Gold und Silber: Die ewige Krisenwährung

Brexit, schwarzer Montag und eine Krise nach der anderen haben dafür gesorgt, dass Edelmetalle wieder auf dem Vormarsch sind. Auch im kommenden Podcast wird es ein großes Thema sein. Gold und Silber werden zwar immer wieder todgesagt, kommen aber doch nie aus der Mode. Im Blog habe ich einen lesenswerten Gastartikel von Klaus-Dieter Hoppstock über die ewige Krisenwährung und warum Du es kaufen kannst.

Gold und Silber
Gold als Hingucker in Form einer goldenen Buddha-Statue

In den letzten Monaten ist das Interesse an Edelmetallen wie Gold und Silber wieder stark gestiegen. Nach Verlusten in den vergangenen Jahren ist der Goldpreis von knapp unter 1.000 USD je Feinunze auf zur Zeit 1.200 USD je Feinunze geklettert.

Warum konnte Gold an Wert in den vergangenen Wochen so zulegen? Die Antwort auf diese Frage ist in der Geschichte von Gold und Silber zu finden. Gold war schon weit vor unserem bekannten Papiergeld als Zahlungsmittel anerkannt und hat sich über Jahrhunderte den Ruf als krisensichere Währung erarbeitet. Die Verunsicherung bei den Anlegern ist in den letzten Wochen immer größer geworden und damit wurde der sichere Hafen Gold und Silber immer beliebter. Ich möchte hier aus aktuellem Anlass einen kleinen Überblick über die Geldanlage in Gold und Silber geben.

Warum ist es sinnvoll eine kleine Edelmetallreserve zu besitzen?

Unser gemeinhin bekanntes Papiergeld wie Euro, Dollar, Pfund usw. wird auch das „legale Falschgeld“ genannt. Seine Vermehrung wird durch die Notenbanken wie die amerikanische FED und die europäische EZB ohne eine vernünftige Deckung immer weiter vorangetrieben. Es muss eigentlich nicht mehr die Frage  ob dieses System zusammenbrechen wird gestellt werden, sondern vielmehr wann.

Bei physischen Edelmetallen wie Gold und Silber verhält es sich ganz anders. Die Vermehrung ist um ein vielfaches aufwendiger und damit kostspieliger. Auch sind die Vorkommnisse auf der Erde begrenzt. Allein diese Unterschiede machen Gold und Silber zu einem knappen und begehrten Gut. Hinzu kommt auch noch die Faszination die Edelmetalle auf die Menschen ausübt.

Diese Unterschiede machen Gold und Silber zur Krisenwährung. Falls das uns bekannte System zusammenbrechen wird oder auch andere wirtschaftliche Probleme auftreten werden, kann Gold und Silber als Absicherung des eigenen Depots dienen. Dass dies noch immer funktioniert haben Gold und Silber in der Finanzkrise 2008 gezeigt, wo sehr viele Anleger in den Edelmetallen einen sicheren Anlagehafen gefunden haben.

Gold kurz vorgestellt

Gold kennt eigentlich jeder Mensch auf der Erde und muss aus diesem Grund nicht groß vorgestellt werden. Hier aber mal ein paar Eigenschaften zusammengefasst.

  • im Vergleich zu anderen Edelmetallen die geringste Volatilität
  • wird weltweit gehortet
  • gilt heute noch als Geld
  • hohe sakrale Bedeutung in fast allen Religionen
  • hat sich in den letzten Jahrhunderten als praktische Kaufkraftabsicherung bewährt
  • im Anlagebereich zumeist mehrwertsteuerfrei

Silber kurz vorgestellt

Silber wird auch das „Gold des kleinen Mannes“ genannt. Durch den geringeren Wert als Gold hat es sich zum Lastesel des alltäglichen Werteaustauschs entwickelt. Diese Funktion ist in den letzten knapp 100 Jahren immer mehr zurückgedrängt worden. Falls aber Gold und Silber wieder zu einer täglich genutzten Währung zurückkehren wird Silber sehr wahrscheinlich diesen Status wieder erlangen. Hier auch ein paar Eigenschaften von Silber kurz zusammengefasst:

  • deutlich höhere Volatilität im Vergleich zu Gold
  • galt ehemals als Geld  und könnte dies wieder tun
  • hat sehr viele Anwendungen in der Chemie, Medizin und Technik
  • nur ein geringer Teil der bis jetzt stattgefundenen Förderung ist noch verfügbar
  • Kleinstmengen wurden in großem Umfang verbraucht und sind nicht recycelbar
  • im unterschiedlichen Umfang steuerbelastet

Welche Möglichkeiten gibt es sein Geld in Gold und Silber anzulegen.

Die erste Möglichkeit sein Geld in Gold und Silber zu investieren ist die Geldanlage in Wertpapiere. So können etwa Aktien von Goldminenbetreibern gekauft werden. Auch gibt es eine große Auswahl von Fonds oder ETFs die sich rund um das Thema Gold drehen. Diese Möglichkeit hat nur einen entscheidenden Nachteil. Falls es zu ernsten Problemen am Geldmarkt kommen sollte, dann werden diese Produkte auch ganz sicher an Wert verlieren.

Die zweite Möglichkeit ist die direkte Geldanlage in physisches Gold und Silber. Diese ist zwar aufwändiger, weil der Kauf und Verkauf aufwendiger ist. Auch muss für eine sichere Lagerung gesorgt werden. Aber als Depotabsicherung ist physisches Gold ohne Alternative.

Auf die richtige Stückelung kommt es an

Die richtige Stückelung der Geldanlage in Gold und Silber hängt im wesentlichen von den folgenden zwei Fragen ab: Wie viel Edelmetall soll insgesamt angeschafft werden? Wozu soll das Edelmetall Ihnen dienen?

Soll die Anlage in Gold und Silber als Absicherung gegen Krisen genutzt werden, dann sollten bevorzugt Gold und Silbermünzen gekauft werden. Sie sind zwar etwas teurer, weil die Herstellungskosten höher sind als beispielsweise bei Goldbarren, dafür lassen sie sich einfach als „Krisenwährung“ benutzen.

Ist der Schutz gegen Krisen nicht so wichtig, sondern Gold und Silber wird gekauft  um auf steigende Preise zu setzen, dann sind Barren die bessere Alternative. Durch die geringeren Herstellungskosten bekommt man mehr Gold für sein Geld.

Wichtig ist noch die steuerliche Behandlung. Dort gibt es große Unterschiede zwischen Gold und Silber. Gold ist meistens steuerbefreit, wobei bei Silber immer die Mehrwertsteuer mit bezahlt werden muss. Aus diesem Grund würde ich immer mehr zur Gold als zu Silber raten.

Barren die wichtigsten Merkmale

Goldbarren sind der Inbegriff der Investitionen in Edelmetalle. Barren lassen sich einfach und kostengünstig herstellen und sind sehr einfach zu lagern. Barren sind sehr robust und in ihrer Form zeitlos. Als kleiner Nachteil ist anzumerken, dass sie leichter zu fälschen sind als etwa Münzen. Aber in der Regel sind das schlechte Kopien, die ein Fachmann sehr schnell als Fälschung erkennen kann. Barren gibt es ab Gewichtseinheiten von 250 Gramm und haben dann eine rundliche Umlaufkante und sind auf der Oberseite mit Feinheit, Gewicht, Hersteller und Metallart punziert.

Münzen die wichtigsten Merkmale

Anlagemünzen die für den privaten Bereich besonders geeignet sind werden auch Barrenmünzen oder auch Bullion Coins genannt. Der Wert einer Münze ergibt sich in der Regel aus dem Feingewicht des verwendeten Edelmetalls. Wichtig für den Preis einer Anlagemünze ist die Feinheit und der Materialwert. Andere Aspekte wie das Alter der Münzen und die erreichte Prägequalität sollten bei der Preisfindung keine große Rolle spielen.

Bevor es jedoch zu einem Kauf einer Anlagemünze kommt sind folgende Dinge zu beachten:

  • die Münzen sollten in einem handelsüblichen Zustand sein. Dellen, Kratzer und Kerben können den Wert mindern.
  • Verfärbungen des Materials was in der Regel unbedenklich ist, können beim Kauf den Wert mindern.
  • Silbermünzen sind nur neuwertig gut handelbar
  • Werksseitig verpackte oder verschweißte Münzen sollten originalverpackt bleiben.

Es gibt eine ganze Reihe von Anlagemünzen auf der Welt. Die bekanntesten und wichtigsten sind hier kurz vorgestellt:

  • Maple Leaf (Kanada)
  • Philhamoniker (Österreich)
  • Krügerrand (Südafrika)
  • Libertad (Mexiko)
  • American Eagle (USA)
  • Lunar (Australien)

Die richtige Menge wählen

Wie fast immer in der privaten Geldanlage ist die richtige Menge des jeweiligen Anlageproduktes schwer pauschal zu bestimmen denn sie hängt sehr stark von den persönlichen Bedürfnissen ab. Das gilt natürlich auch für Gold und Silber. Die Meinungen der vielen Experten gehen bei Gold und Silber recht weit auseinander. Die Spanne reicht von 3 bis 5 Prozent über 7 bis 15 Prozent bis hin zu über 20 Prozent des jeweiligen Privatvermögens. So kann ich nur empfehlen, bevor das Investment in Gold und Silber getätigt werden soll, sich intensiv mit folgenden Fragen zu beschäftigen. Das kann die Entscheidung, wie hoch der Anteil sein soll, vereinfachen.

  • Wie hoch ist mein Sicherheitsbedürfnis? Wollen Sie das Depot so gut wie möglich gegen eine drohende Wirtschaftskrise absichern? Dann sollte die Quote etwas höher ausfallen.
  • Mein privates Liquiditätsbedürfnis
  • Meine grundsätzliche Vermögenssituation
  • Wie ist meine persönliche Zukunftserwartung
  • Wie ist meine aktuelle Lebenssituation?

Fazit

Mein Fazit zu Gold und Silber fällt durchaus positiv aus. Dias Kaufen dieser beiden Edelmetalle nutzen sich hervorragend zur Absicherung des eigenen Depots. Wie immer gilt die alte Weisheit der Geldanlage: Lege nie alle Eier in einen Korb. So sollten Sie die Geldanlage in Gold und Silber als Möglichkeit sehen, Ihr Geld anzulegen. Übrigens, ich persönlich denke, dass eine Quote um die 10 Prozent eine gute Höhe ist. Aber über die Höhe streiten sich, wie schon geschrieben, ja auch schon sehr lange die Gelehrten.

Mehr über Sachwerte findest Du hier.

Gold kaufen: Sinnvoll oder nicht? – feat. Luis Pazos – Der Finanzwesir rockt 68

Bild: Chalermchai Chaitaweep, CC0

Über den Autor 

Klaus Dieter HoppstockIch heiße Klaus Dieter Hoppstock und bin der Autor dieses Artikels und auch der Webseite „Mein Geldanlage Vergleich“. Auf dieser Webseite versuche ich möglichst einfach, die wichtigsten Geldanlagemöglichkeiten vorzustellen.  

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11 Antworten

  1. Artikel wie dieser hinlassen mich mit einem unbefriedigenden Gefühl. Für mich ist die Kernaussage ziemlich indifferent – auf der einen Seite lese ich:
    „Es muss eigentlich nicht mehr die Frage ob dieses System zusammenbrechen wird gestellt werden, sondern vielmehr wann.“ und „Falls das uns bekannte System zusammenbrechen wird oder auch andere wirtschaftliche Probleme auftreten werden, kann Gold und Silber als Absicherung des eigenen Depots dienen.“
    Aha, das Horrorszenario „Wir verlieren all unser Geld!“ wird also an die Wand gemalt. Gold als „Krisenwährung“. Ok, kann ja alles passieren – die Zukunft ist ungewiss und der Autor hat für sich ein Szenario entdeckt, das er mit Hilfe von Gold/Silber erfolgreich überstehen will.

    Dann schreibt er aber „Übrigens, ich persönlich denke, dass eine Quote um die 10 Prozent eine gute Höhe ist.“
    Ja, wie passt das denn zum bevorstehenden Crash, der ja so sicher ist, dass wir quasi auf ihn warten können? Nur 10 Prozent soll ich in den sichern Hafen „Edelmetalle“ umschichten? Und die restlichen 90% belasse ich im „legalen Falschgeld“? Sorry, aber das ist doch irgendwie nichts halbes und nichts ganzes. Wenn schon mit dem Gespenst der Entwertung von Geld Panik erzeugt werden soll, dann aber bitte nicht mit so einem Ende. Wer wirklich glaubt, „das Ende sei nah“, der sollte doch Grund und Boden kaufen, um sich als Selbstversorger über die Runden zu bringen. Und dann natürlich auch ausreichend Waffen und Munition besorgen, um sein Hab und Gut beschützen zu können.

    Oder ist der Autor gar nicht so überzeugt von seinem Horrorszenario, ist aber der „Faszination“ Edelmetallen verfallen? Dem würde ich gar nichts entgegenhalten wollen. Wer aus Diversifikationszwecken Gold kauft, das inflationsbereinigt langfristig eine Rendite von nahe 0% (*) hat, kann das ja gerne tun. Warum dann aber immer diese Panikmache in „Goldartikeln“ notwendig ist, ist mir schleierhaft.

    Gruß
    Dummerchen

    (*) http://efinance.org.cn/cn/fm/The%20Equity%20Premium%20Stock%20and%20Bond%20Returns%20since%201802.pdf oder auch:
    http://www.aaii.com/files/images/articles/9298-figure-1.jpg

  2. Hallo Herr Hoppstock,

    ein schöner Einblick in Welt der Edelmetalle. Ich sehe das Ganze allerdings kritisch.

    Bei Silber und Gold streiten sich die Geister. Macht es Sinn? Macht es keinen Sinn? Wenn man eine Ersatzwährung horten möchte, muss man Gold und Silber ohne Zweifel in Betracht ziehen. Aber mit der Sichtweise als „Geldanlage“ habe ich Bauchschmerzen. Auf lange Sicht gibt es keinerlei Wertsteigerungen – von Zinsen usw. ganz zu schweigen. Hier gibt es sicherlich sinnvollere Sachwerte, die man im Falle eines Falles auch zu Geld machen kann.

    Ob man in einer echten Krise mit Gold einkaufen gehen kann, darf zudem bezweifelt werden. Staatliche Verbote und anderes – das hat es alles schon gegeben. Mir wird auch ganz anders, wenn auf DMAX die Goldsucher ganze Landstriche umgraben, um dem Boden ein paar Unzen funkelndes Metall streitig zu machen.

    Eine kleine Ergänzung noch:
    Wer Gold an der Börse kauft, sollte die steuerlichen Fallstricke genau prüfen. Manche Produkte werden wie physisches Gold behandelt und andere sind steuerlich schlechter gestellt.

    Herzliche Grüße aus Leipzig
    Christoph

  3. Hallo Dummerchen, hallo Christoph,

    vielen Dank für Eure Kommentare mit Mehrwert. Die Diskussion um Edelmetalle ist ja schon sehr lang am kochen – mal mehr, mal weniger. Wertsteigerungen gibt es bei dem Asset nicht, sondern es sinkt und steigt mit Hausse und Baisse.

    Ich finde die 10 %-Diversifizierung aber gar nicht so verkehrt, denke aber, dass jeder selbst entscheiden muss, ob er/sie Edelmetalle im Depot möchte. Dennoch habe ich im Hintergrund so einige viel zu positive Kommentare zu den Edelmetallen mitbekommen. Unter anderem fand ich die Aussagen von Nico von Finanzglück zu seinem Kumpel im Podcast sehr interessant.

    Und wer den Kommentar unter meinem Huffington Post-Artikel kennt, weiß wie der Hase läuft: http://www.huffingtonpost.de/daniel-korth/eurokrise-zinsen-wirtschaft_b_9718158.html

    Gold (und meinetwegen Silber) kennt der Deutsche, Aktien und ETFs nicht. Deswegen kommen solche Kommentare zustande. Und Panikmache verstärkt das Ganze noch. Und genau diese Thematik gibt es im kommenden Podcast. Deswegen ist der Artikel von Klaus-Dieter die passende Einleitung für eine florierende Diskussion in dieser Woche.

    Eure Meinung verstehe ich voll und ganz und teile sie auch. Aber wartet mal bitte den Mittwoch ab und dann diskutieren wir weiter.

    Viele Grüße
    Daniel

  4. Ich bin kein so großer Freund der absoluten Krisenszenarien. Natürlich kann alles passieren, sei es ein dritter Weltkrieg (was juckt mich da noch Gold?), bis zur Rezession oder Aufgabe des EUROs ohne Gegenwert, wo Gold als Wertbehaltmittel eine gewisse Berechtigung hätte. Die Verbotsdinger des Staates bei einer Krise sehe ich eher unkritisch, da Staaten in einer Krise generell weniger Macht haben und wenns ums Überleben geht, sich der Einzelne sowieso der nächste ist.

    Ich habe sehr wenig Gold und Silber, vielleicht für 1.000 €. Das ist gemessen an meinen Anlagen sehr weit unter 1%. Ein paar Gründe sind ja genannt worden. Mein Hauptgrund ist, dass man keine Erlöse daraus erzielen kann. Das kann ich mit einer Immobilie, Aktien und auch Anleihen ganz gut. Außerdem, wenn ich z.B. spekulieren wollte, würden mir Aktien und andere Papierchen wesentlich besser gefallen, weil ich die sofort zu Geld machen kann. Bei Gold ist das so eine Sache.

    Ich bin langfristig orientiert und Kurse sind für mich nebensächlich. Ich habe andere Kriterien, wenn ich was verkaufe, selten ist es der Kurs. Bei Gold ist es absolut unberechenbar, wie sich der Kurs entwickeln wird. Kommt eine Krise, wird er vielleicht steigen, vielleicht aber auch nicht. Als Spekulationsobjekt für mich persönlich unberechenbar und schwerer zu versibern als andere Instrumente. Verkauf ist bei Immobilien ähnlich schwer belastet, aber hier habe ich im Gegensatz zu Gold noch die Miete, die ich bekomme.

    Gold ist sehr emotional belastet und bei einer Investmentstrategie wären mir persönlich 10% viel zu viel. Nehmen wir mal an, man hat ein paar Jahrzehnte gespart und mein Vermögen ist irgendwo bei 500.000 € angelangt. Dann hätte man mit 10% also für 50.000 € Gold für einen vielleicht erscheinenden Crash oder ein Krisenszenario. Andererseits bekomme ich etwa 3 – 4 % Erlöse z.B. bei Aktien ohne die Kursgewinn- Verlustkompenente. Das wären immerhin 1.500 – 2.000 €/Jahr, die ich mit Gold nicht hätte. Ich bin ganz ehrlich: darauf würde ich nicht verzichten wollen, da dies fast ein Monatsgehalt abdeckt. Von daher finde ich, das die Investition in Gold/Silber ungeschickt ist und man sich maximal ein paar Goldmünzen /-barren kaufen sollte und die in ein Bankfach stecken oder alternativ irgendwo zu Hause lagern. Aber als Anlageobjekt für eine größere Gewichtung finde ich es uninteressant.

  5. Mir ist der Artikel einfach zu apokalyptisch und zu wenig durch Zahlen untermauert. Viele nehmen ja Gold als Schutz vor Inflation ins Depot, aber würde es da in Zeiten der Niedrigzinsen nicht mehr Sinn machen, inflationsindexierte Staatsanleihen in Form eines ETF mit ins Depot zu nehmen?

    Die Rendite ist zwar auch nahezu Null, aber auf der einen Seite weiß man, dass sie steigen, wenn die Inflation wider Erwarten doch ansteigen sollte und auf der anderen Seite ist man wesentlich flexibler als mit physischen Gold. Man muss sich z.B. nicht merken, dass man die zwei Krügerrand-Münzen ganz hinten links im Kleiderschrank unter den alten Unterhosen versteckt hat. 😉

  6. Hallo in die Runde!

    Ich finde es sehr gut, dass hier Gold kontrovers diskutiert wird. Denn Gold wird tatsächlich von vielen Krisenproheten für ihr Aufmerksamkeitsdefizitsysndrom ausgeschlachtet, weil es eben wirklich alle kennen und es Anziehungskraft ausübt.

    Meiner Ansicht nach ist Gold sinnvoll. Aaaaber nur unter bestimmten Voraussetzungen und nicht zu jedem Zeitpunkt einer Wirtschfatskrise.

    Gold kann (muss nicht) als Krisenwährung wirklich nützlich werden, sobald es richtig ans ‚Eingemachte‘ geht. Sprich: Es ensteht ein panikartiges hyperinflationäres Umfeld. Wann würde es dazu kommen? Natürlich dann, wenn das Vertrauen in unser Papiergeldsystem tatsächlich flöten geht.

    Wie wahrscheinlich ist das? Ganz ehrlich: Kaum abschätzbar, oder?

    Allerdings wappnet sich der Weise Mann Quärstrisch Frau auch für ein solches Szenario. Denn eine Sache ist klar: Von den Schulden kommt die westliche Welt nicht mehr runter. Und was im Soge von massiven Schuldenexzessen schon alles so passiert ist, lässt sich gut in diveresen wirtschaftshistorischen Büchern nachlesen.

    Demnach finde ich die, in diesem Artikel, vorgeschlagene Taktik standardmässig etwa 10% des eigenen Vermögens in physischem Gold zu halten, als durchaus legitim. ABer Vorsicht bei der Lagerung! Finger weg von Bankschließfächern…

    Unter dem Strich sehe ich Gold als ein Puzzleteil für eine ‚System-Krisen-Bewältigungsstrategie‘ und nicht als DIE Absicherung schlechthin, wie es oftmals durchaus kommuniziert wird.

    Cheers…
    IF

  7. Hey Klaus,

    erstmal großes Danke für diesen sehr ausführlichen und aufschlussreichen Artikel. Ich bin absoluter Neueinsteiger was den Kauf von Gold und Silber angeht. Allerdings hat mich genau der Punkt den du ebenfalls genannt hast, das es wohl nur eine Frage der Zeit ist bis dieses System zusammenbricht, die letzten Wochen immer mehr überlegen lassen, ob ich nicht doch mal etwas investieren sollte.

    Durch deinen Text habe ich jetzt schon einige sehr gute Anhaltspunkte bekommen und weiß deutlich mehr als vorher.

    Liebe Grüße
    Marco

  8. gold und silber in physischer sollte man nur kaufen, wenn man wie ich nach reiflicher überlegung zu hundert prozent davon überzeugt ist !
    ist man das nicht, möge man bei den papierwerten bleiben und sich an den erwirtschafteten zinsen freuen.
    fraglich bleibt, ob du bei bei den papierwerten (anleihen, zertifikate,etc.) jemals das eingesetzte kapital wiedersiehst !
    man möge nur in werte investieren, die man zu 100 proz. zu verstehen glaubt – gold und silber ist so simpel, dass es jeder heini versteht – ist das bei einer anleihe (emissionsprospekt) auch der fall ??
    mit gold und silber trägst du mit sicherheit deine ökonom7sche lebensleistung in die nächste generation hinüber, bei einer immobilie kannst du in 30 jahren wieder mit den renovierungen von vorne beginnen…
    gold und silber ruft nicht nach neuen badfliesen und einer neuen heizung.
    gold und silber ist das chamäleon, das du zu jeder zeit zur befriedigung deiner materiellen wünsche einsetzen kannst – jetzt sofort und in 100 jahren auch noch.
    papierwährungen gab es schon viele, bisher sind alle auf ihren inneren wert zurückgegangen, und der liegt bei null.
    so wird es auch beim euro, yen, dollar sein, die frage ist nur, ob du das zeithistorisch erleben wirst.
    grüsse, juanito

  9. Wer kein gold & silber kauft, der wird seine papiergeldwerte in den nächsten 10 Jahren zu 100% verlieren, wer es nicht glaubt der sollte Staatsanleihen kaufen.
    Die allerbeste krisenwahrung sind silbermuenzen in bekannten kleinen Einheiten.

  10. Dem kann ich nur zustimmen. Vielen Dank für den ausführlichen Artikel! Er mag vielleicht mittlerweile etwas älter sein, doch noch immer top aktuell! Vielen Dank!

  11. Vielen Dank für die breite Erklärung zu Edelmetallen als Anlagewährung. Ich habe schon lange vermutet, dass bei den starken Änderungen im Finanzsektor, alternative, krisensicherere Anlagenformen wieder mehr gefragt sind. Genau wie Sie schreiben, sollte, um die Krisensicherheit zu gewährleisten, nicht Wertpapiere angelegt werden, sondern in physisches Gold.

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