„Viele niedrigbewertete Aktien haben fast den Charakter einer Resterampe“ – Interview mit Christian W. Röhl

Zum zweiten Mal nach Anfang 2017 begrüße ich Christian W. Röhl im Finanzrocker-Podcast. Wir sprechen in dieser Episode über die Corona-Krise, daraus resultierende Änderungen in Christians Portfolio, den Einfluss von Aktienrückkäufen auf die Märkte und die Frage, ob Value-Investing eigentlich tot ist. Mit über 75 Minuten ist es wieder eine ausführliche Folge mit sehr viel Inhalt geworden. Viel Spaß beim Hören!

Christian Röhl

Überblick Interview mit Christian W. Röhl

Als ich vor über dreieinhalb Jahren bei Christian wegen eines Interviews anfragte, war Dividendenadel noch nicht so bekannt wie heute und echtgeld.tv gab es noch nicht. Anfang 2017 gab Christian auch sein erstes Podcast-Interview in meinem Podcast. In der Zwischenzeit ist sehr viel passiert. Mittlerweile ist Christian auch Stammgast in ganz vielen Formaten. Deswegen war es höchste Zeit für ein zweites Interview und ein Update.

Während es im ersten Interview um Dividendenadel, sein Buch „Cool bleiben und Dividenden kassieren“ und Matthias Reim ging, sprechen wir in dieser Folge über die Verschiebung von Christians Buch, die Corona-Krise, eventuelle Änderungen an den Dividendenadel-Kriterien, die Tücken des Piotroski F-Score und warum niedrigbewertete Aktien fast den Charakter einer Resterampe haben.

Shownotes

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Gekürzte Zusammenfassung des Interviews

Über Christian W. Röhl vom Dividendenadel

  • Christian W. RöhlChristian ist Buchautor, Investor, Unternehmer und Gründer von „DividendenAdel“. Er ist 43 Jahre alt, lebt mit seiner Frau und seinem Sohn seit einigen Jahren in Berlin. Beruflich hat er während seines Journalismus-Studiums das Going Public Magazin mitgegründet, ist dann nach Frankfurt zu einer Wertpapierhandelsbank gewechselt um dort Börseneinführungen zu machen bis er 2001 sein eigenes Unternehmen gründete. Heute ist er hauptsächlich als Vermögensverwalter und Profi-Investor in eigener Sache aktiv. 

Wir wollten ursprünglich ja über dein Buch sprechen, das im Juni rauskommen sollte. Das hast du aber verschoben. Wie kam es dazu?

Ja, ich habe Ende Februar, Anfang März, als sich abzeichnete, dass Corona doch eine Zäsur für die Wirtschaft und die Welt der Geldanlage darstellen würde, entschieden, dass es keinen Sinn macht, in diesem Szenario im Juni mit einem Buch zum Thema Dividenden rauszukommen. Deswegen habe ich dem Verlag gesagt: Wir legen das mal auf Eis, und ich schaue jetzt, wann genügend Material zusammen ist, so dass es erscheinen kann.

Ich bin schon ganz gespannt auf die Neuauflage.

Ja, es ist sicherlich keine Neuauflage. Es ist auch keine aktualisierte Version meines ersten Buches, sondern ich habe es immer als Fortsetzung beschrieben, weil ich in den letzten Jahren auch durch den intensiven Kontakt mit sehr vielen privaten Anlegern, mit Workshop-Teilnehmern und mit Unternehmern festgestellt habe, welche Themen, die in dem ersten Buch vielleicht viel zu kurz gekommen sind, wirklich von Interesse sind. Ein bisschen Veränderungen im Markt, die letztendlich das beschreiben, was ich in meinem ersten Buch auch schon angesprochen habe. Da ist vieles von eingetreten.

Mit dem Begriff Neuauflage bin ich aber ganz, ganz unglücklich. Das würde ich auch nicht machen, weil das am Ende so ist wie aufgewärmtes Essen oder Mikrowelle. Und das mache ich auch nicht. Da muss ich sagen Ich esse mein Essen immer auf, koche am nächsten Tag neu, und so mache ich es dann auch beim Schreiben.

Umso besser, dann freut man sich natürlich noch viel mehr auf das neue Buch. Lass uns doch gleich mal über die Corona-Krise sprechen. Wie hast du denn persönlich diese Krise als Einkommens-Investor erlebt?

Na ja, da muss ich natürlich zunächst schon wieder sagen: Einkommens-Investor, das ist auch so etwas, was ich auch gelernt habe. Ich bin am Anfang, nachdem ich das Buch geschrieben hatte, mit diesem Begriff vom englischen Wort „Income Investor“ sehr wertneutral umgegangen.

Das habe ich für mich so als Synonym gesehen, für jemanden, der vom investieren lebt. Und dann habe ich aber gelernt, dass Einkommens-Investor im Deutschen eigentlich eine sehr aktive Community ist, die auf hohe Dividendenrenditen abzielt. Und das ist ja überhaupt nicht mein Thema, sondern wenn ich über Dividenden spreche, geht es eigentlich um die Qualität des Investments. Und ich brauche keine 6 Prozent Dividendenrendite. Insofern habe ich mit der Bezeichnung Einkommens-Investor ein gewisses Problem. Ich würde dann lieber sagen Vermögensverwalter in eigener Sache, das trifft es an der Stelle wirklich besser als Einkommens-Investor.

Die Corona-Krise war für mich eine extrem intensive Zeit, nicht besonders mit Blick auf die Finanzmärkte. Da war ich sehr aktiv, weil ich gerade in der Phase, als die Märkte runter gingen, extrem viele Anfragen hatte. Ich hatte die Chance, sicherlich vielen Leuten zu helfen.

Ansonsten war es emotional natürlich eine ziemliche Achterbahnfahrt. Für einen Menschen wie mich, der sehr gerne rausgeht, der viele Veranstaltungen macht, ist es natürlich ein Desaster, wenn alle Veranstaltungen plötzlich abgesagt werden. Und wenn ich dann in in Berlin rausgehe und keine Menschen mehr da sind, ist das beängstigend.

Ja, und da bin ich natürlich froh, dass es für den Moment, was diese Seuche angeht, in Deutschland scheinbar glimpflich abgegangen ist, auch wenn wir das wirtschaftlich noch nicht absehen können.

Hast du denn Werte verkauft oder neue Werte gekauft?

Ich bin diese ganze Corona-Krise extrem passiv angegangen. Am Anfang habe ich meine verbleibenden nachrangigen Anleihen von Banken verkauft. Ich dachte mir, dass ich in einer solchen Situation nicht noch Bankanleihen brauche. Und da waren wirklich sehr, sehr gute Gewinne drauf. Und dann habe ich tatsächlich an der ein oder anderen Stelle Glück gehabt, weil Limits, die ich teilweise vor einem halben oder dreiviertel Jahr gegeben hatte – die eigentlich völlig außerhalb des Erreichbaren zwischenzeitlich schon waren – dann plötzlich doch aufgegangen sind.

Ich muss jetzt hier aber nicht mit allem rein, obwohl ich auf ordentlich Cash sitze, weil ich natürlich nach wie vor der Meinung bin, dass Cash auch Flexibilität bedeutet. Und man weiß ja nie, wozu diese Krise auch weiterhin führt. Ich gucke jetzt nicht nur, dass ich ein paar Aktien habe, sondern eine Gesamtvermögenssteuerung, die stark unternehmerisch getrieben ist. manage. Und da fühle ich mich eigentlich momentan ganz gut, dass ich da flexibel reagieren kann.

Wie bewertest Du denn die starke Erholung nach der scharfen Korrektur?

Ja, die Märkte spielen ein V. Sie gehen von einer sehr schnellen Erholung aus. Das ist ein mögliches Szenario. Es ist natürlich das Szenario, was ich mir persönlich auch wünsche. Und zwar nicht nur als Investor, sondern ganz einfach als Mensch. Es ist ja auch gut, dass die Kurse wieder gestiegen sind. Vor allem vor dem Hintergrund, was hier an Belastungen auf Menschen zukommt, nicht nur gesundheitlich, sondern auch emotional. Gerade auch in den USA, wo wir eben nicht diese Kurzarbeiter-Regelung haben, sondern viele Millionen Menschen ihren Job verloren haben.

Wenn in einer solchen Situation auch noch große Teile der Bevölkerung Angst um ihre Altersvorsorge haben, weil die Aktienkurse komplett nach unten gehen, dann ist das noch schlimmer. Insofern bin ich froh, dass die Börsen entsprechend wieder nach oben gegangen sind. Nur sollte man nicht Börsenkurse  mit realwirtschaftlicher Entwicklung verwechseln. Und ob das realwirtschaftlich dann wirklich so ist, wage ich einfach mal zu bezweifeln.

Aber ich als Investor bin natürlich darauf eingestellt, dass es auch zu anderen möglichen Szenarien kommt – beispielsweise dass es vielleicht sehr holprig wird. Und dass wir vielleicht auch in eine langfristige Deflation rutschen. Irgendwie muss ich dieses Szenario in meinem Portfolio abbilden, auch wenn wir jetzt mal einen schnellen Schwung nach oben an den Märkten haben. Das sollte man nicht dahingehend interpretieren, dass Corona erledigt ist.

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Ich glaube, das ist auch falsch, so zu denken, weil erstens keiner weiß, ob eine zweite Welle kommt und zweitens wie die wirklichen Auswirkungen auf die Wirtschaft sein werden. Am Ende wird das unweigerlich einen Einfluss auf die Kurse habe. Wann das ist, weiß natürlich niemand. Aber man kann eben sein Portfolio entsprechend darauf einstellen. Wie gehst du denn da vor?

Für mich ist es natürlich so: Ich habe ein sehr, sehr breites Portfolio, in dem Aktien eindeutig der Schwerpunkt sind. Da habe ich frühzeitig drauf gesetzt, und das passt auch meiner Ansicht nach genau auf dieses Szenario. Denn Geldwerte, insbesondere auch Anleihen, sind natürlich für mich kein Fokus-Investment generell, weil ich immer lieber gern unternehmerisch agiert und unternehmerisch investiert habe.

Ich halte lieber eine Beteiligung an unternehmerischem Vermögen als irgendwelche dubiosen Forderungen ausstehen. Anleihen sind am Ende Forderungen und Aktien sind halt Beteiligungen an unternehmerischen Vermögen. Und da kommt es natürlich in einer Situation, in der Geld immer weiter inflationiert wird, besonders darauf an, an Unternehmen und Sachwerten beteiligt zu sein.

Letztendlich sind auch Aktien unternehmerische Sachwerte. Die kann man auch nicht beliebig vervielfältigen, zumindest gute Unternehmen. Du kannst jetzt nicht einfach sagen: Wir bräuchten jetzt eine zweite Apple und ich baue die auf. Das wird dir selbst mit unbegrenzt viel Geld nicht so einfach gelingen. Deswegen zahlt man auch für gute Aktien, mit dem was Warren Buffett einen breiten Burggraben nennt, auch Knappheitspreise. Und genau das sehen wir ja momentan. Solche Werte gibt es eben nicht unbegrenzt. Genauso wie es nicht unbegrenzt gute Immobilien gibt, gewiß nicht unbegrenzt Gold gibt oder nicht unbegrenzt Bitcoin gibt. Schulden hingegen – wie beispielsweise in Form von Anleihen – kannst du unbegrenzt weiter ausgeben und natürlich auch weiterhin Geld drucken.

Für mich ist es von der Aufstellung so, dass ich mich in jedem Szenario sehr breit aufstelle. Ich habe ein breit aufgestelltes Aktienportfolio – sowohl sektoral breit als auch regional breit gestreut. Ich habe in dem Portfolio sicherlich gerade bei den Einzelaktien gewisse Klumpen, was Technologie, Gesundheit und nicht-zyklische Konsumgüter angeht, wo auch eine Anknüpfung an ein inflationäres Szenario ist.

Denn solche Unternehmen, die Güter des täglichen Bedarfs verkaufen, sind natürlich immer besser in der Lage, Preissteigerungen weiterzugeben als jetzt z. B. zyklische Konsummarken wie Adidas. Wir haben ja gesehen: Wenn die Krise kommt, dann geht es plötzlich auch ohne neue Turnschuhe ganz gut. Und dann brechen da die Umsätze und dementsprechend auch die Gewinne ein.

Aber wenn wir uns jetzt mal deine Dividenden Kriterien anschauen, die hast Du ja im ersten Interview auch schon mal ausführlich erläutert. Jetzt gab es ja ganz viele Dividendenkürzungen und -streichungen bei vielen Unternehmen. Musst du jetzt eigentlich auch die Dividendenadel-Kriterien etwas anders aufstellen?

Das kann sein. Diese Frage ist mir schon relativ frühzeitig in der Corona-Krise gestellt worden. Da habe ich gesagt Ich bin sehr froh, wenn wir in eine Situation kommen, dass die Dividenden von allen Kriterien  meine größte Sorge sind. Ich muss zugeben, wir sind immer noch nicht in dieser Situation. Dafür ist realwirtschaftlich die Situation völlig unabhängig von den Kursen, viel zu kritisch und natürlich auch generell die Gesamtsituation.

Ich sehe das an der Stelle sehr leidenschaftslos. Ich kann sagen, dass mir die Betrachtung von Dividenden rein in den letzten zwölf, 15 Jahren sehr dabei geholfen haben, Qualitätsunternehmen zu identifizieren und fortlaufend zu beobachten. Und dass diese Unternehmen sich auch in diesem Marktumfeld sehr, sehr gut geschlagen haben. Abgesehen von einigen Ausnahmen, bei denen schlichtweg das Geschäft weggebrochen ist, werden wir in Fällen wie eine Fielmann, wo man die Läden zumachen musste, bei der Deutschen Euroshop, wo die Shopping-Center plötzlich dicht waren, oder MTU Aero Engines, die natürlich bei der Wartung von Flugzeugen extrem leidet, wenn keine Flugzeuge mehr fliegen. Das ist ein Sonderfall.

Aber ansonsten muss ich auch zugeben, dass wir ja gerade bei den Unternehmen, die eine langjährige Kontinuität von Dividendenzahlungen haben und die eben nicht nur in der Vergangenheit die Renditen ausgereizt haben, sondern die massvoll gezahlt haben, sehen wir auch jetzt nicht diese schweren Einbrüche. Vielleicht kommen die noch. Das wird man absehen müssen.

Aber die meisten haben sich sehr, sehr ordentlich gehalten. US-Unternehmen, insbesondere aber natürlich auch deutsche Unternehmen wie eine Allianz oder eine Münchener Rück. Die haben ja weiterhin Dividende gezahlt, sogar erhöht. Das Gleiche gilt für eine SAP oder für eine Deutsche Börse. Henkel hat die Dividende zumindest nicht gesenkt. Es ist ja nicht so, als wenn plötzlich alle Dividenden ausgefallen sind. Es sind natürlich gerade in Europa viele Dividenden gekürzt oder gestrichen worden. Aber da sollte man sich schon anschauen: Was sind das für Unternehmen? Die Zahl hört sich schlimm an. Im Stoxx 600 haben inzwischen knapp 200 Unternehmen ihre Dividendenzahlung ausgesetzt. Ich sage bewusst nicht gestrichen, weil die Unternehmen schauen müssen, wie es sich weiterentwickelt. Vielleicht wird da etwas nachgezahlt. Aber wir haben erst einmal 200 Unternehmen, bei denen wir auf Seiten der Dividendenzahlung eine Störung haben. Das hört sich brutal an, das ist ein Drittel der Grundgesamtheit in diesem Index. Nur sind dabei natürlich sehr viele Banken, die von den Aufsichtsbehörden die Dividendenzahlung schlichtweg verboten bekommen haben.

Dabei sind auch Versicherer, die ebenfalls teilweise von ihren nationalen Aufsichtsbehörden ein No-Go für ihre Dividende bekommen haben. Und da sind halt eine ganze Reihe Unternehmen dabei, die schon in der Vergangenheit die Dividende häufig nur mit Hängen und Würgen gezahlt haben und die jetzt Corona vielleicht auch mal als Anlass nehmen, von dieser Shareholder-Value-Illusion runter zu kommen.

Und mein Lieblingsbeispiel dazu ist Royal Dutch Shell. Royal Dutch Shell wird seit Jahren immer wieder dafür kritisiert, dass sie eine Dividende gezahlt haben, die im operativen Geschäft nachhaltig nicht erwirtschaftet wurde. Einfach, weil der Ölpreis strukturell zurückgegangen ist und weil man gleichzeitig Geld investieren musste in die Neuaufstellung des Konzerns. Und trotzdem hat man sakrosankt an dieser Dividende festgehalten, die seit dem Zweiten Weltkrieg nie gesenkt worden ist. Und dadurch zehrt man so ein Unternehmen aus. Man ging ja irgendwann so weit und hat gesagt: „Na ja, wir fahren jetzt mal die Investitionen zurück, damit wir die Dividende halten können.“

Da muss ich sagen: Das ist pervers. Das ist doch nicht der Sinn eines Unternehmens, Dividende zu zahlen, sondern der Sinn eines Unternehmens ist, ordentliches Geschäft zu machen, damit man nachhaltig Shareholder Value und nachhaltige Wertschöpfung schaffen kann. Von dieser Illusion ist Royal Dutch Shell jetzt in der Corona Krise zum Glück weggekommen. Man hat endlich diesen überfälligen dramatischen Schritt gemacht und die. Dividende runter gesetzt. Bei anderen Unternehmen haben wir das im kleineren Maßstab auch gesehen, zum Beispiel in Deutschland bei Freenet.

Die Dividende war immer schon zu hoch angesichts des Schuldenstands des Unternehmens. Aber was wäre denn für ein Sturm über das Unternehmen hereingebrochen, wenn sie das in normalen Zeiten gesagt hätten: „Wir können jetzt mal nicht mehr so viel Dividende zahlen“. Die Aktionäre wären Sturm gelaufen. Jetzt nutzt man Corona, um einfach zu sagen: „Na ja, wir wissen ja nicht, was kommt. Wir müssen jetzt einfach mal dieses Jahr die Dividende streichen.“

Da sagt man halt Corona ist schuld. Nein, Corona ist hier nicht schuld. Corona ist vielleicht der Auslöser. Corona ist der Anlass. Aber ganz häufig sind das einfach Probleme, die schon seit langer Zeit offensichtlich gewesen sind. Und das sind auch Unternehmen, die mich schon vorher nicht interessiert haben.

Das waren die ersten 30 Minuten des Interviews mit Christian W. Röhl in einer gekürzten Zusammenfassung. Wenn du wissen möchtest, was Christian zum Kurseinfluss der Aktienrückkäufe, das Verhalten von Adidas in der Krise, die Tücken des Piotroski F-Score oder zum Tod des Value Investings sagt, dann hör in die Podcastfolge ab Minute 33 rein. Es lohnt sich.

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12 Antworten

  1. Ein toller Podcast. Danke, ihr beiden!

    Christian ist mit Leib und Seele Aktien-Investor und inspiriert ungemein!

    „ich spare mir die 0,2% TER eines ETFs fuer mein betraechtliches Vermoegen in ca. 100 Einzeltiteln“
    Scheint mir nicht sauber argumentiert, weil zunaechst muesste klar sein/behauptet werden, dass mit Christians Anlage-Methode eine mindestens Breit-Markt-Rendite erzielt werden kann (und zwar nach Kosten/Steuern), bevor man ueberhaupt erst das Argument von „0,2% TER sparen“ anschauen braucht.
    Wenn das dann so waere, dann koennte man anfuehren, dass die Dickschiffe unter den ETFs (zB iSh core MSCI WORLD) eine Tracking-Differenz von Null haben (durch Wertpapierleihe, Quellen-Steuer-Management, etc). Sprich: in der Praxis gar kein 0,2% p.a. Malus bei ETF-Anlagen besteht (wenn man die richtigen Produkte waehlt).
    So ein (falsches/schwaches) Argument fuer ein Einzelaktien-Depot hat Christian nicht noetig!?

    Mir ist voellig klar, dass Christian ein guter Werber/Fuersprecher fuer die Aktienkultur und individuelles Anlegen in Aktien ist – und das ist auch gut so 😉
    Danke auch fuer seinen Einsatz auf Hauptversammlungen.

    Jedoch betrifft ihn eine suboptimale Anlagestrategie kaum persoenlich, da er ja reich ist und sich auch eine „etw. schlechtere“ zB Dividenden-Strategie leisten kann.
    Deshalb waere mir wohler, wenn ab und zu der Disclaimer kaeme, dass die Mehrzahl der Privat-Anleger (also alle, bis auf die reichsten 10%?) mit einer Dividenden-Strategie Schaden nehmen in dem Sinne, mittelfristig hinter der realen Markt-Rendite zurueckzubleiben und zwar sowohl vor Steuern als vor allem auch nach Steuern!
    Vgl. http://www.finanzen-erklaert.de/eine-dividendenstrategie-kann-die-finanzielle-unabhaengigkeit-um-bis-zu-9-jahre-verzoegern/
    Ausserdem fehlt bei Dividenden-Durststrecken (zB wegen staatl. Lock-Down) ein Plan-B fuer die Entsparphase. Denn ein +/- gleichgewichtetes Aktien-Depot zu entsparen, weil durch Dividenden-Kuerzungen temporaer zu wenig fuer den Lebensunterhalt im Alter uebrigbleibt, ist viel schwerer – operativ und emotional – als ein paar anonyme ETF-Stuecke zu verhoekern.

    LG Euer Dividenden-Strategie-Konvertit 😉
    Joerg

      1. @Accumulus: Wo ist dein Argument?

        Etwa „selbst Prof. Walz …“???
        Bestimmt ein netter Mensch, aber kein Argument!
        Kann mir auch nicht vorstellen, dass er aus dem Zusammenhang gerissen, ohne Rahmenszenario solche Allgemeinplaetze verbreiten wuerde?

        Es kommt auf ein Szenario an, ich baue dir mal eines:
        – Wenn ich mit 63 eine Erbschaft mache oder meine Muenchner Immo verticke und in den bayer. Wald ziehe (= genug Geld, mehr als ich fuer den Rest des Lebens brauche, so dass ich auf eine max. Realrendite von einem Breitband-Investizid nicht angewiesen waere)
        – und eine kleine Rente bekomme (also insgesamt kaum steuerl. relevantes Einkommen habe),
        – dann koennte man beim FA Guenstigerpruefung beantragen und die 25% KEst, 5,5% Soli und ggfls KiStr auf die Ausschuettungen ganz oder teilweise zurueck holen
        – und auf das hoehere Risiko einer geringeren Diversifikation (Ausschuettungsorientierung) und einer geringeren Real-Rendite-Erwartung (zB weil Wachstumswerte im Depot fehlen) pfeifen.

        Natuerlich darf das aber jeder machen, wie er will! Ich liebe Patrioten!
        LG & viel Erfolg beim Akkumulieren
        Joerg

  2. Hallo Daniel,

    durch diese Folge weiß ich endlich, was die Comdirect mit dieser Mitteilung meint:

    „Ihre Order ist aufgrund einer Börsenusance erloschen, die Gesellschaft nimmt eine Kapitalmaßnahme vor“

    Das war mir bisher nicht bewusst, dass eine Dividende die Streichung der Verkaufsorder nach sich zieht. Ich arbeite noch an dem Verständnis mit meinem Broker 🙂

    Eine Echtgeld.TV Sendung von Christian und Tobias sollte man unbedingt auch mal live verfolgen. Nach jeder Folge gibt es eine Q&A Session. Diese ist nach meinem Kenntnisstand nur live zu verfolgen.

    Sein Buch Dividendenadel fand ich nicht so stark, dafür liebe ich seine Livepräsenz – immer mit Freude, eigener Meinung und geballtem Wissen dabei. Da könnte ich stundenlang zuhören und tue es auch. Auch wenn ich mich eher auf der ETF Seite zu Hause fühle und die beiden überwiegend über Einzeltitel reden. Ich nehme da immer ganz viel über Wirtschaft und Unternehmertum mit, Ein tolles Format,

    Viele Grüße aus Hamburg,
    Matthias

  3. Hallo Daniel,
    danke für den Podcast.
    Eine Frage:
    Wenn man zig Aktien im Depot hat, dann kann man ja auch gleich alles in einen ETF investieren.
    Da spart man auch noch Kosten.
    Und eine Dividendenstrategie ohne Aktien, die auch in Krisen eine Dividende zahlen, ist ja wohl keine gelungene …
    Schöne Grüße
    Uwe

    1. Hallo Uwe,

      wenn ich mit den zig Aktien im Depot eine Outperformance gegenüber den breiten Indizes habe, macht es ja schon Sinn. 😉 Und die Dividendenstrategie hatte so etwas wie Corona auch noch nie. Wenn dann Unternehmen wie Shell die Dividende so stark kürzen, hat das natürlich unweigerlich einen Einfluss auf die eigene Strategie. Ich weiß nicht so ganz, worauf Du mit Deiner Frage hinweisen möchtest.

      Beste Grüße
      Daniel

  4. Hallo,
    ich habe mir heute den gesamten Podcast am Stück angehört und mir hat er wieder sehr gut gefallen. Lass dich von den negativen Kritiken nicht vom Weg abbringen, das passt sehr gut so. Auch der „Finanzwesir rockt” und „Mehr Mut zum Glück”. Wenn mich ein Thema nicht interessiert, dann überspringe ich die Folge einfach und warte auf die nächste..
    Zwei Anregungen meinerseits: Ich sprecht sehr sehr oft von Erfolg und von sehr viel Geld … und ich kann euren Blickwinkel auch nachvollziehen. Ich denke aber, dass viele, die dem Podcast folgen, nicht ganz so viel Erfolg und Geld haben.
    Was ich sagen will: Führt doch in den Interviews auch die Fehler etwas näher aus und analysiert die etwas genauer. Das ist sicher sehr spannend und man könnte sehr viel daraus lernen. In den interviews werden immer wieder Fehler zugegeben, und das ist auch super, aber selten erfährt man Näheres.
    Und: macht doch hin und wieder auch etwas ganz konkret für jene, deren Portfolios noch im vier- (und vielleicht) fünfstelligen Bereich, muss ja nicht gleich eine ganze Folge sein, aber hin und wieder eine Frage, ein Hinweis, ein Tipp oder was auch immer, wäre schon super.
    Ansonsten hole ich immer einiges aus euren Podcasts für mich heraus, vielen Dank dafür.
    Beste Grüße aus dem Süden, summoning

    1. Hallo summoning,

      die Idee, die Fehler bzw. die Learnings daraus näher zu beleuchten finde ich gut. Von wesen her wird es vermutlich immer sehr ähnlich sein, aber die konkrete Bewältigung dürfte doch unterschiedlich sein und dem Hörer dadurch etwas konkreteres Handwerksmaterial mitgeben.

      Zum Thema Inhalte für 4-5stellige Depots: Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was man da als Inhalt groß machen sollte. Früh anfangen, soviel wie möglich Sparen, ohne dass das Lebensgefühl abnimmt, auf die Kosten achten, breit streuen, die eigene Risikotragfähigkeit kennen/beachten, dran bleiben/nicht verkaufen.
      Das gilt aber auch, wenn das Depot 7stellig ist. Wobei dann die ersten beiden Punkte vielleicht nicht mehr so relevant sind 🙂
      Ob du nun bei Broker X oder Y bist, oder Brot-und-Butter ETF Q oder O besparst, ob du nun wöchentlich, monatlich oder quartalsweise kaufst, ob du einen Sparplan nutzt oder manuelle käufe…all das sind Nebensächlichkeiten, die am ende das Ergebnis nicht merklich beeinflussen! (ja, klar. 0,02% Rendite über 150 Jahre ist ein Vermögen….)

      1. Hallo Tobias, danke für das Feedback. Was die Fehler betrifft, so denke ich eher, dass das ein sehr weites Feld ist. Natürlich wird es da die üblichen, typischen Fallstricke geben, aber wenn man genauer hinschaut sind die Situationen dann doch extrem vielfältig. Und was für Daniel als Interviewer und und als HörerInnen wichtig ist, derartige Fragen führen in der Regel in Bereiche, an die man vielleicht gar nicht denken würde.
        Und was den zweiten Teil deiner Entgegnung betrifft, so hast du absolut recht. Ich bin da ganz bei dir, und ich hab mich auf den Weg gemacht … das zählt, der Rest wird sich zeigen. 🙂

  5. Wieder ein sehr guter Podcast, den ich erst kürzlich gehört habe (bei den mittlerweile vielen guten Podcasts-Anbietern kommt man ja mit dem Hören kaum noch hinterher – besonders, seit ich im Homeoffice bin und daher der Fahrtweg zur Arbeit fürs Podcast-Hören wegfällt).

    Seht gut fand ich die klaren Aussagen von Herrn Röhl (und natürlich die vorweg gestellten Fragen). Kein Rumgelaber sondern sehr präzise (und im Gegensatz zu dem Interviewpartner, den ich neulich bei dir gehört habe und dessen Name mir grad entfallen ist), spricht Herr Röhl auch nicht von sich in der dritten Person. Das fand ich beim Zuhören schon angenehmer.

    Das Argument mit den Kosten für ETFs kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Bei 100 Einzelaktien, die man sicherlich nicht alle in einer Order kauft, fallen jede Menge Transaktionsgebühren an. Aber das muss man je nach Anlagesumme, -frequenz und Haltedauer von ETFs mal ausrechnen. Dennoch hat das Interview auch mir viele neue Aspekte gezeigt und das ist die Hauptsache.

    Vielen Dank.

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