Genossenschaften – Der Finanzwesir rockt 37

Im Spätsommer 2016 erhielt der Finanzwesir von unserem Hörer Achim eine E-Mail mit der Bitte, ob wir das Thema Genossenschaften doch mal als Folge für unseren Podcast nehmen könnten. Er würde auf dem Tagesgeldkonto keine Zinsen mehr erhalten und möchte wissen, ob Genossenschaftsanteile ein guter Ersatz sind.

Dieses Mal: Genossenschaften

Überblick

Finanzrocker und Finanzwesir haben als Teil der SFF (Special FinanceForces) den Auftrag angenommen und uns mutig in den Dschungel der Genossenschaften gewagt. Dort haben wir folgende drei Kategorien gefunden:

  1. Wohnungsbaugenossenschaften
  2. Genossenschaftliche Banken
  3. Energiegenossenschaften

Aber einen Ersatz fürs Tagesgeld haben wir nicht gefunden. Allen Tagesgeldhoppern sei gesagt: Die meisten Genossenschaften, denen ihr euer Geld geben wollt, wollen es nicht und denen, die es nehmen würden, solltet ihr es besser nicht geben.

Merke: Eine echte Genossenschaft, eine Genossenschaft, die ihren Namen auch verdient ist keine schnöde Kapitalsammelstelle, sondern hat eine Mission und ein Grundsatz-Dezernat. Die Frankfurter Volksbank hat eins. Unvorstellbar bei normalen Geschäftsbanken. Die halten sich Grundsätze doch nur, um sie beizeiten über Bord zu werfen.

Genosse wird man, weil man die Idee gut findet, billigen Wohnraum braucht oder von der Energiewende überzeugt ist. Man wird nicht Genosse, um sein Vermögen zu diversifizieren. Alle guten Genossenschaften limitieren die Geschäftsanteile pro Nase streng. Wer mehr will, wird gleich abgelehnt oder muss ein Motivationsschreiben verfassen über das dann der Genossenschafts-Vorstand befindet.

Hier kannst Du Dir den Podcast über Genossenschaften anhören

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Links zum Thema Genossenschaften

Podcast-Interview mit Rouven Kasten von der GLS Bank

Finanzbegriff der Woche

Die Genossenschaften. Durch die Wikipedia definiert als

„Ein Zusammenschluss mehrerer Personen, beispielsweise Handwerker oder Bauern, mit dem Ziel, ihre gleichen wirtschaftlichen Interessen durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb zu fördern.“

Einer der Väter des genossenschaftlichen Gedankens ist Friedrich Wilhelm Raiffeisen , geboren am 30. März 1818 in Hamm (Sieg); gestorben am 11. März 1888 in Neuwied. Er war ein deutscher Sozialreformer und Kommunalbeamter. 1848 – als Bürgermeister von Flammersfeld – musste er mit ansehen, wie die Landwirte seiner Bürgermeisterei reihenweise dem Viehwucher zum Opfer fielen. Skupellose Händler verkauften minderwertiges Vieh zu überhöhten Preisen auf Kredit mit viel zu kurzen Rückzahlzeiten und weit überhöhten Zinsen. Die Bauern waren leider nur Bauern und keine Agronomen und so wurden sie zu Dutzenden in den Ruin getrieben. Raiffeisen wollte nachhaltig helfen und gründete deshalb den Flammersfelder Hilfsverein zur Unterstützung unbemittelter Landwirte. Dieser Hilfsverein gilt als erste Genossenschaft Deutschlands.

Buchempfehlung des Finanzwesirs

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Eine Antwort

  1. Moin!
    Bei mir gab es kürzlich einen Leserartikel zum Thema Wohungsgenossenschaften. In dem Zuge habe ich mich auch verstärkt mit dem Thema beschäftigt.

    Sicher kann man die in Funktion und Absicherung nicht mit Tagesgeld vergleichen. Dennoch bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass Wohnungsgenossenschaften, die es schon über 100 Jahre gibt, fast ebenso lange solide Bilanzen vorweisen, auf abbezahlten Immobilien in attraktiven Lagen sitzen und auf eine Nachschusspflicht verzichten, durchaus als risikoarm zu bezeichnen sind.

    Die Herausforderung ist aber wirklich Anteile genau von solchen Genossenschaften zu erwerben. Die im Podcast genannten Hürden kann ich bestätigen. Die meisten vergeben nur noch Anteile, wenn man Mieter wird. Oft muss man aus Region kommen, sich persönlich vorstellen und die Anteile pro Mitglied sind gedeckelt. Und man kommt eben NICHT wie beim Tagesgeldkonto SOFORT an sein Geld, wenn man es abziehen möchte.

    Die Bedingungen sind überall etwas anders. Aber wenn man aber eine solche Genossenschaft findet, bereit ist sich dort ggf. einmal persönlich vorzustellen und das Geld langfristig dort „parken“ will kann man da eben 4% Dividende kassieren. Ggf. muss man wegen der Deckelung auf mehrere Genossenschaften streuen um sein Geld in der gewünschten Höhe „anzulegen“.

    Dass es diese Wohnungsgenossenschaften vereinzelt noch gibt berichtet Leser Jan in seinem Artikel: https://www.freakyfinance.net/2017/03/16/genossenschaftsanteile-als-risikoarme-anlagemöglichkeit/

    Es werden auch noch mal alle Hürden genannt.

    Noch interessanter wird es, wenn man auf der Suche nach einer (vergleichsweise günstigen) Wohnung ist. Dann stellen diese Genossenschaften eine Chance dar. Und Idealfall kann man dann eben günstiges Wohnen und 4% Rendite auf die maximal möglichen Anteile der jeweiligen Genossenschaft kombinieren.

    Ist nicht jedermanns Weg aber einer mit dem man noch an 4% Dividende kommen kann. Wie sicher und sinnvoll das ist muss jeder für sich selbst entscheiden.

    Beste Grüße
    Vincent

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