist. Bislang habe ich einfach nur in einen MSCI USA small cap investiert und gehofft, dass so etwas wie ein MSCI value small cap auftaucht.

    1. Interessantes Vorgehen, wobei Du mit den Smart Beta-ETFs vorsichtig sein solltest. Und das sind ja diese Value-, Quality- oder Low Beta-ETFs, die häufig nur ein sehr kleines Fondsvolumen haben. Bei größeren World-ETFs, die aktiv ausgewählt wurden, ist es nicht so kritisch wie bei den ganzen kleinen ETFs.

      Aber zum Thema Small Caps: Hast Du mal hier geschaut?

      1. Ja danke, die kenne ich schon. Aber so der ultimative ETF war einfach noch nicht dabei. Teilweise sind diese teilweise sehr klein oder zu teuer. Bei dem wikifolio von Leise ist mir ausgefallen, dass diese hauptsächlich Small caps enthalten. Habe mir auch das Buch von Frau Levermann gekauft und daraufhin überlegt die Small cap Position in meinem Portfolio aktiv zu verwalten. Laut Kommer hat hier der Value Effekt mehr Wirkung?Wie schafftst du denn diesen Spagat zwischen aktiv und passiv? Unterschiedliche Sparziele bzw. Anlagehorizonte? An der reinen Levermann Strategie stört mich hauptsächlich die Konzentration auf wenige Positionen (verglichen mit den großen Indices) . Ansonsten toller Blog, auch wenn ich mit mit passiv angefangen habe, finde ich hier tolle Artikel.

  7. Hallo Daniel,
    du schreibst zu Beginn deines Artikels, dass du anfangs die Werte mittels Excel selbst ausgerechnet hast. Gerade weil mich auch ausländische Aktien interessieren und ich diese näher betrachten wollte, folgende Frage: wie verhält sich das denn bei den Parametern, die von der Bilanz abhängig sind (wie z.b. Marge und Eigenkapitalqoute). Diese Werte kannst du doch nur einmal im Jahr berechnen oder übersehe ich etwas?

    1. Hallo Chris,

      nicht alle 13 Werte musst Du alle zwei Wochen prüfen. Das hast Du völlig richtig erkannt. Aber beispielsweise das KGV, Kursverlauf oder Analysten solltest Du regelmäßig überprüfen.

      Viele Grüße
      Daniel

  8. Hallo Daniel,

    sehr interessanter Arikel. Danke dafür! Ich hätte noch eine Frage zum Verkauf von Aktien nach der Levermann Strategie. Ab welcher Punktzahl sollte man Aktien wieder verkaufen? Sobald sie unter die 4 bzw. 7 Punkte fallen? Oder gibt es auch einen Punkterange in dem man hält, was ich eigentlich logisch finden würde… Z.B. habe ich eine Aktie gefunden (aus dem sdax) die 7 Punkte bekommt. Allerdings ist das KGV knapp an der Grenze von 0 zu einem Minuspunkt. Das heißt ja nun, dass ein kleiner Kursanstieg schon eine Umberwertung nach sich zieht und die Aktie nur noch 6 Punkte bekommt. Muss man dann gleich wieder verkaufen?
    Danke!

    1. Hallo Guttunge,

      mit den Punkten kommt es darauf an, ob Du ein Unternehmen aus dem Dax mit einer hohen Marktkapitalisierung auf der Liste hast oder eins mit einer geringeren MK aus dem SDax. Aus dem Dax liegt die Punkteschwelle bei 4 Punkten. Darunter bei 7. Du musst aber schauen, ob Du stur bei den 7 Punkten bleibst. Es geht schnell bis die Schwelle unterschritten ist. Ich habe die Strategie für mich etwas angepasst. Aber hier muss jeder für sich schauen, wie er es für sich handhabt.

      Viele Grüße
      Daniel

  9. Hallo Finanzrocker,

    habe das Levermann-Buch selbst gelesen und die darin beschriebene Vorgehensweise in ein Excel-Modell gefasst.

    Ich selbst lege primär mittels ETFs passiv an, möchte aber auch nebenbei aktiv investieren und dabei versuchen – wie es so schön heißt – „den Markt zu schlagen“.

    Aufgefallen ist mir bei der Methode allerdings, dass es verdammt schwer ist Aktien zu finden, die gemäß Levermann-Skala mindestens 4 Punkte erreichen. Bisher habe ich noch keine Aktie gefunden, die diesem Kriterium gerecht wird. Auch finde ich das Suchen der Daten, insb. jene im Jahresabschluss, relativ mühsam und zeitaufwendig. Wenn man dann noch jedes Mal herausfindet, dass man nicht auf die 4 Punkte kommt, kann das schon etwas demoralisierend sein. Aber vielleicht ist ja gerade diese hohe Hürde ein Zeichen für die Qualität des Modells?? – Ich weiß es nicht! Ob die Levermann-Methode tatsächlich systematisch funktioniert, konnte m.E. bisher noch nicht bewiesen werden.
    Fakt dürfte allerdings sein, dass diese Methode eine hohe Umschlaghäufigkeit des Depots zur Folge hat, was wiederum zu hohen Transaktionskosten führt. Die müssen ja erstmal wieder reingeholt werden! Ob die Methode, gepaart mit dem hohen Zeitaufwand, dann also für den typischen Kleinanleger tatsächlich praktikabel ist, ist fraglich.

    Ich selbst habe daher die Levermann-Methode erstmal bei Seite gelegt und beschäftige mich derzeit mit Value Investing.

    Das Buch selbst habe ich allerdings sehr genossen. Es ist gut geschrieben und gibt einen guten Einblick darüber wie Börse funktioniert und liefert einen Ansatz wie man mit den Börsendaten im Datendschungel umgehen kann.

    Grüße
    Moe

    1. Hallo Moe,

      ich kenne das Problem, dass man einige Zeit suchen muss, bis vernünftige Aktien mit mehr als 4 Punkten gefunden werden. Viel schwerer ist es jedoch kleinere Unternehmen mit mehr als 7 Punkten zu finden. Und so aufwendig ist die Methode nicht, weil Du mit der Zeit viel schneller wirst.

      An dieser Stelle helfen dann Webseiten wie der Aktienassistent oder auch das verlinkte Wikifolio. Es gibt fast immer Aktien, die nach der Levermann-Skala kaufenswert sind. Danach kannst Du auch Value-Aktien besser bewerten, weil Du weißt, worauf Du achten musst.

      Aber wie Du auch ganz richtig schreibst: Das Wichtigste am Levermann-Buch ist das Hinführen zum Arbeiten mit Kennzahlen. Genau deshalb empfehle ich es immer wieder.

      Viele Grüße
      Daniel

  10. Hallo Daniel,
    würde auch gerne nach der Levermann-Strategie investieren, bin mir allerdings nicht sicher, ´wie viele Aktien man mindestens im Depot haben sollte.
    Ich habe schon von mindestens 40 Aktien gelesen, Leise bei Wikifolio hat 12 Aktien. Was denkst Du wieviel es mindestens sein sollten und ob 10k EUR für ein sinnvolles Levermann-Depot ausreichend sind.
    Viel Grüße aus OH

    1. Hallo Lothar,

      generell kannst Du auch mit einem kleineren Depot mit der Levermann-Strategie loslegen. Dann solltest Du aber trotzdem darauf achten, dass Du nicht zu viele Werte nimmst. Alle Transaktionen unter 1.000 Euro sind verhältnismäßig teuer. Von daher ergibt sich schonmal eine Richtwert bei 10k. Und Du darfst nicht vergessen: Je mehr Werte im Depot, um so mehr Zahlen musst Du auch prüfen.

      Leise hat 12 Aktien im Depot, weil er sich auf deutsche Werte spezialisiert hat. Andere nehmen amerikanische dazu, aber da fällt es viel schwerer News und Daten im Blick zu behalten.

      Viele Grüße
      Daniel

  11. Hallo Finanzrocker,

    ich habe ebenfalls mit Begeisterung das Buch von Susan Levermann gelesen und konnte es als Informatiker nicht lassen meine eigene vollautomatisierte (und kostenlose) Software für die Analyse aus öffentlich zugänglichen Quellen zu schreiben. Das Ergebnis findest Du auf http://aktien.guide. Momentan werden einmal wöchentlich 230 Aktien aus dem DAX, MDAX, SDAX, TecDAX, SMI, SMIM und ATX analysiert. Weitere Indizes sind in Planung. Zu allen Berechnungen gibt es Beschreibungen inkl. Links zu den Originalquellen, so dass man selbst leicht nachvollziehen kann, wie die Berechnung zustande kommt. Für Feedback bin ich natürlich dankbar.

    Viele Grüsse
    Tino

    1. Hallo Tino,

      wow, das ist ja mal ein super einfaches und übersichtliches Tool. Auf einen Blick kann ich Deutschland, Österreich und die Schweiz prüfen – und sehe sofort, woher die Daten kommen. Super Sache. Wenn es für Dich ok ist, würde ich Deine Seite im Artikel verlinken.

      Viele Grüße
      Daniel

      1. Hallo Daniel,

        eine Verlinkung würde mich natürlich freuen.

        In nächster Zeit plane ich noch weitere Features wie:
        – Aufsteiger/Absteiger der Woche,
        – Historie über die Performance empfohlener Aktien
        – Aufnahme weiterer Indizes

        Viele Grüsse
        Tino

        1. Hallo Tino,

          das ist echt eine tolles Tool das du da geschrieben hast.
          Sehr übersichtlich und sauber strukturiert.

          Darf ich fragen welche Programmiersprachen du für die Datenerhebung und Auswertung verwendest ?

          Viele Grüße,
          Martin

  12. Ich bin vor kurzem auf diese Seite gestoßen und habe nun mal den Vergleich der Ergebnisse zwischen dem Aktienassistent und dem Aktien-Guide von Tino gezogen. Beide für das Datum vom 30.12.2016. Wenn beide exakt nach der Levermann-Strategie bewertet haben, warum kommen dann solch große Unterschiede zustande? Beispielsweise SAP: Beim Aktienassistenten mit 5 Punkten bewertet, beim Aktien-Guide nur mit 3!?

    1. Es könnte daran liegen, dass der Aktienassistent vier Wochen zurückliegt mit der Bewertung in der kostenfreien Version. Tinos Zahlen sind hingegen aktuell. Sobald Du beim Aktienassistent die kostenpflichtige Variante wählst, sollten die Zahlen übereinstimmen. Prüfen kann ich es leider nicht, da ich da auch keine Mitgliedschaft habe.

      1. Habe testweise einige Werte vom 29.12.2016 (Aktienassistent) mit denen von Tino (30.12.2016) verglichen (DAX). Teilweise weichen die Werte voneinander ab, wobei der Aktienassistent interessanterweise beispielsweise beim 52-Wochen-Kursverlauf schlampt (abgeglichen mit historischen Werten von Yahoo Finance). Außerdem wird zumindest teilweise der erwartete KGV verwendet, Tino verwendet die zuletzt veröffentlichten gesicherten Werte.

        1. Der Aktienassistent arbeitet anscheinend nicht mit dem Kurs von vor 52 Wochen, sondern berechnet einen Durchschnittskurs. Damit sind Differenzen zu Tinos Seite dann klar.

    2. Die Unterschiede haben nicht mit dem Datum zu tun, Kenny Dixon meinte er hatte doch für beide das gleiche Datum herangezogen. Vielmehr geht es um die Art der Berechnung und die Datenquellen. Da kann man nur sagen dass Aktienassistent eindeutig verlässlichere und fehlerfreiere Daten anbietet. Hier kann man sich auf die Korrektheit der Berechnung verlassen und Fehler von den Datenquellen werden ebenso korrigiert, was bei Tino oft nicht der Fall ist. Die Plausibilität der Daten sollte natürlich jeder für sich selbst, der ein Tool heranzieht, erst einmal prüfen.

  13. Ist es nach der Levermannstrategie eigentlich erlaubt Werte aus DAX, MDax, SDax oder außereuropäischen Indizes wie z.B. DowJones in einem gemeinsamen Portfolio miteinander zu mischen??

    Natürlich mit den versch. Punktekriterien (mind. 7 für DAX, mind.4 für MDax) ??

    1. Hi Josef,
      ich gehe so seit längerem erfolgreich vor und wüsste nicht, was dagegen spricht. Sobald Du golbal agierst benötigst Du halt auch einen globalen Referenzindex… falls Du mit einem Referenzindex arbeitest.
      VG
      Jahn

  14. Hey Finanzrocker,

    wirklich klasse Übersicht!

    Folgende Faulenzer Frage:

    Ich hab das Buch von Susan Levermann schon seit 1,5 Jahren in meinem Besitz
    und bin nie über den BWL-Crashkurs hinaus gekommen. Dieser Crashkurs ist durch mein
    bald abgeschlossenes nebenberufliches Studium in Management (lebenslanges Lernen!)
    ohnehin nun doppelt gemoppelt.
    „Lohnt“ es sich das Buch trotz der hier beschriebenen tollen Anleitung trotzdem noch ganz zu lesen?
    Oder reicht mein Management-BWL-Wissen in Kombination mit der hier beschriebenen Kennzahlen-Taktik? Habe nach dem Studium des Inhaltsverzeichnis von Susan Levermann die Befürchtung es werden noch viele ausschmückende Beilagen neben dem Kennzahlen-Fleisch präsentiert die ich nicht benötige. Das richtige Mindset hab ich denk ich auch durch diverse Podcasts (unter anderem eure großartigen!)

    Vielen Dank im voraus
    André

    1. Hey André,

      das ist ja mal eine gute Frage, denn Du brauchst für den zweiten Teil des Buches maximal 2 Stunden. Wenn es eh zuhause rumliegt, kostet es Dich ja auch nichts.

      Natürlich reichen die Grundlagen aus dem Artikel und die Tools, um loszulegen, aber für ein Grundverständnis empfehle ich Dir durchaus das Lesen des Strategieteils. Den dritten Teil kannst Du dann aber weglassen. Der ist nicht wirklich relevant.

      Auch wenn ich mir für alle Themen Blogartikel, YouTube-Videos oder Podcasts reinziehen kann, nutze ich durchaus auch Bücher oder Online-Kurse um noch tiefer in die Materie zu gehen. Beim Bloggen, beim Podcasten oder bei der Geldanlage habe ich mit diesen 10 % mehr Infos nur gute Erfahrungen gemacht – auch wenn mich das etwas Geld gekostet hat. Faulheit ist da immer schlecht.

      Viele Grüße & frohes Lesen 😉
      Daniel

      1. Vielen lieben Dank für die schnelle und sehr nützliche Antwort 🙂
        Ich werde mich dem Buch dann noch einmal widmen. Der Mensch ist schon merkwürdig und tut viel um geistige Anstrengung zu vermeiden. In der Zeit wo ich die Frage gestellt habe, die Antwort gelesen und diese Nachricht hier schreibe, hätte ich das Buch wohl bereits 2 mal lesen können.

        Weiter so mit deiner tollen Arbeit,
        André

  15. Hallo Daniel,

    vielen Dank für den Artikel. Auch das Hören im Podcast hat Interesse auf mehr geweckt. Das Buch von Susan Levermann liegt nun auf dem Nachttisch. Die Strategie finde ich soweit ganz nachvollziehbar – also Grund genug sich damit weiter auseinanderzusetzen. Ich bin gespannt!

    Auch ich fände es natürlich praktisch, wenn ich die Aktienbewertungen nach Levermann online einsehen könnte und bin dabei auf die Seite aktien.guide von Tino gestoßen. Super Sache!

    Viele Grüße – freue mich weiterhin auf Deine Artikel und Podcast’s 🙂

  16. Vielen Dank für diese kurze und leicht verständliche Erklärung der Levermann-Strategie. Von diesem Tool hatte ich noch nichts gehört, Sehr interessant ist auch der Aktien Guide.
    Welches von den beiden würdest Du eher empfehlen?

  17. Hallo Daniel,

    kaufst Du rein nach Levermann, oder nutzt Du auch noch andere Strategien? Auch ich finde Levermann nicht schlecht, habe die Strategie allerdings für mich etwas abgeändert. Je nach Ziel, welches ich mit der Anlage verfolge, nutze ich unterschiedliches Strategien, bzw. gewichte die einzelnen Werte anders.

  18. Hallo,

    nutzt du die Strategie immer noch, da es nun doch schon einige Jahre her ist, wo du die Strategie vorgestellt hast?

    Über eine Antwort würde ich mich freuen.
    Danke, Gruß Vita

  19. Hallo,

    ich fahre seit 4 Jahren sehr gut mit der Levermann-Strategie und kann sie allen nur weiter empfehlen. Aktuell benutze ich levermann24.com als Datenquelle. Zuvor habe ich aktien.guide verwendet, aber gerade der wichtige Punkt „Reaktion auf Quartalszahlen“ ist oftmals nicht immer aktuell bei Tino.

    Servus

    Erik

    1. Hallo Erik,

      vielen Dank für den Tipp. Die Seite sieht wirklich gut aus. Hat der F-Score einen Einfluss auf Deine Suche – gerade bei so vielen Werten? Oder kaufst Du generell nur die deutschen Werte aus der Tabelle?

      Viele Grüße
      Daniel

  20. Hallo Daniel,

    wir haben das Thema ja schonmal per Email angerissen, aber vielleicht ist das ja auch für andere Anleger interessant. Die Levermann-Strategie ist eindeutig eine verkappte faktorbasierte Strategie. Jede der Kennzahl lässt sich recht eindeutig einem Faktor zuordnen. Dabei sind durchaus auch Kennzahlen ausgewählt worden, die ich eher kritisch sehe. Andere hingegen könnte man noch gut durch weitere Kennzahlen ergänzen, z.B. nur KGV für Value ist recht eng gesetzt.
    Einerseits die Levermann-Strategie zu propagieren und andererseits Factor Investing/ Smart Beta abzulehnen finde ich aufgrund der Nähe der beiden Varianten zueinander nicht ganz nachvollziehbar. Das Problem an Faktoren ist, dass sich eine Multifaktorstrategie kaum manuell nachvollziehen lässt; das ist mit Levermann natürlich anders, das kann man sich theoretisch händisch ausrechnen.

    Beste Grüße
    Markus

  21. Hallo Daniel,

    vielen Dank für den tollen Blog und den interessanten Artikel. Ich verfolge deinen Podcast und der Finanzwesir rockt mit Freude. Durch euch habe ich den Weg zum Aktienmarkt gefunden und fröne dem passiven Investment. Meine ETF-Sparpläne laufen und nachdem ich auch meine risikofreie Geldanlage gesichert habe, ich bin by the way ein Freund von Tages- und Festgeld, sowie Gold in physischer Natur (weil es derzeit die einzige Anlage ist die ich in den Händen halten kann).
    Nach dem ganzem Gebabbel komme ich nun zu meiner Frage. Ich möchte, wenn ich nun ein paar Euro übrig habe, auch in Einzelwerte investieren, natürlich Buy and Hold. Ist die Unternehmensauswahl nach Levermann auch für eine langfristige Anlagestrategie anwendbar und sinnvoll?

    BG
    Sebastian

  22. Hallo Daniel,

    über deinen super Beitrag habe ich damals erstmals von der Levermann Strategie erfahren, das ganze aber erstmal als zu kompliziert abgetan.

    Seit 2017 beschäftige ich mich aber wieder intensiver damit und mittlerweile stelle ich die Levermann-Scores für viele Werte regelmäßig kostenlos auf meine Webseite. Vielleicht hilft das dem ein oder anderen, der sich keinen (zugegebenermaßen) besseren Webdienst wie den aktienassistent oder levermann24 leisten möchte weil er wie ich nur kleine Summen investiert.

    MfG,

    Tobias

  23. @Daniel
    Ich überlege, ob die Levermann Strategie nicht eher eine „Schönwetter Strategie“ ist, also eine Strategie wenn keine großen Kursschwankungen zu erwarten sind bzw. wie jetzt eine große Unsicherheit im Markt besteht. Was denkst Du, spielt das eine Rolle?

      1. Kannst du jetzt schon eine Einschätzung dazu abgeben? Bei Petra Wolff – ich habe nur mal 5 Minuten ihren Blog angesehen – scheint ja gefühlt alles verkauft worden zu sein und sie ist wieder bei +/-0.

  24. Hallo aus den Bergen,
    Ich bin gerade des erste Mal dabei Aktien für mein Depot auszuwählen und habe auch begonnen euren „der Finanzwesir rockt“ Podcast von Anfang an zu hören.
    Es geht mir um die Levermann Strategie und vielleicht habe ich da irgendwas komplett nicht verstanden.
    Als Versuchsballon benutze ich die
    „TranspaShare App“ um die Levermann Punkte nicht selbst ausrechnen zu müssen.
    Nun habe ich festgestellt das sich die Bewertungen von Tag zu Tag ändern können und ich frage mich wie sinnvoll es für mich als zukünftigen Kaufen und Halten Anleger sein soll nach der Levermann Strategie Aktien zu kaufen wenn es eigentlich eine Glückssache ist an welchem Tag ich sie mir gerade anschaue?
    Es geht ja so wie ich es verstanden habe, um Fundamentale Kennzahlen damit ich als Anleger die Wertentwicklung einer Aktie abschätzen kann.
    Das ein generelles Verlustrisiko besteht ist mir natürlich klar, aber es ist unverständlich das die Aktie einer großen Firma am Montag gute Fundamentaldaten liefert und einen Tag später um 1 oder 2 Punkte abfällt und damit aus der empfehlenswerten Punktewertung nach Levermann.
    Selbst wenn man sich die Arbeit macht und es selbst ausrechnet bringt es ja nix wenn am nächsten Tag etwas anderes dabei herauskommt.
    Aber wie gesagt, vielleicht habe ich etwas grundsätzlich nicht verstanden.

    Euer Podcast ist der Hammer, manchmal bin etwas traurig das mir das Thema Finanzen relativ spät auf meinem Weg begegnet ist.
    Euch großen Dank für’s Auge öffnen…

    Noch einen feinen Tag,
    Yashen

    1. Hallo Yashen,

      freut mich, dass Dir der Podcast gefällt.

      Was die Levermann-Strategie angeht: Ich würde sie höchstens als Beimischung nutzen. Die ist sehr aktiv und ohne aktuelle Daten kann es ganz schnell ins Minus rutschen. Schau Dir doch mal den interessanten Selbstversuch von Petra Wolff an.

      Ansonsten empfehle ich Dir den im Text erwähnten Aktien.Guide. Das ist ein tolles Tool dafür.

      Viele Grüße
      Daniel

  25. Gibt es denn irgendwo Levermann-Scores mehrerer Jahre zu erwerben, damit man das mal analysieren kann? Ich finde überall nur maximal 6 Monate alte Scores.
    Viele Grüße
    Daniel

        1. Gute Frage, ich habe das schon länger nicht weiterverfolgt, weil die alten Daten auch nicht mehr benötigt werden. Es gibt aber noch andere Tools für Levermann. Vielleicht haben die ältere Daten.

  26. Ok, die die ich gefunden habe zeigen alle nur die letzten 6 Monate. Ist glaube auch der Betrachtungszeitraum im Levermann-Buch. Spricht für mich aber dafür, dass es nicht funktioniert, wenn die Daten nicht dauerhaft transparent zur Verfügung stehen. Danke für deine Antwort!

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