Verlust durch Realzins: So verlierst Du jedes Jahr 413 Euro

Im vergangenen Jahr ist die Inflation auf den höchsten Stand seit fünf Jahren angestiegen. So legten die Preise im Jahresschnitt um ganze 1,8 Prozent zu. 2016 lag die Teuerungsrate nur bei 0,5 Prozent. Das bedeutet: Mit schlechten Bankprodukten wie Sparbuch, Festgeld oder Tagesgeld verliert jeder Deutsche im Jahr viel Geld – ohne es wirklich zu wissen. Gehörst du auch dazu?

Kein Grund zur Freude: Der Realzinsverlust lässt Dein Vermögen bei falscher Geldanlage schrumpfen.

Überblick Verlust durch Realzins

2017 habe ich viele Vorträge zum Thema Geldanlage gehalten. Anfangs war das Gezeter über Aktien und Fonds bei einigen Teilnehmern immer sehr groß. Bei anderen Veranstaltungen war einzig Bitcoin das Wahre. Wenn ich mich im Nachgang jedoch mit den Teilnehmern unterhalten habe, wurde mir klar, dass einige Zusammenhänge im Vortrag noch offen geblieben sind. Einer davon: Der Realzinsverlust durch die Inflation. Viele Leute können sich nichts darunter vorstellen.

Dahinter steckt nichts anderes als das Dilemma, dass die Zinsen so niedrig sind, dass sie noch unterhalb der Inflationsrate liegen. Dabei sind die Deutschen nicht nur amtierende Fußballweltmeister, sondern auch Weltmeister im Sparen. Ganze 2,1 Billionen haben sie angelegt.

Nur haben sie davon gar nichts, weil die Mickerzinsen durch die steigenden Preise aufgefressen werden. Die Definition von Inflation besagt also nichts anderes, als dass die Preissteigerung über die Jahre dafür sorgt, dass Du Dir von Deinem Ersparten viel weniger leisten kannst, weil der Wert immer geringer wird.

Dennoch mehren sich die Zeichen, dass nun auch jeder mitbekommt, dass die Mickerzinsen nicht gerade förderlich sind. Alle vier Wochen titelt die BILD-Zeitung nun schon das Thema Geld. Auch die Inflation wurde 2017 dort öfter erwähnt – neben den Boom-Themen Bitcoin und Aktien.

Die comdirect hat im letzten Jahr eine Pressemitteilung verschickt mit dem Titel „Deutschland spart sich arm“. Klingt reisserisch, ist aber leider wahr. Ich habe diese Pressemitteilung damals schon für einen Newsletterartikel verwendet, weil die Grafik so anschaulich ist und das Problem klar aufzeigt.

Im Jahr verlieren die Deutschen 34,2 Milliarden Euro von den ersparten 2,1 Billionen – zumindest angesichts der gestiegenen Inflationsrate. Das liegt vor allem an den schlecht verzinsten Geldeinlagen wie Tagesgeld, Festgeld und sogar Sparbüchern.

626 Liter Super oder 22 Billy-Regale

Für jeden Deutschen bedeutet das einen Verlust von 413 Euro – vom Säugling bis zum Rentner. Pro Haushalt sind das sogar 872 Euro. Das macht umgerechnet 626 Liter Super-Benzin, 103 Kinokarten oder auch 22 Billy-Regale. So ein anschaulicher Vergleich bleibt beim Leser hängen und regt zum Nachdenken an. Deswegen habe ich mich jetzt dazu entschieden noch einen Artikel zum Thema Realzins zu veröffentlichen.

Grafik: comdirect AG

Dieser Verlust liegt vor allem daran, dass die Inflationsrate im ersten Quartal 2017 auf 1,9 % angestiegen ist. Warum die Inflation so gefährlich für das Vermögen ist, erklärt dieser alte Artikel aus der FAZ sehr gut. Im gesamten letzten Jahr betrug die Teuerungsrate 1,8 %.

Der Nominalzins, den Du bei der Bank für Dein Guthaben erhältst, war hingegen wesentlich geringer. Wenn Du davon die Inflation von 1,8 Prozent abziehst, erhältst Du einen Realzins von -0,8 %. Das wäre Dein Verlust im letzten Jahr mit schlechten Geldanlagen gewesen.

Wenn ich jetzt mal meinen aktuellen Tagesgeld-Zinssatz von 0,45 % nehme, habe ich allein mit meinem Tagesgeld im letzten Jahr 1,35 % Realzinsverlust gemacht. Jetzt gibt es bei der holländischen Bank noch verhältnismäßig gute Zinsen. Beim Postbank Goldsparen liegt mein Nominalzins bei 0,01 % – plus mickrigem Goldbonus. Von der gar nicht vorhandenen Verzinsung auf dem Girokonto oder unter dem Kopfkissen spreche ich mal gar nicht.

„Die Zahlen zeigen: Deutschland spart sich arm. Noch nie war der Wertverlust niedrig verzinster Geldanlagen höher als jetzt“ sagte Arno Walter, der Vorstandsvorsitzende der comdirect bank AG. Und liefert die Lösung gleich mit: „An Wertpapieren führt beim langfristigen Vermögensaufbau kein Weg vorbei.“

Trotz Krise mehr gespart

Problematisch ist diese Situation vor allem, weil die Deutschen seit der Finanzkrise noch mehr Geld an liquiden Mitteln gespart haben als vorher. Insgesamt sind es ganze 36 % mehr. Und diese halbe Billion Euro an zusätzlich erspartem Geld schrumpft durch die hohe Inflationsrate und die Mickerzinsen immer weiter – ohne dass die Sparer es merken.

Dabei gibt es deutschlandweit noch große Unterschiede. So verlieren die Hessen sogar 2,5 %, weil dort die Sparrate und die Inflation am höchsten sind. Insgesamt verlieren sie pro Kopf und Jahr ganze 552 Euro. Auch das zeigt der Realzinsradar der Bank aus Quickborn anschaulich.

Es zeigt sich, dass der Süden Deutschlands wesentlich stärker betroffen ist als der Norden – mit Ausnahme von Hamburg. Am wenigsten ist Sachsen-Anhalt betroffen, weil die Einwohner wesentlich weniger sparen können. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern sind jedenfalls eklatant.

Realzins
Grafik: comdirect AG

Schaust Du noch einen Schritt weiter, fällt auf, dass die Deutschen ganze 19 Prozent ihrer jährlichen Sparleistung durch negative Realzinsen vernichtet werden. Im Osten Deutschlands sind es sogar 22 Prozent. Auch hier liegen die regionalen Unterschiede weit auseinander.

Von 28 Prozent Realzinsverlust in Mecklenburg-Vorpommern bis zu 14 Prozent in Niedersachsen ist alles dabei. Das bedeutet: Der Verlust im Nordosten Deutschlands liegt doppelt so hoch wie im angrenzenden Niedersachsen. So geht jeder fünfte Spar-Euro hierzulande durch den Realzins verloren.

Grafik: comdirect AG

Fazit

Die Beispiele zeigen sehr deutlich, wie extrem die Unterschiede deutschlandweit sind. In der Tageszeitung oder im Internet wird es nie so deutlich erläutert. Mir haben die Grafiken der comdirect sehr gut gefallen und sie eignen sich perfekt, um das Dilemma zu veranschaulichen.

Jetzt heißt es umdenken, weil die Zinsen auch nur langsam wieder ansteigen werden. Die angestrebte Inflationsrate der EZB sind 2 %. Größere Zinsanhebungen in der EU sind angeblich vor 2019 nicht geplant.

Mit einer breit gestreuten Geldanlage in Aktien, Fonds und ETFs und einem ordentlichen Puffer an Tagesgeld bist Du sehr gut aufgestellt und kannst den Zinseszins wirken lassen. Und gehörst langfristig nicht zu den Verlieren. Nur die 22 Billy-Regale solltest Du Dir davon nicht kaufen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Und wenn Du wissen möchtest, wie Du am besten loslegst, empfehle ich Dir folgende Artikel und Podcasts:

In 8 Schritten zur individuellen Finanzplanung

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Die richtigen Werkzeuge für Deine Geldanlage

Fonds und ETFs: Was steckt dahinter

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10 Antworten

  1. Moin Finanzrocker,
    tut mir leid, aber deinen Zahlensalat versteht doch keiner.
    Warum bitte sollten die Hessen 2,5% ihrer Ersparnisse verlieren (statt 0,8%) nur weil sie mehr sparen??? Das macht vielleicht in absoluten Zahlen einen Unterschied, aber nicht prozentual.
    Ich werde meine Aktienquote trotzdem nicht über 10% bringen, auch wenn die Inflation bei 3 oder 4 oder 5%liegt.
    Da kann die versammelte Finanzbloggerszene noch so oft schreiben, wie dumm die Deutschen ihr Geld anlegen.
    Gruß Stefan

    1. Hallo Stefan,

      bei der jährlichen Sparleistung pro Kopf liegt Hessen mit 2.600 Euro in der Spitzengruppe. Und die hessischen Sparer haben mit einer der höchsten Inflationsraten in Deutschland zu kämpfen. Das führt dann zum Verlust von 2,5 %. Die Zahlen habe ich mir ja nicht ausgedacht, sondern sie kommen vom Realzins-Radar der comdirect. Ich habe die Pressemitteilungen zum besseren Verständnis auch verlinkt.

      Und jeder Anleger muss selber entscheiden, wie hoch seine Aktienquote ist – und vor allem womit er sich wohlfühlt. Wenn Du nicht über 10 % gehen möchtest, dann ist es doch völlig ok. Immerhin machst Du ja etwas in der Richtung.

      Ich persönlich habe eine Aktienquote von 70 % und fühle mich damit wohl. Und ich weiß auch, wie es ist 50 % seines Vermögens durch einen Aktiencrash zu verlieren. Das ist nicht schön, aber die Kurse gehen danach auch wieder nach oben. Deswegen kann ich die Abneigung der Deutschen gegenüber Aktien nicht verstehen.

      Viele Grüße
      Daniel

      1. Sorry Bro,

        aber Stefan hat recht… Ich glaube das Problem ist, dass in dem Artikel prozentuale Zusammenhänge ohne klare Definition der jeweiligen Bezugsgrößen wild durcheinander geworfen werden – von der unsäglichen Angewohnheit, Hauptsätze mit „Und…“ zu beginnen, ganz abgesehen 😉

        Ich hoffe, Du verstehst mich nicht falsch. Das hier ist ernst und vor allem gut gemeinte Kritik, weil ich Dein Anliegen nachvollziehbar und nobel finde, etwas für die finanzielle Bildung zu tun und den Leuten in Sachen Sparstrumpf- und Tagesgeldsparen mal ein wenig in den Hintern zu treten 😉 Allerdings würde ich mir die Frage stellen, für wen ich einen solchen Artikel denn schreibe… Jemand wie ich, der bereit ist, sich durch den Zahlensalat zu wühlen, musst Du nicht mehr überzeugen. Diejenigen, die immer noch ihr ganzes Geld in das Tagesgeld, eine neue Karre oder einen größeren Fernsehen stecken, werden aber leider nicht bis zum sehr gut geschriebenen Fazit gelangen. Ich kenne das Problem nur zu gut, weil ich täglich damit konfrontiert bin, irgendwelchen Entscheidern mit wenig Zeit/Geduld, juristisch komplexe Sachverhalte zu erklären und eine verständliche und nachvollziehbare Empfehlung abzugeben. Die Balance zwischen Verständlichkeit und Kürze ist verdammt schwierig. Deswegen müsste eigentlich dein Fazit – nicht als Teaser, eher als TL;DR – an den Anfang: Was muss ich tun? Dann erst das „warum“ erklären. So, wie der Artikel jetzt da steht, muss man sich durch Anekdoten Deiner Vortragstätigkeiten (zwar nett, hier Solls doch aber nicht um Bitcoin gehen, oder?) und dann durch einen durch die Kürze leider inkohärent gewordenen Hauptteil quälen, bevor man das eigentlich wertvolle Fazit – dann wahrscheinlich leider nicht mehr – liest.

        Einige Beispiele, warum der Hauptteil m.E. in weiten Zügen unverständlich ist:
        – Zur comdirect schreibst Du: „Klingt reisserisch, ist aber leider wahr.“ Naja, man könnte darauf hinweisen, dass wir nicht cold hard cash verlieren sondern Kaufkraft. Da die 22 BILLY-Regale letztes Jahr nicht teurer geworden sind, kann sich der durchschnittliche Bundeshaushalt weiterhin 22 BILLY-Regale von dem, was er sich letztes Jahr durchschnittlich erspart hat kaufen. Darauf könnte man auch hinweisen, statt die reisserischen Schlagzeilen einfach abzupinnen…
        – In der comdirect Pressemitteilung verlieren die Bundesbürger 1,9 % Ihre Einkommens (die Hessen 2,5 %). In Deinem Artikel weiß man nicht, was die Hessen oder die Bundesbürger verlieren.
        – Noch unverständlicher wird es, wenn wir plötzlich „jeden fünften Spar-Euro“ verlieren? What?! Wo kommt das denn her? Ich weiß nichtmal, was damit gemeint ist! Wenn ich 1.000 € anlege, nimmt mir Mario Draghi dann 200 € weg?! Das hab ich gar nicht gemerkt! Die Liquiditätsreserve in meinem domdirekt-Tagesgeldkonto ist letztes Jahr nur kleiner geworden, wenn ich was abgehoben habe. Also lässt sich das nach der Grundthese des Artikels nur mit der Inflationsrate begründen und die ist aber doch 1,9% und nicht 20 %… Außerdem: 20 % von was, in welchem Zeitraum, warum?! Ich bin mir sicher, dass Du es verstanden hast, aber für mich sind die Zahlen – auch in der comdirect-Grafik – völlig aus der Luft gegriffen…

        Es kann natürlich sein, dass ich einfach zu blöd bin, um das zu kapieren. M.E. wird unserer Sache mit so schlampig von comdirects Marketing abgeschriebenen Artikeln lediglich ein Bärendienst erwiesen, weil es dann sehr leicht ist zu sagen: „Die Aktienjünger können nur mit gefälschten Statistiken überzeugen.“

        1. Normalerweise lösche ich ja Kommentare mit Fake-E-Mail und Fakenamen sofort wieder, aber Dein Kommentar ist durchaus gut und richtig. Mir ist völlig klar, dass die Bezugsgrößen nicht ganz sauber sind und alles in einen Topf geworfen wird. Tino hat es mit dem Dobelli-Beispiel gut auf den Punkt gebracht. Ich stimme Dir auch zu, dass der Artikel didaktisch nicht besonders toll ist. Das hängt mit dem kommenden Artikel zusammen, so dass ich nicht sehr viel Zeit hatte ihn noch weiter zu verfeinern.

          Dennoch: Es geht mir einzig und allein darum, dass Realzins-Problem auf den Punkt zu bringen und die Leute zum Nachdenken anzuregen. Nach drei Tagen lässt sich absehen, dass der Artikel genau das auch macht. Die zahlreichen neuen Blogbesucher stöbern nach dem Lesen des Artikels weiter im Blog und beschäftigen sich darüber hinaus mit dem Thema. Meine Intention war genau das.

          Für einen didaktisch nicht so tollen und statistisch nicht ganz sauberen Artikel hat er für die höchsten Tages-Besucherzahlen ever im Blog ever gesorgt. Und die Meisten kamen von Google und kannten den Blog nicht.

          1. Hey Finanzrocker,

            es freu mich sehr, dass der Artikel eine so gute Wirkung erzielt hat! Dann muss ich meine Kritik ja fast ein Stück weit zurücknehmen, weil darauf kommt es letztlich an.

            Zum Fakenamen und der Fake-E-Mail: Das mache ich grundsätzlich so und es hat nichts mit Dir zu tun und ist auch nicht gegen Dich gerichtet.Ich mache das nicht, weil ich trollen möchte, sondern weil mir an der Auffindbarkeit meines Klarnamens über Suchmaschinen sehr gelegen ist (aus beruflichen Gründen). Außerdem meine ich – in der weitestgehenden Auslegung des Gesetzes -, mich auf § 13 Abs. 6 TMG berufen zu können:

            „Der Diensteanbieter hat die Nutzung von Telemedien und ihre Bezahlung anonym oder unter Pseudonym zu ermöglichen, soweit dies technisch möglich und zumutbar ist. Der Nutzer ist über diese Möglichkeit zu informieren.“

            Wenn ich unter Klarnamen und mit meiner richtigen E-Mail-Adresse posten muss, ist das weder pseudonym und schon gar nicht mehr anonym… Da Du die Kommentare moderierst, verstehe ich diesen Zwang auch nicht ganz, weil Du ja evtl. Gesetzesverstöße (z.B. Beleidigungen etc.) abfangen kannst, bevor sie veröffentlicht werden. Auf der anderen Seite kann ich schon verstehen, dass Du gerne Klarnamen und echte E-Mail-Adressen hättest (z.B. zur Rechtsverfolgung). Am Ende bin ich mir bewusst, dass mein Kommentar ggfs. nicht veröffentlicht wird und muss halt damit leben. C’est la vie im Internet 😉

  2. Die Aufstellungen sind tatsächlich ein bißchen wirr. Hier werden Sparraten, Einkommen und Vermögen wild durcheinander gewirbelt und in Relationen gesetzt. Wirkt auf mich sehr konstruiert nach „wir wollen hohe, erschreckende Zahlen generieren“.
    Ganz schlecht, comdirect. Und ein bißchen schade, dass du das alles 1:1 übernimmst, wie comdirect das vorlegt. Statt mal ein bißchen zu durchleuchten und kritisch zu erklären.
    Aber gut. Vieles, was du auf dem Blog sonst so schreibst, ist ja auch großartig. Da darf mal auch so ein Artikel durchrutschen. 😉

    1. Vielen Dank für Deinen Kommentar. Für Dich gilt dasselbe wie für den Finanz-Hiphoper. Kommentare ohne Realnamen und Fake-E-Mail-Adresse werden sofort wieder gelöscht, aber wie im anderen Kommentar geschrieben, finde ich Deine Anmerkungen legitim. Ansonsten habe ich dort auch alles nochmal dazu geschrieben.

  3. Tja, ich fürchte auch, Du bist im Comdirect-Zahlen- und Statistik-Sumpf ein wenig untergegangen. Schauen wir uns die Zahlen etwas genauer an:
    2,1 Billionen Euro in niedrig verzinsten Anlagen bringen einen Zinsverlust von 34,2 Mrd Euro. Das sind also 1,6% Zinsverlust. Bei 1,9% Inflation und ca. 0,3% Zinsen für diese Anlageform kommt das etwa hin.
    Auf den Bundesbürger umgerechnet kommen wir auf ca. 26.000€, die 427€ weniger Zinsen bringen, um inflationbereinigt nicht an Wert zu verlieren. Soweit auch nachvollziehbar.
    Doch danach wird es wüst und Comdirect verrechnet alle möglichen Zahlen miteinander (z.B. diese 427€ mit der Jahressparleistung der verschiedenen Bundesbürger in diversen Bundesländern um möglich hohe Verluste zu suggerieren).
    Die Ergebnisse dieser Berechnungen sind dann zwar nicht völlig falsch aber trotzdem höchst zweifelhaft. Denn diese Verluste sind eben der Preis des geringeren Risikos. Es gibt schlicht keine Alternative, wenn man sichere Rücklagen haben will. Ja, im momentanen Niedrigzinsumfeld verliere ich Geld durch die Inflation. Aber ansonsten ist dieses Geld relativ sicher. Ganz anders als das Geld, dass ich im Aktienmarkt habe, der vielleicht schon morgen um 70% einbricht.
    Und es wäre doch schön, wenn jeder Bundesbürger für die Fährnisse des Lebens ein sicheres Polster von etwa 25.000€ hätte auf die er im Notfall schnell zugreifen könnte. Doch wie das bei Durchschnitten immer so ist, häufig täuschen sie.
    Bei Rolf Dobelli fand ich dazu folgendes Beispiel: wenn Herr Aldi (25 Mrd Euro) in einen Bus mit 50 Leuten steigt, erhöht sich das Durchschnittsvermögen jedes Buspassagiers um 500.000.000€. Also theoretisch. In der Praxis haben wohl weniger als die Hälfte der Bundesbürger ein ausreichendes Sicherheitspolster für größere Notfälle. Und werden auch kein Stück reicher, bloß weil sie in die Nähe eines Mutimilliardärs kommen.

    Gruß, Tino

    1. Lustigerweise lese ich den Dobelli gerade und mir ist daher auch das Beispiel noch präsent. Mit Deinem Kommentar hast Du völlig recht, aber die Zahlen hätten dann nicht den gleichen Effekt gehabt wie jetzt. Natürlich ist es nicht ganz sauber umgesetzt, weil alles in einen Topf geworfen wird. Die Zahlen sind jedoch nicht falsch. Der Artikel sein Ziel erfüllt (s.o.): Leute auf diesen Sachverhalt aufmerksam machen, die sich im Nachgang mit den Alternativen auseinander setzen.

      Viele Grüße
      Daniel

  4. Was hat der Artikel bei mir ausgelöst (oder sagen wir mal priorisiert)?

    Ich habe mich über das Wochenende mal hingesetzt und soweit fast alle meiner Sparverträge durchgerechnet und siehe da…die Zinsen entsprechen unter Einbeziehung aller entstandener Kosten (zB. bei meinen Bausparverträgen) nicht mal annähernd der prospektierten Verzinsung.

    Was lern ich also nun?
    Der Realzins knabbert auch an meinem Vermögen – auch wenn ich dachte, dass ich mit meinen „alten“ Bausparern gut dastehe was den risikofreien Vermögensanteil betrifft. Die sollten sich nämlich eigentlich mit 3,5% in der Ansparphase verzinsen.

    Ich werde also nochmal nachjustieren müssen 🙂

    Ob der Bericht jetzt komplett richtig oder falsch ist – mir hat er auf jeden Fall einen Schubser gegeben!
    Grüße
    Andi

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