Gitarrensolo: Von Finanzrockern, einem Investment Punk und anderen Fehlern

Weißt Du was ein Finanzrocker ist? Oder ein Investment Punk?Warum heißt dieser Blog so? Und was zum Geier hat Rockmusik mit einem Reizthema wie Finanzen zu tun? Das passt doch gar nicht. Doch! Aber der Reihe nach.

Finanzrocker oder Investment Punk

Erst einmal herzlich Willkommen zu meiner neuen Kolumne „Gitarrensolo“. Um die erste Frage zu beantworten: Griechenlands Ex-Finanzminister Yanis Varoufakis ist ein Finanz-Rocker. Zumindest laut dem Manager Magazin.

Mit Sakko oder Lederjacke, Hemd ohne Krawatte und Motorradstiefeln passt er eher in die stylische Agenturbranche, nicht in ein dröges Ministerium. Ein individueller Charakterkopf, der schnell und nachhaltig in Erinnerung bleibt. Nicht immer positiv.

Er ist Autor mehrerer Sachbücher, aktiver Blogger, Wirtschaftswissenschaftler und sehr streitbar. Dank mehrjähriger Auslandsaufenthalte in den USA und in Down Under (er besitzt auch die australische Staatsbürgerschaft) müsste er eigentlich auch über ein Gespür für unterschiedliche Kulturen verfügen.

So richtig nimmt ihm das aber keiner ab. Von einem Fettnäpfchen tritt er ins nächste. Mal ist es der Mittelfinger, mal nassforsche Aussagen und manchmal auch Drohungen. Doch er ist neu auf dem politischen Parkett. Seine (ebenfalls streitbaren) Ministerkollegen auch. Deshalb wird so lange auf den Busch geklopft, bis endlich der gewünschte Ertrag abfällt.

Fehler sind zum Lernen da

Aber mit der Zeit werden Varoufakis, Tsipras und Co. ruhiger, erfahrener. Sie werden weniger Fehler machen, anders auftreten. Locker über das politische Parkett tänzeln. (Wie wir mittlerweile wissen, wird das bei Varoufakis nicht mehr der Fall sein, Anm. Finanzrocker 09/15) Und irgendwann die Früchte ernten. Dann ist hoffentlich Griechenland gerettet und viele Millionen Euro an Krediten zum Großteil zurückgezahlt. Tsipras wurde tatsächlich wiedergewählt.

Jetzt habe ich mich ja in etwas reingeritten. Wie soll ich aus dieser politischen Argumentationskette wieder auf das eigentliche Thema zurückkommen?

Über zwei Punkte: zum einen ist mir der Begriff Finanzrocker (ohne Bindestrich, da prägnanter) aus dem Artikel in Erinnerung geblieben. Der hat was. Der ist es. Ist individuell, charakteristisch. Hat den nötigen Rotz, um aus der aalglatten und drögen Finanzmaterie auszubrechen. Vielleicht wird es sogar zur erwünschten Marke des Blogs.

So wie der Begriff Business Punk sofort mit der Business-Lifestyle-Bibel oder das Wort Investment Punk sofort mit Gerald Hörhan verbunden wird. Dem österreichischen Thesenhammer, der ebenfalls sehr streitbar über das Thema philosophiert. Auch er hat auf einem amerikanischen Elite-College seinen Abschluss gemacht. Als Investmentbanker in New York oder Unternehmensberater in Frankfurt hat er sich einen guten Ruf erworben.

Mit seinen Romanen macht er ordentlich Stimmung gegen die Europäische Union. Der kleine Mann aus dem Mittelstand ist für ihn der Verlierer der Konsumgesellschaft. Alles was er sich leisten kann, ist über Konsumschulden finanziert. Lesenswert ist es allemal, zumindest sein erster Roman.

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Spukende Rocker und ein Investment Punk

Nun will ich mich aber weder mit dem Polit-Rockstar, dem Lifestyle-Magazin noch mit dem Investment-Punk auf eine Stufe stellen – weder geistig noch um zu polarisieren. Aber diese Bezeichnung Finanzrocker spukt mir seitdem ständig durch den Kopf.

Unabhängig davon komme ich tatsächlich aus der Agenturbranche, bin studierter Politologe, Historiker und Rhetoriker und laufe in meiner Freizeit gern in Lederjacke bzw. Heavy-Metal-Kutte durch die Gegend. Die passende Musik schallt dazu tagtäglich aus meinen Boxen und Kopfhörern. Und neben dem Rock Hard liegen die abonnierte Euro sowie diverse Finanzbücher auf meinem Schreibtisch.

Außerdem erinnert mich das fehlerhafte Benehmen unserer griechischen Freunde an meine Anfänge auf dem rutschigen Börsenparkett. Ich bin auch von einem Fettnäpfchen ins nächste getreten. War unerfahren, aufgeregt, habe mich von allen Seiten bequatschen lassen. Und natürlich habe ich dadurch Fehler gemacht, die ich nur mühsam wieder korrigieren konnte.

Aller Anfang ist schwer

Meine ersten Schritte an der Börse habe ich schon vor acht Jahren gemacht – vor der Finanzkrise. Und das Thema hat mich damals so sehr interessiert wie die neuesten Strickmuster für Mützen und Socken.

Deshalb habe ich mich schön von meinem Bankberater einlullen lassen. Hauptsache nicht weiter denken als bis zur nächsten Unterschrift. Das Ergebnis: ein schweineteurer Dachfonds von der DWS.

Eine unvergessliche Finanzkrise kam – und ich war reich an Erfahrungen und wieder arm an Geld.

Viele Verluste und weitere Beratungsgespräche später habe ich mir auch noch eine Rentenversicherung nebst gekoppelter Berufsunfähigkeitsversicherung andrehen lassen. Gelernt hatte ich trotzdem nichts daraus. Es hat mich immer noch nicht interessiert.

Erst als das Geld weiter schmolz und die monatlichen Fixkosten – dank dynamischer Anpassung der Versicherung – immer höher wurden, dämmerte so langsam etwas. Aus diesem Dämmern entwickelte sich mit der Zeit ein Handeln und daraus schließlich ein nachhaltiges Interesse.

Neue Chance für die Geldanlage

Dann wurde der DWS-Dachfonds mangels Erfolg liquidiert. Das übrig gebliebene Geld wollte ich jetzt komplett eigenständig anlegen – ohne Bankberater, dafür mit weiterem Lehrgeld. Einzelaktien, ETFs und Fonds wurden Stück für Stück erworben. Noch heute möchte ich nicht darüber nachdenken, wie viele Ordergebühren ich gezahlt habe.

Seit einigen Jahren interessiere ich mich nun für das Thema Geldanlage. Wo vorher nur Musikzeitschriften und Tageszeitungen (Fokus eher auf dem Sportteil als Wirtschaftsteil) konsumiert wurden, kamen nach und nach komplett andere Magazine und Bücher auf den Nachttisch. Mein Renten-Depot und den Sparplan habe ich seit einiger Zeit passiv ausgerichtet. Das normale Depot ist eher aktiv ausgerichtet.

Auch wenn die Börsen seit 2011 unaufhörlich steigen, habe ich mir die Mühe gemacht, verschiedene Anlagestrategien auszuprobieren. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Aber genau das ist es, was es ausmacht. Nur so kannst Du selber für Dich entscheiden, was das Richtige ist. Mit der Zeit wirst Du lockerer, erfahrender und entspannter. Welche Regeln Du dabei beachten solltest, welche Fehler Du vermeiden solltest, stelle ich auf meinem Finanzrocker-Blog vor.

Das Fazit

Vielleicht lässt sich ja über diese Umwege auch wieder der Vergleich zu Griechenland und dem Finanz-Rocker Varoufakis ziehen. Die entdecken jetzt nämlich auch, dass gehandelt werden muss, um die Finanzen in den Griff zu bekommen. Im Grunde genommen ist das auch der Startschuss für die Gründung des Blogs „Finanzrocker“. Um anderen zu zeigen, wie man die Finanzen in den Griff bekommt. Gewinnbringend anlegt. Und langfristig profitiert.

Ich habe gemerkt, dass ich mit dem damaligen Desinteresse gegenüber Themen wie Geldanlage, Versicherungen und Finanzen nicht allein war. Aber ich habe mich erfolgreich durchgesetzt und mir einen eigenen Weg entwickelt, wie ich meine Vermögensbildung und Altersvorsorge umsetzen möchte.

Vielleicht hilft ja ein locker geschriebener Blog zum Thema Finanzen dabei, die Barriere zu diesem Thema auch bei anderen zu lösen. Oder der Blog schützt davor, die gleichen Fehler wie ich zu machen. Dann habe ich alles erreicht, was ich mit meinen Zeilen bewirken möchte.

Mir haben beispielsweise Foren, Blogs und Podcasts dabei geholfen, einen finanziellen Weg zu gehen von dem ich überzeugt bin. Deshalb möchte ich auch jede Woche interessante Links zu anderen Blogartikeln und Podcasts veröffentlichen. Und daher ist es mir ein Anliegen, auch auf Blogs von Kollegen (das sind keine Konkurrenten!) weiter zu verlinken. Von jedem kannst Du Dir etwas abschauen.

Ich möchte meine Erfahrungen und Fehler mit Dir teilen, damit Du es besser machen kannst.

Ich möchte Dir Wissen mitgeben, damit Du einfacher eigene Entscheidungen treffen kannst.

In diesem Sinne: Es ist an der Zeit, endlich auch Deine Finanzen zu rocken.

Willkommen auf Finanzrocker.net!

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3 Antworten

  1. Now to something completely different…
    Was hörst du denn so? Ich frage weil ich ja auch ziemlich in der heavy and punk Ecke zu Hause bin… also raus mit der Sprache.
    Und vieleicht trifft man sich ja mal auf n Bier beim Summerbreeze oder sonstwo 🙂
    Grüsse aus dem Badnerländle.
    Romsdalen

    1. Moin Romsdalen,

      cooler Kommentar. Auf dem Summer Breeze war ich 2004 das letzte Mal. Du findest mich eher auf dem KIT, HOA oder dem Hell over Hammaburg 🙂 Da sind dann auch meine Lieblingsbands wie Riot, Warlord, Demon oder Tygers of Pan Tang vertreten.

      Viele Grüße
      Daniel

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