Altersvorsorge 4.0 (Oder: Die Überlegenheit des Nettotarifs)

Nach zwei Monaten ohne Gastbeitrag ist es wieder an der Zeit für einen neuen. Im Januar schreibt Juliane Husemann von der Vorsorgekampagne über die Altersvorsorge 4.0 und die Überlegenheit des Nettotarifs. Mir persönlich gefällt der Artikel sehr gut, weil er mich häufig an meine eigenen Erlebnisse erinnert. Und das Thema geht wieder jeden etwas an. Viel Spaß beim Lesen.

Altersvorsorge 4.0
Achtung: Bitte an die Altersvorsorge denken.

Hast du schon eine Altersvorsorge (Rentenversicherung) abgeschlossen? Wenn ja, weißt du, ob du einen Provisions- oder einen Nettotarif abgeschlossen hast und wie viel du dafür bezahlt hast? Wenn du beide Fragen mit „nein“ bzw. die zweite sogar mit „nichts“ beantworten würdest, dann hast du – ohne es zu wissen – einen Provisionstarif abgeschlossen. Bei alten Verträgen, die vor 2002 geschlossen wurden, ist dies weniger problematisch. Bei heutigen Verträgen kann dieser kleine Unterschied bis zu 30.000 Euro mehr oder weniger Kapital für dich bedeuten.

Warum heute die beste Altersvorsorge in jedem Fall ein Nettotarif ist, warum die wenigsten Verbraucher den Unterschied kennen, aber besser kennen sollten, und warum wir bei Altersvorsorge 4.0 erst angekommen sind, wenn wir Altersvorsorge wie Fernseher kaufen, erklärt dieser Artikel.

Altersvorsorge damals und heute

Innerhalb der letzten zwei Generationen hat sich sehr viel verändert. Denk nur mal an Hörspielkassetten, Telefonzellen und Faxgeräte, die heute mehr oder weniger durch MP3s, Smartphones und E-Mail ersetzt wurden. Weniger hat sich allerdings an der Art und Weise geändert, wie wir uns zum Thema Altersvorsorge informieren und beraten lassen.

Die Presse und die Versicherungsindustrie erinnern uns in regelmäßigen Abständen daran, wie wichtig private Altersvorsorge ist. Unser schlechtes Gewissen wächst und früher oder später spricht uns ein Versicherungsmakler oder ein Bankberater auf private Altersvorsorge an, was wir natürlich zu einem willkommenen Anlass nehmen, um uns endlich mit dem Thema auseinander zu setzen.

Der Berater führt ein nettes Gespräch mit uns. Er erläutert die Unterschiede zwischen Riester, Rürup, Privatrente und Co., fragt ein paar Daten und persönliche Bedürfnisse ab, lobt ein passendes Produkt in höchsten Tönen und spricht dann seine Empfehlung für dieses aus.

Früher waren das überwiegend kapitalgebundene Renten- oder Lebensversicherungen mit einer festverzinsten Garantie über die gesamte Laufzeit. Heute ist durch den niedrigen Garantiezins das Garantieprodukt für die Verbraucher unattraktiv geworden und so werden fondsgebundene Rentenversicherungen angepriesen.

Wir vertrauen der Expertise des Beraters, schließen den Vertrag ab und haben ein gutes Gefühl, uns endlich um die Altersvorsorge gekümmert zu haben. Bezahlen mussten wir für die Dienstleistung anscheinend auch nichts, schließlich flattert keine Rechnung für die Beratung ins Haus.

Und damit endet bei den Meisten auch schon die Auseinandersetzung mit dem Thema Altersvorsorge. Wir haben unsere Entscheidung getroffen, bevor wir verstanden haben, was es mit Policen, Beitragssummen, Provisionen, Effektivkosten, Ablaufleistungen und Rentenfaktoren auf sich hat.

Der Kauf eines Fernsehers

Anders ist das, wenn wir uns beispielsweise einen Fernseher anschaffen wollen. Wir befassen uns vor dem Kauf mit Clear-Motion-Rate, Anschlüssen, HDR, 4K Ultra HD, OLED und Curved Displays. Auch hier lassen wir uns in einem Elektrofachgeschäft von einem Verkäufer beraten.

Dessen Empfehlung stellt für uns aber nur eine Meinung dar, die wir durch ausgiebige Recherche im Internet entweder bestätigt oder revidiert wissen wollen. Hier nehmen wir uns die Zeit, das beste und dabei günstigste Modell zu finden, denn wir wollen wissentlich die bestmögliche Entscheidung getroffen haben. Schließlich geht es hier um mehrere Hundert Euro.

Da ist es verwunderlich, dass sich so wenige mit den wirklich wichtigen Aspekten der Altersvorsorge beschäftigen. Schließlich geht es hier um Zehntausende Euro.

Dass wir uns so wenig damit beschäftigen, liegt zum einen daran, dass Altersvorsorge einfach nicht sexy ist. Keiner wird vor Freunden und Bekannten prahlen, was für eine tolle und flexible Rentenversicherung er abgeschlossen hat, während man mit einem neuen, schicken Fernsehgerät mit Zusatzfunktionen vor Gästen durchaus Eindruck schinden kann.

Zum anderen liegt es an unserer ersten Anlaufstelle für Altersvorsorge: Bankberater und Versicherungsmakler. Diese geben uns nicht das Gefühl, man müsse sich mehr in das Thema einlesen, sondern sie geben uns das Gefühl, sie vermitteln uns ein Rundumsorglos-Paket – und das auch noch kostenlos. Wie sollte man da einen Fehler machen können?

Blindes Vertrauen bei sogenannten Beratern

Genau hier liegt auch schon das größte Problem: Bankberater und Versicherungsmakler genossen die längste Zeit eine angesehene Stellung in der Gesellschaft und unsere Großeltern haben ihnen blind vertraut. Aber Bankberater und Versicherungsvermittler sind keine unabhängigen Berater, sondern Verkäufer. Es wird mit kostenloser Beratung geworben, dabei muss unser ganz normaler Menschenverstand verraten, dass niemand so altruistisch ist, ohne Profit zu arbeiten, schon gar nicht in einer Bank.

Man muss eine typische Altersvorsorgeberatung als Verkaufsveranstaltung verstehen. Der Berater erläutert uns überwiegend die Vorteile der angebotenen Produkte, ohne die Nachteile ausreichend zu thematisieren. Da er uns etwas verkaufen möchte, wird er uns kein Gegenargument zu seinem Produkt liefern. Bankberater haben zudem nur hauseigene Produkte im Angebot, so dass eine weitreichendere Kenntnis des Markts fehlt.

Versicherungsmakler haben eine größere Bandbreite, wobei sich die Vermittlung meist auf die Produkte konzentriert, die am meisten Provision abwerfen. Viele Vermittler arbeiten im Verbund, um innerhalb eines sogenannten Strukturvertriebs die Provision zu maximieren. Von interessenskonfliktfreier Beratung kann keine Rede sein.

Selten bis nie wird über Kosten gesprochen (Abschlussprovision, Bestandsprovision, fixe und variable laufende Verwaltungskosten, Kick-backs), denn über Nachteile verkauft man nicht. Dabei hängt die Leistung, und damit die Qualität einer Rentenversicherung, fast ausschließlich von ihren Kosten ab.

Kosten sind das wichtigste Qualitätsmerkmal bei der Altersvorsorge

Während man bei der Wahl eines Fernsehers selten ausschließlich über den Preis geht, hängt die Qualität einer Rentenversicherung maßgeblich von ihren Kosten ab. Und das unabhängig von der Produktform, (Riester, Rürup, Privatrente, Sofortrente, betriebliche Altersvorsorge), die gewählt wird.

Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Ein junger Mann hat noch 35 Jahre bis zur Rente und zahlt im Monat jeweils 200 Euro in zwei verschiedene Rentenversicherungen ein. Das Geld soll bestmöglich verzinst werden. Im ersten Jahr…

…fließen bei Police 1 jeden Monat 142 Euro in die Geldanlage (58 Euro werden der monatlichen Einzahlung als Provision und sonstige Kosten abgezogen).

… fließen bei Police 2 jeden Monat 194 Euro in die Geldanlage (6 Euro werden der monatlichen Einzahlung als Kosten abgezogen).

Was glaubst du, welcher Vertrag wird über die Laufzeit profitabler sein?

Die Entwicklung der Märkte (Aktien, Anleihen, Fonds) kann niemand vorhersehen. Wenn jemand etwas anderes behauptet, solltest Du stutzig werden. Aber feststeht, bei gleicher Wertentwicklung wird immer das kostengünstigere Produkt für den Anleger besser performen.

Wer am meisten von seiner Altersvorsorge profitieren möchte, muss daher die Kostenstruktur seiner Altersvorsorge so gering wie möglich halten und zwar über alle Kosten hinweg. Dies geht nur bei sogenannten Nettotarifen, die ohne Provisionen auskommen.

Nettotarife im Vergleich zu Provisionstarifen

Bei einem Nettotarif, auch Honorartarif genannt, wird der Rentenversicherungsvertrag provisionsfrei vermittelt und ist dadurch in allen Kostenpunkten günstiger als ein Provisionstarif, der mit Provision vermittelt wird:

Abschlussprovision – bei Nettotarifen wird den monatlichen Einzahlungen keinerlei Provision abgezogen. Stattdessen wird ein Honorar als Vergütung für den Vermittler vereinbart und direkt vom Kunden bezahlt.

Laufende Provision – die laufende Provision fällt bei Nettotarifen ganz weg.

Fixe Verwaltungskosten – die jährlichen fixen Verwaltungskosten liegen bei Nettotarifen bei etwa 60-90 Euro, während sie bei Provisionstarifen zwischen 120-240 Euro liegen.

Variable Verwaltungskosten – die jährlichen variablen Verwaltungskosten, abhängig vom Vertragsguthaben, betragen bei Provisionstarifen bis zu 0,8%, während empfehlenswerte mit weniger als der Hälfte auskommen (50% Kostenersparnis).

Kick-backs – die versteckten Provisionen in Investmentfonds (sogenannte Kick-backs) werden teilweise auch in Provisionstarifen zurückerstattet – die hohen laufenden Kosten fallen hier dennoch an. Empfehlenswerte Honorartarife haben geringe laufende Kosten, erstatten Kick-backs zu 100% und halten dies transparent in den Versicherungsbedingungen fest.

Bleiben wir beim Beispiel des 32-Jährigen Sparers, der 35 Jahre lang 200 Euro monatlich einspart, so sähe die unterschiedliche Kostenbelastung wie folgt aus:

 

Provisionstarif
(Stuttgarter FlexRente invest)
Honorartarif
(Interrisk HFRV)
Abschlussprovision 2.100 €
(2,5 % der Beitragssumme)
595 € Vermittlungshonorar statt Provision (am Beispiel der VorsorgeKampagne)
Laufende Provision 4.620 € über die Laufzeit

(132 € jährlich)

Keine
Fixe Verwaltungskosten 144 € jährlich 72 €
Variable Verwaltungskosten 0,48 % des Vertragsguthabens (pro Jahr) 0,30 % des Vertragsguthabens (pro Jahr)
Kick-Backs 100 % Erstattung 100% Erstattung

 

Welches Vergütungsmodell (Provision vs. Honorar) ist deiner Meinung nach das verbraucherfreundlichere?

Du musst kein schlechtes Gewissen haben, dass Du bisher noch nie etwas von Nettotarifen gehört hast. Dass die wenigsten Verbraucher von Nettotarifen wissen, liegt vor allem an denen, die bisher so gut daran verdient habenden Versicherungsmaklern und Bankberatern, die ausschließlich Provisionstarife vermitteln.

Es gibt etwa 240.000 Versicherungsvermittler in Deutschland, die Provisionstarife vermitteln, aber nur etwa 1.200 Honorarberater, die Nettotarife vermitteln. Und derzeit nur 19 Versicherungsgesellschaften, die Nettotarife anbieten.

Es ist leichter, einen Provisionstarif zu vermitteln und nicht über die Kosten zu sprechen, als einen Honorartarif zu vermitteln und das Honorar rechtfertigen zu müssen. Da zu wenige Verbraucher über die Kosten der Altersvorsorge aufgeklärt sind, funktioniert dieses System derzeit noch gut, da zu wenige die kostenlose Beratung hinterfragen.

Anders würde das aussehen, wenn genügend Menschen sich mit dem Thema befassen und beginnen, die unterschiedlichen Tarife verschiedener Anbieter genauer unter die Lupe zu nehmen. Herzlichen Glückwunsch! Du hast hiermit schon den ersten Schritt in Richtung Altersvorsorge 4.0 gemacht!

Altersvorsorge 4.0

Wenn Verbraucher unterschiedliche Angebote bei der Altersvorsorge vergleichen würden, dann würden sie schnell erkennen, dass Nettotarife den bei Banken, Sparkassen und Versicherungsmaklern angebotenen Provisionstarifen überlegen sind und würden sich weigern, überteuerte Provisionstarife abzuschließen. Warum mehr Geld etwas bezahlen, wenn Du es auch günstiger haben kannst?

Als Konsequenz müssten Versicherungsgesellschaften umdenken. Die Altersvorsorge-Produkte müssten sich am Konsumenten orientieren und würden dadurch automatisch kostengünstiger und verbraucherfreundlicher werden. Ein neuer Wettbewerb würde entstehen, bei dem vor allem der Verbraucher profitiert.

Versicherungsgesellschaften, die derzeit ausschließlich Provisionstarife anbieten, müssten sich den neuen Marktgegebenheiten anpassen und auch günstigere Nettotarife auf den Markt bringen. Die Altersvorsorgeprodukte würden dann nicht mehr über die generischen Vorteile wie „Steuerersparnis“ und „staatliche Zulagen“ angepriesen, sondern über ihre geringe Kostenstruktur, einen hohen Rückkaufswert, eine hohe Flexibilität und hohe Überschussbeteiligungen.

Verbraucher könnten dann Altersvorsorgetarife wie Fernseher vergleichen. Was der günstigste Preis bei einem Fernseher ist, wäre das geringste Honorar für den Abschluss eines Nettotarifs. Die Anzahl und Vielfalt der Anschlüsse bei einem Fernseher (HDMI, VGA, USB), die die maximale Flexibilität darstellen, wären bei einer fondsgebundenen Altersvorsorge die Anzahl und Vielfalt der Fonds und ETFs, die zur Verfügung stehen. Was die 4K Ultra-HD Bildqualität bei einem Fernsehgerät anbelangt, so könnte man dies mit der transparenten Rückerstattung der Kick-backs bei einer Altersvorsorge vergleichen

Damals und heute kennen sich nicht genügend Verbraucher mit den Vor- und Nachteilen von Altersvorsorge aus und verlieren so unnötig viel Geld durch Provisionen, hohe Verwaltungs- und Fondskosten. Erst seit ein paar Jahren gibt es Nettotarife, die die hohe Kostenbelastung erheblich reduzieren und Verbrauchern die Möglichkeit geben, die Rendite für die Geldanlage ihrer Rentenversicherung zu maximieren.

Die Entwicklung der Altersvorsorge geht in Richtung Verbraucherfreundlichkeit.

Wenn Altersvorsorge 1.0 die Erfindung der gesetzlichen Rente darstellt, Altersvorsorge 2.0 die Entstehung privater Altersvorsorge und Altersvorsorge 3.0 die Entwicklung erster Nettotarife im Markt, dann muss Altersvorsorge 4.0 das Aussterben verbraucherunfreundlicher Provisionstarife bedeuten.

In Großbritannien sind Provisionen bei der Altersvorsorge bereits verboten. Die Verbraucherzentrale Bund möchte dieses Gesetz auch in Deutschland verankern. Bleibt zu hoffen, dass sich die Verbraucherzentrale gegen die Lobby der Versicherungsbranche durchsetzen kann und sich die Überlegenheit des Nettotarifs unter den Verbrauchern rumspricht.

Fazit

Wenn wir Altersvorsorgeprodukte wie Fernseher vergleichen können, wenn die Kosten von Altersvorsorge-Tarifen transparent kommuniziert werden und die minimierten Nachteile von Tarifen genutzt werden, um diese bei Verbrauchern anzupreisen, dann sind wir bei der Altersvorsorge 4.0 angekommen.

Wir freuen uns schon drauf.

Juliane von der VorsorgekampagneÜber mich

Hi, mein Name ist Juliane und bis vor etwa einem Jahr hatte ich noch keine Ahnung vom Thema Altersvorsorge. Ich hätte mich von einem Bankberater zur privaten Altersvorsorge beraten lassen, hätte auf seine Empfehlung gehört, ihm für die nette, kostenlose Beratung sogar noch ’ne Flasche Wein vorbeigebracht. Zehn Jahre später hätte ich mich gewundert, warum sich mein angespartes Geld noch nicht vermehrt hat.

Doch es kam anders – denn ich traf auf einen der Gründer der VorsorgeKampagne. Jetzt habe ich nicht nur zwei Nettotarife abgeschlossen, sondern bin auch noch Teil des Teams geworden und setze mich mit dafür ein, Nettotarife in Deutschland bekannter zu machen, um auch andere Menschen wie mich vor unnötig teuren Fehlern zu bewahren.

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17 Antworten

  1. Hallo Juliane!

    Ich wünsche dir und deinem Team ganz ganz viel Erfolg, dass ihr mit eurer Mission Glück habt.
    Jeden Tag schließen nämlich unzählige Bürger eine Altersvorsorge ab, ohne zu wissen, dass sie in den ersten 5 Jahren um die 70% ihrer Beiträge für Kosten drauf gehen…

    Auch viele von uns Bloggern, einschließlich mich, hat es bitterböse erwischt!

    Hätten wir vorher gesehen, welche Kosten da auf uns zukommen, hätten wir einige Verluste uns ersparen können!

    1. Lieber Kilian,
      es tut mir sehr leid, dass es Dir auch so ergangen ist, wie leider 99% der Menschen, die eine private Altersvorsorge abschließen. Hierzu habe ich vor kurzem auch einen echt lesenwerten Artikel entdeckt: http://www.brandeins.de/archiv/2015/oekonomischer-unsinn/altersvorsorge-auf-treibsand-gebaut/ Auch diesem Autor ist es so ergangen.
      Es geht ja wirklich fast allen so. Man darf sich da keine Vorwürfe machen, weil man das nicht wusste. Wer soll es einem denn erzählen? Die Versicherungsbranche hat an dieser Form der Aufklärung kein Interesse, schließlich profitieren sie davon.
      Umso besser, dass Du jetzt den Durchblick hast und Deine Freunde und Bekannte vor solchen Enttäuschungen schützen kannst. Das mache ich jetzt auch.
      Liebe Grüße
      Juliane

  2. Hallo Juliane!

    Ich muss zugeben, dass ich mich mit meinen 19 Jahren noch nicht besonders mit der Altersvorsorge beschäftigt habe.

    Jedoch sorge ich für mich selbst vor. Dazu investiere ich mein hart Erspartes in Aktien. Und baue mir mit meinem Blog ein Nebeneinkommen auf.

    MFG Philipp

  3. Mal ganz naiv gefragt: Ich bin 26 Jahre alt, fertig mit meinem Studium, sitze gerade an meiner Promotion und bekomme dafür ein Stipendium (ca 1450€/Monat). Das erlaubt mir nicht sehr viel anzusparen, aber ich habe bereits ein kleines Tagesgeldpolster und lege monatlich in ETFs auf den MSCI World (75%) und MSCI EM (25%) und in meine Tagesgeldreserve an. Wenn meine Tagesgeldreserve einen bestimmten Betrag erreicht hat, werde ich statt weiter in’s Tagesgeld zu investieren, in eine Festgeldleiter und Renten-ETFs anlegen. Macht es überhaupt Sinn für jemanden in meiner Situation über das ETF-sparen hinaus Geld für’s Alter anlegen zu wollen? Halse ich mir damit, selbst beim Honorarberater, nur unnötige Gebühren auf im Vergleich zu meinem selbstverwalteten Depot? Oder übersehe ich ganz wesentliche Vorteile einer zusätzlichen Altersvorsorge?

    1. Hallo Robert,

      Lass Dir mit Sparverträgen Zeit, bis Du vollständig im Berufsleben angekommen bist. Jeder wird Dir zwar vom Zinseszinseffekt erzählen und wie wichtig es ist, früh anzufangen. In der Theorie stimmt das natürlich. Aber neben dem Sparen, muss man auch leben. Was Du überwiegend hören wirst, sind Verkaufsargumente.
      Sobald Du Deinen Doktor hast, eine attraktive Stelle gefunden und Dir ein paar Sachen von dem geleistet hast, auf das Du im Studium und während der Promotion verzichtet hast – dann kannst Du über Altersvorsorge nachdenken.

      Worin wir uns mit dem Verbraucherschutz aber einig sind: Man sollte zumindest das Haftpflicht- und das Berufsunfähigkeitsrisiko idealerweise schon in jungen Jahren abgesichert haben. Noch bevor man mit dem sparen anfängt. Hier gibt es für promovierende spezielle Angebote, am besten lässt Du Dir einen kompletten Marktvergleich erstellen. Beispielsweise hier: http://besserberater.de/berufsunfaehigkeitsversicherung

      Was Du auf keinen Fall tun solltest, ist, Risikoabsicherung (z.B. BU) und Altersvorsorge zu kombinieren. Davon raten übrigens auch die Verbraucherzentrale und der Finanzrocker ab.

      Viel Erfolg mit Deiner Promotion!
      Juliane

      1. Hallo Juliane,

        vielen Dank, das hilft mir schon weiter!
        Ich werde mich mal mit BU-Versicherungen beschäftigen — eine Haftpflichtversicherung ist bereits vorhanden. 🙂

        Schönes Wochenende noch,
        Robert

  4. Glücklicherweise haben weder ich noch meine Frau einen Riestervertrag oder ähnliches. Uns kam das von Anfang an komisch vor. Wir kaufen unserer Aktien, die einzigen Gebühren sind die Bankprovisionen beim Kauf und die fallen einmalig an. Ich möchte niemanden von solchen Produkten abraten, besser das als nichts, sobald man sich aber etwas um sein Geld selber kümmert, gibt es bessere Alternativen.

    1. Sicher eine gute Lösung. Und wenn man dann noch ein gutes Online-Depot hat, gibts bei manchen Fonds sogar Sparpläne ohne irgendwelche Gebühren. Da ist dann wirklich alles gratis, außer die TER des Fonds versteht sich. Einzelne Aktien wären mir zu heikel.

      „Leider“ hat halt die Sparform „Versicherung“ immer ein einziges Alleinstellungsmerkmal, im Vergleich zu allen anderen Sparmöglichkeiten: Ich kriege Geld so lange ich leben mag….. Jedes Kapital was ich mir selber einteile, oder auch nen Auszahlplan, dass ist alles endlich. Nur eine Versicherung garantiert Zahlungen bis zum Tod, dass gibts sonst nirgends.

  5. Hallo Juliane,

    mir ist der Artikel zu reißerisch. Der Vergleich zwischen Abschlussprovision und Vermittlungsgebühr, wie ihr ihn erhebt (Ein Honorar muss versteuert werden!) hinkt gewaltig. Ihr habt euch eben entschieden, für weniger Geld zu vermitteln. Im konkreten Fall: 595 Euro. Ich kann mich auch für ein höheres Honorar entscheiden … was ist dann?

    Wenn das einzige Argument: Wir sind billiger! ist, halte ich das für sehr dürftig. Im Mittelpunkt sollte die Qualität der Dienstleistung stehen und das ist die Beratung. Je besser die Beratung ist, umso mehr darf sie kosten.

    Versicherungsmaklern per se vorzuwerfen, sich auf Produkte zu konzentrieren, welche die höchste Provision versprechen, halte ich für grenzwertig. Honorarberater Andre Perko, welcher letztens hier im Interview war, ist übrigens als Versicherungsmakler registriert.

    Ich wünsche dir/euch trotzdem viel Erfolg mit eurem Geschäftsmodell. Ich denke für alle, die bereits über gute Vorkenntnisse verfügen seit ihr eine gute Anlaufstelle. Angebote wie eure tragen hoffentlich dazu bei, dass die Anbieter langsam mal fahrt aufnehmen, bei der Entwicklung von Honorartarifen.

    Herzliche Grüße
    Christoph
    (meines Zeichens Versicherungsmakler – womit sich meine „Vermittlung [dann wohl] meist auf die Produkte konzentriert, die am meisten Provision abwerfen“ … )

    1. Hallo Christoph,

      danke für Deinen Kommentar. Bei Honorarvermittlung wird auf das Honorar keine Steuer fällig.

      „Billiger“, wie du den Begriff verwendest, würde bedeuten, „schlechte Qualität“. Die Qualität ist jedoch auf Grund der sehr viel geringeren Kosten einfach höher als bei Provisionstarifen. Ich denke, das konnte der Artikel eindeutig zeigen.

      Wir haben übrigens auch die Zulassung als Versicherungsmakler. Der Artikel berichtet aber aus unserem Beratungsalltag und unseren Erfahrungen mit anderen Versicherungsmaklern.

      Meine Meinung zum Thema „Gute Beratung“: Welchem Verbraucher hilft die beste Beratung der Welt, wenn er am Ende einen teuren und damit schlechten Tarif verkauft bekommt? Für mich hängt gute Beratung mit der Vermittlung eines Nettotarifs zusammen. Nur beides in Kombination ist „gut“ für den Verbraucher.

      Beste Grüße
      Juliane

      1. Hallo Juliane,

        danke für deine Antwort. Bei der Honorarvermittlung wird in der Tat keine Steuer fällig. Hier habe ich mich schlecht ausgedrückt. In meinem Verständnis handelt es sich bei einer an einen Produktabschluss gebundenen Vergütung aber um eine Gebühr.

        Für vermittlungsunabhängige Honorare muss ich Steuer ausweisen.

        Das Vermittlungshonorar hat in meinen Augen das gleiche Problem wie die Provision. Die Zielstellung des Vermittlers ist klar der Abschluss. Was ist aber, wenn KEIN Produkt die bessere Lösung ist?

        Mit „billiger“ beziehe ich mich lediglich auf die Vergütung für die Beratung. Ein billiges Produkt ist kein Hinweis auf eine gute Beratung. Das Honorartarife fast immer günstigere laufende Kosten haben, kann ich bestätigen.

        Die „beste Beratung der Welt“ schließt für mich anständige Produktlösungen ein. Da sind wir uns glaube ich einig 🙂

        Ich würde mir einfach wünschen, dass alle in unserer Branche in der Kommunikation einen Gang zurück schalten. Anstatt ständig den Zeigefinger zu erheben, sollten wir einfach unseren Job machen. Pauschalurteile nutzen niemanden. Vor allem weil sie fast immer falsch sind.

        Herzliche Grüße
        Christoph

  6. Danke an Daniel fürs Einladen, und danke an Juliane fürs Augen öffnen, wobei mir eigentlich unterbewusst schon klar war, dass mir ganz ordentlich Geld verloren geht mit meiner Rürup…
    Mein Fall ist der Klassiker, wie du ihn beschreibst – ohne viel Ahnung vom Versicherungsberater einen Vertrag aufs Auge drücken lassen mit vielen Gebühren, sodass bisher kaum was angekommen ist vom eingezahlten Geld!

    Jetzt muss ich das Thema noch mal neu aufrollen und schauen, ob ich meinen Vertrag überschreiben kann oder still legen Sinn macht, oder es noch was anderes gibt.

    Danke!
    Jonathan

    1. Lieber Jonathan,
      bei manchen Rürup Anbietern kann man das Kapital aus einem bestehenden Vertrag in einen neuen Vertrag übernehmen. Prüf doch einfach mal, ob das bei deinem Vertrag geht. Dann kann das Kapital aus deinem bestehenden (teuren) Produkt in einem Nettoprodukt besser für dich arbeiten.

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