Risiko: 10 psychologische Fallstricke, die dir zum Verhängnis werden können

Die Psychologie spielt jedem an der Börse Streiche. Wenn du verlierst. Wenn du gewinnst. Wenn du nicht reagierst. Oder auch wenn Du viel zu häufig agierst. In diesem tollen Gastbeitrag nimmt der Finanzkoch Christoph zehn psychologische Fallstricke unter die Lupe, die dir zum Verhängnis werden können. Wie viele kennst du schon aus eigener Erfahrung?

Risiko
Risiko ist ein ständiger Begleiter

Überblick Risiko

Sie sagen: Ich bin rational.
Sie sagen: Ich maximiere meinen Nutzen.
Sie sagen: Ich wähle immer die beste Handlungsalternative.

Sie sind die traditionellen Wirtschaftswissenschaften.

Ich sage: Ich bin ein irrationaler Mensch in einer ungewissen Welt.

Alle psychologischen Fallstricke, die wir in diesem Beitrag betrachten werden, sind mir schon zum Verhängnis geworden – im zarten Alter von 18 Jahren. Damals spielte ich recht erfolgreich Online Poker und bewegte vierstellige Beträge. Was ich nicht ahnte:

Mein Verstand würde meinen „Erfolg“ jäh bremsen.

Als ich an den Pokertischen das erste Mal mit Verlusten konfrontiert wurde, verabschiedete sich der Homo oeconomicus in mir. Anstatt in den Limits nach unten zu gehen, spielte ich um immer höhere Beträge, in der Hoffnung verlorenes Geld wiederzugewinnen.

Mit den steigenden Einsätzen wurden die Gegner stärker. Ich verlor noch mehr Geld. Meine Stimmung kippte völlig. In meiner Ohnmacht riskierte ich mehr und mehr und verbrannte alles. Die Arbeit mehrerer Monate – an einem Tag vernichtet.

Schmerzende Verluste

Sprachlos saß ich vor meinem Rechner. Es dauerte eine Weile, bis ich realisierte, was gerade geschehen war. Alles, was ich beim Risikomanagement falsch machen konnte, hatte ich falsch gemacht – wider besseren Wissens. Die Verluste hatten mich zu sehr geschmerzt, als das ich noch rational hätte handeln können.

Das ganze Spiel wiederholte sich einige Male, sei es am Pokertisch oder beim Aktienhandel. Es dauerte eine Weile, bis ich meine Lektion lernte:

Ich habe Probleme mit Verlusten umzugehen. Es ist ein Wesenszug von mir, den ich nicht abstellen kann.

Ich bin dankbar dafür, diese Erfahrung früh gemacht zu haben. Heute  – Jahre später –  hilft sie mir, psychologische Fallstricke bei der Geldanlage zu erkennen und auf sie zu reagieren. Genau auf diese Fallstricke werden wir in diesem Beitrag eingehen. Das Thema ist essentiell. Warum?

Weil ich bisher noch keinen Menschen kennen gelernt habe, der vollkommen rational mit Verlusten umgeht.

Grundsätzlich ist der Gedanke hinter jeder Investmententscheidung gleich:

Es gilt, eine Anlagestrategie zu finden, die dazu geeignet ist, die gesteckten Ziele zu erreichen. Sie soll so ausgestaltet sein, dass sie nicht zwischendurch abgebrochen werden muss.

Die Anlageentscheidung kennt dabei 4 Dimensionen:

  1. Risikobedarf – Wie viel Rendite benötige ich, um mein Ziel zu erreichen?
  2. Risikokapazität – Wie hoch dürfen die Verluste objektiv sein, damit meine Lebensplanung nicht ins Schwanken gerät?
  3. Risikobereitschaft – Wie viel Risiko kann und will ich mental verkraften?
  4. Risikowahrnehmung – Wie schätze ich das objektive Risiko subjektiv ein?

Risikobedarf und Risikokapazität kannst du objektiv ermitteln. Bei Risikobereitschaft und Risikowahrnehmung ist die Sache vertrackter. Deswegen schauen wir uns die Beiden näher an.

Risikobereitschaft und Risikowahrnehmung: Ein untrennbares Paar mit Tücken

Nüchtern betrachtet, birgt jede Geldanlage ein Risiko. Für den Homo oeconomicus ist bei dieser Erkenntnis Schluss. Er sucht sich zu seinem Risikobedarf und seiner Risikokapazität das Produkt mit der objektiv passenden Risikostruktur. Nur sind du und ich Menschen. Die Summe unserer äußeren und inneren Einflüsse hat uns zu dem gemacht, was wir sind:

Höchst unterschiedliche Individuen.

10 Psychologische Stolpersteine

Wir nehmen Risiken verzerrt wahr und gehen mit ihnen verschieden um. Psychologische Faktoren beeinflussen uns ebenso wie soziale. Um gute Entscheidungen treffen zu können, hilft es, wenn wir die Stolpersteine kennen, die uns unser Verstand in den Weg legt.

1. Herding

Mutter Natur hat uns mit dem Bedürfnis nach Harmonie ausgestattet. Wir wollen „dazu“ gehören. Wenn unser Handeln im Widerspruch zu den Verhaltensweisen unserer sozialen Gruppe steht, fühlen wir uns unwohl. In der Folge stellen wir uns an eine ellenlange Schlange an der Supermarktkasse an, obwohl an der Kasse daneben niemand steht. Schließlich muss es einen Grund haben, dass alle in derselben Schlange stehen …

Bei der Geldanlage ist das gleiche Verhalten zu beobachten:

  • Alle kaufen Immobilien – also kaufst du auch eine.
  • Dein Umfeld findet Aktien zu riskant? Dann wird es wohl stimmen.
  • Aktien steigen seit Jahren und die Zeitungen loben sie in den Himmel? Auf den Zug musst du aufspringen.
  • Jeder hat einen Bausparvertrag – dann brauchst du auch einen.

Durch Herding präferierst du die Geldanlagen, denen dein Umfeld den Vorzug gibt. Es lässt dich prozyklisch Handeln und führt dazu, dass du interessante Anlagemöglichkeiten bei deinen Entscheidungen außen vor lässt.

Welche verheerenden Folgen der Herdentrieb haben kann, hat das Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 gezeigt.

2. Framing

Framing liegt vor, wenn die unterschiedliche Präsentation einer Information zu verschiedenen Risikowahrnehmungen führt. So kann es sein, dass du eine Anlage bei der Betrachtung eines Ein- oder Dreijahrescharts als hoch riskant einstufst, während die Betrachtung eines längeren Zeitraums dich zu dem gegenteiligen Schluss kommen lässt.

Es macht zudem einen Unterschied, ob dir ein Risiko verbal, als Balkendiagramm, als Chart oder als Verteilung der Renditen deutlich gemacht wird. Je nach Darstellungsform kann deine Einschätzung anders ausfallen. Daher ist es zielführend, immer eine Kombination aus den verschiedenen Darstellungsformen zurate zu ziehen.

3. Overconfidence Bias

Ich wette, du hältst dich für einen überdurchschnittlich guten Autofahrer? Wenn dem so ist, bist du in guter Gesellschaft. Je nach Studie halten sich etwa 90 Prozent aller Probanden für überdurchschnittlich fähige Fahrer…

Wir tendieren zur Selbstüberschätzung – beim Autofahren wie bei der Geldanlage. Symptome:

  • Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse
  • Unterentwickelte Fähigkeit aus Fehlern zu lernen
  • Bei der Informationsauswahl werden systematisch diejenigen herausgefiltert, die die eigenen Entscheidungen stützen
  • Unterschätzung von Verlustrisiken
  • Und letztlich: Schlechte Entscheidungen

Das Gemeine:

Das Wissen über Overconfidence allein ist nicht genug, um sich effektiv vor ihr zu schützen. Dafür bedarf es eines regelmäßigen Hinterfragens der eigenen Ansichten und den Austausch mit anderen Anlegern.

4. Self Attribution

Bei der Self Attribution Bias muss ich an Pippi Langstrumpf denken:

Ich mach mir die Welt – widdewidde wie sie mir gefällt …

Anleger neigen dazu, Erfolge ihren eigenen Fähigkeiten zuzuschreiben und Misserfolge auf die äußeren Umstände zu schieben. Self Attribution begünstigt und verstärkt die Overconfidence Bias.

5. Hindsight Bias

Die Hindsight Bias dient ebenfalls der Erklärung von Overconfidence. So neigen wir dazu, Ereignisse im Nachhinein als vorhersehbar einzustufen. Das beste Beispiel dafür sind die täglichen Börsennachrichten, die auf jede Kursentwicklung eine schlüssige Erklärung haben. Angesprochen auf vorher gemachte Fehlprognosen, scheinen zahlreiche Experten der Finanzwelt einer fortgeschrittenen Amnesie zu unterliegen…

6. Verlustaversion (Loss Aversion)

Zu Beginn des Artikels habe ich gezeigt, welche verheerenden Folgen die Verlustaversion bei mir hatte. Sie ruft besonders starke Emotionen hervor – gelten Verluste doch als Beweis, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben. Hinzu kommt, dass Verluste uns deutlich mehr schmerzen, als uns Gewinne Freude bereiten.

Eine ausführlichere Behandlung der Verlustaversion findest du in der Finanzküche: Verlustaversion: Wenn uns unser Verstand einen Streich spielt.

7. Home Bias

Es ist immer wieder zu beobachten, dass Anleger bevorzugt in bekannte Märkte investieren. Sie erhoffen sich einen Wissensvorsprung, der allerdings in den meisten Fällen nicht besteht.

Das bekannteste Beispiel für den Home Bias sind Belegschaftsaktien. Angestellte legen sich Aktien des eigenen Unternehmens ins Depot, mit dem guten Gefühl, den Kursverlauf mit der eigenen Arbeit beeinflussen zu können. In der Folge korreliert ihr Kapitalvermögen stark mit ihrem Humankapital. Das bedeutet:

Geht es ihrem Unternehmen schlecht, droht den Angestellten nicht nur der Verlust des Arbeitsplatzes auch ihr Kapitalvermögen bekommt einen empfindlichen Dämpfer.

Besser ist es, Investitionen breit zu streuen und eine Korrelation zum eigenen Humankapital zu vermeiden.

8. Regret Aversion

Regret Aversion bedeutet zu Deutsch in etwa: Die Angst vor dem Bereuen.

Beispielsweise die Angst davor, ein Wertpapier zu verkaufen. Was, wenn es direkt danach im Wert steigt? Um dem Gefühl der Reue aus dem Weg zu gehen, bildet sich eine Handlungsblockade und du behältst das Wertpapier.

Aus Angst davor eine Entscheidung später zu bereuen, wird erst gar keine getroffen. Mach dir bewusst:

Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung – und vermutlich keine besonders gute.

9. Bisherige Anlageerfahrungen

Unsere Anlageerfahrungen prägen uns und können dafür sorgen, dass wir schlechte Entscheidungen treffen.

2000, im Jahr der Dotcom-Blase, gab es in Deutschland 6,21 Millionen Aktienanleger. In der Folge des Crashs halbierte sich die Zahl der Anleger bis zum Jahr 2009. Viele der Anleger, die sich damals die Hände verbrannten, sind bis heute nicht an die Börse zurückgekehrt. Sie nehmen die Risiken der Aktienmärkte überzogen wahr und schließen sie als Anlagemöglichkeit aus, selbst wenn sie objektiv die beste Wahl wären.

10. Aktuelle Stimmung

Sicher kennst du das? An dem einen Tag hast du gute Laune und am nächsten schlechte. An dem einen Tag könntest du Bäume ausreißen und am nächsten möchtest du dich in deinem Bett verkriechen…

Je nach Tagesform kann sich auch deine Risikowahrnehmung ändern. Du solltest Investmententscheidungen daher niemals über das Knie brechen, sondern über einen längeren Zeitraum reifen lassen.

Zwischenfazit

Die betrachteten emotionalen und kognitiven Verzerrungen (Bias) erschweren es, Risiken richtig einzuschätzen und gute Entscheidungen zu treffen. Sie verleiten dich dazu, Investments auszuwählen, die nicht zu deiner Risikobereitschaft passen. Im besten Fall verzichtest du auf etwas Rendite. Im schlimmsten Fall verkraftest du die Schwankungen nicht und musst deine Anlagen vorzeitig mit Verlust auflösen.

Deswegen ist es sinnvoll, wenn du dir einen Puffer lässt und deine Risikobereitschaft nicht von Anfang an voll ausschöpfst. Teste dich langsam aus und lerne deine Grenzen kennen.

Neben den psychologischen Faktoren beeinflussen Ausbildung, Einkommen, Geschlecht, Alter und Vermögen deine Risikowahrnehmung und Risikobereitschaft. Interessant ist dabei vor allem die Financial Literacy – sprich die Finanzbildung.

Die Financial Literacy

Risiken, die wir kennen und verstehen, können wir besser einschätzen. Deshalb ist Finanzbildung so wichtig:

Was wir kennen, verliert seinen Schrecken.

Finanzwissen hilft dir,

  • die oben besprochenen Stolpersteine links liegen zu lassen,
  • gute und fundierte Entscheidungen zu treffen,
  • passende Produkte von schlechten zu trennen
  • und windige Verkäufer von guten Beratern zu unterscheiden.

Mehr als genug Gründe, regelmäßig beim Finanzrocker vorbeizuschauen. Gern kannst du dir auch das Basisrezept des erfolgreichen Vermögensaufbaus bei mir in der Finanzküche kostenlos herunterladen.

Bei der Betrachtung von Risiken an den Finanzmärkten, gibt es noch einen entscheidenden Punkt zu beachten: Den feinen Unterschied zwischen Risiko und Ungewissheit.

Risiko und Ungewissheit: Ein Unterschied wie Tag und Nacht

Es gibt unzählige Risikomaße, die den Aktienmarkt vorhersehbar machen wollen:

  • Volatilität
  • Betafaktor
  • Shortfallrisk
  • Value at Risk
  • Maximum Drawdown
  • Maximum Time under Water

Um nur einige zu nennen. Meine Ausgangsthese lautet aber:

Ich bin ein irrationaler Mensch in einer ungewissen Welt.

Und nicht

Ich bin ein irrationaler Mensch in einer riskanten Welt.

Drei Bedingungen müssen gegeben sein, damit Risiken berechnet werden können:

  • „Geringer Grad an Ungewissheit: Die Welt ist stabil und vorhersagbar.
  • Wenig Alternativen: Es müssen nicht zu viele Risikofaktoren abgeschätzt werden.
  • Es steht eine große Datenmenge für diese Schätzungen zur Verfügung.“1

Für den Pokertisch sind alle Punkte erfüllt. Es gibt eine bestimmte Anzahl von Karten, die mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit gelegt werden. Auf die Finanzmärkte hingegen trifft keiner der Punkte zu (über den letzten lässt sich streiten).

Bei der Geldanlage bewegen wir uns in einer ungewissen Welt, in der sich Risiken nur begrenzt vorhersagen lassen. Die oben aufgezählten Risikomaße sind also mit Vorsicht zu genießen. Sie sind Anhaltspunkte, die dir verdeutlichen können, auf was du dich einlässt – nicht mehr und nicht weniger. Garantien gibt es nicht. Gäbe es sie, würde es keine Renditen oberhalb der Inflationsrate geben.

Was Ungewissheit bedeutet, verdeutlicht die Truthahn-Illusion²

Stell dir einen Truthahn vor.

Zu Beginn seines Lebens kämpft er sich mühsam aus seinem Ei. Erschöpft erblickt er das Licht der Welt. Da kommt ein Mann – groß und furchteinflößend. Unser junger Truthahn hat Angst, dass der Mann ihm ans Leben will. Doch der Bauer füttert ihn. Am nächsten Tag das gleiche Spiel. Unser Truthahn fragt sich, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Bauer ihm ein Leid antut. Für seine Rechnung nutzt er die Laplace-Regel:

Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Ereignis, welche bereits n-Male zuvor geschehen ist, wiederholt=(n+1)/(n+2)

Am zweiten Tag füttert der Bauer ihn mit einer Wahrscheinlichkeit von 2/3. Am fünfzigsten Tag beträgt die Wahrscheinlichkeit 50/51.

Unser Truthahn fasst immer mehr Zutrauen zu dem Mann. Schließlich deutet alles darauf hin, dass der Bauer sein Freund ist. Am hundertsten Tag, als er sich fast sicher ist, kommt der Bauer um ihn zu schlachten…

Was unser Truthahn nicht wissen konnte: Der hundertste Tag, ist der Tag vor Thanksgiving.

Risikomaße wie die Laplace-Regel können in einer ungewissen Welt zu trügerischer Sicherheit führen. Egal wie sehr wir uns anstrengen in die Zukunft zu blicken, es bleibt dabei:

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen
(wahlweise Niels Bohr, Mark Twain, oder Karl Valentin zugeschrieben)

Aktienkurse können unwillkürlich einbrechen, Staaten vor dem Bankrott stehen und Immobilienmärkte zusammenbrechen – und niemand hat es kommen sehen. Beispiele dafür hat es in der Vergangenheit ausreichend gegeben. Deswegen gilt es, sich robust aufzustellen. Einfache Regeln können dir dabei helfen:

  • Halte deinen Verschuldungsgrad gering
  • Stelle dein Wissen auf ein breites Fundament
  • Diversifiziere so gut es geht
  • Schaffe dir ein stabiles soziales Umfeld
  • Suche in einer komplexen Welt nach einfachen Lösungen – es sind oft die besten

Resümee Risiko

Unser Verstand hat einige Tücken. Er verzerrt unsere Wahrnehmung und verleitet uns dazu, irrationale Entscheidungen zu treffen. Das Wissen um diesen Umstand ist der erste Schritt, um Risiken konsistent einzuschätzen und das ursprüngliche Ziel zu erreichen:

Eine Anlagestrategie zu finden, die dazu geeignet ist, die gesteckten Ziele zu erreichen – und die so ausgestaltet ist, dass sie nicht zwischendurch abgebrochen werden muss.

Wichtig ist:

Selbst die beste Entscheidung kann bei ungünstiger Entwicklung der äußeren Umstände zu einer Enttäuschung führen. Wir leben in einer ungewissen Welt voll unbekannter Risiken – alles andere wäre auch langweilig, oder?
Christoph Geiler

Über mich

Hey, ich bin Christoph. Hat Dir der Artikel gefallen? Dann besuch mich doch mal in der Finanzküche. Hier veröffentliche ich regelmäßig Beiträge. Sie unterstützen dich dabei, im Umgang mit deinem Geld, gute und kritische Entscheidungen zu treffen. Ich freue mich auf Dich.

Sonnige Grüße aus Leipzig
Dein Finanzkoch

 

 

*1 Gerd Gigerenzer, Risiko: Wie man die richtigen Entscheidungen trifft, 2. Auflage, S.292

*2 vgl. Gerd Gigerenzer, Risiko: Wie man die richtigen Entscheidungen trifft, 2. Auflage, S.55


Mehr über psychologische Fallstricke (Bias) bei der Geldanlage

Zwischen Crash und Wirtschaftskrise: Geldanlage in stürmischen Zeiten

“Shoppingcenter sind kein Auslaufmodell!” – Interview mit der Deutschen EuroShop

Wer kein Risiko eingeht, ist schon tot – El Dinero Folge 5

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21 Antworten

  1. Hey,

    guter Artikel. Zum „Herding“ kann ich nur sagen; durch meine chronische Ungeduld nehme ich immer die Kasse wo am wenigsten los ist und generell mache ich eher nicht das was andere Menschen machen oder haben. Ich mag selten Dinge 🙂 Ok, bei den ETFs ist das auch wieder anders.

    1. Hallo Gurki,

      danke für Dein Lob. Die Frage ist, was besser ist: Herdentrieb oder Ungeduld 🙂 Ich persönlich neige wohl auch eher zu Ungeduld.

      Und was ETFs angeht … manchmal ist es nicht schlecht, mit der Masse zu schwimmen 😉 Wobei ETFs wohl noch ein Stück weit davon entfernt sind, ein Massenphänomen zu werden.

      Liebe Grüße
      Christoph

  2. Ein Manifest gegen das Daytrading!
    Wirklich ein toller, weil sehr tiefgreifender Beitrag. Wenn man sich mal in den üblichen (Trader-)Börsenforen herumtreibt, findet man dort bei vielen Verfassern einige der „10 psychologischen Stolpersteine“ wieder 🙂

    Nur das Bild mit dem Schachbrett habe ich nicht verstanden – warum keine Pokerkarten?! Irgendwie „stolpere“ ICH immer über die Beitragsbilder 🙂

    1. Hallo Felix,

      aus eigener Erfahrung vermute ich, dass Daytrading allein aus psychologischen Gründen für 95-99 Prozent aller Menschen nicht geeignet ist …

      @Daniel
      Das mit dem Bild ging aber fix 🙂

      Liebe Grüße
      Christoph

  3. Schöne Übersicht über einige „Bewusstseinsstörungen“. Wir Menschen sind schon komplizierte Wesen und gar nicht so rational wie wir uns das immer einreden.

    Gerade beim Investieren finde ich daher den Ansatz gut, Anlageentscheidungen möglichst unabhängig von der eigenen Gemütslage zu fällen. Da helfen insbesondere feste Regeln, die objektiv beurteilbar sind, sich also auf messbare Werte stützen. Diese in einem IPS (Investment policy statement – ich kenne leider keine deutsche Bezeichnung) festzuhalten, erscheint mir daher sehr sinnvoll. Es muss ja kein Prosatext sein. Eine Wenn-Dann-Liste reicht ja oftmals schon aus.

    LG
    Dummerchen

    PS: Vom „Maximum Time and Water“-Risikomaß habe ich noch nie gehört. Wo taucht das denn auf?

    1. Hallo Dummerchen,

      über das IPS hatten wir ja schon einmal geschrieben. Finde ich eine spitzen Idee.

      Maximum Time and Water kenne ich auch nicht. Ich weiß nicht, wie oft ich den Artikel Korrektur gelesen habe …
      Muss natürlich: „Maximum Time under Water“ heißen. Damit sollte sich der Sinn auch erschließen. Es handelt sich dabei um die Zeit, die es (in der Vergangenheit) maximal brauchte, um einen Kursverlust wieder „aufzuholen“. Ein sinnvolles – weil greifbares – Risikomaß, welches viel zu selten verwendet wird.

      @Daniel
      Vielleicht kannst Du das noch anpassen? 🙂

      Liebe Grüße
      Christoph

  4. Hallo Christoph,

    du hast in deinem Artikel die wichtigsten Anlegerfehler genannt. Ein weiter Fehler, der weit verbereitet ist: „Diesmal ist alles anders.“

    Die Vergangenheit wird oft unterschätzt.

    Fakt ist: Die Vergangenheit weiderholt sich. Diesmal ist nicht alles anders. Das gleiche Szenario ist sicher schon vorgekommen.

    MFG Philipp

    1. Hallo Philipp,

      „Dieses Mal ist alles anders“ kenne ich auch 🙂 fällt wohl ein Stück weit in die Hindsight Bias. Bleibt zu hoffen, dass sich Geschichte nicht in allen Fällen wiederholt …

      Liebe Grüße
      Christoph

  5. Ich finde am Schlimmsten, wenn man das überhaupt so sagen kann bei dieser Liste, ist der Overcinfidence Bias. Wir überschätzen uns systematisch und gnadenlos.
    Sobald viele Anleger mal drei Tage am Stück auf Yahoo!Finance rumgesurft sind glauben sie den Markt irgendwie schlagen zu können. Das geht auf Dauer für die Meisten aber in die Hose.

    Jeder Anleger sollte diese Fallstricke nicht nur dem Namen nach kennen.

    Toller Artikel!

    Alex

    1. Hallo Alex,

      danke für dein Lob! Du hast völlig recht. Hinzu kommt, dass uns die gute alte Selbstüberschätzung in allen Bereichen des Lebens trifft … vom Autofahren bis zur Geldanlage.

      Da habe ich doch glatt einen neuen Blog entdeckt 🙂

      Liebe Grüße aus Leipzig
      Christoph

  6. Sehr gelungener Artikel!
    Vor allem die Ausgangsthese: „Ich bin ein irrationaler Mensch in einer ungewissen Welt“ sollte man sich immer wieder vor Augen führen. Besonders, wenn Bankberater, Börsenmagazine und andere mal wieder versuchen mit ausgeklügelten mathematischen Modellen Risikovorhersagen zu machen. Diese treffen in der ungewissen Welt der Börse meist nicht zu!

  7. Gut zusammengefasst, zumal ich voller „Stolz“ behaupten mindestens alle zehn Fehler (und noch mehr) gemacht zu haben.

    Das Resümee

    „Eine Anlagestrategie zu finden, die dazu geeignet ist, die gesteckten Ziele zu erreichen – und
    die so ausgestaltet ist, dass sie nicht zwischendurch abgebrochen werden muss.“

    ist wohl mit das Wichtigste, dazu habe ich sehr viele Jahre gebraucht.

    1. Hallo Alexander,

      noch mehr? 🙂 Wenn du noch Ergänzungen hast, wäre das prima. Dann bleibt mir in der Zukunft vielleicht der ein oder andere Fehltritt erspart …

      Herzliche Grüße
      Christoph

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